Die Omikron-Welle trifft mit voller Wucht den Tourismus. Alle großen Reedereien haben seit dem Weihnachtsfest mit Ausbrüchen an Bord ihrer Schiffe zu kämpfen. Gleich Reihenweise mussten Schiffe abdrehen und Reisen stoppen. Mit knapp 3000 Passagieren war die AIDAnova der größte Ausfall.
Fünf Tage lag das Schiff in Lissabon. Die Silvester-Feier auf Madeira wurde genauso gestrichen wie die Anläufe auf den Kanaren. 60 Crewmitglieder und zwei Passagiere sind laut Hafenkapitän von Lissabon positiv getestet worden. Da Ersatzpersonal so schnell nicht zu bekommen war, gab es am 2. Januar den Abbruch der Reise. Statt nach Teneriffa fuhr das Schiff ohne Passagiere nach Barcelona gefahren, wo jetzt die Treibstofftanks mit LNG gefüllt werden.
Betroffen von den Absagen sind alle Reedereien im deutschen Markt. Die MSC Magnifica brach ihr Nordeuropa-Programm bereits vor Weihnachten ab. Während der Festtage traf es dann die die Amera von Phoenix, die eine Kanaren-Reise nach einem Ausbruch absagen musste.
Die Mein Schiff 6 durfte am 29. Dezember in Katar nicht im Hafen Doha festmachen, da es an Bord positive Corona-Fälle gab. Das Schiff kehrte dann nach Dubai zurück. An Bord sind laut Reederei 1961 Passagiere und 800 Crewmitglieder.
In Dubai liegen inzwischen acht Kreuzfahrtschiffe, drei davon haben Fälle von Covid19 an Bord. Darunter sind neben der Mein Schiff 6 auch die Europa und die Europa 2 von Hapag-Lloyd Cruises. Diese beiden Schiffe hatte bereits nach dem Weihnachtsfest die Reisen abbrechen und Kurs auf Dubai nehmen müssen. Außerdem hat die Costa Firenze eine Reise abgebrochen, da die Landausflüge nicht in der gewohnten Form mehr durchgeführt werden konnten.
Kurz vor Weihnachten machte in Dubai auch die Le Jacques Cartier von Ponant fest. Auch dort gab es positive Corona-Fälle. Aktuell ist das Schiff noch nicht wieder in Fahrt. Im Port Rashid von Dubai liegen an diesem Wochenende acht Kreuzfahrtschiffe.
Die Reedereien reagierten bereits mit einer Verschärfung der Regel. AIDA Cruises setzte für Januar die Möglichkeit individueller Landgänge aus. Außerdem wird bei den Reedereien jetzt überall auf 1G-Plus umgeschwenkt. An Bord darf nur noch der, der vollständig geimpft ist und einen PCR-Test durchlaufen hat.
Die Impfungen zeigen jedoch Wirkungen. Zwar sind laut US-Seuchenbehörde derzeit an die Schiffe mit Covid-19-Ausbrüchen erfasst und unter Beobachtung. Es gibt aber fast nur milde Verläufe, da fast nur geimpfte Passagiere und Crewmitglieder betroffen sind.
Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 hatte es bei der ersten Welle der Covid-19-Pandemie auf mehr als 40 Kreuzfahrtschiffen fast 2000 Fälle gegeben. 80 Passagiere starben an oder mit dem Virus. Der bekannteste Fall war die Diamond Princess in Japan mit 712 infizierten Passagieren und Crewmitgliedern. Bei 14 Menschen auf diesem Schiff führte die Infektion zum Tod. FB
Die andauernde COVID-19 Pandemie und der 11. September 2001 hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die Art des Reisens – auch mit Kreuzfahrtschiffen. Frank Behling recherchierte.
Die Pandemie lässt auch der Kreuzfahrt keine Ruhepause. Der Ausbruch auf dem Kreuzfahrtschiff Carnvial Vista im Golf von Mexiko hat gezeigt, dass es vor Covid-19 auch auf Schiffen keine absolute Sicherheit gibt. Eine 77-jährige Passagierin war wenige Tage nach der Infektion in einem Krankenhaus verstorben. Die pensionierte Lehrerin war am 31. August von Galveston aus mit der Carnvial Vista zu einer Karibik-Reise aufgebrochen.
Beim Anlauf in Belize am 4. August hatte sie sich mit Symptomen testen lassen. Sie und weitere 26 Crewmitglieder wurden positiv auf Covid-19 getestet. Die Seniorin und die Crewmitglieder waren alle geimpft.
Der Gesundheitszustand der Seniorin verschlechterte sich jedoch. Sie kam in ein Krankenhaus nach Belize und am 14. August per Krankenrücktransport mit dem Flugzeug zurück nach Hause. In Oklahoma verstarb die Frau jedoch kurz darauf. Die Crewmitglieder verblieben an Bord.
Der Fall hat bei Carnival wieder zu einer Verschärfung der Protokolle geführt. Alle Passagiere müssen jetzt beim Einschiffen in den USA mit dem Impfstatus auch einen negativen Antigen- oder PCR-Test machen.
