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SunStone Ships bestellt siebten und letzten Infinity-Expeditionskreuzer in China

Die in Miami ansässige und seit Anfang dieses Jahres von Christian Lund (40) als Präsident geführte Reederei SunStone Ships hat nunmehr auch das siebte Schiff ihrer Infinity-Serie bei der China Merchants Industries-Werft (CMHI) in Haimen kontrahiert.

Fünf Einheiten der 2017 bestellten Serie sind seit 2019 – beginnend mit der Greg Mortimer, gefolgt von der Ocean Explorer und Ocean Victory sowie den beiden im Oktober letzten Jahres übergebenen Schiffen Sylvia Earle und Ocean Odyssey – bereits abgeliefert worden, während das sechste Schiff, die am 20. Januar letzten Jahres als Bau-Nr. CMHI 196-6 auf Kiel gelegte Ocean Albatros im zweiten Quartal dieses Jahres folgen soll.


Sylvia Earle, (Archiv) Foto: SunStone Ships

„Ocean Odyssey“, (Archiv), Foto: via SunStone Ships

Das siebte 2025 zu liefernde Schiff wird nach Angaben von SunStone Marine Group-Chef Niels-Erik Lund das letzte Schiff der ursprünglich auf zehn Einheiten angedachten Infinity-Serie sein, wobei er – im Gegensatz zu den Vorbauten – für dieses Schiff weder einen Namen noch einen Charterer nannte. SunStone sei sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Bauwerft, der norwegischen Ulstein-Gruppe, mit der dieser Typ entworfen wurde, dem finnischen Ausrüster Makinen und dem Innenarchitekten Tillberg Design.

Die 104 m langen, 18,4 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe mit einer Vermessung von rd. 8100 BRZ, die sich nur wenig voneinander unterscheiden, sind für 130 bis 200 Gäste und zwischen 85 und 115 Crewmitglieder ausgelegt. Alle verfügen über den eingezogenen Ulstein-X-Bug, Zero-Speed-Stabilisatoren, dynamische Positionierung, Safe-Return to Port-Auslegung und entsprechen den Vorschriften für die Eisklasse 1A und den Polar Code 6.


Rendering eines Schiffes der „Boundless“-Klasse, Animation: OSK Group

Inzwischen hat die Reederei auch das mit der dänischen OSK-Gruppe entwickelte Konzept für ihre von uns bereits vorgestellte Boundless-Expeditionsschiffsklasse finalisiert und steht nach eigenen Angaben kurz vor der Unterzeichnung eines Auftrags mit einer nicht in China angesiedelten Werft. Dabei geht es um vier Festbestellungen und sechs Optionen.

Die neue Schiffsserie wird zwar viele Merkmale mit der Infinity-Klasse gemeinsam haben, z. B. die sichere Rückkehr in den Hafen, die Polarklasse 6, rückwärts eingezogenen Bug, Nullgeschwindigkeitsstabilisatoren und die dynamische Positionierung, jedoch statt 104 m 125 m lang sein, wodurch sie 20-30 Prozent mit ihrer stärkeren Fokussierung auf Warmwasserexpeditionen mehr Passagiere (200 bis 260) aufnehmen und wirtschaftlicher betrieben werden können. 

Zudem werden die mit ca. 13000 BRZ vermessenden und mit ihrem dieselelektrischen Hybridantrieb ca. 15 kn schnellen Schiffe für die Anpassung an alternative und neue Energiequellen ausgelegt. Sie erhalten nicht nur Landstromanschluss und können auch synthetische Kraftstoffe nutzen, sondern werden auch über ein Stromnetz verfügen, das es ermöglicht, sie mit Brennstoffzellen, Solarzellen oder Batterien nachzurüsten. Es gibt vier Dieselgeneratoren, von denen jeweils einer entfernt werden kann, um Platz für Brennstoffzellen oder Batteriepakete zu schaffen. JPM

OCEAN ALBATROS erst im März 2023 in Fahrt

Nunmehr erst im März 2023 für Albatros Expeditions in Fahrt kommen soll der von der Reederei SunStone Ships, Miami, langfristig eingecharterte Neubau OCEAN ALBATROS, dessen für die Saison 2022-2023 geplanter Einsatz im Dezember 2021 von Albatros abgesagt worden war.

