Schlagwort: Cruise Saudi

Bredo Dry Docks konnte sich bei dem Umbauprojekt für „Manara“ erfolgreich gegen internationale Konkurrenz durchsetzen

Kreuzfahrtschiff von Cruise Saudi bleibt mehrere Monate am Eurogate-Terminal in Bremerhaven liegen

In Hafenkreisen der Seestadt wird derzeit schon viel zu dem angekündigten Umbauprojekt des Kreuzfahrtschiffes Manara erzählt, doch offiziell gibt es zu dem Umbau der ehemaligen World Dream so gut wie keine Infos. Fakt ist, dass das 2017 von der Meyer Werft abgelieferte Kreuzfahrtfahrtschiff Manara (150.695 BRZ) vermutlich am Sonntagvormittag in Bremerhaven erwartet wird. Doch geht das Schiff nicht wie erwartet zu einem Werftliegeplatz, sondern wird zunächst für einen längeren Zeitraum bei Eurogate am Südende der Stromkaje festmachen.

Wie Friedrich Norden, Geschäftsführer der Lloyd Werft Bremerhaven auf Anfrage erklärte, handelt es sich bei der Manara aber um einen Auftrag von Bredo Dry Docks GmbH und nicht der Lloyd Werft. Somit müssten dort entsprechende Informationen eingeholt werden. Dirk Harms, Geschäftsführer der Bredo weilt derzeit im Urlaub und lässt aber auch mitteilen, dass die Bredo Werft eine Verschwiegenheitserklärung mit dem Auftraggeber unterzeichnet hat, und man somit keine Informationen zu dem Projekt preisgeben kann.

Doch aus dem Umfeld des Hafens sickern nach und nach dann doch so einige Informationen heraus, was es mit dem Umbauprojekt auf sich hat und wie die Zeitschiene aussieht. Das ehemalige Mega-Kreuzfahrtschiff der insolventen Genting Tochter Dream Cruises wurde im vergangenen Winter zu einem angeblichen Preis von nur 330 Millionen Euro von Cruise Saudi aus Saudi-Arabien ersteigert, wobei der Wert mit rund 500 Millionen US-Dollar angesetzt wurde. Die Versteigerung lief auf Antrag der Gläubiger unter Führung der deutschen Bank KfW Ipex.

Das bis zu 3.376 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff, das bisher für den asiatischen Markt verkehrte, soll im Rahmen eines Umbaus auf den westlichen Standard gebracht werden. Nach der Versteigerung lag das Schiff noch in Singapur in der Werft, wo ein Großteil der Casino-Einrichtung, die sich auf mehrere Decks erstreckt haben soll, bereits ausgebaut. Anschließend verholte das Schiff in das Mittelmeer und lag zunächst vor Malta auf. In dieser Zeit wurde vom neuen Eigner wohl der Umbauauftrag ausgeschrieben, an dem sich auch viele große internationale Werften beteiligt haben sollen. Doch die Bredo Werft aus Bremerhaven konnte am Ende diesen Großauftrag nach Bremerhaven holen. Ein Grund war wohl auch, dass der eigentliche Umbau des Schiffes erst im Herbst beginnt und viele Werft keine freien Liegeplätze für solch einen langen Zeitraum zur Verfügung stellen können.

Denn der neue Eigner muss zunächst erst noch ein Konzept erarbeiten, wie es Inneren des Schiffes zukünftig überhaupt aussehen soll. Hierfür müssen potentielle Designer und Zulieferer an Bord geholt werden, die dann entsprechende Angebote abgeben sollen. Dies wird eine gewisse Zeit dauern. Somit konnte die Bredo der Reederei somit einen sicheren Liegeplatz bieten, an dem dann die Vorarbeiten durchgesprochen und kalkuliert werden können. Erst im Oktober soll die Manara dann in den Kaiserhafen 3, an die neue Westpier im Zuge einer Dockschleusung verholt werden, wo dann auch die eigentlichen Umbauarbeiten beginnen. Hierzu liefert die Bredo Werft, dann zusammen mit der Lloyd Werft ein Logistik Paket, wie der Gestellung von Kränen und anderen technischen Dienstleistungen. Der Innenausbau, hierbei soll es um die Neugestaltung von sechs Passagierdecks, wird von dem Eigner, wie heute überall üblich, direkt beauftragt. Die Terminierung, dass mit dem eigentlichen Umbau der Manara somit erst im Oktober begonnen wird, passt optimal in die Belegung des Liegeplatzes im Kaiserhafen 3, da dieser von August bis Oktober für einen größeren Auftrag an dem LNG-Tanklagerschiff Trans Force (FSRU) der Lloyd Werft belegt ist.

Neben dem Umbau der Inneneinrichtung, ausgerichtet für ein arabisches und europäisches Publikum, sind vermutlich auch schiffbauliche und Stahl-Umbauarbeiten vorgesehen. Dazu gehört auch die Idee, die Hauptmaschine „auf Methanol-Ready“ umzurüsten, hierzu liegen aber noch keine Detail-Informationen vor.

Bis März, April 2024 wird die Manara somit am Liegeplatz im Kaiserhafen 3 in Bremerhaven verweilen und eine abschließende Dockung des 335,35 Meter langen und 39,70 Meter breiten Schiffes wird dann wohl bei Blohm + Voss im Hamburg im Dock „Elbe 17“ erfolgen. Dabei wird dann wohl auch das auf dem Schiffsrumpf auffällige Gemälde entfernt, das aus der Feder des chinesischen Pop-Art-Künstlers Jacky Tsai stammt. Es erzählt eine Liebesgeschichte zwischen einer Meerjungfrau und einem Astronauten und sollte zum „Träumen“ einladen. Die mächtigen und überwiegend in violett und orange gehaltenen Ornamente und Gestalten sind echte Hingucker. Im Inneren des Schiffes überwog bislang asiatisches Styling – reduzierte Formen und poppig bunte Farben.

Cruise Saudi ist zu 100 Prozent im Besitz des staatlichen Investmentfonds Public Investment Fund mit Sitz in Jeddah. Der Fond stieg 2020 auch mit 8,2 Prozent beim Kreuzfahrtkonzern Carnival Cruise Corporation ein. Aufgabe von Cruise Saudi ist es unter anderem, das Land als wichtiges Kreuzfahrtziel zu etablieren und einen heimischen Kreuzfahrtmarkt auszubauen. Bis 2035 sollen etwa 1,3 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in saudischen Häfen gezählt werden.

