Schlagwort: Fährschiff

TURTLE 2022: „Robin Hood“ als Übungsplattform für simulierten Terror-Angriff

Gemeinsam mit der Bundespolizei hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vom 17. bis 19. Oktober den Ernstfall einer sogenannten „maritimen Sonderlage“ in der Lübecker Bucht geübt. Bei der diesjährigen Gemeinsamen Nationalen Maritimen Sicherheitsübung (TURTLE 2022) diente die im Südschweden-Verkehr der TT-Line eingesetzte Fähre Robin Hood als Übungsobjekt für einen simulierten terroristischen Angriff mit Geiselnahme an Bord

Die GSG 9 der Bundespolizei und die Spezialeinsatzkommandos der Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Brandenburg trainierten die Bewältigung einer Vielzahl von möglichen Szenarien und das Zusammenspiel der Einheiten bei Tag und bei Nacht. Ziel der Übung ist das erfolgreiche Vorgehen gegen bewaffnete Täter in lebensbedrohlichen Einsatzlagen, die Befreiung von Geiseln bis hin zur Evakuierung und die Versorgung von Verletzten. Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit der Schiffsbesatzung ein wesentlicher Bestandteil einer maritimen Sicherheitsübung, denn in solchen Fällen ist die Besatzung sowohl Betroffene als auch erster Kontaktpunkt für die Einsatzkräfte.

Die Bundespolizei beteiligte sich mit einem modernen Einsatzschiff der Potsdam-Klasse und einem Polizeihubschrauber der Bundespolizeifliegerstaffel Fuhlendorf an der jährlich stattfindenden gemeinsamen Übung. An Bord des Schiffes wurden darüber hinaus Situationstrainings mit Diensthunden und Angehörigen des Entschärfungsdienstes der Bundespolizei trainiert. Das BSH führte an Bord einen Security-Workshop mit internationalen Partnern insbesondere der Ostsee-Anrainerstaaten durch.

Die beteiligten Behörden werten die gewonnenen Erkenntnisse aus und entwickeln mit den Ergebnissen ihre Interventionsmöglichkeiten weiter fort. Gemeinsame Übungen von BSH und Bundespolizei zur Bewältigung maritimer Sonderlagen finden bereits seit 2016 jährlich statt. Seit 2018 verfügt die Bundespolizei über die modernen Einsatzschiffe der Potsdam-Klasse, die mit einem vergrößerten Aktionsradius, ausgestattet mit einem Landedeck für Polizeihubschrauber und modularen Möglichkeiten zur Aufnahme von Einsatzmitteln und Einsatzkräften, ihre Fähigkeiten zur Bewältigung von maritimen Sonderlagen deutlich ausbauen konnte. JPM

Happy Birthday! Die Megastar feiert 5. Geburtstag

Pressemitteilung

Foto: TallinkSilja

Tallink Siljas bis dato jüngstes Schiff Megastar, das täglich auf der Strecke Tallinn-Helsinki unterwegs ist, feiert diese Woche sein fünfjähriges Jubiläum als Mitglied der Unternehmensflotte. Die Megastar kam am 25. Januar 2017 in Tallinn an, hatte ihre erste offizielle Fahrt am 27. Januar 2017 und wurde am 29. Januar 2017 offiziell auf der Route Tallinn-Helsinki in Betrieb genommen. Und das Schiff hat schon viel erlebt: Es ist bislang an 1.816 Tagen auf der Strecke gefahren und hat bei den sechs täglichen Abfahrten insgesamt 475.605 Seemeilen zurückgelegt.

An Bord passen insgesamt 2.800 Passagiere, und so hat die Megastar in den letzten fünf Jahren insgesamt 7.609.511 Passagiere befördert und dabei 10.569 Fahrten zwischen den beiden Hauptstädten Estlands und Finnlands absolviert.

„Wir freuen uns, den 5. Geburtstag unseres jüngsten Flottenmitglieds zu feiern, und möchten die Gelegenheit nutzen, um all unseren Kunden zu danken, die im Laufe der Jahre mit ihr gefahren sind. Wir hoffen, dass unsere Kunden viele glückliche Momente an Bord der Megastar erlebt haben, denn sie hat den Menschen in Estland, Finnland und darüber hinaus sowohl in den glücklicheren Zeiten vor der Corona-Pandemie als auch – was noch wichtiger ist – in den letzten turbulenten Jahren gedient und weiterhin Familien, Freunde und Angehörige zusammengeführt“, sagte Paavo Nõgene, CEO der Tallink Grupp.

„Wir freuen uns darauf, die MyStar noch in diesem Frühjahr mit auf die Strecke zu nehmen, so dass sie gemeinsam mit der Megastar die umweltfreundlichste Verbindung zwischen den Küsten Estlands und Finnlands bildet“, fügte Nõgene hinzu.

„Mein größter Dank gilt allen Besatzungsmitgliedern, die auf der Megastar gearbeitet haben und arbeiten. Nur mit ihnen können wir gewährleisten, dass jeder, der das Schiff betritt, willkommen ist, gut betreut wird und die reibungsloseste und komfortabelste Reise über den Finnischen Meerbusen genießen kann“, so Nõgene abschließend.

Die Megastar ist gerade erst aus ihrer ersten geplanten Restauration aus dem Trockendock zurückgekehrt, bei der zahlreiche technische Systeme des Schiffes aufgerüstet und aktualisiert und die Passagierbereiche des Schiffes erneuert wurden. Die Megastar verkehrt nach wie vor auf der Strecke Tallinn-Helsinki mit sechs Abfahrten pro Tag.