Diese Regel gilt auch schon in Europa. TUI Cruises und AIDA Cruises haben die Tests auch als Vorgabe fürs Boarding gemacht. Die Folge sind allerdings längere und umständlichere Eincheck-Verfahren. Wartezeiten von ein bis zwei Stunden sind inzwischen die Regel, da in den Terminals auch die Zahl der Personen begrenzt ist.
New York, Foto: enapress.com
Wer 2021 eine Kreuzfahrt mit einem großen Schiff machen will, der braucht vor allem eins: Zeit. Die Corona-Pandemie hat den Seereisesektor verändert. Vergleichbar mit den Anti-Terror-Maßnahmen nach dem 11. September 2001 sorgen die Anpassungen der Abläufe beim Thema Gesundheit schon bei der Abfertigung in den Häfen für Wartezeiten.
„Die Pandemie hat die Abfertigung in den Häfen so verändert wie der 11. September das Thema Sicherheit in den Fokus rückte“, sagt Jens-Broder Knudsen von der Kieler Schifffahrtsagentur Sartori & Berger. Das Unternehmen ist führend bei den Agentur-Tätigkeiten für Kreuzfahrtschiffe in den deutschen Häfen.
NYC vor dem 11. September. Einlaufen in den Hafen mit der „Queen Elizabeth 2“. Foto: Frank Behling
Nach dem 11. September wurden Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz gegen Anschläge oder Schiffsentführungen eingeführt. Alle Häfen rüsteten nach. Teure Scanner für Gepäck und Passagiere wurden angeschafft. Spezielle Abfertigungsroutinen eingeführt.
Plötzlich wurden Häfen Teil des Heimatschutzes. Flüssigkeiten oder Taschenmesser wurden in Koffern beim Boarding herausgefischt. Zum Sektor Sicherheit ist jetzt der Bereich Gesundheitsschutz und Seuchenbekämpfung hinzugekommen. In den Häfen wurden die Terminals und die Verkehrswege erneut neugestaltet.
Besonders die großen Häfen schultern immer noch gewaltige Investitionen in Infrastruktur. Neue Terminals wurden für die neuen Mega-Liner angeschafft. Die älteste Anlage für Megaliner ist heute Terminal 18 in Port Everglades. Das Bauwerk ist gerade einmal elf Jahre alt.
Der Hafen von Miami hat im August sogar festverzinste Wertpapiere im Wert von 1,4 Milliarden Dollar verkauft. New York und New Jersey hatten im März 1,1 Milliarden Dollar durch Wertpapierverkäufe eingenommen. Die Häfen brauchen Geld. Auch in Deutschland investierten die Häfen in neue Abfertigungsanlagen.
Teststationen, neue Wartebereiche und medizinisches Personal sind in Pandemie-Zeiten fast wichtiger als die Sicherheitskräfte für die Kontrolle. Das Ziel ist: Das Virus darf nicht an Bord. Die Kosten für Testgeräte im PCR-Verfahren schwanken zwischen 15000 und 50000 Euro.
Wie aber läuft das Geschäft mit der sicheren und jetzt auch gesunden Reisen? „Seit Juli 2020 bieten wir mit der Mein Schiff Flotte als einer der wenigen Kreuzfahrtanbieter weltweit durchgehend Reisen an, seitdem waren weit über 140.000 Gäste an Bord“, sagt Friederike Grönemeyer von TUI Cruises.
Man habe bewiesen, dass Kreuzfahrten mit dem richtigen Gesundheitskonzept auch in Pandemiezeiten sicher möglich seien. „Mit Erfolg: denn unsere Gästezufriedenheit ist zum Teil höher als in Zeiten vor Corona. Viele Gäste waren in den letzten zwölf Monaten nicht nur einmal, sondern mehrere Male an Bord. Andere haben bis zu vier Wochen“, so Grönemeyer. Aktuell sind von TUI Cruises sechs der sieben Schiffe in Fahrt.
„Mit unserem Konzept der Testung im Terminal vor der Einschiffung haben wir die besten Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, dass niemand mit einer Infektion an Bord kommt. Die Grundregel lautet getestet, genesen oder geimpft“, sagt Hansjörg Kunze von AIDA Cruises.
Deutschlands größtes Kreuzfahrtunternehmen will bis Jahresende wieder zehn Schiffe in Fahrt haben.
Ebenfalls mit Schwung ist MSC Cruises in Fahrt gekommen. Am 16. August wurde der erste Jahrestag nach der Aufnahme des Fahrtbetriebs gefeiert. Sechs Schiffe sind aktuell wieder im Mittelmeer, der Karibik, rund um England und der Ostsee aktiv.
Anders als nach dem 11. September gibt es aber bei der Corona-Pandemie einen weiteren Aspekt. Die Crew ist ebenfalls ein potenzielles Risiko. Dabei haben AIDA und auch TUI Cruises wiederholt Probleme mit infizierten Crewmitgliedern gehabt. Der Neustart von AIDA war 2020 ein ums andere Mal auch durch infizierte Crewmitglieder überschattet. Die Reederei MSC hat deshalb ein eigenes Crew-Impfprogramm aufgelegt.
Während sich in Europa und Nordamerika die vierte Welle der Pandemie mit dem gefürchteten Delta-Virus nicht mehr als so dramatisch auf die Erkrankungen auswirkt, sieht es in anderen Teilen der Welt ganz anders aus. Weitere Mutationen des Virus werden zur aufkommenden Wintersaison erwartet.