Der Kauf der World Dream ist eine weitere Investition in diesem Konzept. Die Übernahme der 335,35 Meter langen und 39,70 Meter breiten World Dream durch Cruise Saudi markiert die bisher größte Expansion in Saudi-Arabiens Plänen zur Entwicklung seiner aufstrebenden, aber schnell wachsenden Kreuzfahrtindustrie. CEO von Cruise Saudi ist der deutsche Kreuzfahrtmanager Lars Clasen, der zuvor viele Jahre unter anderem bei AIDA Cruises und bei A-Rosa lange in Spitzenpositionen tätig war. Weitere Pläne über das Routing des Schiffes werden demnächst bekannt gegeben.

Die World Dream war nach der Ablieferung 2017 speziell für die Bedürfnisse am asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert. An Bord sollten sich ein asiatisches Ambiente und europäischer Luxus miteinander vereinen. Bord wurde eine große Vielfalt in Sachen Unterhaltung und Genuss angeboten. Zu den Attraktionen gehörten bislang unter anderem eine sehr große Anzahl an Kasinos, die bei den Asiaten besonders beliebt sind. Ferner ein VIP-Bereich, der sich über 3 Decks erstreckt und über eine eigene Poolanlage verfügt, sowie ein Musical-Theater und unzählige Restaurants und Bars. Zudem verfügte die World Dream als eines der ersten Kreuzfahrtschiffe über eine LED-Technik, mit der bewegte Bilder und Farben auf die Schiffswand projiziert werden können. Dadurch gibt es für das Schiff, aus der Ferne betrachtet einen sehr hohen Wiedererkennungswert. ChrEck

Das Aroya Cruises-Startschiff: Als „Manara“ zum mehrmonatigen Umbau in Bremerhaven erwartet

Am 25. Juni wird die unter der Flagge der Marshall Islands fahrende Manara für ihren geplanten mehrmonatigen Umbau in Bremerhaven erwartet, wo sie zunächst an der Stromkaje festmachen soll. Wie berichtet, handelt es sich bei dem 335 m langen und 44 m breiten 150 695-BRZ-Schiff, das 2017 von der Papenburger Meyer Werft für die Genting-Tochter Dream Cruises erbaut worden war, um die ehemalige World Dream, die das arabische Kreuzfahrt-Startup Cruise Saudi nach der Genting Insolvenz schließlich zur Jahreswende 2022/2023 angeblich für einen Preis von deutlich mehr als 300 Mio. Dollar ersteigern konnte.


Die ehemalige „World Dream“ ist künftig für Aroya Cruises als „Manara“ im Einsatz.
Foto: Frank Behling (Archiv)

Mit dem nach seinem Umbau Platz für rd. 3500 Gäste bietendem Schiff will Cruise Saudi, ein zu 100 Prozent im Besitz des in Jeddah ansässigen staatlichen Public Investment Fund befindliches Unternehmen, bekanntlich den Start seiner eigenen Kreuzfahrtlinie unter den Namen AROYA Cruises vollziehen AROYA Cruises setzt sich aus den Wörtern „arabisch“ und „roya“ zusammen (was „Vision“ oder „Traum“ bedeutet) und will nicht nur saudischen Staatsbürgern, sondern auch Ausländern und Gästen aus der Region Gelegenheit bieten, die Wunder Saudi-Arabiens vom Meer aus zu entdecken, so das Unternehmen.




Man wolle das reiche kulturelle Erbe, die natürliche Schönheit und die herzliche Gastfreundschaft des Landes widerspiegeln und Reisen anbieten, die die Markenwerte Inspiration, Bereicherung, Großzügigkeit und Respekt widerspiegeln. Dazu habe man sich einem außergewöhnlichen Passagiererlebnis verschrieben und wolle den höchsten Standard an Service, Einrichtungen und Landausflugsprogrammen bieten.

Cruise Saudi-CEO Lars Clasen.
Foto: enapress.com

„Dieser bedeutsame Schritt markiert einen historischen Meilenstein in der ehrgeizigen Strategie von Cruise Saudi, ein Premium-Kreuzfahrt-Ökosystem in Saudi-Arabien im Einklang mit der Vision 2030 zu schaffen“, sagt der in der internationalen Kreuzfahrtszene bestens vernetzte deutsche CEO von Cruise Saudi, Lars Clasen. „AROYA Cruises wird als eigenständige Marke innerhalb des Portfolios von Cruise Saudi agieren und darauf abzielen, Erfahrungen und Dienstleistungen anzubieten, die speziell auf die arabischen Vorlieben zugeschnitten sind.“

Die Marke wird als eigenständige Geschäftseinheit geführt, die die Erfüllung der strategischen Ziele von Cruise Saudi unterstützt, bis 2035 1,3 Millionen Kreuzfahrtgäste zu begrüßen und 50.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze zu schaffen. „Dies ist eine äußerst spannende Zeit. Es ist ein Privileg, diese Kreuzfahrtlinie als Kernelement der Entwicklung Saudi-Arabiens als internationales Kreuzfahrtziel auf den Weg zu bringen“, ergänzt Ghassan Khan, der den Start von AROYA Cruises leitet. Die Reiserouten und Pauschalangebote von AROYA Cruises würden derzeit entwickelt und sollen vor der Markteinführung in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden.

Die Verträge für den Umbau ihres Schiffes hat Cruise Saudi nach einer internationalen Ausschreibung an die im Fischereihafen von Bremerhaven ansässige Bredo Dry Docks vergeben. Einzelheiten über Umfang, Dauer und Preis der Arbeiten waren nicht zu erfahren. Klar ist jedoch, dass bis Anfang nächsten Jahres nicht nur die auffällige Außenbemalung des Rumpfes zu entfernen ist, um das Schiff auf den angestrebten „höchsten Standard“ zu bringen. Dazu müssen wohl auch mindestens sechs Passagierecks des zuletzt auf dem chinesischen Markt eingesetzten Schiffes komplett umgebaut werden und wohl auch technische Upgrades auch zur Verbesserung der Umweltfreundlichkeit auf der Arbeitsliste stehen.

