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Arktis-Buchungsstart für Eisbrecher im Sommer 2024

Pressemitteilung

Exklusives Polar-Abenteuer mit PONANT – von Grönland bis zum Nordpol

Buchungsstart für Arktis-Expeditionen der Le Commandant Charcot im Sommer 2024


PONANT Le Commandant Charcot in Ostgrönland, Foto: © PONANT-Daniel Ernst

Eintauchen in polare Welten und das bereits viel früher als gängige Expeditionsschiffe: Auch 2024 verbringt die Le Commandant Charcot der Reederei PONANT ihre Sommer-Saison wieder im hohen Norden. Dank ihrer extrem hohen Eisklasse PC2 kann der innovative Eisbrecher bereits viel früher in Gegenden fahren, die anderen zu dieser Jahreszeit nicht zugänglich sind. Die Arktis-Saison beginnt daher schon Mitte April mit Touren zur Erkundung der Ostküste Grönlands bis hoch zum Scoresbysund und viel weiter, wenn das Eis noch allgegenwärtig ist. Daher sind zu dieser frühen Zeit noch Hundeschlittenfahrten auf dem Eis mit den Inuit-Gemeinschaften möglich. Neben der Entdeckung Grönlands stehen auch exklusive Touren zum Nordpol auf dem Programm. Auf insgesamt acht Abfahrten geht es für die Le Commandant Charcot im Sommer 2024 in kaum kartographierte Regionen, wo die Gäste an Bord die Völker des Nordens kennenlernen und eine außergewöhnliche Tierwelt entdecken. Der innovative Eisbrecher besticht sowohl durch modernste Bordtechnik und einen sauberen Schiffsantrieb (Hybridantrieb mit LNG und Elektrobatterien) als auch durch ein Höchstmaß an Komfort in Extremregionen. Alle Reisen in die Arktis im Sommer 2024 sind ab sofort im Reisebüro, telefonisch unter +49 (0) 40 80 80 39-60 oder online unter de.ponant.com buchbar.

Foto: ©PONANT-Julien Fabro

Outdoor-Abenteuer extrem, ein einzigartiges Erlebnis in Grönland

Für authentische Erlebnisse im Eis hat PONANT viele exklusive Aktivitäten im Programm. Dazu gehören etwa speziell bei den Ostgrönland-Touren mit der Le Commandant Charcot Treffen mit den Inuit-Gemeinden, Hundeschlittenfahrten und Eisangeln. Darüber hinaus gibt es partizipative Wissenschaft, Kajakfahrten, Wanderungen, Schneeschuhwandern, Polarsprung und noch vieles mehr. Gemäß seinem Motto „Explore to inspire“ ist PONANT jedoch auch ständig auf der Suche nach neuen inspirierenden Erlebnissen. Im Mai 2022 gab es den ersten Test für eine neue Aktivität an Bord der Le Commandant Charcot: Beim sogenannten Polar Raid handelt es sich um ein Outdoor-Abenteuer extrem, bei dem die Teilnehmer nicht nur eine Polarwanderung machen, sondern auch eine Nacht auf dem Packeis in einem selbst erbauten Camp übernachten werden. Dieses Projekt ist in enger Zusammenarbeit mit den Inuit-Gemeinschaften entstanden. Verfügbar sein wird der Polar Raid auf ausgewählten Abfahrten 2023 und 2024 an Bord der Le Commandant Charcot für eine limitierte Anzahl an Gästen. Mehr Infos zum Polar Raid in diesem Video oder auf der Website von PONANT.

Preisbeispiele

Die Reise „Frühling mit den Inuit von Ammassalik“ vom 16. bis 26. April 2024 (11 Tage/10 Nächte) ab/bis Reykjavík an Bord der Le Commandant Charcot kostet bei Doppelbelegung in einer Prestige Kabine ab 15.190 Euro* pro Person.

Die Reise „Unerforschte Meereis von Nordost-Grönland“ vom 28. Mai bis 11. Juni 2024 (15 Tage/14 Nächte) ab/bis Reykjavík an Bord der Le Commandant Charcot kostet bei Doppelbelegung in einer Prestige Kabine ab 21.260 Euro* pro Person.