Die philippinische Gesundheitsbehörde meldete am 21. August mit 13831 Neuinfektionen einen neuen Höchststand. Am selben Tag meldeten die deutschen Gesundheitsämter nur 6600 Neuinfektionen.
Mehr als 250000 Seeleute stammen weltweit allein von den Philippinen. Und auch die CDC stellt ein ums andere mal fest, dass besonders Crewmitglieder mit Infektionen auf Schiffen auffallen. Die Folge: Crewwechsel, vor der Pandemie reine Routine, werden heute zu politischen Drahtseilakten. Traurige Berühmtheit erlangten 200 Seeleute von dem Pazifik-Staat Kiribati, die monatelang in Hamburg oder auf den Fidschi-Inseln festsaßen, da sie nicht in ihr Heimatland durften. Selbst der berufliche Reiseverkehr für Soldaten, Diplomaten oder Leistungssportler ist nicht ohne Komplikationen denkbar. 193 Staaten gehören den Vereinten Nationen. In Corona-Zeiten sind das auch 193 nationale Einreiseregelungen.
Aktuell ist nicht absehbar, wann überhaupt mal wieder ein Kreuzfahrtschiff zu einer Weltreise nach altem Muster mit 40 bis 50 Nationen als Destination aufbrechen wird. Das Aufkommen immer neuer Mutationen und die weiter sehr restriktiven Einreiseregeln und Lockdowns in Teilen der Welt lassen einen Seereiseverkehr über Kontinente hinweg nicht zu.
Foto: Frank Behling
Corona hat an Bord der Kreuzfahrtschiffe die Abläufe jedoch ganz konkret verändert. Selbst wer den als erstes anstehenden Gesundheitscheck im Terminal vor dem Boarding übersteht, ist auf einem Schiff mit tiefgreifenden Veränderungen zu früher konfrontiert.
Restaurants und Bars sind immer noch weit von der Unbeschwertheit der Vor-Corona-Zeit entfernt. Zwar hat AIDA inzwischen wieder Büfett-Restaurants erlaubt. Doch alles mit Abstand und strengen Abläufen.
Wer jetzt eine Reise mit einem Schiff im Winter plant. Braucht vor allem eins: Flexibilität. Bei Fluganreisen muss mit zusätzlichen Kosten und Wartezeiten durch Einreisekontrollen gerechnet werden.
Die besten Perspektiven haben weiterhin die Reisen vor der Haustür. Kurze Wege, eine individuelle Anreise zum Schiff und die im Notfall schnelle Obhut des vertrauten Gesundheitssystems sind der beste Weg für eine Erholung.
„Wie kann die CLIA es nur schaffen, die Kreuzfahrten wieder einfacher zu machen?“, fragte die US-Reisebloggerin Ilana Schattauer in ihrem Kanal. Die Anforderungen zur Einschiffung seien zu komplex geworden. Die Wartezeiten rauben meist den Spaß am Urlaub. Lange Schlangen außerhalb der Terminals gehören inzwischen auch in Europa zum Bild. Die Ursache ist einfach. Der Gesundheitscheck muss gemäß der Sicherheitsprotokolle und Hygienekonzepte beim Betreten der Terminalanlage erfolgen. Damit fallen auch die klimatisierten und wettergeschützten Wartebereich in den Terminals vor dem ersten Check weg. In Kiel, Hamburg oder Southampton gibt es inzwischen deshalb regelmäßig Fotos von Schlangen vor den Eingängen.
Die Reedereien und Hafenbetreiber sind aber um eine Abhilfe bemüht. Das letzte Wort haben aber die Gesundheitsbehörden. In den USA die mächtige CDC und in Deutschland die jeweiligen Gesundheitsämter.
Und wie geht es weiter. Der Kreuzfahrtverband CLIA sowie die Reedereien setzen auf die Erfolge der Impfungen. In den USA stehen inzwischen wegen der erhöhten Infektionsgefahr bereits „Booster“-Impfungen für Kreuzfahrtpassagiere auf der Tagesordnung.
In Europa wird mit den Impfungen eine Normalisierung erst im kommenden Jahr zu rechnen sein. Mit der kälteren Jahreszeit wird eher mit Einschränkungen durch eine weitere Infektionswelle gerechnet. Die neue Virus-Mutante AY.3 bereitet sich gerade in den USA, Großbritannien und Israel aus. Ein Schwerpunkt sind die warmen Südstaaten der USA. In Missouri und Mississippi beträgt der Anteil der Variante YAY.3 bereits 43 bis 45 Prozent. Einziger Schutz vor der Ausbreitung der neuen Mutationen ist eine Einschränkung der individuellen Reisetätigkeit sowie die weiter konsequenten AHA-Regeln.
Die Bedingungen für Reisen möglichst nah am Wohnort sind damit ideal. Kreuzfahrten von europäischen Häfen werden deshalb auch im Winter eine große Perspektive haben. Die Entscheidung von AIDA zur Stationierung der AIDAprima in Hamburg dürfte bald Nachahmer finden.