Wie bei solchen komplexen Projekten üblich, dürfte es dabei nicht nur zu Werftkooperationen wie z. B. mit der in diesem Bereich über umfangreiche Erfahrungen verfügenden Bremerhavener Lloyd Werft, sondern – insbesondere für den Innenausbau – auch zu Direktvergaben an Subunternehmer und Zulieferer durch den Schiffseigner kommen. JPM

Überraschungsgast für die Unterweser – Megakreuzfahrtschiff „Manara“ ist auf dem Weg nach Bremerhaven

Umbau der ehemaligen „World Dream“ der Meyer Werft für neuen Eigentümer in der Seestadt möglich

Das ehemalige Flaggschiff World Dream (150.695 BRZ) der insolventen Genting Tochter Dream Cruises wurde zum Anfang des Jahres zu einem unter Insidern genannten Schnäppchenpreis von angeblich 330 Millionen US-Dollar von Cruise Saudi aus Saudi-Arabien ersteigert, wobei der Wert mit rund 500 Millionen US-Dollar geschätzt wurde. 

Die Versteigerung lief auf Antrag der Gläubiger unter Führung der deutschen Bank KfW Ipex. Nun befindet sich das in Manara umbenannte und bis zu 3.376 Passagiere fassende Kreuzfahrtschiff auf dem Weg aus dem Mittelmeer nach Bremerhaven, wie im Schiffstracking nachvollzogen werden kann und inzwischen auch in den sozialen Netzwerken berichtet wird. Vermutlich wird in der Seestadt der bereits angekündigte Werftaufenthalt erfolgen, um das Schiff, das bisher für den asiatischen Markt verkehrte, auf den westlichen Standard zu bringen. Doch Auskünfte von den potentiellen Werften in der Seestadt zu diesem Projekt waren am Wochenende nicht zu bekommen. 

Das 2017 von der Meyer Werft als erbaute Kreuzfahrtschiff World Dream unternahm nach der Ablieferung 2017 bis zur Insolvenz von Dream Cruises im Jahr 2020 vornehmlich Kreuzfahrten von Hongkong nach Vietnam und China. Die Übernahme der 335,35 Meter langen und 39,70 Meter breiten World Dream durch Cruise Saudi markiert die bisher größte Expansion in Saudi-Arabiens Plänen zur Entwicklung seiner aufstrebenden, aber schnell wachsenden Kreuzfahrtindustrie.

Cruise Saudi ist zu 100 Prozent im Besitz des staatlichen Investmentfonds Public Investment Fund mit Sitz in Jeddah. Der Fond stieg 2020 auch mit 8,2 Prozent beim Kreuzfahrtkonzern Carnival Cruise Corporation ein. Aufgabe von Cruise Saudi ist es unter anderem, das Land als wichtiges Kreuzfahrtziel zu etablieren und einen heimischen Kreuzfahrtmarkt auszubauen. Bis 2035 sollen etwa 1,3 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in saudischen Häfen gezählt werden. Der Kauf der World Dream ist eine weitere Investition in diesem Konzept.

„Die Übernahme steht im Einklang mit der Strategie und Ausrichtung des Unternehmens zum Aufbau und zur Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie in Saudi-Arabien“, wie der deutsche CEO von Cruise Saudi, Lars Clasen, vor einigen Wochen in saudischen Medien erklärte. Der Kreuzfahrt-Manager Lars Clasen war vor der Tätigkeit bei Cruise Saudi unter anderem bei AIDA Cruises und bei A-Rosa lange in Spitzenpositionen tätig. Weitere Pläne über das Routing des Schiffes werden demnächst bekannt gegeben. 

Für den Umbau und die räumliche Anpassung der Manara an ein arabisches und europäisches Publikum sollen aber die notwendigen Finanzmittel bereitstehen.

Wenn die Manara vermutlich am kommenden Wochenende (aktuell ist der 25. Juni geplant) in Bremerhaven eintrifft, ist dies nicht der erste Besuch in Bremerhaven, denn im Zusammenhang mit der Übergabe von der Meyer Werft an den damaligen Auftraggeber lag das Schiff im Oktober 2017 schon einmal an der Columbuskaje. Anschließend nahm das seinerzeit auf einen Wert von rund 1 Milliarde US-Dollar geschätzte Schiff Kurs auf Guangzhou (China). 

Die World Dream ist eine schwimmende Urlaubsstadt. Sie ist speziell für die Bedürfnisse am asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert. An Bord sollen sich asiatisches Ambiente und europäischer Luxus miteinander vereinen. Der Schiffsrumpf wurde seinerzeit mit einem auffälligen Gemälde verziert, das aus der Feder des chinesischen Pop-Art-Künstlers Jacky Tsai stammt. Es erzählt eine Liebesgeschichte zwischen einer Meerjungfrau und einem Astronauten und sollte zum „Träumen“ einladen. Die mächtigen und überwiegend in violett und orange gehaltenen Ornamente und Gestalten sind echte Hingucker. Im Inneren des Schiffes überwog bislang asiatisches Styling – reduzierte Formen und poppig bunte Farben. An Bord wurde eine große Vielfalt in Sachen Unterhaltung und Genuss angeboten.  

Zu den Attraktionen gehörten bislang unter anderem eine sehr große Anzahl an Kasinos, die bei den Asiaten besonders beliebt sind. Ferner ein VIP-Bereich, der sich über 3 Decks erstreckt und über eine eigene Pool-Anlage verfügt, sowie ein Musical-Theater und unzählige Restaurants und Bars. Zudem verfügte die World Dream als eines der ersten Kreuzfahrtschiffe über eine LED-Technik, mit der bewegte Bilder und Farben auf die Schiffswand projiziert werden können. Dadurch gibt es für das Schiff, aus der Ferne betrachtet einen sehr hohen Wiedererkennungswert.  

An Bord des asiatischen Passagierschiffs fehlte übrigens bislang das 14. Deck, denn viele Asiaten leiden unter Tetraphobie. Die 4 ist dort eine Art Unglückszahl, wie in unserem Kulturkreis die 13. Um den Passagieren „Stress“ zu ersparen, hatte man einfach auf das 14. Deck verzichtet. Vermutlich wird dann im Zusammenhang mit dem anstehenden Umbau das bisherige 13. Deck in Deck 14 umbenannt. Chr.Eck

„World Dream“ zu den Saudis – Update

Der Verkauf der World Dream ist vollzogen. Die KfW-Ipex hat einen Kunden für das Kreuzfahrtschiff gefunden. Das 2017 von der Meyer Werft gebaute Schiff wechselt in den arabischen Raum. Als Käufer wird Cruise Saudi aus Jeddah gemeldet. Das Schiff soll unter dem neuen Namen Manara Teil der Kreuzfahrtkampagne des arabischen Landes werden. Die 2021 gegründete Organisation Cruise Saudi gibt dem Land den nötigen Schwung.