Die Reise „Der geografische Nordpol“ vom 11. bis 26. Juli 2024 (16 Tage/15 Nächte) ab/bis Longyearbyen an Bord der Le Commandant Charcot kostet bei Doppelbelegung in einer Prestige Kabine ab 33.120 Euro* pro Person (inkl. Flug Paris/Longyearbyen, Transfers, Flug Longyearbyen/Paris).

*Preis pro Person auf Basis einer Doppelkabine inkl. Steuern und Hafengebühren. Dieser Preis gilt vorbehaltlich Verfügbarkeiten und basiert auf der Auslastung des jeweiligen Schiffes.

Text: PM PONANT

Schwierige Eisbedingungen in der Antarktis: PONANT unterstützt britisches Polarforschungsschiff

Le Commandant Charcot und RRS Sir David Attenborough arbeiten zusammen

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Das neue Polarexpeditionsschiff von der französischen Kreuzfahrtreederei PONANT, die Le Commandant Charcotund das britische Polarforschungsschiff RRS Sir David Attenborough haben sich zusammengetan, um die „International Thwaites Glacier Collaboration“ zu unterstützen. Während sich die RRS Sir David Attenborough auf die Wissenschaft und die logistische Unterstützung britischer Forschungsstationen konzentriert, wurde die Le Commandant Charcot speziell dafür gebaut, seine Gäste mit einem unvergleichlichen Maß an Komfort und Service tief ins Herz des Eises der Polarregionen zu bringen und dabei wissenschaftliche Forschungen durchzuführen. Aktuell befinden sich beide Schiffe in der Antarktis. Als sich herausstellte, dass sich beide Schiffe zufällig in der Bucht Carroll Inlet auf 73°15 Süd treffen würden, bot sich die perfekte Gelegenheit, die Fähigkeiten dieser zwei zu kombinieren, um im Tandem zu arbeiten.

Technologische Meisterleistung – zweihöchste Eisklasse und verstärkter Rumpf

Die Le Commandant Charcot verfügt als einziges Passagierschiff über die Eisklasse PC2, die zweithöchste Eisklasse weltweit, und damit über einen entsprechend verstärkten Schiffsrumpf, der es ermöglicht durch bis zu 2,5 Meter dickes Eis zu fahren. Durch den leistungsfähigen Azipod-Antrieb mit 360° drehbaren Antriebseinheiten kann die Le Commandant Charcot nicht nur im traditionellen Antriebssystem navigieren, sondern auch nach dem Prinzip des Double Acting Vessel, wodurch das Schiff speziell dickeres und dichteres Eis bewältigen kann. Am effizientesten ist dieses Prinzip, wenn die Le Commandant Charcot rückwärts fährt. Aus diesem Grund gibt es im Heckbereich auch eine zweite Brücke. Nach diesem Prinzip erfolgte nun auch die Zusammenarbeit mit dem britischen Polarforschungsschiff: Die Le Commandant Chacot öffnete einen Kanal im Eis indem sie rückwärts fuhr und die RRS Sir David Attenborough folgte ihr und verbreiterte den Kanal. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es, in nur drei Stunden einen Kanal von drei Seemeilen zu öffnen. Danach setzte die Le Commandant Charcot ihre Reise fort. Diese Zusammenarbeit unterstreicht die Meinung von Experten aus den Polarregionen: Sie waren schon immer von den Vorteilen der gegenseitigen maritimen Hilfe in diesen abgelegenen Gebieten überzeugt.

