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„Explorer Dream“-Rückkehr nach Hongkong

Die Kreuzfahrt kehrt nach Hongkong zurück. Der Veranstalter Resorts World Cruises will nach Medienberichten dafür die Explorer Dream chartern. Ab dem 10. März sollen Kurzreisen ab Hongkong starten. Das in Resorts World One umgetaufte Schiff ankert derzeit noch vor dem malaysischen Hafen Port Klang und wird dort zuerst auf einen Kurzeinsatz ab Singapur vorbereitet.

Das Schiff als „Superstar Virgo“ in 2013, (Archivaufnahme), Foto: enapress.com

Das 1999 in Papenburg auf der Meyer Werft als Superstar Virgo gebaute Schiff hat Platz für 1856 Passagiere und ist fest in Asien verwurzelt. Es war eines der ersten Schiffe, die damals für Star Cruises als Teil der Genting-Gruppe in Deutschland gebaut worden.

Am 17. Februar wird die Resorts World One nach Singapur fahren und dort die Genting Dream für eine zweiwöchige Werftpause ersetzen. Die Genting Dream hatte im Juli vorigen Jahres mit Reisen für Resorts World Cruises ab Singapur begonnen. Am 3. März soll das Schiff dann nach Hongkong starten.

Am 10. März soll die Resorts World One dann ab Hongkong aus starten. Geplant sind nach einem Bericht der Seatrade Cruise News zwei- und dreitägige Reisen ab Hongkong. Es ist der Beginn von regulären Reisen aus einem chinesischen Hafen.



Unklar ist dagegen weiterhin, wie es mit der World Dream weitergeht. Das Schwesterschiff der Genting Dream befindet sich in einem Verkaufsverfahren nach einem Bieterprozess vor einem Gericht in Singapur. Auch an diesem Schiff soll Resort World Cruises Interesse haben. Resorts World Cruises fährt seit Juli von Singapur und Port Klang aus mit der Genting Dream, die von einem Bankenkonsortium gechartert wurde.

Resorts World Cruises geht davon aus, dass die Resorts World One als erstes Kreuzfahrtschiff seit dem 5. Januar 2022 ab Hongkong eingesetzt wird.

„Wir hoffen, das Wachstum des Hongkong-Tourismus unterstützen zu können, wie wir es für Singapur und Malaysia getan haben“, sagte Tan Sri Lim Kok Thay, Vorsitzender von Resorts World Cruises. FB

MV Werften: Stena will die „Global Dream“ nicht mehr

Die Bemühungen zur Rettung der Arbeitsplätze der MV Werft in Wismar haben einen schweren Rückschlag erlitten. Nach zwei Monaten intensiver Gespräche ist der Investor für das Kreuzfahrtschiff Global Dream abgesprungen. Der schwedische Schifffahrtskonzern Stena wollte das Schiff als Kern einer neuen Kreuzfahrtmarke in Asien übernehmen.

„Wir hatten mehrere ernsthafte Interessenten für das Schiff. Am Ende haben sich die Gespräche auf einen Interessenten konzentriert, der das Schiff zusammen mit den anderen Schiffen aus der Genting-Reederei übernehmen und betreiben wollte“, so Insolvenzverwalter Christoph Morgen.

Bei dem Kaufinteressenten handelte es sich um Stena. Der schwedische Konzern wollte in Asien selbst  ins Kreuzfahrtgeschäft einsteigen. Dafür sollte die Global Dream zusammen mit den Schiffen World Dream, Genting Dream und Explorer Dream zum Einsatz kommen. Stena wollte außerdem die Vertriebsstruktur der Dream Cruises übernehmen.

Das hat aber der ehemalige Eigner der Dream Cruises, der malaysische Unternehmer Lim Kok Thay, in der vergangenen Woche erfolgreich verhindert. Lim Kok Thay gründete in Singapur die Reederei Resorts World Cruises und sicherte sich von einem Konsortium chinesischer Leasing-Banken die Genting Dream.

Dieser Schachzug habe das Interesse des Investors aus Schweden gestoppt. „Der einzige Kunde hat deshalb auch kein Interesse mehr an der Fertigstellung des Neubaus hier in Wismar“, so Insolvenzverwalter Morgen am Montag.