Der Kauf gilt schon jetzt als das „Schnäppchen des Jahres“. Während die Meyer Werft den Neubau 2017 für 960 Millionen Euro lieferte, soll nach arabischen Medienberichten Cruise Saudi den Zuschlag für nur 330 Millionen Dollar bekommen haben. Damit haben die Saudis auch die Bieter um den ehemaligen Eigner Lim Kok Thay aus dem Rennen geschlagen, der mit Resorts World Cruises den Neuanfang versucht.

Der Name Manara steht im Arabischen für das Licht. Es ist beliebter Mädchennamen. Nun kommt das Schiff als neues Baby in der Kreuzfahrtwelt der arabischen Halbinsel in Fahrt. 

Lars Clasen, CEO Cruise Saudi,
Foto: Cruise Saudi

„Cruise Saudi hat ‚World Dream‘ übernommen. Der Erwerb des Schiffes geschehe im Einklang mit der Strategie und Ausrichtung des Unternehmens, die Kreuzfahrtindustrie in Saudi-Arabien aufzubauen und zu entwickeln“, so Lars Clasen, CEO von Cruise Saudi, in einem Statement. Die World Dream soll in den nächsten Tagen in Singapur umbenannt werden und dann zu einer Werft fahren.

„Die Pläne für das neue Schiff werden rechtzeitig bekannt gegeben“, so Clasen. Es ist der erwartete Einstieg, nachdem die Saudis in der Corona-Pause die Infrastruktur in ihrem Land entwickelt hatten. In den drei saudischen Häfen Damman, Jeddah und Yanbu wurde inzwischen eine Terminalinfrastruktur geschaffen, wie sie bei den Nachbarn Katar, Oman und den Emiraten bereits vorhanden ist.

Mit dem neuen Schiff hat das Land jetzt auch ein eigenes Produkt für den Einstieg. In Singapur wurde die World Dream am 2. März sofort nach der Übernahme bebunkert. Aktuell bereitet sich die Besatzung auf dem Ankerplatz in Singapur auf die Überführung in die Werft vor.

Das von Meyer speziell für die Genting-Gruppe gebaute Schiff fuhr seit Indienststellung ausschließlich für Dream Cruises in Asien. Hongkong und Singapur waren die Basishäfen. Das 335 Meter lange Schiff hat 1686 Kabinen für bis zu 3376 Passagiere.

Für den Umbau und die Anpassung an arabische Kunden und ein europäisches Publikum stehen die Finanzmittel bereit. Cruise Saudi ist zu 100 Prozent im Besitz des staatlichen Investmentfonds Public Investment Fund mit Sitz in Jeddah. Der Fond stieg 2020 auch mit 8,2 Prozent beim Kreuzfahrtkonzern Carnival Cruise Corporation ein.

Die staatliche Cruise Saudi hat bisher zwei erfolgreiche Winter-Saisons in der Region abgeschlossen. Mit fünf Reedereien kamen über 50.000 Passagiere ins Land. Zentraler Partner ist dabei die Schweizer Reederei MSC Cruises, die in diesem Winter in Jeddah jeden Mittwoch hunderte saudische Passagiere an Bord nimmt.


Foto: Frank Behling

Bis 2035 sollen etwa 1,3 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in saudischen Häfen gezählt werden. Der Kauf der World Dream ist eine weitere Investition in diesem Konzept. Angesichts der Rekordgewinne, die der staatliche saudische Ölkonzern Aramco 2022 erzielte, sind die Saudis in Kauflaune. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf kletterten von 150 Milliarden Dollar 2021 auf 225 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.

Auch beim Sport und Industriekonzepten für erneuerbare Energien wird investiert. Die auf über 500 Millionen Euro taxierte World Dream stand seit einem Jahr zum Verkauf. Auf Antrag der Gläubiger unter Leitung der deutschen Bank KfW Ipex erfolgte im Dezember beim Sheriff’s Office in Singapur eine Versteigerung, bei der zunächst kein abgegebenes Gebot die Anforderungen erfüllte. FB


Original-Meldung: „World Dream“ zu den Saudis vom 02. März 2023.

„World Dream“ zu den Saudis

Der Verkauf der World Dream ist vollzogen. Die KfW-Ipex hat einen Kunden für das Kreuzfahrtschiff gefunden. Das 2017 von der Meyer Werft gebaute Schiff wechselt in den arabischen Raum. Als Käufer wird Cruise Saudi aus Jeddah gemeldet. Das Schiff soll Teil der Kreuzfahrtkampagne des arabischen Landes werden. Die 2021 gegründete Organisation Cruise Saudi gibt dem Land den nötigen Schwung.

Cruise Saudi-CEO Lars Clasen,
Foto: Cruise Saudi

So bestätigte das Unternehmen auch die Meldungen über den Einstieg. „Cruise Saudi hat World Dream übernommen. Der Erwerb des Schiffes geschehe im Einklang mit der Strategie und Ausrichtung des Unternehmens, die Kreuzfahrtindustrie in Saudi-Arabien aufzubauen und zu entwickeln“, so Lars Clasen, CEO von Cruise Saudi in einem Statement. Die World Dream soll in den nächsten Tagen in Singapur umbenannt werden und dann zu einer Werft fahren.

„Die Pläne für das neue Schiff werden rechtzeitig bekannt gegeben“, so Clasen. Es ist der erwartete Einstieg, nachdem die Saudis in der Corona-Pause die Infrastruktur entwickelt hatten. In den drei saudischen Häfen Damman, Jeddah und Yanbu wurde inzwischen auch eine Terminalinfrastruktur geschaffen, wie sie bei den Nachbarn Katar, Oman und den Emiraten bereits vorhanden ist.

Mit dem neuen Schiff hat das Land jetzt auch ein eigenes Produkt für den Einstieg. In Singapur wurde die World Dream am Donnerstag sofort nach der Übernahme bebunkert.

Das von Meyer speziell für die Genting-Gruppe gebaute Schiff fuhr seit Indienststellung ausschließlich für Dream Cruises in Asien. Hongkong und Singapur waren die Basishäfen. Das 335 Mete lange Schiff hat 1686 Kabinen für bis zu 3376 Passagiere.