Als uns klar wurde, dass wir die RRS Sir David Attenborough unterstützen könnten, machten wir uns sofort auf den Weg. Diese Kooperation verdeutlicht die Werte von PONANT, das von Seeleuten gegründet wurde und sich der Wissenschaft verschrieben hat, und zeigt, was durch Teamarbeit erreicht werden kann„, erklärt Patrick Marchesseau, Kapitän an Bord von Le Commandant Charcot. „Außerdem war es eine einzigartige Gelegenheit für unsere Gäste, die Herausforderungen der Polarforschung live zu sehen. Wir diskutieren bereits die Möglichkeit, bei zukünftigen Reisen weiterhin mit der RRS Sir David Attenborough zusammenzuarbeiten, sofern unsere Reiseroute dies zulässt.“

Text: PM Ponant

PONANT absolvierte erste internationale Rettungsübung im Eis

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Kapitän Patrick Marchesseau bei der Security and Rescue Exercise (SAREX), Foto: Studio Ponant – Olivier Blaud

Sicherheit hat für PONANT stets oberste Priorität. Seit mehr als 20 Jahren ist die französische Kreuzfahrtreederei Experte für die Polarregionen und einer der führenden Anbieter von Expeditionskreuzfahrten. Während der Testfahrten des Flottenneuzugangs, der Le Commandant Charcot, fand kürzlich die weltweit erste internationale Rettungsübung in einer abgelegenen Polarzone statt. Damit hat PONANT die Messlatte für maritime Sicherheit und Standards im Polartourismus erneut höher gelegt.

Dieses einmalige Szenario wurde live zwischen den Ländern Russland, Grönland, Island, Kanada, den USA und Norwegen sowie den PONANT Teams an Bord und in der Zentrale in Marseille koordiniert. Die Übung fand über einen Zeitraum von 24 Stunden auf dem Eis statt. Dabei mussten die 67 Teilnehmer unter anderem ein Polar-Survival-Camp aufbauen. Als Beobachter waren auch amerikanische und kanadische Küstenwachen sowie norwegische Experten für die Arktisrettung anwesend. Ziel dieser fiktiven Rettungsübung war es, die Koordination zwischen den internationalen Rettungszentren der Region zu optimieren sowie medizinische Forschungen und Verhaltensstudien an den Teilnehmern durchzuführen, um die Auswirkungen langer Aufenthalte auf dem Eis zu verstehen. Die Ergebnisse wurden mit Polarumweltexperten geteilt. Damit werden sie der Expeditionskreuzfahrtindustrie und Rettungszentren auf der ganzen Welt helfen, nicht nur neue Sicherheitsstrategien zu entwickeln, sondern auch ihr Wissen über die Auswirkungen einer solchen Krisensituation zu verbessern.

Für PONANT war diese Übung auch eine ideale Gelegenheit, um die gesamte Rettungs- und Sicherheitsausrüstung vollumfänglich zu testen, bevor die Le Commandant Charcot in den entlegensten Polarregionen unterwegs sein wird. Bei dem Szenario auf Eis wurden unter anderem der sogenannte Ice Cube getestet, eine Box bestehend aus Gruppen-Survival-Kit, schwimmfähigen Polar-Rettungszelten sowie Überlebensanzügen. Von Grund auf neu entwickelt und konstruiert, übertreffen sie derzeit die bestehenden Sicherheitskriterien der Tourismusbranche sowie des Militärs. Mit den von PONANT entwickelten Ausrüstungen und der Organisation einer so groß angelegten Übung setzt das Unternehmen immer wieder neue Standards für die Sicherheit auf See und geht neue Wege der Erkundung.

Text: PM PONANT

PONANT übernimmt offiziell Le Commandant Charcot

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Revolutionäres Polarexpeditionsschiff jetzt offiziell Teil der Flotte

Es ist der siebte Neubau in vier Jahren: Mit der Übernahme der Le Commandant Charcot gehört die Flotte von PONANT zu den modernsten und umweltfreundlichsten auf dem Markt. Ende letzter Woche, am 29. Juli 2021, wurde das erste hybride elektrische Polarexpeditionsschiff auf der VARD-Werft, einer Tochtergesellschaft der Fincantieri, in Norwegen im Rahmen einer Flaggentauschzeremonie offiziell an PONANT übergeben. Es dauerte insgesamt sechs intensive Jahre, von den ersten Skizzen bis zum fertigen Schiff, bis die Le Commandant Charcot als mittlerweile dreizehntes Schiff in der Flotte begrüßt werden konnte. Das französische Unternehmen hat sich mit einer Vielzahl von Experten auf ihrem entsprechenden Gebiet zusammengetan, um dieses außergewöhnliche Schiff zu entwerfen und zu bauen, darunter Stirling Design International, Aker Arctic und VARD.

