Schlagwort: Costa Gruppe

Erstes AIDA Cruises-Schiff mit Biokraftstoff  bebunkert

Die in Rostock ansässige Reederei AIDA Cruises hat erstmals ein Schiff ihrer Flotte mit einem Biokraftstoff-Gemisch bebunkert. Wie die deutsche Zweigniederlassung der zum amerikanischen Carnival-Konzern gehörenden italienischen Costa-Gruppe mitteilt, wurde ihr 125572-BRZ-Kreuzfahrtschiff AIDAprima am Donnerstag als erstes großes Kreuzfahrtschiff während seiner Liegezeit in Rotterdam mit einer Mischung aus marinem Biokraftstoff, der zu 100 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen wie beispielsweise Altspeiseöl hergestellt wird, und Marinegasöl (MGO) beliefert. Kooperationspartner ist der niederländische Biokraftstoffpionier GoodFuels. 

Die im März 2016 mit einjähriger Verspätung von der japanischen Werft Mitsubishi Heavy Industries in Nagasaki abgelieferte AIDAprima ist aktuell auf siebentägigen Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas und nach Norwegen ab/bis Hamburg unterwegs. 

Das aktuelle Projekt stellt einen wichtigen Meilenstein in der Dekarbonisierungsstrategie der Reederei dar, die mit der im Dezember 2018 von der Papenburger Meyer Werft abgelieferten AIDAnova (BRZ: 183858) bereits das  weltweit erste vollständig mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betriebene Kreuzfahrtschiff der Welt unter italienischer Flagge in Dienst gestellt hatte. 

Neben dem Einsatz von Biokraftstoffen beinhaltet dies u.a. den Einbau der ersten Brennstoffzelle an Bord der AIDAnova sowie die Inbetriebnahme des aktuell größten Batteriespeichersystems in der Kreuzschifffahrt mit einer Leistung von 10 Megawattstunden an Bord von AIDAprima. Darüber hinaus setzt AIDA Cruises auf den Ausbau und die verstärkte Nutzung von Landstrom während der Hafenliegezeit.

Foto: Jens Meyer

„Wir untersuchen weiterhin aktiv alle Möglichkeiten, unsere Flotte zu dekarbonisieren und gleichzeitig die Effizienz im Einklang mit den internationalen Zielen zur Reduzierung der Kohlenstoffintensität voranzubringen. Mit dem erfolgreichen Start der Biokraftstoffnutzung haben wir bewiesen, dass eine schrittweise Dekarbonisierung auch auf bereits in Dienst befindlichen Schiffen möglich ist.“, betont  AIDA Cruises-Präsident Felix Eichhorn. Wichtige Voraussetzung, damit man diese auch nutzen könne, sei die breite Verfügbarkeit auf industriellem Niveau und zu marktfähigen Preisen.

Für Dirk Kronemeijer, CEO von GoodFuels, zeigt diese erste Bebunkerung mit Biokraftstoff in Zusammenarbeit mit AIDA Cruises, dass „unsere nachhaltigen Biokraftstoffe eine sichere, technisch machbare und praktische Option sind, um die Emissionen von Passagierschiffen drastisch zu reduzieren“. 

Da die Auswirkungen des Klimawandels in vielen Teilen der Welt akut zu spüren sind, sei es jetzt an der Zeit zu handeln. Biokraftstoffe seien eine der wenigen Möglichkeiten, die schon heute etwas bewirken können. Die zertifizierten Biokraftstoffe von GoodFuels seien praktisch frei von Schwefeloxiden und böten eine CO2-Reduzierung von 80 bis 90 Prozent gegenüber fossilen Kraftstoffen. Sie seien funktional gleichwertig mit aus Erdöl gewonnenen Treibstoffen und könnten in bereits installierten Schiffsmotoren ohne Änderungen am Motor oder an der Kraftstoffinfrastruktur genutzt werden. Vor  dem jetzt erfolgten ersten Einsatz im laufenden Schiffsbetrieb hatte AIDA Cruises gemeinsam mit Forschungspartnern an der Universität Rostock den Einsatz von regenerierten Biokraftstoffen in Schiffsdieselmotoren getestet. Die Zusammenarbeit mit GoodFuels will die Rostocker Reederei nunmehr langfristig ausgestalten.  JPM

Neues Kompetenzzentrum für emissionsfreie Kreuzfahrt

Pressemitteilung

Neue Abteilung bündelt wissenschaftliches und technisches Fachwissen aus der gesamten Gruppe, um das Ziel einer emissionsfreien Kreuzfahrt für Costa und AIDA Cruises zu verfolgen

Die Costa Gruppe – das führende europäische Kreuzfahrtunternehmen mit seinen beiden Marken Costa Cruises und AIDA Cruises und zugleich Teil der Carnival Corporation & plc (NYSE/LSE: CCL; NYSE: CUK), dem weltweit größten Kreuzfahrtunternehmen – gründet eine spezielle Forschungseinheit zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Standort ist Hamburg mit Anbindung an die dortige Carnival Maritime.