Für den Umbau und die Anpassung an arabische Kunden und ein europäisches Publikum stehen die Finanzmittel bereit. Cruise Saudi ist ein zu 100 Prozent im Besitz des staatlichen Investmentfonds Public Investment Fund mit Sitz in Jeddah. Der Fond stieg 2020 auch mit 8,2 Prozent beim Kreuzfahrtkonzern Carnival Cruise Corporation ein.

Die staatliche Cruise Saudi hat bisher zwei erfolgreiche Winter-Saisons in der Region abgeschlossen. Mit fünf Reedereien kamen über 50.000 Passagiere ins Land. Zentraler Partner ist dabei die Schweizer Reederei MSC Cruises, die in diesem Winter in Jeddah jeden Mittwoch hunderte saudische Passagiere an Bord nimmt.

Bis 2035 sollen etwa 1,3 Millionen Kreuzfahrtpassagiere in saudischen Häfen gezählt werden. Der Kauf der World Dream ist eine weitere Investition in diesem Konzept. Angesichts der Rekordgewinne, die der staatliche saudische Ölkonzern Aramco 2022 erzielte, sind die Saudis in Kauflaune. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf kletterten von 150 Milliarden Dollar 2021 auf 225 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.

Auch beim Sport und Industriekonzepten für erneuerbare Energien wird investiert. Die auf über 500 Millionen Euro taxierte World Dream stand seit einem Jahr zum Verkauf. Auf Antrag der Gläubiger unter Leitung der deutschen Bank KfW Ipex erfolgte im Dezember beim Sheriff’s Office in Singapur eine Versteigerung, bei der zunächst kein abgegebenes Gebot die Anforderungen erfüllte. FB


Update zur Meldung (05. März 2023): hier.

Mariotti baut Megayacht für Aman/Cruise Saudi-Joint Venture

2026 unter einem noch nicht genannten Namen in Fahrt kommen soll eine 183 Meter lange 23000 BRZ-Megayacht die die bekannte italienische Werft T. Mariotti als ihren ersten Neubau mit Dual-Fuel-Antrieb realisieren wird. Das 1928 in Genua gegründete Unternehmen ist seit 1994 auch im Bau von Kreuzfahrtschiffen tätig


Rendering: SINOT

Auftraggeber ist die Neptune Co., ein Joint Venture der derzeit über 34 Luxushotels und Resorts in 20 Ländern verfügenden Hotelgruppe Aman und Cruise Saudi, die ihre Pläne für eine Zusammenarbeit als Sama-Projekt geplantes „Luxusresort auf See“ bereits Ende 2021 bekannt gegeben hatten. Nach Ritz-Carlton, Four Seasons und Accor mit seiner Marke Orient Express ist Aman damit eine weitere Hotelgruppe die sich in jüngster Zeit auch im Kreuzfahrtmarkt engagiert.

Das Außendesign und die Inneneinrichtung wurde von dem bekannten Yachtdesign-Büro SINOT entworfen. Neben 50 luxuriösen Suiten mit eigenen Balkonen für 100 Gäste sollen geräumige öffentliche Bereiche, diverse Dining Optionen, ein luxuriöser Aman-Spa mit japanischem Entspannungsgarten und attraktive Unterhaltungseinrichtungen sowie ein großzügiger Beach Club im Bereich der Heckplattform geboten werden. Zu den lokalen Zulieferern und Subunternehmern, die an diesem Konzept mitarbeiten werden, gehören die in Genua ansässige Firma De Wave, verantwortlich für die luxuriöse Innenausstattung, und Ortec Santamaria für die elektrischen Systeme.

„Es ist ein Privileg, mit Aman, dem führenden Unternehmen im Bereich der gehobenen Hotellerie, zusammenarbeiten zu dürfen“, freut sich T. Mariotti-Geschäftsführer Marco Ghiglione über den Auftrag. „Wir sind stolz darauf, unsere Erfahrung im Bau von Luxusschiffen in dieses anspruchsvolle neue Projekt einbringen zu können, das eine einzigartige Kombination aus Luxus, Sicherheit und Vielseitigkeit bietet und die Kunst des Reisens auf See erneuern wird. Dies ist ein weiterer Beweis für das Können und die Fähigkeit des „Made in Italy“, die Wünsche der anspruchsvollsten Kunden der Welt zu erfüllen“. JPM

Wird Seabourn für Saudi-Arabien der Einstieg ins Kreuzfahrtgeschäft?

Die Zeichen gab es schon lange. Saudi-Arabien strebt ins Kreuzfahrtgeschäft. In der Monarchie auf der arabischen Halbinseln gibt es schon lange großes Interesse an Seereisen. Mit knapp 35 Millionen Einwohnern liegt das Land Dank seines Ölreichtums beim kaufkraftbereinigten Bruttoinlandsprodukt auf Augenhöhe mit Frankreich, Kanada und Großbritannien. Der Einstieg von MSC in den Markt hat gezeigt, wie schnell sich in Saudi-Arabien eine Kreuzfahrtmarke etablieren lässt.

In dieser Woche bekamen die Spekulationen noch einen neuen Schub. Der US-Sender CNBC berichtete über Gespräche zwischen dem saudischen Staatsfond und dem Carnival-Konzern. Dabei soll es um den Wechsel von Seabourn in den saudischen Besitz gehen.

Foto: Frank Behling

Die Luxusmarke von Carnival wurde 1988 mit drei in Deutschland gebauten Schiffen gegründet. Die sehr international ausgerichtete Marke Seabourn hat einen globalen Passagiermix. Aktuell sind vier der fünf Schiffe nach der Pandemie-Pause wieder in Fahrt. Die Auslastung soll aber noch Luft nach oben haben. Außerdem kommen für die neue Explorer-Marke von Seabourn zwei Neubauten des Typs Seabourn Venture in diesem und im nächsten Jahr aus Italien.  

Foto: Frank Behling

Der saudische Public Investment Fund (PIF) hatte in der ersten Phase der Pandemie die Chance ergriffen und einen Anteil von 8,2 Prozent am Carnival-Konzern erworben. Aktuell sollen die Saudis noch etwa 5,2 Prozent der Carnival-Aktien halten. Deshalb sind die Saudis mit dem größten Kreuzfahrtkonzern und seinen rund 90 Schiffen bereits bestens vertraut.  