„Die Auslieferung der Le Commandant Charcot ist für das Unternehmen zugleich Höhepunkt und Beginn eines neuen Abenteuers. Der Bau dieses Schiffsprototyps stellte höchste Ansprüche an die Qualität. Ich bin stolz auf die Arbeit, die unsere Teams geleistet haben. Wir begrüßen in unserer Flotte ein Schiff, das so viel mehr bietet als nur eine Expeditionsreise, sondern eine wirklich inspirierende und faszinierende Entdeckung und Erkundung einer noch wenig bekannten Polarwelt“, so Hervé Gastinel, CEO von PONANT.

Foto: Kristin Stoylen

Ein bahnbrechendes Schiff für die Erkundung und Entdeckung der Polarwelt

Ausgestattet mit nur 125 Kabinen ist die Le Commandant Charcot das erste hybride elektrische Polarexpeditionsschiff, das mit LNG (Liquefied Natural Gas) betrieben wird. Eine wichtige Premiere die das Engagement des Unternehmens für einen nachhaltigen Tourismus stärkt. Der Neubau verfügt über die Eisklasse PC2 und echte Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit, Technik und Navigation im Eis. Damit nimmt es Kurs auf die entlegensten Polarregionen, die bislang kaum von klassischen Expeditionsschiffen angesteuert werden können, wie etwa den geografischen Nordpol. Auch die Wissenschaft soll von diesen neuen Möglichkeiten der Passagierschifffahrt profitieren. Als sogenanntes „Schiff der Möglichkeiten“ ist die Le Commandant Charcot mit Einrichtungen und Geräten für die Forschung ausgestattet und bietet den Wissenschaftlern an Bord eine Plattform für Beobachtung, Forschung und Analyse, um Wasser, Luft, Eis und Biodiversität in extremen Polarregionen zu untersuchen.

Für die Gäste an Bord der Le Commandant Charcot wird eine Vielzahl von Aktivitäten angeboten, dazu zählen die sogenannte Citizen Science (partizipative Wissenschaft), Vorträge von Experten, Kajakfahren, Fahrten mit Luftkissenfahrzeugen, Wandern, Eisfischen, Eisbaden und viele mehr. Mit Platz für bis zu 245 Gäste wird die Le Commandant Charcot jenseits der Polarkreise, im Herzen rauer Landschaften, unterwegs sein, die bisher nur sehr wenige Menschen betreten haben, wie den geografischen Nordpol, den Nationalpark Nordostgrönlands, die Umrundung des Spitzbergen-Archipels, die Bellingshausen-See, die Inseln Charcot und Peter-I., das Weddellmeer und das Larsen-Schelfeis. Bisher unzugängliche Routen und nie zuvor angebotene Aktivitäten ermöglichen Reisenden ein beispielloses Eintauchen in dieses weiße Paradies. 

Text: PM PONANT

Longyearbyen: Tender-Neubau für Kooperation mit Ponant bestellt

Die Verwaltung des Spitzbergen-Hafens Longyearbyen hat mit der französischen Kreuzfahrtreederei Ponant eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Sie sieht den Bau und Betrieb eines Hafenlogistik-Schiffes zur Bedienung ihrer Expeditionsschiffe bei Anläufen dieses auch über einen Flughafen verfügenden und deshalb häufig auch für Passagierwechsel genutzten Arktis-Hafens vor. Hintergrund ist die wasserseitige Ver- und Entsorgung des neuen Flaggschiffes der Reederei, ihres derzeit beim norwegischen Vard-Werftbetrieb in Sövik in der Endausrüstung befindlichen ersten über die Eisklasse PC2 verfügenden Luxus-Expeditionsschiff-Neubaus Le Commandant Charcot, der mit seinem Tiefgang von 10 m an keinem der Kais von Longyearbyen direkt festmachen kann und deshalb auf Reede ankern muss. Wegen seines großen Tiefgangs war der auch u.a. mit verflüssigtem Erdgas (LNG) und Batterie zu betreibende 31757-BRZ-Polarexpeditionskreuzer bereits während seiner Komplettierungsphase von der norwegischen Vard-Werft nach Saint-Nazaire Frankreich verschleppt worden, weil vor Ort kein für die Installation der beiden je 17 MW leistenden-Azipod VI-Antriebe mit jeweils einem fünfflügeligen Propeller in den in Rumänien gebauten Kasko geeignetes Dock zur Verfügung stand.