Auch mit den anderen Kunden, gebe es keine Perspektiven mehr. Da die Global Dream in der jetzigen Form mit ihrem Antrieb und der Ausrüstung eigentlich nur noch in Asien eingesetzt werden kann, werde es schwer, einen Käufer zu finden.  

Die Reederei Stena Line hatte im März ein Konzept präsentiert, dass auch Unterstützung der Banken und der Bundesregierung fand. Die Bauzeitfinanzierung für die Fertigstellung wurde bereits gesichert.

Doch nun ist alles wieder auf Null. Für die Belegschaft ist es ein schwerer Schlag. „Das Schlimmste was jetzt passieren kann, ist der Moment, wenn das Schiff hier rausgeschleppt wird und nicht mehr fertiggestellt wird“, sagte Daniel Friedrich von der Gewerkschaft IG Metall.

Die Gewerkschaft IG Metall und auch die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern sprachen sich für eine Verlängerung der Transfergesellschaft aus. „Es muss gelingen, die Arbeitsplätze am Standort zu sichern“, so Friedrich.

„Die Null-Covid-Politik in China ist auch für die anderen Interessenten an dem Schiff ein starker Aspekt“, so Christoph Morgen. Das Konzept von Stena Line aus Schweden sah vor, die drei aktuellen Schiffe aus der Genting-Flotte zu übernehmen und damit in China ein Kreuzfahrtprojekt aufzubauen. Zusätzlich wollte Stena die Global Dream in Wismar fertigstellen. Die Reederei kennt die Werft, da sie dort bereits die Jumbo-Fähren Stena Hollandica und Stena Britannica gebaut hat.

Diese Planungen wurden aber am Freitag komplett aufgegeben. Die Null-Covid-Politik in China zusammen mit der Abschottung des Landes erlaubt auch auf absehbare Zeit keine Planungen für ein Kreuzfahrtprojekt.

Für die Übernahme der Werft in Wismar durch die Kieler Werft TKMS gibt es eine Bedingung.

„TKMS möchte hier in Wismar Schiffe bauen. Dafür braucht man eine leere Halle“, so Christoph Morgen. Jetzt will der Insolvenzverwalter ein Konzept ausarbeiten, die Werft „benutzbar zu liefern“ und dazu gehöre ein leeres Dock.

Der zu 75 Prozent fertiggestellte Kreuzfahrtneubau Global Dream soll nun noch einmal an Interessenten angeboten werden, die das Schiff in Wismar abholen und anderswo fertig bauen lassen. Ziel sei es, bis Ende 2023 das Dock leer zu haben. Danach könnte TKMS dort mit dem Bau von U-Booten, Fregatten oder Spezialplattformen zu beginnen. Dafür sollen 900 bis 1500 Mitarbeiter in Wismar erhalten bleiben.

Im Moment droht 1500 Mitarbeitern der MV Werft in Wismar am 1. Juli der Gang zum Arbeitsamt. Die Transfergesellschaft endet zum 30. Juni. Die Verlängerung der Transfergesellschaft war an den Auftrag der Stena Line gebunden. Dieser Traum ist jetzt geplatzt. FB

Das Comeback von Lim Kok Thay

Totgesagte leben länger. Dieser Filmtitel lässt sich auch auf die Kreuzfahrt übertragen. Im Fall des malaysischen Unternehmers Lim Kok Thay trifft es auf jeden Fall zu. Obwohl eigentlich seine Genting-Gruppe sich aus dem Touristikmarkt verabschiedet hat, keimt jetzt wieder eine neue Pflanze auf. Am Kreuzfahrtterminal in Singapur wird die Genting Dream auf den Neustart vorbereitet. Die Genting Dream wurde dafür mit Einwilligung der Gläubiger aus der Bucht vor Hongkong nach Singapur überführt. Unter dem neuen Namen Resorts World Cruises wagt Lim Kok Thay am 15. Juni den Neustart.

Die Genting Dream wurde zusammen mit der World Dream 2015 bis 2016 in Papenburg gebaut. Es war der erste Neubau seit Jahren für die Reederei Star Cruises von Lim Kok Thay. Noch in der Bauphase wurde für dieses Schiff aber eine neue Marke geschaffen: Die Dream Cruises. Die Tochter von Genting Hong Kong sollte als neue Marke in Asien eine führende Kreuzfahrtadresse werden.