Für den Einsatz im Roten Meer, dem Mittelmeer oder dem Persischen Golf sind die Seabourn-Schiffe mit ihrer Größe optimal. Sie bieten sich auch für Vollchartern sehr gut an, was in Saudi-Arabien nicht unüblich ist.

Offiziell gab es weder bei Carnival noch beim PIF eine Kommentierung des Medienberichts von CNBC. Der Schritt zur Trennung von Luxusmarke wäre aber nicht verwunderlich. So hat auch Carnivals stärkster Wettbewerber Royal Caribbean International im vergangenen Jahr seine Premium-Marke Azamara für 200 Millionen Euro verkauft.

Die sehr hochwertigen Luxusreedereien sind im Moment sehr von den eingeschränkten Reiseprogrammen betroffen. Wegen der Pandemie und der politischen Rahmenbedingungen durch den Ukrainekrieg leiden besonders Expeditions-Angebote, die in entlegene Gebiete der Welt reisen. Die Schiffe von Seabourn haben außerdem alle Abmessungen, die auch mit den Luxusyachten der saudischen Königsfamilie sowie der Herrscherhäuser der Staaten der arabischen Halbinsel vergleichbar sind. Deshalb gibt es durchaus Geschäftsmodelle, die einen Nutzen der Seabourn-Schiffe in der Region auf Dauer auslasten könnten.  FB

„Saudi-Arabien ist ein Land im Wandel“

Lars Clasen ist der neue CEO von Cruise Saudi. Im Gespräch mit Michael Wolf erläutert er die Situation heute, die Öffnung des Landes für den Tourismus und Kreuzfahrtmarkt und seine Ziele und Visionen.

Lars Clasen, CEO von Cruise Saudi,
Foto: enapress.com

Sie sind der neue CEO von Cruise Saudi. Was hat Sie an diesem Job gereizt?

Nachdem ich mit AIDA, A-ROSA und The Ritz-Carlton Yacht Collection drei Kreuzfahrtreedereien mitbegründet und aufgebaut habe, hat es mich gereizt, meine Erfahrung in einem Markt einzubringen, der praktisch noch nicht existiert. Saudi-Arabien ist ein Land im Wandel. Es war lange Zeit extrem isoliert, abgeschnitten und religiös sehr konservativ. Hier hat sich jetzt seit fünf Jahren enorm viel getan. Mit der Vision 2030 will Saudi Arabien die Abhängigkeit vom Erdöl verringern, die Gesellschaft modernisieren und die Wirtschaft unabhängig von Öleinnahmen machen. Also muss man sich öffnen. Auch die Frauen, die bis jetzt kaum arbeiten durften, sollen dies tun. Bei Cruise Saudi beschäftigen wir schon mehr als 1/3 Frauen.

Die Frauen profitieren schon jetzt vom gesellschaftlichen Wandel und unterstützen daher auch die Vision 2030 massiv und verbinden große Hoffnungen damit. Insgesamt geht es darum, das Land aus der traditionellen religiösen Abgeschlossenheit in die offene Internationalität zu transportieren und gleichzeitig in die Unabhängigkeit vom Öl.

Ein auch wirtschaftlicher, wichtiger Teilbereich dieser neuen Unabhängigkeit soll der Tourismus werden – zuvor durften nur Pilger und Geschäftsleute ins Land. Das ist seit 2019 anders: Man kann einfach ein elektronisches Visum beantragen, das man in der Regel innerhalb einer Stunde bekommt. Seitdem hat sich hier auch im Tourismus sehr viel geändert, vor allem in der Hotellerie und bei Events. Man befindet sich zwar noch am Anfang, es ist jedoch in der kurzen Zeit bereits extrem viel aufgebaut worden – als Beispiel seien hier nur das UNESCO-Weltkulturerbe Al-ʿUla und die Altstadt von Dschidda genannt.

Elephant Rock bei Al-‚Ula, Foto: hyserb – stock.adobe.com

Wie sieht es mit dem Kreuzfahrtbereich aus?

Der Tourismus ist ein Teil der Agenda 2030, und Cruise Saudi steht darin für den Kreuzfahrtbereich. Wir wollen das Rote Meer als Kreuzfahrtdestination weiterentwickeln. Das ist für die europäischen Reedereien, die ihre Schiffe im Mittelmeer haben, eine tolle Winterdestination. Man muss nicht alle Schiffe in den arabischen Golf, zu den Kanaren oder in die Karibik schicken. Das Rote Meer bietet extrem viel und ist einfach zu erreichen ist. Das Wasser ist kristallklar, es gibt schöne Strände und viele Tauchparadiese. Beim Roten Meer als Destination denkt wir dabei über Saudi-Arabien hinaus, weil auch andere Destinationen wie Aqaba oder Sharm el-Sheikh angeboten werden. Wir sind heute aktiv in der Entwicklung von Häfen tätig.

Welche saudiarabischen Häfen könnten Sie sich heute vorstellen?

Auf jeden Fall Dschidda, da sind wir als Cruise Saudi federführend dabei. Mit der Anbindung an den neuen internationalen Flughafen eignet sich Dschidda auch sehr gut als Basishafen. Saudische Destinationen sind u.a. die sehr alte Fischerstadt Yanbu, die sehr attraktive Landausflugs-Möglichkeiten bietet. Und natürlich Al Wajh – heute ist hier noch kein großer Hafen, das soll das Gateway für Al-ʿUla werden.

Wie ist der heutige Stand?

Wir benötigen noch einige Jahre für die Entwicklung, aber die Kreuzfahrtreedereien haben ja auch einen Vorlauf von mehreren Jahren. In vielleicht zwei oder drei Jahren werden wir hier absolut sensationelle Kreuzfahrtprodukte haben.

Wie sieht es mit den landseitigen Möglichkeiten aus?

Kreuzfahrtreedereien werden nicht wegen eines schönen Terminals kommen. Wir müssen den Gästen interessante Erlebnisse in der Umgebung bieten. Da es bisher kaum Anbieter dafür gibt, sind wir dabei, diese Shore Experiences zu scouten und zu kreieren, so dass wir den Kreuzfahrtreedereien ein rundum interessantes Paket anbieten können.

In den Emiraten haben bereits Reedereien ihre Privatinseln gebaut. Soll so etwas auch bei Ihnen entstehen?