Bei dem vom Port of Longyearbyen als Werft-Nr. 41 bei der erst 2012 gegründeten Werft Lextor Marin AS in Bolandet (Fosnavag) südlich von Alesund bestellten Neubau handelt es sich um einen 15 m langen und 5 m breiten Katamaran mit einer bis 20 t belastbaren Decksfläche von mehr als 40 Quadratmetern, der u.a. mit einem 8 t hebenden Faltkran im Vorschiffsbereich ausgerüstet wird. Seine Hauptaufgabe ist es, im Hafenbereich vor Anker liegende Schiffe nicht nur mit Versorgungsgütern, Ersatzteilen, Post, Gepäck usw. zu beliefern, sondern ihnen auch z. T. vorsortierte oder behandelte Abfälle sowie flüssiges Entsorgungsgut wie vegetabilische oder mineralische Altöle bzw. Schlämme oder Gemische (Sludge) zum Recycling bzw. Entsorgung abzunehmen. Als Antrieb kommen zwei Motoren mit einer Gesamtleistung von 660 PS zum Einbau, die auf feste Wellen und Propeller arbeiten. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit wird der mit den erforderlichen Kommunikations- und Navigationsanlagen auszustattende Tender, der nach Angaben von Hafenchef Kjetil Braten selbstverständlich bei Bedarf auch allen anderen Kunden des Hafens zur Verfügung steht, auch mit einem Bugstrahler ausgerüstet.

Foto: Le Commandant-Charcot © Ponant – Stirling Design International

Da die Indienststellung des neuen Tenders für Ende Juli dieses Jahres geplant ist, könnte es dann auch zu einer Premiere – wenn nicht auch Taufe – kommen, da am 24. Juli in Longyearbyen auch die verzögerte 15-Nächte Jungfern-Rundreise der Le Commandant Charcot zum geografischen Nordpol beginnen soll und sich die beiden Flaggschiff-Neubauten dann erstmals begegnen dürften. JPM

Erst im Juli auf Jungfernreise zum Nordpol: Neues Ponant-Flaggschiff kommt mit zweimonatiger Verspätung in Fahrt

Ursprünglich im April/Mai dieses Jahres unter französischer Flagge als neues Flaggschiff der auf Expeditionsreisen fokussierten Reederei Ponant in Fahrt kommen sollte der über eine auch für den Betrieb mit Flüssiggas (LNG) geeignete Hybrid-Antriebsanlage verfügende Kreuzfahrt-Eisbrecher Le Commandant Charcot. Da der derzeit noch in Norwegen an der Werft liegende Neubau Pandemie-bedingt nunmehr erst im Juli in Dienst gestellt werden kann, mussten die ersten zum Teil bereits gebuchten Reisen abgesagt werden. Den Gästen wurden Umbuchungen bzw. Rückerstattungen angeboten. Seine Jungfernreise von Longyearbyen zum geographischen Nordpol soll das einzigartige Schiff nunmehr am 24. Juli antreten.