Das Unternehmen begründete seine Absage damit, dass globale Lieferkettenprobleme und Quarantäne-bedingte Verzögerungen der Hauptgrund für die Verspätung und den Saisonausfall sind.

Foto: SunStone

Wie berichtet, konnte die bei der China Merchant Heavy Industries-Werft in Haimen unter der Werft-Nr. CMHI 196-6 in Bau befindliche OCEAN ALBATROS erst am 20. Januar dieses Jahres auf Kiel gelegt werden.

Dennoch zeigt sich Greg Carter, neuer Chief Commercial Officer von Albatros Expeditions, erfreut, das nach der bereits seit Ende letzten Jahres in Fahrt befindlichen OCEAN VICTORY nunmehr auch das zweite von Albatros Expeditions eingecharterte Schiff dieser Serie konkret Gestalt annimmt und einen mehr als 50 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als traditionelle Expeditionskreuzfahrtschiffe haben wird: „In diesen herausfordernden Zeiten ist nichts einfach. Aber es ist auch ein Beleg für unser Engagement für eine grünere Kreuzfahrt, Nachhaltigkeit finanzielle Stabilität mitten in einer zweijährigen schwierigen Phase für die Branche.“

Foto: SunStone

Inzwischen hat das Unternehmen hat den Verkauf für die Reisen der OCEAN ALBATROS und ihres OCEAN VICTORY in der Saison 2023/2024 gestartet.

Bei der OCEAN ALBATROS (Bau-Nr. CMHI 196-6) handelt es sich um die sechste Einheit einer Serie von sieben Expeditionskreuzfahrtschiffen der Infinity-Klasse, die SunStone Ships Inc. 2017 bei der im chinesischen Haimen ansässigen Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) bestellt hatte. Davon sind – beginnend mit dem bereits 2019 fertiggestellten Typschiff GREG MORTIMER bisher drei Einheiten abgeliefert worden.

Das dritte Schiff, die ebenfalls von Albatros eingecharterte OCEAN VICTORY war am 12. Oktober 2021 übergeben worden und hatte am 26. November seine Antarktis-Jungfernreise angetreten. Im Gegensatz zur OCEAN VICTORY wird der jetzt auf Kiel gelegte Neubau auch mit einer Panorama-Sauna und 12 Kabinen für Alleinreisende ausgestattet. JPM


Pressemitteilung von SunStone Ships zur Kiellegung hier.

Fünftägige See-Erprobung erfolgreich absolviert: „Sylvia Earle“ viertes Schiff der Infinity-Serie für SunStone

Nur fünf Tage nach der Ablieferung des Expeditionskreuzfahrtschiffes Ocean Victory hat die im chinesischen Haimen ansässige Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) am 17. Oktober mit dem Schwesterschiff Sylvia Earle bereits die dritte Einheit einer von der in Miami ansässigen Reederei SunStone Ships fest bestellten und langfristig vercharterten Serie von sieben Einheiten der Infinity-Klasse auf Probefahrt geschickt.

Foto: SunStone Ships

Während der fünftägigen Testfahrt in der Südchinesischen See, bei der sich mehr als 150 Personen von Werft, Reederei, der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas etc. an Bord befanden, wurden alle Systeme des Neubaus intensiv erprobt und die üblichen Manöver wie u.a. Meilenfahrt, Stoppstrecke und Drehkreis erfolgreich absolviert. Mit den Ergebnissen zeigte sich die Reederei sehr zufrieden.