Ja, neben den Häfen entwickeln wir auch „private island“ Destinationen mit vielfältigen naturnahen Angeboten. Ergänzen möchte ich hier, dass sich das Land der vielfach unberührten Einmaligkeit seiner Küsten und Natur bewusst ist und außerordentlich darauf achtet, diese zu erhalten und neue Projekte nur in Einklang mit der Natur und starker ökologischer Kontrolle zu entwickeln.

Wie groß ist Ihrer Meinung nach das lokale Interesse und der einheimische Markt als Quellmarkt?

Wir wollen im internationalen Bereich wachsen, aber auch im lokalen. Dazu möchten wir eine einheimische Kreuzfahrtgesellschaft aufbauen, die Passagiere aus Saudi-Arabien und den Golfländern anspricht. Hierfür entwickeln wir gerade Produktdefinitionen und schauen, welche Schiffe am besten geeignet sind.

Das lokale Interesse ist auf jeden Fall da – es gibt hier 30 Millionen Einwohner, die auch Geld haben. Unser Ziel ist es, in 10 Jahren mindesten 300.000 Passagiere aus dem lokalen Markt zu generieren.

Wie schätzen Sie langfristig das Potential für Cruise Saudi ein?

Im Kreuzfahrtmarkt arbeitet man mit langen Vorlaufzeiten, hier sollte man nichts überstürzen. Ich habe schon diverse Kreuzfahrtgesellschaften aufgebaut, das ist auch der Grund, weshalb man mich gefragt hat, hier her zu kommen, um den Kreuzfahrtbereich zu gründen. Cruise Saudi ist eine hundertprozentige Tochter des nationalen Public Investment Fonds, also eine staatliche Firma. Für mich ist dieser Job eine der spannendsten Aufgaben, die es im Cruise-Bereich im Augenblick gibt. Gleichzeitig trägt man dazu bei, dass sich die hiesige Gesellschaft auch noch weiter öffnet. Ich war im letzten Jahr zweimal und bin jetzt seit Februar ständig hier, diese Änderung sind auch in dieser kurzen Zeit deutlich spürbar.

An wen berichten Sie?

Direkt an den Board, der hochkarätig besetzt ist. Vorsitzender ist S.H. Prinz Badr, der Kultusminister, der auch für den kulturellen und touristischen Bereich der Agenda 2030 zuständig ist. Dazu kommen S.E. der Transportminister, S.E. der Governor des Public Investment Funds sowie Karl Holz, der frühere Chef von Disney Cruise Line und der CEO von Saudi Tourism Authority sowie zwei weitere Mitglieder aus dem Bereich des Public Investment Funds und des Kultusministeriums.


Neue Herausforderung als CEO von Cruise Saudi

Seine mehr als 30-jährige internationale Expertise und Erfahrung in Schifffahrts- und Kreuzfahrtindustrie Europas, Nordamerikas und Asiens dürften ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass der renommierte Hamburger Schifffahrtsexperte Lars Clasen der Ernennung zum neuen Chief Executive Officer von Cruise Saudi im Februar dieses Jahres gefolgt ist und damit eine neue Herausforderung angenommen hat. Cruise Saudi in Jeddah baut damit sein Führungsteam im Zuge der Entwicklung der aufstrebenden Kreuzfahrtindustrie des Landes weiter aus. Dazu hatte sich die Organisation bereits dem internationalen Kreuzfahrtverband CLIA angeschlossen.

MSC BELLISSIMA (Archivfoto)

Schon im September letzten Jahres hatte Saudi-Arabien angekündigt, dass es Kreuzfahrtschiffen erlauben würde, das Land zu besuchen und in Jeddah festzumachen. MSC Kreuzfahrten hat sich als erste Reederei entschieden, die MSC Bellissima dort mindestens in den nächsten fünf Jahren zu einer regelmäßigen jährlichen Wintersaison einzusetzen. Das Schiff wird 7-Nächte-Kreuzfahrten ab Jeddah bieten und die Häfen Ras Al Abyad, Aqaba für Petra in Jordanien, Safaga für Luxor in Ägypten sowie Al Wajh und Yanbu in Saudi-Arabien anlaufen.

Die Öffnung Saudi-Arabiens für Kreuzfahrtunternehmen bietet internationalen und einheimischen Gästen die Möglichkeit, das Land und seine zahlreichen Weltkulturerbestätten sowie Ägypten und Jordanien auf einem Kreuzfahrtschiff zu entdecken und dabei ihre Kultur, Geschichte und Traditionen zu erkunden und ihre Strände zu genießen.

Clasen der in Hamburg Betriebswirtschaft studierte hatte zuvor Führungspositionen in renommierten Schifffahrtsunternehmen inne, betrieb zweitweise ein eigenes Consulting-Unternehmen und hielt Gastvorlesungen z. B. an einem universitären maritimen Tourismus-Forschungsinstitut in Shanghai. Dazu gehörten Tätigkeiten wie als Managing Director von The Ritz-Carlton Yacht Collection in Miami oder als Mitbegründer und Managing Director von Dolce Cruise Management, Malta (April 2013 bis November 2017), Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Seereederei GmbH (von 1993-2009) und als Gesellschafter und CEO der A-ROSA Flussschiff GmbH (zwischen 2002 und 2013), AIDA Cruises-Präsident (von 1997 – 2004) Geschäftsführender Gesellschafter der Deutsche Seereederei GmbH (von 1993 bis 2009) oder im Vorstand der Mammoet-Hansa AG (1990-1996).

„Clasen bringt drei Jahrzehnte Erfahrung in der globalen Kreuzfahrtindustrie mit, und wir freuen uns darauf, ihn als wichtiges Mitglied des Teams zu haben, kommentierte Cruise Saudi-Geschäftsführer Fawaz Farooqui die Ernennung von Clasen, der sich beeindruckt von den Fortschritten zeigte, die Cruise Saudi bei der Entwicklung einer neuen Kreuzfahrtindustrie in dem Land gemacht hat“Als Kreuzfahrtprofi und -enthusiast habe ich die enormen Fortschritte verfolgt, die Cruise Saudi in so kurzer Zeit gemacht hat: von der Gründung einer völlig neuen Branche und der Begrüßung von Gästen auf Kreuzfahrtschiffen zum ersten Mal in Saudi-Arabien bis hin zu der großen Aufmerksamkeit, die das Unternehmen weltweit als neuester Akteur in der Kreuzfahrtbranche genießt“, sagte er. Er freue mich darauf, gemeinsam weitere Meilensteine zu erreichen, während Cruise Saudi eine neue Entwicklungsphase einleitet, indem es nicht nur ein Tor, sondern mehrere neue Tore eröffnet, die die Welt mit dem Königreich Saudi-Arabien verbinden.“ JPM

SEA YOU SOON!