Nach dem Zusammenbruch der Genting Hong Kong kamen die Schiffe im Winter unter Insolvenzverwaltung. Wie die Strait Times in Singapur berichtet, wurde am 9. März bereits die Resorts World Cruises in Singapur beim Registergericht durch die Firma Two Trees Family Holdings angemeldet. Hinter dem Unternehmen steht die Familie von Lim Kok Thay.

Foto: Frank Behling

Der Grund, warum die Genting Dream für dieses Vorhaben extra aus Hongkong nach Singapur verlegt wurde und die bereits in Singapur ankernde Schwester World Dream nicht genutzt wird, dürfte an den Eigentumsverhältnissen liegen.

Die Genting Dream wurde bereits im Januar 2020 zum Preis von 900 Millionen Euro an vier chinesische Leasing-Banken verkauft. Damit ist dieses Schiff nicht Teil der Insolvenz von Genting. Eigner der Genting Dream ist deshalb eine Tochter der in Monaco ansässigen V-Ships Management-Gruppe. Sie führt im Auftrag der Banken den Betreib des Schiffes.

Bei der World Dream sind noch Banken aus Deutschland im Gläubigerausschuss, darunter auch die KfW Ipex, die Investitionsbank des Bundes. Die KfW Ipex hatte fast zeitgleich mit der Eintragung der neuen Kreuzfahrtgesellschaft Resorts World Cruises die World Dream in Singapur unter Arrest legen lassen. Es wird der Verkauf oder eine Versteigerung des Schiffes geplant.  

World Dream, (Archiv) Foto: Frank Behling

Der neue Veranstalter hat auch sofort für alle von Stornierungen der Reisen der World Dream betroffenen Passagiere die Möglichkeit zur Umbuchung der Reisen bis zum 31. August auf die Genting Dream angeboten.

„Wenn ein Passagier 1.000 Dollar für die World Dream bezahlt hatten, geben wir ihnen 1000 Dollar Kreuzfahrtguthaben, und er kann an Bord kommen und zwischen dem 15. Juni und März 2023 kreuzen“, sagte Michael Goh, Präsident und Leiter des internationalen Vertriebs von Resorts World Cruises in der Strait Times.

Rund 13.000 Buchungen der World Dream sollen betroffen sein. CEO der neuen Reederei ist Colin Au, der von Genting wechselte. Er kündigte auch die Erweiterung des Fahrplans in der Region an. Alle geleisteten Zahlung für Tickets sollen jedoch auf ein Treuhänderkonto fließen und so für die Passagiere sicher bis zum Reiseantritt aufbewahrt werden.

Das neue Unternehmen rekrutiert 1600 Crewmitglieder und 70 von rund 100 ehemaligen Mitarbeitern aus den Bereichen Vertrieb und Marketing von Genting Hong Kong.

Die Zukunft der Flotte von Dream Cruises mit der World Dream und der Explorer Dream soll kurzfristig entschieden werden. Ein Treffen der Gläubiger am 20. Mai soll hier die Weichen stellen. Ein Einsatz der beiden weiteren Schiffe ist ab Sommer möglich.

Resorts World Cruises, dessen Muttergesellschaft Two Trees Family ist, ist eine Marke von Resorts World. Dieser Hotelkonzern hat weltweit über 46 Hotels mit mehr als 30.000 Mitarbeitern. Die neue Tochtergesellschaft Two Trees führt Lim Kok Thay und seinen Sohn Lim Keong Hui als Direktor. FB

Crystal-Flotte liegt jetzt komplett still

Die drei Hochseeschiffe von Crystal liegen vor Anker. Die Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony ankern mit reduzierter Besatzung von Freeport auf den Bahamas. Die Crystal Endeavor ankert im Rio de la Plata vor Montevideo. Eine Perspektive gibt es nach Meldungen aus Crew-Kreisen für die drei Schiffe aktuell nicht. 