Kreuzfahrtschiffsbesatzungen werden gegen Corona geimpft.
Seit heute können sich Kreuzfahrtschiffsbesatzungen während des Aufenthaltes ihrer Schiffe im Hamburger Hafen durch das mobile Impfteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gegen SARS-CoV-2 impfen lassen.
Den Anfang machen die HANSEATICnature von Hapag Lloyd Cruises und die AIDAmar von AIDA Cruises, wo insgesamt mehrere hundert Crew Mitglieder geimpft werden.
Am Zustandekommen haben viele Partner aus den zuständigen Behörden für Gesundheit und Wirtschaft, den Hafenverwaltungen und vor allem der Hafenärztliche Dienst und der Verband der Kreuzfahrtreedereien, Cruise Lines International Association (CLIA) mitgewirkt.
„Wir freuen uns sehr, dass hier abermals die gute Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Behörden und Politik Früchte trägt“, sagt Helge Grammerstorf, National Director von CLIA. „Die Impfung unserer Besatzungsmitglieder ist ein weiterer Schritt, das Reisen an Bord von Kreuzfahrtschiffen unter Corona Bedingungen noch sicherer zu machen. Gleichzeitig bleibt es natürlich bei den bereits bewährten Sicherheit- und Hygienekonzepten an Bord und in den Terminals.“
CLIA begrüßt auch die Impfaktionen in weiteren Häfen, mit dem Ziel, Passagiere, Mitarbeiter und die Menschen in den anzulaufenden Häfen gegen das Corona Virus zu schützen.
Virgin Voyages setzt für Crew und Passagiere eine Impfung gegen COVID-19 voraus, so Cruise Line-CEO Tom McAlpin im Interview mit „Good Morning America“.
Expeditions-Kreuzfahrten mit den neuen Schwesterschiffen »SH Minerva« und »SH Vega« starten im Dezember 2021 und Frühjahr 2022
Swan Hellenic impft nautische Crew und alle weiteren Besatzungsmitglieder vor der Einschiffung in deren Heimatländern gegen Covid 19
In diesem und im kommenden Jahr legt Swan Hellenic zu Premierenreisen mit den neuen Expeditions-Kreuzfahrtschiffen »SH Minerva« und »SH Vega« ab. Bereits jetzt steht fest: Sowohl die nautische Crew als auch alle weiteren Besatzungsmitglieder dürfen nur nach vorheriger Impfung gegen Covid 19 an Bord. Andrea Zito, CEO von Swan Hellenic: „Wir werden den kompletten Impfzyklus für unsere Kollegen zuvor in den Impf- und Rekrutierungszentren der Heimatländer sicherstellen. Zusätzlich setzen wir gemeinsam mit Vikand, dem weltweit führenden Unternehmen für Hygienetechnologie, höchste Standards an Bord um. Dazu zählt auch die Desinfektion der Klimaanlagen mit UV-Licht.“
Expeditions-Kreuzfahrten mit nur 152 Passagieren
Der Firmenname ist eine Kultmarke: Seit 70 Jahren steht Swan Hellenic für Kultur- und Expeditions-Kreuzfahrten. Jetzt nimmt Swan Hellenic wieder an Fahrt auf: Bereits ab Ende 2021 legt die »SH Minerva« zur ersten Expeditions-Kreuzfahrt ab. Motto: „Sehen, was andere nicht sehen!“ Für die 152 Passagiere führen die Routen in die entlegensten Regionen der Erde: Entlang des mächtigen Jenissei-Flusses im Norden Sibiriens, ebenso wie in arktische und antarktische Gewässer oder in den Südpazifik.
Im Frühjahr 2022 folgt das Schwesterschiff »SH Vega« – benannt nach dem ersten Schiff, dass von 1878 bis 1880 die legendäre Nordostpassage erfolgreich befahren hat. Sowohl die »SH Minerva« als auch die »SH Vega« bieten 5-Sterne-Niveau. Ein dritter Neubau folgt ebenfalls im Jahr 2022.
Frühbucher-Vorteil und kostenfreie Stornierungen bis 30 Tage vor Reisestart
Mit skandinavischem Design, weitläufigen Decks, Kabinen mit großen Balkonen, hervorragenden Lektoren und Gastrednern sowie einem All-Inklusive-Konzept setzt Swan Hellenic auf Eleganz für ein internationales, reiseerfahrenes und kulturinteressiertes Publikum. Bereits die Premierenreise des ersten Neubaus »SH Minerva« ist ein Once in a Lifetime-Erlebnis: es geht zur Sonnenfinsternis in die Antarktis.
Für diese drei neuen 5-Sterne-Schiffe gewährt Swan Hellenic bis Ende März einen Frühbucher-Vorteil von 20 Prozent. Die Basis-Provision liegt bei 12 Prozent. Zudem ermöglicht Swan Hellenic bis 30 Tage vor Reisebeginn kostenfreie Stornierungen. Die möglichen, kostenfreien Umbuchungen werden dann in einen zwei Jahre gültigen Cruise Credit gewandelt.