DIE 183 METER LANGE LUXUSYACHT „PROJEKT SAMA“ WIRD AB 2025 EINEN NEUEN STANDARD FÜR BAHNBRECHENDE REISEEERFAHRUNGEN AUF DEM WASSER SETZEN

Pressemitteilung

Aman kündigt mit dem Projekt Sama eine einzigartige Luxus-Motoryacht an, die im Rahmen eines Joint Ventures zwischen Aman und Cruise Saudi entwickelt wird und im Jahr 2025 in See stechen soll. Das 183 Meter lange Schiff mit nur 50 geräumigen Luxussuiten, einem großzügigen Aman Spa mit japanischem Garten, diversen Restaurants, zwei Hubschrauberlandeplätzen sowie einem Beach Club, wird einen neuen Standard für Reisen auf dem Wasser setzen und bahnbrechende Reiseerfahrungen mit den Kernwerten von Aman – Privatsphäre, Ruhe, Großzügigkeit und unvergleichlicher Service – verbinden.

Animation: SINOT Yacht Architecture Design

Aman freut sich, das Projekt Sama anzukündigen, eine einzigartige Luxus-Motoryacht, die im Rahmen eines Joint Ventures zwischen Aman und Cruise Saudi entwickelt wird und an dem der Public Investment Fund (PIF) von Saudi-Arabien beteiligt ist. Das 183 Meter lange Schiff wird nur 50 geräumige Luxussuiten haben, jede mit einem eigenem Balkon. Als architektonische Vision, die einen neuen Standard für Reisen auf dem Wasser setzen wird, soll das Projekt Sama, was auf Sanskrit Ruhe bedeutet, die Philosophie von Aman ab 2025 auf die Meere und Ozeane der Welt bringen.

Getreu dem bahnbrechenden Ethos der Marke wird Aman den gesamten Entwicklungsprozess des Projekts leiten – von Design und Bau bis hin zu Betrieb und Management – um sicherzustellen, dass die Gäste den Aman-Lebensstil an Bord in jeder Hinsicht genießen können. Das Projekt Sama wird Privatsphäre, Raum und Gastfreundschaft vereinen und Gästen ein außergewöhnliches, einzigartiges und erholsame Aman-Erlebnis schenken. Das Schiff wurde in Zusammenarbeit mit SINOT Yacht Architecture & Design, einem der weltweit führenden Yachtdesignbüros, entworfen. Das östliche Flair und die Designphilosophie von Aman werden harmonisch in die architektonische Vision integriert, um den Ausdruck der Marke für ein Superyacht-Erlebnis in einem zeitlosen und dennoch modernen Schiff zu verbinden.

Zusätzlich zu den 50 Suiten wird das Schiff diverse kulinarische Highlights bieten, darunter ein Ganztagsrestaurant mit internationalen Speisen, einen entspannten Club sowie eine Lounge, ein großzügiges Aman Spa mit japanischem Garten, zwei Hubschrauberlandeplätze sowie einen weitläufigen Beach Club, der den Gästen einen direkten Zugang zum Wasser am Heck der Yacht bietet.

Animation: SINOT Yacht Architecture Design

Seit der erfolgreichen Eröffnung des Aman Tokyo im Jahr 2014, dem ersten Stadthotel von Aman, verfolgt Aman die kontinuierliche Entwicklung neuer urbaner Destinationen an, wie zum Beispiel Aman New York und Aman Miami, die derzeit in Planung sind, sowie andere weltoffene Resort-Standorte wie Riyadh, AIUla und das Rote Meer in Saudi-Arabien. Das Projekt Sama setzt diese Ambition fort, bahnbrechende Reiseerfahrungen mit den Kernwerten von Aman – Privatsphäre, Ruhe, Großzügigkeit und unvergleichlicher Service – anzubieten. Das Joint Venture zwischen Aman und Cruise Saudi wurde vom Geschäftsführer von Cruise Saudi, Herrn Fawaz Farooqui, und dem Vorstandsvorsitzenden und CEO von Aman, Herrn Vlad Doronin, unterzeichnet und markiert eine kontinuierliche Zusammenarbeit und Partnerschaft mit dem Königreich Saudi-Arabien.

Vlad Doronin, Chairman und CEO von Aman, begrüßte das bahnbrechende neue Projekt für die Marke mit den Worten: „Die Ankündigung von Project Sama markiert einen aufregenden Moment im Wachstum und in der Entwicklung von Aman, da wir nicht nur unser geografisches Portfolio an Land, sondern auch auf See weiter diversifizieren, indem wir Zufluchtsorte an unbesuchten Orten schaffen und das Konzept der luxuriösen Gastfreundschaft weiterhin neu gestalten.  Das Projekt Sama wird transformative Erlebnisse in der verehrten Aman-Kulisse und mit einem Service bieten, der sich von allen anderen Jachterlebnissen unterscheidet, und letztlich eine ganz neue Kategorie für Entdeckungen auf dem Wasser schaffen.“

Fawaz Farooqui, Geschäftsführer von Cruise Saudi, kommentierte die Partnerschaft und das Projekt wie folgt: „Die Unterzeichnung dieser Partnerschaft fügt dem Angebot von Cruise Saudi eine neue Ebene hinzu und ist ein Beweis für das einzigartige touristische Erlebnis, Saudi auf dem Wasser zu erkunden, sowie ein Beweis für das Engagement von Cruise Saudi, die Kreuzfahrtindustrie in Saudi zu vergrößern und auszubauen.  Wir streben eine weitere Zusammenarbeit mit Aman an, die zusätzliche Ultra-Luxus-Erlebnisse auf See bringen wird.Wir freuen uns darauf, mit Aman zusammenzuarbeiten, um unsere Vision zu verwirklichen, dass Saudi-Arabien ein weltweit führendes Reiseziel wird und unsere Gäste durch eine unvergessliche Reise, die wirklich einzigartig für Saudi-Arabien ist, in die vielfältige Natur, die reiche Kultur und das Erbe eintauchen können.“ 

Das Projekt Sama wird voraussichtlich im Jahr 2025 lanciert – der offizielle Name wird zeitnah bekannt gegeben.

Text: PM Aman