Crystal Symphony, Foto: Frank Behling

Der dringlichste Grund sind Außenstände von etwa 2,2 Millionen US Dollar der Crystal Symphony aus einer offenen Rechnung beim Bunkerlieferanten Peninsular Far East aus Singapur. Um einem möglichen Arrest in den USA zu entgehen, sind die beiden älteren Crystal-Schiffe vor dem Hafen von Freeport auf den Bahamas vor Anker gegangen. Das Problem: Dort können sie aber auch nicht mehr weg, da die Treibstoffvorräte limitiert sind und nicht mehr für längere Reisen reichen. Alle drei Crystal-Schiffe sind in Nassau auf den Bahamas registriert. 

Wie die Schiffe an Treibstoff kommen sollen, ist noch unklar. In diesen Fällen verlangen Bunker-Händler in der Regel Vorkasse. Die Reederei versucht nach eigenen Angaben bis 29. April wieder einen Betrieb auf die Beine zu stellen. Klappt das nicht, droht den drei Schiffen der Verkauf oder sogar die Versteigerung.

Gründe für die Probleme sind die weiter ungeklärte Zukunft der Genting Hong Kong und der Reederei Dream Cruises. Von der Dream Cruises Flotte fährt nur noch die World Dream ab Singapur und die Explorer Dream ab Keelung (Taiwan). Die Genting Dream ankert auch seit Wochen vor Hongkong.

GENTING DREAM, Foto: enapress.com

Die neue Explorer-Yacht Crystal Endeavor hat ihr Antarktis-Revier am 5. Februar auch verlassen und von Ushuaia aus Kurs auf Montevideo in Uruguay genommen. Dort ging sie am 10. Februar auf der Außenrede im Rio de la Plata vor Anker. Der Insolvenzverwalter hat für die kommende Woche neue Informationen angekündigt.

Die fünf Flussschiffe der Reederei liegen derzeit noch im Winterlager. Auch hier ist noch unklar, ob es im Mai einen Saisonstart geben wird.

Zur Suche nach einem Ausweg sollen die Banken der Reederei bereits auf der Suche nach einer günstigen Lösung für den Betrieb sein. Hier wird der Name von V.Ship genannt. Der britisch-amerikanische Konzern mit Schwerpunkt auf maritimen Dienstleistungen betreut weltweit für Reeder 2200 Schiffe mit 44000 Seeleuten.

Zum Portfolio von V.Ships gehört die komplette Palette des Betriebs. Ein Geschäftsfeld ist die korrekte Betreuung von Aufliegern.

Nach Berichten vor allem amerikanischer Medien sind die Geschäftsräume der Reederei seit kurzem geschlossen. Ein offizielles Statement von Crystal Cruises steht bis heute aus. Die Zukunft der Crew auf den Schiffen ist derzeit ungewiss, ein Teil soll in diesen Tagen von den Schiffen nach Hause geflogen werden. FB

Crystal-Schiffe ankern vor Freeport

Die beiden Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony sitzen fest. Der Grund sind Außenstände von etwa 2,2 Millionen US Dollar aus offenen Rechnungen beim Bunkerlieferanten Peninsular Far East aus Singapur. Um einem Arrest in den USA zu entgehen, sind beide Schiffe vor dem Hafen von Freeport auf den Bahamas vor Anker gegangen. Das Problem: Dort können sie aber auch nicht mehr weg, da die Treibstoffvorräte limitiert sind.

Der Treibstofflieferant hat inzwischen in allen größeren Häfen Anwälte auf die Crystal-Schiffe angesetzt. Bei einem Einlaufen kann dann vor dem lokalen Gericht sofort ein Titel erwirkt und das Schiff in die Kette gelegt werden. Deshalb bleiben die beiden Crystal-Schiffe vorerst wohl auf Reede vor Freeport.