Die neu gegründete Abteilung, die die wissenschaftliche und technische Expertise der Gruppe unter einem Dach vereint, wird für die Entwicklung und Umsetzung der Strategie zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele der Costa- und AIDA-Flotten bis 2050 verantwortlich sein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Forschung und Entwicklung, Energiemanagement und Datenanalyse, um einen Fahrplan für einen emissionsfreien Schiffsbetrieb zu entwickeln.

Gleichzeitig treibt die neu geschaffene Abteilung die weitere Verbesserung der Umweltleistung der bestehenden Flotte mit Nachdruck voran und arbeitet dabei eng mit den Nachhaltigkeitsabteilungen der Marken Costa und AIDA zusammen.

Wichtige Impulse zu Batterien, Brennstoffzellen, Solar- und Windenergie 

Wichtige Impulse sollen Untersuchungen und  Tests zu neuen Technologien, bspw. Batterien, Brennstoffzellen, Solar- und Windenergie, setzen, um deren Verfügbarkeit und letztendlich auch Nutzung zu beschleunigen. 

Parallel und ergänzend werden gemeinsam mit Partnern Abgasreinigungssysteme der nächsten Generation entwickelt, die niedrigere Emissionswerte ermöglichen. Ziele sind die Entwicklung und Anwendung alternativer Kraftstoffe in großem Maßstab. Dazu zählen Biokraftstoffe (verflüssigtes Biogas und Biodiesel), Methanol, Ammoniak und Wasserstoff, um den Schiffen eine flexible Nutzung kohlenstoffarmer Energie zu ermöglichen.

Lösungen sowohl für Schiffsneubauten als auch für die aktuelle Flotte

Die Lösungen sollen sowohl bei Schiffsneubauten als auch bei der aktuellen Flotte die Fähigkeit zur Lagerung und Nutzung von Kraftstoffen der neuen Generation ermöglichen.

„Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert große Anstrengungen und sehr viel Engagement. Wir glauben, dass die Einrichtung unserer neuen Task Force ein wichtiger Schritt ist, um die Entwicklung neuer Konzepte zu beschleunigen, die uns bis 2050 zu einem kohlenstoffneutralen Schiffsbetrieb führen können“, sagte Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe und Carnival Asia.

„Um diese Herausforderung zu meistern, wollen wir Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette aufbauen und unsere Vorreiterrolle in der Kreuzfahrtindustrie fortsetzen. Wir werden auch weiterhin eng mit Regierungen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Europa eine Vorreiterrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreuzfahrt spielen kann.“

Im Laufe der Jahre hat die Costa Gruppe durch die Einführung neuer fortschrittlicher Technologien an Bord ihrer bestehenden und neuen Schiffe eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Innovation in der Kreuzfahrtbranche übernommen. Das Unternehmen war das erste, das den LNG-Antrieb (Flüssiggas) einführte – die aktuell fortschrittlichste und verfügbare Kraftstofftechnologie zur Emissionsreduzierung. Bereits vier Schiffe in der Flotte der Costa-Gruppe werden mit LNG angetrieben. Darüber kann die Mehrzahl der Schiffe der Flotte während der Liegezeit in Häfen, in denen diese Technologie vorhanden ist, Landstromversorgung zur emissionsfreien Liegezeit nutzen.

Für den Sommer bereitet die Costa Gruppe den Einbau des bislang größten Lithium-Ionen-Batteriespeichersystems auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAprima vor. Außerdem werden auf AIDAnova Brennstoffzellen installiert, die mit aus Methanol gewonnenem Wasserstoff betrieben werden, um ebenfalls im Sommer die ersten Tests durchzuführen. Mit dem italienischen Unternehmen Ecospray, an dem Costa beteiligt ist, arbeitet die Costa Gruppe an experimentellen Projekten zur Kohlenstoffabscheidung. 

Text: PM Costa Gruppe