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„Costa Magica“ verkauft

Vom Fährunternehmen zum wachsenden Kreuzfahrtplayer. Die griechische Reederei Seajets hat jetzt das nächste Schnäppchen gemacht. In Brindisi in Italien übernahmen die Griechen am Mittwoch die Costa Magica aus der Flotte der Carnival-Tochter Costa Crociere. 

Die Costa Magica ist jetzt schon das achte Kreuzfahrtschiff, das der griechische Manager Marios Iliopoulos seit Pandemiebeginn 2020 für Seajets gekauft hat. 

Laut AIS-Daten auf der Marine Traffic-Seite wurde das Schiff schon auf die Bermudas umgeflaggt und in Mykonos Magic umgetauft. Eine Überführung nach Griechenland steht bevor.

Die Costa Magica ist eines von zwei Costa-Schiffen, die die Flotte der Carnival Corp in diesen Tagen verlassen. Ein weiteres Schiff könnte in Kürze die AIDAvita der Deutschen Costa-Schwester AIDA Cruises werden. Dieses Schiff ist bereit zur Übergabe im Hafen von Tallinn in Estland. Bei der AIDAvita wurden gerade die markanten vier Buchstaben am Schornstein abmontiert. Das Ausräumen des Schiffes läuft bereits, ähnlich wie vor einem Jahr bei der AIDAcara in Tallinn.

Bei der Costa Magica ist das weitere Schicksal unklar. Wie bei den sieben vorherigen Käufen wurden von Seajets noch keine Informationen über den an Carnival gezahlten Preis für das 2004 von Fincantieri gebaute 102.700-BRZ-Schiff bekannt gegeben. Eine mittlere zweistellige Millionen-Summe dürfte aber fällig geworden sein. Jedenfalls ein Bruchteil des Wertes des Schiffes von vor der Pandemie. 

Beachtlich ist aber, dass damit erstmals ein Schiff die Carnival-Flotte verlässt, das noch keine 20 Dienstjahre auf dem Kiel hat.

Die 2004 in Dienst gestellte Costa Magica ist außerdem das erste Schiff der Destiny-Klasse, die seit 1995 für Carnival gebaut wurde. Es ist eine der wirtschaftlich erfolgreichen Schiffsklassen mit über 3000 Passagieren. Die Costa Magica ist das fünfte und jüngste Schiff der Destiny-Klasse. 

Der Grund für den Verkauf dieses vergleichsweise jungen Schiffes dürfte der Zustand der Technik nach drei Jahren als Auflieger gewesen sein. Die Kosten für die Sanierung des Schiffes auf den heutigen Carnival- oder Costa-Standard hätte im zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich gelegen. Die gestiegenen Umweltstandards und auch die Qualitätsanforderungen erfordern bei den größeren Reedereien ganz erhebliche Kosten. 

Bei Seajets ist die Costa Magica jetzt ein weiteres Spekulationsobjekt. Das Unternehmen hat bereits drei der sieben in der Pandemie günstig erworbenen Schiffe weiterverkauft. Zwei der sieben Schiffe wurden in Indien verschrottet. 

Die Magellan und Columbus hatte der Seajets-Eigner Marios Iliopoulos 2020 für 8,7 Millionen Dollar in Tilbury ersteigert und danach bei gestiegenen Schrottpreisen mit deutlichem Gewinn in Indien verschrotten lassen.

Das Portal VesselValue hatte allein den Wert der Columbus auf 13,4 Millionen US-Dollar geschätzt. 

Neben der Costa Magica hat Marios Iliopoulos zuvor bereits andere Kreuzfahrtschiffe von Carnival gekauft, wobei der jüngste Kauf aber als Juwel bezeichnet wird. 

Die Mykonos Magic verfügt über 1.359 Kabinen für bis zu 4.000 Passagiere und etwa 1027 Besatzungsmitglieder und wird voraussichtlich im östlichen Mittelmeer bald zum Einsatz kommen. In den Gewässern mit Hub in Istanbul und Piräus erwarten Marktbeobachter starke Wachstumsraten.

Ein weiterer Seajets-Kauf war die 1992 in Frankreich gebaute und 74.100 BRZ große Majesty of the Seas von Royal Caribbean. Sie wurde in Majesty of the Oceans umbenannt. 