In Wismar gebautes Passagierschiff „Marco Polo“ über mehrere Jahre Stammgast an Bremerhavener Columbuskaje
Der aktuelle Stillstand in der
Kreuzfahrtindustrie durch die Corona-Pandemie führte schon im
letzten Jahr zu unzähligen Schiffsverkäufen, schon ein halbes
Dutzend von bislang noch aktiven Kreuzfahrtschiffen sind im letzten
Jahr an den Strand gesetzt worden. So wurden zum Jahresende noch
die 30 Jahre alte Karnika (ex AIDAblu) und die Ocean
Dream (erbaut als Tropicale für Carnival Cruises) in
Indien an den Strand gesetzt, mittlerweile befindet sich auch die
Grand Celebration auf dem Weg von der Karibik nach Indien und
wird im Laufe des Monats zur Verschrottung in Alang erwartet
Auch hofften bis zuletzt viele
Schiffsfans, dass eines der ältesten noch aktiven Kreuzfahrtschiffe
weltweit, die mittlerweile 56 Jahre alte Marco Polo (22. 080
BRZ), die am 22. Oktober nach der Insolvenz der britischen
Reederei CMV für 2,77 Millionen Dollar versteigert wurde, doch noch
von möglichen Abbruchplänen verschont bleiben würde, zumal
Nachrichten über eine mögliche Vercharterung des Schiffes
kursierten.
Doch am 3. Januar 2021 nahm das Schiff von seinem letzten Liegeplatz vor Dubai aus Kurs auf Indien, wo das Schiff um den 9. Januar in Alang zur endgültigen Verschrottung an den Strand gesetzt wird.
Das Kreuzfahrtschiff hat dabei im Laufe
seiner jahrzehntelangen Fahrenszeit auch immer wieder Station in
Bremerhaven gemacht, zuerst als Transatlantikliner, später als
Kreuzfahrtschiff für ein deutschsprachiges Publikum. Die 176 Meter
lange Marco Polo wurde 1965 von der ehemaligen MTW-Werft in
Wismar unter der Baunummer 126 als Zweiklassenschiff Alexandr
Puschkin an die Baltic Shipping Co, (BSC) Leningrad, abgeliefert.
Es war das zweite Schiff einer Serie von fünf fast baugleichen
Schiffen aus der so genannten Ivan-Franko-Klasse, die für die UdSSR
erbaut wurde. Zu dieser Serie gehörten die 1963 erbaute Ivan
Franko, die 1967 erbaute Taras Shevchenko, die ein Jahr
später abgelieferte Shota Rustaveli und die dann erst 1973
erbaute Mikhail Lermontov, alles Namen großer georgischer,
ukrainischer und russischer Schriftsteller. Als einziges Schiff hatte
die Marco Polo aus dieser Serie bis jetzt noch überlebt.
Die Schiffe dieser Serie waren
seinerzeit die bis dahin größten Neubauten des Schiffbaus in der
DDR. Drei Schiffe gingen an die sowjetische Schwarzmeer-Reederei,
zwei an die Ostseereederei (Baltic Shipping Co. ). In der ersten
Klasse konnten seinerzeit 130 Passagiere untergebracht werden, in der
Touristenklasse 620 Personen. Die Schiffe, inmitten des „Kalten
Krieges“ erbaut, sollten zudem im Kriegsfall als Truppentransporter
eingesetzt werden. So wurden diese mit entsprechend robusten Motoren
ausgestattet.
Foto: C. Eckardt
Noch heute verkehrt die Marco Polo
mit den Original Schiffsdieselmotoren der Ciegielski-Werke in
Posen vom Typ 7 RD 76 (Lizenz Sulzer) mit je 7.723 kW Leistung, die
auf zwei Festpropeller wirken. Der Aktionsradius beträgt dabei rund
8.000 Seemeilen, die Geschwindigkeit mit 20 Knoten.
Neben Kreuzfahrten kam die
eisverstärkte Alexandr Puschkin als einer der letzten
Transatlantikliner im Passagierdienst auf der Kanada-Linie zwischen
dem sowjetischen Leningrad (heute St. Petersburg) und Quebec und
Montreal am St.-Lorenz-Strom zum Einsatz. Später wurde der weitere
Zustieghafen Kopenhagen auf diesem Liniendienst miteingefügt, doch
schon im Jahr 1967 wurde die dänische Hauptstadt gegen Bremerhaven
ausgetauscht. Erstmals machte das sowjetische Passagierschiff am 17.
April 1967 an der Columbuskaje fest und nahm hier auf der ersten
Überfahrt 221 weitere Fahrgäste in Richtung Kanada mit. Selbst der
damalige sowjetische Botschafter in der Bundesrepublik, Semjon
Konstantinowitsch Zarapkin und der Bremer Senator für Wirtschaft und
Außenhandel, Karl Eggers, waren beim Erstanlauf im Rahmen eines
Empfangs an Bord der Alexandr Puschkin in Bremerhaven mit an
Bord.
Als Agent für den Liniendienst
fungierte seinerzeit das Bremer Unternehmen Transocean
Passagierdienst D. Oltmann & Co., der Name wird im weiteren
Lebenslauf des Schiffes noch mehrfach auftauchen. Bis 1972 verkehrte
die Alexandr Puschkin zumindest in den Sommermonaten auf
dieser Passagierroute und wurde dann von dem jüngeren
Schwesterschiff, der Mikhail Lermontov abgelöst. Die
Lermontov blieb noch bis
1980 im regelmäßigen Passagierdienst im Einsatz, wobei schon ab
1973 nur noch die Strecke Leningrad, Bremerhaven, London, Le Havre
bis New York bedient wurde.