Foto: SunStone Ships

Das noch in diesem Jahr zu liefernde Schiff, das am 18. März dieses Jahres als Bau-Nr. CMHI 196-2 vom Stapel gelaufen war, soll in Langzeitcharter ganzjährig von Aurora Expeditions beschäftigt werden. Dieser Veranstalter ist auch Charterer des Typschiffes der Serie, der im September 2019 gelieferten und im Oktober des gleichen Jahres in Dienst gestellten Greg Mortimer, die sich auf ihren ersten Reisen bereits durch ihre hohe Effizienz und guten See-Eigenschaften bewähren konnte.

Als zweites Schiff der Serie war die am 16. Dezember 2019 auf Kiel gelegte und am 12. August 2020 vom Stapel gelaufene Ocean Explorer, die ganzjährig weltweit von Vantage Travel in Langzeitcharter beschäftigt wird.

Das fünfte Schiff, die am 18. März 2021 als Werft-Nr. CMHI 196-5 auf Kiel gelegte Ocean Odyssey, soll im nächsten Jahr folgen und ganzjährig von Vantage Travel zu Expeditionsreisen eingesetzt werden. Im gleichen Jahr kommt auch die Ocean Albatros (CMHI 196-6) in Fahrt, die von Albatros Expeditions eingechartert wurde. Als siebtes und vorerst letztes Schiff soll die Ocean Discoverer 2023 die Serie komplettieren. Neben den sieben Infinity-Neubauten befinden sich noch sieben kleine Expeditionskreuzfahrtschiffe im kommerziellen SunStone-Management, die im Chartermarkt beschäftigt werden.

Foto: SunStone Ships

Die Neubauten basieren auf dem CX103-Entwurf der norwegischen Ulstein-Werft und verfügen über die charakteristische Bugform des patentierten Ulstein X-Bow-Design. Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1 A, Polar Klasse 6/Polar Code Cat. B, verfügen über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder, Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port (SRtP) ausgerüstet. Die für TIER III ausgelegten und mit SCR-Katalysatoren ausgestatteten Motoren werden mit schwefelarmen MGO betrieben. Zur Ausstattung gehören Wärmerückgewinnungs- und modernste Abwasser-Behandlungsanlagen sowie LED-Beleuchtung. Die Ventilation ist für einen 45-fachen Luftwechsel pro Stunde in den öffentlichen Räumen ausgelegt, wobei alle einzelnen Räume mit Frischluft versorgt werden und eine Rezirkulation vermieden wird. Die für die Unterbringung von 130 bis 200 Gästen in Doppel- und Einzelkabinen sowie 85 bis 115 Crewmitglieder ausgelegten Neubauten verfügen u.a. über Swimmingpool, Bars, Lounges, Restaurants, Boutique, Spa und Wellness-Bereiche. JPM

Taufe und Stapellauf für zwei von Vantage gecharterte SunStone-Expeditionskreuzer

OCEAN EXPLORER-Taufpatinnen: Patricia Lewis und Deirdre Dirkman, Foto: Vantage

Zwei Tage nach dem Stapellauf der bei der chinesischen Werft China Merchant Heavy Industries (CMHI) in Haimen für Rechnung der in Miami ansässigen Reederei SunShips Inc. in Bau befindlichen Expeditionskreuzfahrtschiff Ocean Odyssey ist das dort für den gleichen Eigner erstellte Schwesterschiff Ocean Explorer am 25. Oktober am Raymond L. Flynn Cruiseport-Terminal in Boston getauft worden. Sowohl die am 13. Juli d. Jahres abgelieferte Ocean Explorer (IMO-Nr. 9883194) als auch 2022 folgende Schwester Ocean Odyssey, die zu der von SunStone bestellten Serie von mehr als einem halben Dutzend Expeditionskreuzern der Infinity-Klasse gehören, werden von Vantage Deluxe World Travel in Langzeitcharter beschäftigt.