Die 1994 gebaute Ryndam von Holland America wurde 2020 nach dem Zwischenspiel als Pacific Aria von Seajets in Aegean Goddess umbenannt. Die Schwester Veendam wartet als Aegean Majesty aber ebenfalls auf einen neuen Einsatzzweck.

Das dritte HAL-Schiff Maasdam hat Iliopoulos an ein französischen Investor für ein Kreuzfahrtprojekt weiterverkauft. Es wird gerade in Brest umgebaut.

Von der der Carnival-Tochtergesellschaft P&O Cruises Australia kaufte der geschäftstüchtige Grieche für angeblich nur 21 Millionen US-Dollar die Oceana. Das 77.500 BRZ große Schiff wurde in 2000 als Ocean Princess gebaut und in Queen of the Oceans umbenannt. Dieses Schiff wartet gerade in Patras auf einen neuen Einsatz.

Seajets hat im Hauptgeschäft 14 Schnellfähren und vier klassische Autofähren im innergriechischen Verkehr. FB

Costa Luminosa wechselt in die Carnival-Flotte – Einsatz in Australien und Alaska

Pressemitteilung

Die Costa Luminosa wechselt innerhalb des Carnival-Konzerns die Marke. Im September wird das 2009 in Dienst gestellte Schiff Teil der Carnival Cruise Line-Flotte und nach einem Modernisierungsdurchlauf als Carnival Luminosa vom australischen Brisbane aus erneut in See stechen. Zwischen Mai und September des kommenden Jahres stehen dann Alaska-Kreuzfahrten (ab Seattle) auf dem Programm, ehe es zurück nach Down Under geht. 

Die Eingliederung der Luminosa in die Carnival-Flotte ist ein Update zu den zuvor angekündigten Plänen, die Costa Magica zu übernehmen, die nun bei Costa verbleiben wird. Die Luminosa ist eines von vier weiteren Schiffen der Spirit-Klasse, die bereits für Carnival fahren. Das Schiff bietet Platz für bis zu 2.826 Gäste und 1.050 Besatzungsmitglieder.  

Dank der Übernahme der Luminosa kann Carnival die mit Spannung erwarteten Routen ab Brisbane aufnehmen und ist damit während der Hochsaison mit gleich zwei Schiffen in Australien unterwegs. Schließlich sticht auch die Carnival Splendor ab Anfang Oktober von Sydney aus in See.

Text: PM Carnival Cruise Line

Ukraine: „Costa Magica“ als Notunterkunft

Die italienische Reederei Costa Crociere bietet eines ihrer Schiffe dem italienischen Zivilschutz als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine an. Wie die Reederei am Mittwoch in einer Mitteilung bekannt gab, wolle man das ausgerüstete und voll fahrbereite Schiff mitsamt Crew für die Versorgung anbieten.

Die Costa Magica ankert derzeit vor La Spezia und soll erst im Laufe des Jahres die Marke wechseln und dann bei der Carnival Cruise Line die Kapazitäten wieder auffüllen, die dort durch die sechs Abgänge der „Fantasy“-Klasse entstanden sind. Bis dahin sei ein Einsatz als Notunterkunft für Menschen aus dem Kriegsgebiet denkbar.

Foto: Frank Behling

Das 272 Meter lange und 35,5 Meter breite Schiff ist die fünfte Einheit der „Destiny“-Klasse, bei der es sich um die ersten Kreuzfahrtschiffe der Welt jenseits der Marke von 100.000 BRZ handelte. Die 2004 von Fincantieri abgelieferte Costa Magica war zeitweise auch das Flaggschiff der Costa-Reederei. Das Schiff bietet Platz für bis zu 3740 Passagiere bei Doppelbelegung der Kabinen.

Ob und wo es als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. In Italien laufen, ähnlich wie in den anderen Ländern Westeuropas noch die Versuche der Erfassung der Flüchtlinge. Neben Hotels kommen auch provisorische Lösungen wie Container als Unterkünfte zum Einsatz.

Die Fluchtbewegungen sind sehr unterschiedlich. So haben etwa 3,6 Millionen Menschen die Ukraine seit dem Kriegsbeginn verlassen. Die Mehrheit ist in Polen, der Slowakei oder Rumänien. In Deutschland sind bislang 180.000 Geflüchtete erfasst worden. In Frankreich waren es etwa 17.000 und in Italien etwa 23.000 Menschen aus der Ukraine. FB