Somit wurde die Alexandr Puschkin fast nur noch für weltweite Kreuzfahrten eingesetzt, auch für deutsche Veranstalter, und von 1979 bis 1984 war das Schiff dann in Vollcharter für den Bremer Seereisenveranstalter Transocean Tours mit deutschen Gästen unterwegs, in Richtung Nordland und Ostsee aber auch im Mittelmeer. 1984 wechselte die Alexandr Pushkin dann innerhalb der Sowjetunion von der BSC zur Far East Shipping Company und unternahm nun vorwiegend Reisen für den australischen Markt. Natürlich unter der Prämisse, dringend benötigte westliche Devisen in die planwirtschaftlich leeren Kassen zu spülen. Mit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1990 und dem Zerfall der damaligen Sowjetunion war damit jedoch Schluss.
Der Amerikaner Gerry Herrod erwarb 1991
das Schiff und ließ es in zwei Jahren für rund 75 Millionen US
Dollar zum Flaggschiff für die von ihm gegründete Orient Lines
komplett umbauen. Nur die Außenhaut und Original-Maschinen sind
somit noch heute im Originalzustand. Im November 1993
startete das Schiff mit den geschwungenen Linien und dem klassischen
Teakholz-Deck unter dem neuen Namen Marco Polo zur zweiten
Jungfernreise. In den nun 428 komfortablen Kabinen finden bis zu 826
Passagiere Platz. Im Jahr 1998 übernahm die Norwegian Cruise Line
(NCL) die Orient Lines, verkaufte das Schiff dann im Jahr 2007 an die
griechische Global Maritime die nun wieder einen wohlbekannten
Charterer ausfindig machen konnte – Transocean Tours in Bremen.
Doch diesmal war die Charter mit den
Bremern kein Glücksgriff, denn durch die Insolvenz von Transocean
muss der Chartervertrag vorzeitig beendet werden. Seit 2010 verkehrte
das Kreuzfahrtschiff dann sehr erfolgreich in Vollcharter für Cruise
& Maritme Voyages auf dem britischen Markt und lief dabei immer
wieder die norddeutschen Kreuzfahrthäfen an, darunter auch mehrfach
noch Bremerhaven. Letztmalig besuchte das Schiff im November 2011 die
Seestadt, im Rahmen einer Werftliegezeit bei der Lloyd Werft. Im
Sommer 2019 lief das Schiff dann noch einmal seinen Geburtsort im
Rahmen einer regulären Kreuzfahrt an. Nach der Rückkehr einer
letzten Kreuzfahrt rund um Afrika wird das Schiff ab dem 22. März in
der Hafenstadt Avonmouth vor Bristol aufgelegt. ChEck
Die Schlagzeilen sind schnell weltweit
verbreitet. Die Meldungen zum positiven Test bei einer Passagierin an
Bord des Kreuzfahrtschiffes Quantum of the Seas verbreiteten
sich weltweit sofort. Der Test an Bord hatte in der Nacht zum
Mittwoch ein positives Ergebnis. Gemäß des Protokolls drehte das
Schiff sofort um, alle Passagiere durften die Kabinen nicht mehr
verlassen und die Kontaktverfolgung lief an. Das Schiff befand sich
auf einer Panorama-Fahrt im südchinesischen Meer. Von Montag bis
Donnerstag wollten 1686 Passagiere die Seereise genießen.
Am Mittwoch machte das Schiff wieder am Terminal in Singapur fest. Die Behörden Singapurs übernahmen den Fall. Am Donnerstag dann die erlösende Nachricht. Der 83 Jahre alte Fahrgast war bei einem zweiten Test durch die Gesundheitsbehörden Singapurs negativ. Der Alarm wurde wieder aufgehoben.
„Sicherheit bleibt unsere oberste
Priorität, und der Vorfall hat uns wertvolle Erkenntnisse für
zukünftige Fahrten geliefert, beispielsweise die Bedeutung der
Verwendung von TraceTogether für eine effektive Kontaktverfolgung.
Es hat auch die Gewissheit gegeben, dass unsere etablierte Reaktion
auf jeden zukünftigen COVID-19-Fall schnell und effektiv ist“,
sagte Keith Tan, Chief Executive von Singapur Tourist Board.
Alle Passagiere und auch die 1148
Crewmitglieder waren in nur zwölf Stunden getestet worden. Alle
Tests waren negativ.
Der Fall Quantum of the Seas
erinnert an den vermeintlichen Corona-Ausbruch an Bord der Mein
Schiff 6, bei dem im Oktober zwölf Crewmitglieder durch
Antigen-Tests eines externen Labors in Griechenland positiv gemeldet
wurden. Folgende Tests im PCR-Verfahren hatten alle ein negatives
Ergebnis.
Und auch bei Costa gab es in Triest die
Erkenntnis, dass positive Antigen-Tests schnell entstehen. Auch dort
waren Tests von Passagieren im PCR-Verfahren allesamt negativ
ausgefallen.