Ocean Explorer, Foto: Ulstein

Der Täufling ist nach der im September 2019 und im Oktober des gleichen Jahres in von Aurora Expeditions als Charterer in Dienst gestellten Typschiff Greg Mortimer die zweite Einheit dieser Serie und das erste seegehende Expeditionskreuzfahrtschiff von Vantage Deluxe World Travel, einem bisher mit eigenen Flusskreuzern der Luxusklasse auf dem Rhein, Main, Mosel und Seine sowie mit Charterschiffen in Portugal, Mittelmeerraum, Russland, Asien sowie Nord-, Zentral und Südamerika tätigen Anbieter.

Die Taufe des weltweit auf 15 Routen in Europa, den Neuenglandstaaten und Kanada, Südamerika, Antarktis sowie Arktis zum Einsatz kommenden Neubaus wurde in Anwesenheit von Vantage-Gründer und Chairman Henry R. Lewis und geladenen lokalen Persönlichkeiten von gleich zwei Patinnen vollzogen: Patricia Lewis, der Frau des Vantage-Gründers, und Deirdre Diekman, Vice President of Worldwide Operations.

Stappellauf der Ocean Odyssey

Der am 16. Dezember 2019 auf Kiel gelegte, am 12. August 2020 vom Stapel gelaufene und am 14. Juli 2021 von SunStone übernommene Neubau basiert auf dem Entwurf CX103 der norwegischen Werft Ulstein und verfügt über den charakteristischen Bug in Ulsteins patentiertem X-Bow-Design.

Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1 A, Polar Code 6 und verfügen über dynamische Positionierung (DP), Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port (SRtP) ausgerüstet. Die Ocean Explorer ist mit 77 Doppel- und 15 Einzelkabinen ausgestattet. Zur Ausrüstung des unter Bahamas-Flagge fahrenden 15,5 kn-Schiffes gehören u.a. über 22 Zodiacs.

Foto: Vantage
Foto: Vantage

Nach der als drittes Schiff der Serie am 12. Oktober 2021 abgelieferten und in der Wintersaison von Albatros Expeditions sowie in der Sommersaison von Victory Cruise Lines zu beschäftigenden Ocean Victory soll in diesem Jahr noch die am 18. März 2021 vom Stapel gelaufene Sylvia Earle geliefert und in eine Langzeitcharter bei Aurora Expeditions angeliefert werden. Derzeit befindet sich neben der Ocean Odyssey noch die ebenfalls 2022 als sechstes Schiff der Serie zu liefernde Ocean Albatros in Bau, die von Albatros Expeditions eingechartert wurde. JPM

Stapellauf und Kiellegung für zwei weitere Sunstone-Expeditionskreuzer

Mit einem schiffbaulichen Doppel-Ereignis am 18. März 2021 hat die Fertigung einer von der in Miami ansässigen US-Reederei SunStone Ships Inc. bei der chinesischen Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) in Haimen bestellten Serie von sieben Expeditionskreuzfahrtschiffen der Infinity-Klasse einen neuen Meilenstein erreicht. Dabei handelt es sich um den Stapellauf der Sylvia Earle (Bau-Nr. 196-2) und die Kiellegung der Ocean Odyssey (Bau-Nr. 196-5). Für alle sieben fest bestellten Einheiten konnten Langzeitchartern abgeschlossen werden. Die Optionen für drei ursprünglich geplante weitere Schwesterschiffe waren aufgrund der CoVid-19-Pandemie im vergangenen Jahr nicht in Festaufträge umgewandelt worden.

Die Sylvia Earle, deren Brennstart am 19.3.2020 erfolgte, ist das zweite Schiff der Serie und soll voraussichtlich ab September ganzjährig in Langzeitcharter von Aurora Expeditions beschäftigt werden, während die Ocean Odyssey nach ihrer für März 2022 geplanten Lieferung in eine Langzeitcharter bei der Vantage Cruise Line angeliefert wird.

Nach Angaben von Niels-Erik Lund, dem dänisch-stämmigen Gründer, Gesellschafter und CEO der amerikanischen Reederei, erfolgt die Fertigung mit umfangreichen Know-how und Zulieferungen aus Europa auf einem dem Niveau europäischer Werften entsprechenden Qualitätsniveau.