Gründe für die Probleme sind die weiter ungeklärte Zukunft der Genting Hong Kong und der Reederei Dream Cruises. Von der Dream Cruises Flotte fahren zur Zeit nur noch die World Dream ab Singapur und die Explorer Dream ab Keelung (Taiwan). Die Genting Dream ankert auch seit Wochen vor Hongkong. Die neue Explorer-Yacht Crystal Endeavor hat ihre Antarktis-Saison am 5. Februar auch verlassen und von Ushuaia aus Kurs auf Montevideo in Uruguay genommen. Dort wird sie am 10. Februar erwartet. Was danach mit dem erst im Sommer 2021 von den MV Werften abgelieferten Schiff passiert, steht noch nicht fest. Auch für dieses Schiff steht in Montevideo das Auffüllen der Treibstofftanks an. FB

MV Werften – Hängepartie geht weiter

Die Global Dream soll auf jeden Fall fertiggebaut werden. Diese Botschaft sendeten politische Vertreter des Landes und des Bundes nach Krisengesprächen in Mecklenburg-Vorpommern am 6. Januar aus. Das erste Kreuzfahrtschiff der „Global“-Klasse der MV Werften ist zu über 70 Prozent fertiggestellt. Die für die Fertigstellung erforderlichen Kredite sollen demnach auch im Fall einer Insolvenz der Werft gewährt werden.

Foto: Frank Behling

Die Einleitung eines Insolvenzverfahrens wird inzwischen immer öfter als Ausweg für die schwer angeschlagenen Werftengruppe genannt. Durch ein Insolvenzverfahren könnte sichergestellt werden, dass Gelder nicht durch die Muttergesellschaft Genting nach Asien abgeleitet werden. In der Ostseezeitung gab die neue maritime Koordinatorin des Bundesregierung, Claudia Müller, jetzt den Kurs in Richtung Fertigstellung des ersten der beiden Schiffe vor. „Diese Variante wäre immer noch besser als verschrotten“, sagte die Grünen-Politikerin der Zeitung.

Unterdessen hat der Betriebsrat der MV Werften einen Brief an den Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geschrieben und ihn zur Unterstützung aufgefordert. Als Teil der Bundesregierung schaltete sich aber die frisch ernannte maritime Koordinatorin ein und beteiligt sich an der Suche nach einem Konzept für die Werften in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Global Dream liegt seit November im Dock der MV Werft in Wismar und ist inzwischen schwimmfähig. Die Maschinen wurden bereits getestet und sind betriebsklar. Beim Innenausbau des für 9000 Passagiere ausgelegten Neubaus geht es ebenfalls auf die Zielgerade. Bis zum Jahresende könnte das Schiff im Idealfall fertiggestellt sein.

Was nach der Fertigstellung aber mit dem Schiff passiert, ist noch unklar. Das Schiff sollte für die Marke Dream Cruises zum Einsatz kommen. Dort ist das Schiff aktuell aber noch nicht Bestandteil des Fahrplans. Dream Cruises setzt aktuell nur die bei Meyer gebauten Schiffe Genting Dream, World Dream und Explorer Dream ab Hongkong, Singapur und Taiwan ein.

Weiter unklar ist die Zukunft des zweiten Schiffes der „Global“-Klasse. Der Rohbau des Mittelschiffes liegt weiter in Warnemünde im Dock. An dieser Sektion ruht seit fast 18 Monaten die Arbeit. FB


Beitrag zu MV Werften vom 10.01.2022: MV Werften und Lloyd Werft per Insolvenz in die neue Zukunft

Positive Signale für alle drei Standorte der MV-Werften

Die Bemühungen um den Erhalt der Werften der MV-Gruppe in Mecklenburg-Vorpommern haben leichte Fortschritte gemacht. Alle Standorte in Rostock, Stralsund und Wismar sowie Neptun Ship Design und MVW Fertigmodule sollen erhalten werden. Auf diesen Erfolg einigten sich in dieser Woche die Geschäftsführung der Werften, der Gesamtbetriebsrat, die Gewerkschaft IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall. Aus Asien gibt es dafür die ersten Lichtblicke. So ist die World Dream als zweites Genting-Kreuzfahrtschiff wieder in Fahrt.

Zuvor hatte die Gewerkschaft mit hartem Widerstand gedroht, falls einer der Standorte geschlossen wird. Auch von der Landesregierung war dem Werftkonzern die Unterstützung nur im Zusammenhang mit der Sicherung der Standorte zugesagt worden. In die Rettungsbemühungen ist auch das Finanzministerium und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingebunden.