Die Diskussion über die Bewertung von
Testergebnissen ist deshalb nicht nur an Land angekommen. Der Umgang
mit den Testverfahren wird 2021 ein ganz wichtiger Faktor für die
Rückkehr zur Normalität. Da die flächendeckende Impfung erst in
etwa einem Jahr für sichere Reisen sorgen kann, kommt auf die
Testverfahren eine große Bedeutung zu. Die Schlagzeilen lassen sich
nur durch zuverlässige Tests vermeiden. FB
Bei
der Nutzung sind Kreuzfahrtterminals sehr vielseitig. In Kiel wurde
beim Bau der drei großen Terminals Ostseekai, Schwedenkai und
Norwegenkai von Beginn an auf eine multifunktionale Nutzung wert
gelegt.
Das
Ziel war eine möglichst ganzjährige Nutzung zu erreichen. Da in
Kiel die Kreuzfahrtsaison in der Regel von April bis Oktober geht,
sollte so der Leerstand der teuren Immobilien im Winter vermieden
werden.
Neben
Veranstaltungen können die Bauwerke auch in Sonderlagen eingesetzt
werden. In diesem Jahr ist es die Corona-Krise.
Der
Fähr- und Kreuzfahrtterminal Schwedenkai des Seehafens Kiel wird ab
Januar auch die Rolle als Impfzentrum übernehmen. Wenn die Zulassung
für den Impfstoff gegen Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2
vorliegt, soll auf dem Terminal in der Kieler Innenstadt mit der
Impfung begonnen.
Foto: Frank Behling
Der
Schwedenkai ist damit Kiels erstes Impfzentrum. Dort könnten bereits
Anfang Januar erste Impfungen durchgeführt werden, teilte die Stadt
Kiel mit. Genutzt wird dafür die Passagierabfertigungsebene im
Obergeschoss. In dem umgebauten Impfbereich des Schwedenkais können
zukünftig zeitgleich sieben Personen geimpft werden. Die Kieler
Feuerwehr koordiniert den Ablauf vor Ort.
Durch
die Umgestaltung der Abfertigungsebene werden Passagiere der Stena
Line zukünftig nach dem Betreten des Terminals direkt zum Schiff
geleitet. Die Abfertigung der Fähren der Stena Line wird dadurch
nicht beeinträchtigt. Da während der Corona-Krise das
Passagieraufkommen auf der Göteborg-Route ohnehin geringer geworden
ist, kommt es für Reisende mit Ziel Göteborg auch nicht zu
Wartezeiten. „Die Abfertigung der Stena Line wird durch das
Impfzentrum nicht beeinträchtigt“, sagt Ulf Jahnke vom Seehafen
Kiel.
Der
Schwedenkai ist bereits seit Sommer auch Teststation für
Reiserückkehrer. Tausende Urlauber haben sich dort seit Juli an
mobilen Teststationen einem PCR-Test unterzogen.
Im
Winter 2015/2016 konnte der Seehafen bereits bei anderen Notlage
aushelfen. Damals stellte man den Ostseekai während der
Flüchtlingskrise als Notunterkunft bereit. In dem Terminal wurden
von Hilfsorganisationen Geflüchtete betreut, bevor sie in kleinen
Gruppen mit der Stena Line nach Schweden transportiert wurden. FB
Wie das National Centre for Infectious Diseases am Donnerstag mitteilte, ergab ein abschließender Bestätigungstest, der am 10. Dezember vom National Public Health Laboratory (NPHL) durchgeführt worden ist, dass der Passagier doch keine Covid-19-Infektion aufweist. Der aus Singapur stammende 83-jährige Mann, der vor seiner Einschiffung am Montag ein negatives Testergebnis vorgelegt hatte und Dienstagnacht aufgrund von Durchfall-Beschwerden im Bordhospital dem im Maßnahmen-Protokoll vorgeschriebenen PCR-Test unterzogen wurde, war nach dessen positivem Ergebnis in das NPHL eingeliefert worden.
Die dortigen anschließenden Untersuchungen – eine Überprüfung des Original-Testergebnisses, ein erneuter Abstrich und ein dritter Bestätigungstest – fielen allesamt negativ aus. Die Ausschiffung der übrigen Gäste, die sich zunächst bis zum Abschluss der Kontaktverfolgungsmaßnahmen in ihren Kabinen aufhielten, konnten die Quantum of the Seas noch am Mittwoch verlassen, nachdem die Einschiffung der Passagiere für die gegen 09.00 Uhr ebenfalls am Marina Bay Cruise Center eingetroffene World Dream der Genting Cruise Line abgeschlossen war. Damit sollten Kontakte zwischen Gästen und Besatzungsmitgliedern beider Schiffe vermieden werden. Alle ausgestiegenen Gäste mussten sich im Terminal den dort für die Ankunft vorgeschriebenen Antigen-Schnelltests unterziehen.