Das als Werft-Nr. CMHI 196-3 geführte dritte Schiff der Serie, die am 19. März 2020 vom Stapel gelaufene und periodisch von Albatros Expeditions bzw. Victory Cruise Lines zu beschäftigende Ocean Victory, und die am 12. August 2020 als Bau-Nr. 196-4 vom Stapel gelaufene und von der Vantage Cruise Line eingecharterte Ocean Explorer hatten bereits Ende Januar dieses Jahres ihre ersten Probefahrten erfolgreich absolviert. Das Typschiff der Serie, die im Oktober 2019 in Dienst gestellte Greg Mortimer, wird in Aurora Expeditions-Charter beschäftigt. Die Ocean Albatros (CMHI 196-6) soll im Oktober 2022 übergeben und von Albatros Expeditions beschäftigt werden. 2023 folgt die Ocean Discoverer (CMHI 196-7), die in Charter von Victory Cruise Lines sowie von Aurora Expeditions eingesetzt wird.

Foto: Ulstein

Die nach den Vorschriften und unter Aufsicht von Bureau Vertitas zu erstellenden Neubauten basieren auf dem Entwurf CX103 der norwegischen Ulstein-Werft und verfügen über die charakteristische Bugform im Ulsteins patentierten X-Bow-Design. Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1A, PolarCode 6, verfügen über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder, Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port ((SRtP) ausgerüstet. Die für die Unterbringung von 130 bis 200 Gästen in Doppel-und Einzelkabinen sowie 85 bis 115 Crewmitglieder ausgelegten Neubauten verfügen u.a. über Swimmingpool, Bars, Restaurants. Boutique, Spa und Wellness-Bereiche mit hohem Standard und individuelle Atmosphäre. JPM

Europäisches Design und made in China: Zwei weitere SunStone-Expeditionskreuzer auf Werftprobefahrt

Die von der chinesischen Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) in Haimen für die in Miami ansässige Reederei SunStone Ships erstellten Expeditionskreuzfahrtschiffe Ocean Victory und Ocean Explorer haben ihre am 22. Januar begonnenen fünftägigen Werftprobefahrten rechtzeitig vor dem chinesischen Neujahrsfest erfolgreich beendet. Mit jeweils 150 Vertretern der Werft, der Reederei und der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas an Bord der Neubauten wurden im Südchinesischen Meer die üblichen Manöver wie u. a. Geschwindigkeitstests, Drehkreis und Crash-Stopp absolviert sowie die technischen und nautischen Anlagen und Systeme überprüft.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität und den hohen Fertigungsstandards der chinesischen Bauwerft, die vollkommen dem Niveau europäischer Werften entsprechen“, freute sich Niels-Erik Lund, der dänisch-stämmige Gründer, Gesellschafter und CEO der amerikanischen Reederei, über die mit umfangreichen Know-how und Zulieferungen aus Europa erstellten Schiffe. Trotz der weltweiten Covid-19-Beeinträchtigungen – sei die Fertigung im vorgesehen Planungszeitrahmen mit sehr zufriedenstellender Geschwindigkeit, Sicherheit und Qualitätsniveau vorangetrieben worden.