Die MV Werften bekennt sich laut der Mitteilung vom Donnerstag zur Tarifbindung, Mitbestimmung und Ausbildung. So werden keine Auszubildenden entlassen.

Einigkeit bestehe in der Verhandlungsgruppe aber leider auch darüber, dass es bei der derzeitigen Auslastung zu umfangreichen Personalanpassungen und Kosteneinsparungen kommen müsse, heißt es in der Erklärung weiter. Nach unbestätigten Meldungen droht im kommenden Jahr ein Personalabbau von 1200 bis 1500 der rund 3000 Stellen.

WORLD DREAM, Foto: Frank Behling

„Als Betriebsräte werden wir weiter für jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen. Mit der Erklärung zeigen die MV Werften, dass sie auch künftig für gute Industriearbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern stehen“, sagte Ines Scheel, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der MV Werften.

Für die Neuausrichtung wird zunächst auch eine komplette Umstellung der Projekt- und Produktionsbereiche angestrebt. So soll der Bau der Schiffe „Global“-Klasse eingestellt werden. Wie weit der Rohbau des zweiten Schiffes in Warnemünde weitergebaut wird, ist unklar.

In dem Dock könnten im nächsten Jahr bereits kleinere Kreuzfahrtschiffe für Genting auf Kiel gelegt werden. Der erste Schritt wird aber die Ablieferung der Crystal Endeavor bei der MV-Werft in Stralsund im kommenden Frühjahr.

Gleichzeit will die Werft sich wieder, so wie schon früher, neue Geschäftsfelder aufbauen. Dazu gehören wieder Offshore-Windenergie-Branche, die jedoch kurzfristig nicht zu einer Auslastung der Fertigungskapazitäten führen werde.

„Unser erklärtes Ziel ist der Erhalt der Zukunftsfähigkeit unserer Werftengruppe. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern sind wir überzeugt, dieses Ziel zu erreichen. Das Restrukturierungsprogramm ist dabei ein wichtiger Baustein zur Sicherung unserer finanziellen Stabilität“, Carsten J. Haake, Geschäftsführer der MV-Werften.

CRYSTAL ENDEAVOR, Foto: MV Werften

„Die klaren Aussagen zum Erhalt der Standorte Rostock, Stralsund und Wismar und zu Ausbildung, Tarifbindung und Mitbestimmung sind eine gute Grundlage für die weiteren, schwierigen Verhandlungen. Gemeinsames Ziel ist, funktionsfähige Werften an allen drei Standorten und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Für die weiteren Verhandlungen haben die Partner „eine enge und konstruktive Zusammenarbeit“ vereinbart. Die Verlängerung der Kurzarbeit und die Einrichtung einer Transfergesellschaft sind laut der Erklärung vorgesehen.

Gemeinsam wollen sich die Partner weiter für eine Aufnahme des Unternehmens unter den Rettungsschirm des Bundes einsetzen. Für diesen Schritt werden noch Signale von dem Eigner der Werftengruppe, der Genting-Gruppe, aus Asien erwartet. In den vergangenen Tagen war auch Tan Sri Lim Kok Thay, der Eigner der Genting-Gruppe, in Mecklenburg-Vorpommern erwartet worden.

Genting Dream, Foto: enapress.com

Die Genting-Gruppe hat derweil in Asien den Kreuzfahrtbetrieb langsam wieder hochgefahren. Seit Anfang November ist von Singapur aus die World Dream wieder im Einsatz. Das Kreuzfahrtschiff war nach fast fünf Monaten Aufliegezeit in Rotterdam im Oktober wieder nach Asien verlegt worden. Die 2017 bei der Meyer Werft gebaute World Dream unternimmt Panorama-Reisen in die Straße von Malakka. Die Schwester Genting Dream seit 20. Oktober zusammen mit fast 20 anderen Kreuzfahrtschiffen in der Bucht von Manila.

In Taiwan ist sein Oktober bereits die Explorer Dream im Einsatz. Das 1999 ebenfalls von Meyer gebaute Schiff startet zu nationalen Reisen in taiwanesischen Gewässern. Die Ausweitung der Kreuzfahrtaktivitäten ist aber auch in Asien durch die strengen Reisebeschränkungen vorerst nicht möglich. FB