An Bord der Quantum of the Seas wurde danach die in den Richtlinien der Reederei und des Stadtstaates Singapur vorgesehene Grundreinigung des Schiffes erledigt. Als weitere Vorsichtsmaßnahme wird von den Passagieren eine14-tägige Kontrolle ihres Gesundheitszustandes mit abschließender amtlicher Testung gefordert. Als Kontaktpersonen ermittelte Gäste werden an eine staatliche Quarantäne-Einrichtung verwiesen. Royal Caribbean hat angekündigt, die Gäste der am 7. Dezember angetretenen Reise für den Ausfall eines Tages zu entschädigen.
Die am 10. Dezember geplante Fahrt wurde annulliert, die Folgereise soll am 14. Dezember angetreten werden. Mit den erst am 1. Dezember begonnenen Kurzreisen ohne Zwischenstopp und Landgänge wollte die Reederei den wegen der Corona-Pandemie seit Monaten brachliegenden Kreuzfahrttourismus in Singapur wieder in Fahrt bringen. Sie waren erst im Oktober angekündigt und mit einem Sicherheitskonzept genehmigt worden. Zu den Sicherheitsmaßnahmen für solche Reisen gehört die Reduzierung des Passagieraufkommens um die Hälfte, außerdem werden Passagiere vor ihrer Abreise getestet. JPM
Impfpriorität für Seefahrer / UN- und ILO-Resolutionen müssen umgesetzt werden / Crew-Wechsel zu Weihnachten ermöglichen / Bedeutung der Schifffahrt anerkennen
Bestärkt durch zwei Resolutionen der UN und ihrer Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organisation) fordert der Verband Deutsche Reeder (VDR), den Wert der Arbeit von Seeleuten stärker anzuerkennen und sie international als systemrelevant einzustufen. „Die Schifffahrt steht für 90 Prozent des Welthandels. Die Seeleute liefern uns trotz Corona auch in diesem Jahr die Weihnachtsgeschenke und viele Waren, mit denen Weihnachten zu einem besonderen Fest gestaltet werden kann. Es ist deshalb besonders bitter, wenn viele von ihnen infolge der Pandemie selbst nicht an Weihnachten zu Hause bei ihren Familien sein können, weil sie immer noch unter rigiden Reisebeschränkungen leiden“, sagt Alfred Hartmann, Präsident des VDR: „Wir fordern deshalb, dass die Resolutionen von UN und ILO gerade jetzt zu den Feiertagen, aber auch danach konsequent umgesetzt werden und Seefahrer endlich ungehinderter reisen können.“
Hartmann unterstrich den aktiven Einsatz der Bundesregierung in der UN-Vollversammlung und in der ILO. Die Vereinten Nationen hatte vergangene Woche auf ihrer Vollversammlung in New York in einer Resolution dem Personal an Bord von Seeschiffen den besonderen Status als „key worker“ zuerkannt. Jetzt folgte die ILO, deren Beschlüsse noch stärker bindend für ihre Mitglieder sind: Die 187 Staaten werden u.a. aufgefordert, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um Besatzungswechsel zu ermöglichen, etwa Grenzformalitäten zu erleichtern und darüber hinaus die nötigte medizinische Versorgung des Bordpersonals sicher zu stellen. Immer noch warten weltweit schätzungsweise 400.000 Seefahrer auf Schiffen darauf, nach Ende ihres Einsatzes abgelöst zu werden. Weil sie nicht an Land gehen dürfen, Rückflüge fehlen oder ihre Heimatstaaten sie nicht einreisen lassen, bleiben Seeleute teils mehr als ein Jahr unfreiwillig an Bord.
VDR-Präsident Hartmann forderte zudem, dass Seeleute prioritär behandelt werden, wenn in nächster Zeit Impfungen gegen das Corona-Virus beginnen. Der VDR hat sich dazu gemeinsam mit seinem Sozialpartner, der Dienstleistungsgesellschaft ver.di, in einem Brief direkt an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewendet.
„Die mehr als 60.000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in deutschem Eigentum oder unter deutschem Management leisten einen systemrelevanten Beitrag, indem sie dafür sorgen, dass Deutschland wie andere Staaten auch zuverlässig mit Lebensmitteln, Rohstoffen oder Medikamenten versorgt wird. In all den Monaten der Pandemie ist es zu keinen größeren Lieferengpässen gekommen – das haben wir insbesondere der unermüdlichen Arbeit der Männer und Frauen an Bord zu verdanken“, sagte Hartmann: „Als Beschäftigte in einer systemrelevanten Infrastruktur sollten sie einen bevorzugten Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff erhalten. Dies würde auch mithelfen, die dringend benötigten Crew-Wechsel wieder in weitaus größerer Zahl zu ermöglichen.“
Hartmann mahnte abschließend: „Die Pandemie macht uns deutlich, wie wichtig manche Berufe für uns sind, die wir bislang nicht genug wertgeschätzt haben. Das gilt zum Beispiel für das Personal in der Pflege und in Krankenhäusern – aber eben auch für Seefahrer, deren Arbeit auf Schiffen fernab der Küsten unsichtbar scheint, die aber für uns alle unverzichtbar ist. Ohne diese Seeleute würde der globale Handel, wie wir ihn kennen, schlicht und einfach aufhören zu existieren. Sie leisten ihren Dienst mit enormem Einsatz und gegen alle Widrigkeiten und sind deshalb Helden des Alltags.“
Text: PM Verband Deutscher Reeder (VDR)
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