Bei den als Werft-Nr. CMHI 193-3 bzw. 196-4 geführten Schiffen handelt es sich um die dritte und vierte Einheit einer durch die im letzten Jahr Pandemie-bedingt erfolgte Aufgabe von drei Optionen auf nunmehr sieben Schiffe reduzierten Serie der Infinity-Klasse. Für alle fest bestellten Neubauten konnten bereits langfristige Charterverträge geschlossen werden. Das Typschiff der Serie, die Oktober 2019 in Dienst gestellte Greg Mortimer, wird von Aurora Expeditions beschäftigt. Die am 19. März 2020 vom Stapel gelaufene und ursprünglich bereits im Januar dieses Jahres abzuliefernde Ocean Victory wird nach ihrer Fertigstellung in alternierenden Charterperioden von Albatros Expeditions und Victory Cruise Lines eingesetzt. Die am 12.August letzten Jahres vom Stapel gelaufene Ocean Explorer wird nach der ebenfalls in diesem Jahr erfolgenden Übergabe in ihre Charter bei Vantage DeLuxe World Travel-Charter angeliefert. Die im September 2021 zu liefernde Sylvia Earle (Bau-Nr. 196-2) – ihr Brennstart war am 19.3.2020 – wird ganzjährig von Aurora Expeditions eingesetzt. Die als Werft-Nr. CMHI 196-5 geführte Ocean Odyssey soll im März 2022 in Fahrt kommen und als zweites Schiff dieses Typs in Langzeitcharter ganzjährig von Vantage Travel beschäftigt werden. Die Ocean Albatros (CMHI 196-6) soll im Oktober 2022 übergeben und von Albatros Expeditions beschäftigt werden. 2023 folgt die Ocean Discoverer (CMHI 196-7), die in Charter von Victory Cruise Lines sowie von Aurora Expeditions eingesetzt wird.

Die Neubauten basieren auf dem Entwurf CX103 der norwegischen Ulstein-Werft und verfügen über die charakteristische Bugform im Ulsteins patentierten X-Bow-Design. Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1A, PolarCode 6, verfügen über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder, Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port (SRtP) ausgerüstet. Die für die Unterbringung von 130 bis 200 Gästen in Doppel- und Einzelkabinen sowie 85 bis 115 Crewmitglieder ausgelegten Neubauten verfügen u. a. über Swimmingpool, Bars, Restaurants. Boutique, Spa und Wellness-Bereiche mit hohem Standard und individuelle Atmosphäre. JPM

„Greg Mortimer“ nach Übergabe getauft

Es ist nicht nur der erste in China für den Export-Markt fertiggestellte Neubau eines Kreuzfahrtschiffes und Typschiff einer geplanten Zehner-Serie des Infinity-Typs CX-103, sondern auch das erste mit dem patentierten X-Bow von Ulstein ausgestattete Kreuzfahrtschiff der Welt: Das vertragskonform am 29. August von der zur China Merchant Heavy Industry (CMHI) gehörenden Haimen-Werft in Jiangsu an die in Miami ansässige und von dem Dänen Niels-Erik Lund geführte Reederei Sun Stone Ships Inc. abgelieferte Expeditionskreuzfahrtschiff Greg Mortimer ist am Donnerstag (5.9.2019) in seine Langzeitcharter bei dem australischen Expeditionsreisen-Veranstalter Aurora Expeditions angeliefert und einen Tag später, am Freitag (6.9.2019), am Ausrüstungskai seiner Bauwerft getauft worden. Als Taufpatin fungierte Margaret Mortimer, die Ehefrau des 1952 geborenen Namensgebers Greg Mortimer, der nicht nur 1984 als erster Australier den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske bezwungen hatte, sondern 1991 auch Aurora-Expeditions gegründet hat. Am kommenden Freitag soll der Täufling die Werft verlassen und Kurs auf Ushuaia nehmen, wo am 30. Oktober die Jungfernreise, eine 12-tägige Antarktis-Rundreise, beginnt.