Der im Dezember 2017 für rd. 274 Millionen Euro bei der norwegischen Fincantieri-Werfttochter Vard bestellte 31757-BRZ-Neubau, der dank seiner Eisverstärkungen mit Polarklasse PC2 und eines innovativen Streckenführungsprogramms auch für gängige Expeditionsschiffe unzugängliche Polarrouten wie den geografischen Nordpol, das Rossmeer, die Weddel-See oder die Charcot-Insel befahren kann, war im Dezember 2018 beim rumänischen Vard-Werftbetrieb in Tulcea auf Kiel gelegt worden. Nach der Fertigstellung des fahrklaren Kaskos ging es am 19. März dieses Jahres über eine Strecke von rd. 5000 Meilen über das Schwarze Meer, durch das Mittelmeer, die Biskaya und durch den Ärmelkanal an die norwegische Küste, wo der nach dem als „Gentleman der Pole“ bekannte französische Entdecker Jean-Baptiste Charcot benannte Neubau Ende April zur Komplettierung des Innenausbaus und der Endausrüstung am Ausrüstungskai des Vard-Werftbetriebes in Sövik eintraf. Bei der Überführung kam es am 13. April vor Gibraltar zu einem seltenen Treffen von gleich vier Ponant-Schiffen, als die drei auf der Reise nach Marseille befindlichen Schwesterschiffe L’Austral, Le Boréal und Le Lyrial in enger Formation den noch unter Werftflagge fahrenden Polarkreuzer passierten.

Der Entwurf des weltweit ersten Luxuseisbrechers für Kreuzfahrten mit LNG/Elektro-Hybridantrieb, der nach den Vorschriften und unter Aufsicht der französischen Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas erbaut wird, stammt von Stirling Design International (SDI) in Nantes. Bei der Entwicklung des 150 m langen, 25,60 m breiten und 10 m tiefgehenden Schiffes wurde eng mit Aker Arctic zusammen gearbeitet, um auf deren auf Eisbrechern und Polar-Versorgern bewährtes Double-Action-System (DAS) zurückgreifen zu können. Damit soll das Schiff nicht nur in der Vorwärtsfahrt mit mittlerem, mehrjährigem Treibeis klar kommen, sondern bei Rückwärtsfahrt auch extreme Eis-Situationen beherrschen und durch bis zu 2,5 Meter dickes, mehrjähriges Packeis fahren können. Mit den von Wärtsilä gelieferten Dual-Fuel-Motoren soll das neue Ponant-Flaggschiff auch umweltfreundliches verflüssigtes Erdgas (LNG) als Treibstoff nutzen können. Die LNG-Tanks – die Gasanlage wurde von GTT zugeliefert – sind so dimensioniert, dass das bei Lieferengpässen auch mit Marinediesel zu betreibende Schiff nur wenige Bunkerungen benötigt. Zusätzlich verfügt das Schiff über Hochleistungsakkus, so dass es kürzere Strecken komplett emissionsfrei mit Elektroantrieb betrieben werden kann. Die beiden Azipod-VI-Antriebe mit sechs Meter im Durchmesser grossen Propellern wurden von ABB zugeliefert. Weil es wegen der Pandemie in Norwegen Probleme gab und vor Ort wegen des extremen Tiefgang des Schiffes auch kein geeignetes Dock für die Installation gefunden werden konnte, wurde der Neubau nach Frankreich zurückgeschleppt, wo zwischen dem 21.7. und 3.8.2020 im Dock der Chantiers de l’Atlantique in Saint Nazaire der Einbau der Antriebe erledigt werden konnte, bevor es wieder zurück nach Norwegen ging. Mit einer kombinierten Leistung des Antriebs von 34 MW soll eine Geschwindigkeit von 15 kn in offenem Wasser erreicht werden. Bunkertanks und Vorratsräume sind für eine Autonomie bis zu 1,5 Monaten dimensioniert.

In 135 Suiten, davon 68 mit Fensterfront und privater Terrasse, können 270 Gäste untergebracht werden. Die Besatzung umfasst 187 Personen. Den Gästen stehen neben einer verglasten Aussichts-Lounge auf dem Oberdeck u.a. zwei Panorama-Restaurants und ein Grill-Restaurant sowie eine Außen-Lounge auf dem Achterschiff zur Verfügung. Für Exkursionen wird es u.a. 16 Zodiacs sowie zwei in Hangars auf dem Vorschiff untergebrachte Helikopter geben. Eine weitere Besonderheit ist ein Pool über die gesamte Breite des Hecks. JPM