Der im Juni 2018 als erstes Kreuzfahrtschiff mit der höchsten Eisklasse 1A bzw. PC6 in China auf Kiel gelegte, am 12. März dieses Jahres zu Wasser gebrachte und jetzt unter Bahamas-Flagge in Fahrt gekommene Neubau (IMO-Nr. 9834648) wird von Aurora Expeditions von November d.J. bis März 2020 zunächst in der Antarktis eingesetzt. Schon bei der Unterzeichnung des Chartervertrages für den rd. 65 Mio. US-Dollar teuren Neubau hatte sich Aurora-Chef Halfpenny die Optionen zur Eincharterung von drei weiteren Einheiten gesichert, von denen er inzwischen mit der im September 2022 als fünftes Schiff in Fahrt kommenden Ocean Discoverer die erste Option genutzt hat. Als zweites Schiff kommt im Oktober 2020 die Ocean Victory in Fahrt, für die am 12. März dieses Jahres der Brennstart erfolgt ist. Sie wird zunächst von dem dänischen Veranstalter Albatros Expeditions in der Antarktis und in den Sommermonaten von dem US-Veranstalter American Steamboat Company in Alaska eingesetzt. Das dritte Schiff der Serie, die im Januar 2021 zu liefernde Ocean Explorer, sicherte sich die zur 1983 gegründeten Vantage DeLuxe World Travel gehörende amerikanische Reederei Vantage Cruise Line, die den Neubau langfristig in Ostasien, dem Mittelmeerraum und Skandinavien einsetzen will. Das vierte Schiff kommt im März 2022 als Ocean Odyssey in Fahrt, während die als Ocean Albatros im Oktober 2022 folgende sechste Einheit vom Albatros Expeditions – als zweites Charterschiff neben der Ocean Victory – für den Einsatz in der Arktis und Antarktis in Langzeit-Charter genommen wird. Das siebte Schiff der Serie wurde am 29. Mai mit der Vertragsunterzeichnung in Hongkong zur Lieferung im September 2021 fest bestellt, nachdem auch hierfür ein Langzeitcharterer gefunden werden konnte. Damit sind alle sieben von SunStone getätigten Festbestellungen durch Charterverträge unterlegt, die übrigen drei Optionen sollen bis Jahresende in Festaufträge zur Lieferung bis 2023 umgewandelt werden.

Der von der norwegischen Firma Ulstein Design & Solution in Kooperation mit SunStone entwickelte Infinity-Typ CX103 zeichnet sich u.a. durch seine ungewöhnliche Vorschiffsgestaltung, den bei Offshore-Schiffen bewährten und nun mehr erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff realisierten Ulstein-X-Bow aus, der für gute See-Eigenschaften auch unter rauesten Bedingungen sorgen soll. Die 104,4 m langen, 18,4 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Expeditionsschiffe mit einer Vermessung von 7892 BRZ mit höchster Eisklasse 1A bzw. PC6 und Safe Return to Port (SrtP) Auslegung – werden nach den Vorschriften und unter Aufsicht der französischen Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas gebaut. Die norwegische Ulstein-Gruppe liefert neben dem Design nicht nur die Ausrüstungspakete für die Neubauten, sondern übernimmt auch die Bauaufsicht für die Serie. Die 15,5 kn schnellen Neubauten werden bis zu 95, zu 80 Prozent mit Balkonen ausgestattete, Suiten und Kabinen für 130 bis 200 Passagiere aufweisen. Das für 120 bis 160 Gäste sowie 74 Crew-Mitglieder ausgelegte Typschiff verfügt auf vier seiner zehn Decks über 80 Kabinen bzw. Suiten. Darüber verfügen die Schiffe über eine 180-Grad-Panorama-Lounge auf Deck 8, Jacuzzi, Boutique und auf beiden Seiten jeweils zwei Seitenpforten nahe der Wasserlinie für die bordeigenen Zodiac-Schlauchboote sowie eine für unterschiedliche Wassersportaktivitäten nutzbare Marina am Heck und zwei hydraulisch ausklappbare Aussichtsplattformen in der Außenhaut des Vorschiffes auf Deck 5. Die Innenausstattung wird von Mäkinen geliefert, für das Innendesign zeichnet Tomas Tillberg Design International verantwortlich. Die vier mit HFO betriebenen Hauptmotoren und Abgasreinigungsanlagen – 2 x 6 Zyl. und 2 x 8 Zyl-Motoren der L20-Baureihe – der dieselelektrischen Maschinenanlage wurden vom Wärtsilä zugeliefert. Zur Ausrüstung des Schiffes gehören u.a. auch eine dynamische Positionierungs-Anlage und Zero-Speed-Stabilisatoren. JPM

Quelle: Jens Meyer