Text: PM Tallink Silja

Neue Alaska-Fähre soll 2027 in Fahrt kommen

Der Gouverneur von Alaska, Mike Dunleavy, und Verkehrskommissar Ryan Anderson haben am 4. Dezember einen Plan zur „Wiederbelebung“ des Alaska Marine Highway Systems angekündigt, der den lange erwarteten Ersatz für die 57 Jahre alte Fähre Tustumena beinhaltet. Die Reparaturkosten für den Oldie haben inzwischen zwei Mio. Dollar pro Jahr erreicht.

Soll ersetzt werden: die 57 Jahre als „Tustamena“ (Foto: AMHS)

Das staatliche Alaska Marine Highway System (AHMS) bedient 35 Gemeinden in Alaska und schafft mit dem Transport von Gütern, Fahrzeugen und Passagieren den Anschluss der Küstengemeinden an das Autobahn- und Schienennetz des Staates.

Die Kosten für das Ersatzschiff, das jetzt ausgeschrieben werden soll, werden auf 200 bis 250 Millionen US-Dollar geschätzt und wird im Wettbewerb angeboten. Das neue Schiff, für das das funktionale Design und die Spezifikation bereits seit Februar vorliegt, soll voraussichtlich 2027 in Dienst gestellt werden. Die Fahrzeug- und Passagierkapazität des mit Podantrieben und zwei Bugstrahlrudern auszurüstenden 5680-BRZ-Neubaus, der 2027 in Dienst gestellt werden soll, würde die der 3116 t verdrängenden Tustumena (ca. 4529 BRZ) um 40 Prozent (von 34 auf 52 Fahrzeuge) bzw. um 90 (von 160 auf 250) Passagiere übertreffen.

Vor der Ausschreibung: der mit mehr als 200 Mio. US-Dollar veranschlagte Ersatzbau. (Animation: AMHS)

„Das neue Schiff wird die Flotte stärken und mehr auf die Bedürfnisse der Küstengemeinden eingehen – durch erhöhte Passagier- und Fahrzeugkapazitäten, aber auch durch kraftstoffeffizientere Motoren, Diesel- und Elektroantriebssysteme sowie ein effizientes Design, das auch die Hydrodynamik optimiert“, sagte Anderson. Darüber hinaus solle es auch die Flexibilität bei der Planung des Schiffseinsatz während der jährlichen Werftzeiten der Flotte verbessern.

Das Alaska Department of Transportation & Public Facilities (DOT & PF) wird den Neubau über mehrere Jahre mit Bundesmitteln finanzieren. Es wird erwartet, dass diese Mittel aus dem kürzlich verabschiedeten Infrastrukturgesetz generiert werden können. Der Gesetzentwurf schafft ein neues Programm für „wesentliche Fährdienste“ für ländliche Gebiete. Zu den Zulassungskriterien gehört, dass die Fähre mindestens zwei ländliche Gemeinden bedienen muss, die mindestens 50 Meilen voneinander entfernt sind.

Bis zur Indienststellung des Neubaus soll der sich dem Ende nähernde Lebenszyklus der 1964 von der Christy Corporation in Sturgeon Bay, Wisconsin, erbauten Tustamena durch eine 8 Millionen US-Dollar erfordernde Investition in Upgrade- und Ersatzarbeiten verlängert werden. Dazu geht das Schiff voraussichtlich am 16. Dezember 2021 an eine Werft, wo die Arbeiten bis zum 30. Juni 2022 abgeschlossen werden sollen. JPM

Sechster Tallink-Chartervertrag in nur vier Monaten

Romantika“ ab März mindestens zwei Jahre in HNL-Bareboatcharter

Die lettische AS Tallink Latvija, eine Tochtergesellschaft der estnischen Tallink Grupp, hat einen langfristigen Chartervertrag mit der Holland Norway Lines BV (HNL) für ihre 40803-BRZ-Fähre Romantika arrangiert. Die Bareboat-Chartervereinbarung tritt in Kraft, sobald sie seitens der Geldgeber beglaubigt ist. Das unter lettischer Flagge fahrende 22-kn-Schiff wird im März 2022 für zwei Jahre in die Charter angeliefert, für die sich die HNL eine Option zur Verlängerung um ein weiteres Jahr gesichert haben. Der Charterer plant, das Schiff auf internationalen Routen zwischen Norwegen und Holland einzusetzen. Ab April ist zunächst der Einsatz auf der neuen Route Kristiansand – Eemshaven geplant.

Foto: Tallink

Vor der COVID-Pandemie verkehrte das 2002 im finnischen Rauma erbaute und über die Eisklasse 1A Super verfügende Schiff auf der Strecke Riga-Stockholm, war aber seit Anfang Juli dieses Jahres mit im Rahmen eines kurzfristigen Chartervertrages zwischen Marokko und Frankreich eingesetzt und wurde ab dem 14. Oktober für einen Monat nach Glasgow, Schottland verchartert, um Unterkünfte für die Weltklimakonferenz COP26 zur Verfügung zu stellen. Nach derzeitiger Planung wird das für 2172 (max. 2500) Gäste ausgelegte und über 1000 Spurmeter für 300 Autos verfügende Schiff, das bei einer Länge von 192,90 m und einer Breite von 29 m einen Tiefgang von 6,50 m aufweist, Mitte November nach Tallinn zurückkehren. Da die Strecke Riga – Stockholm vor Frühjahr 2022 nicht wieder aufgenommen wird, soll die Romantika bis zum Antritt der neuen Vercharterung im Hafen in Tallinn aufgelegt werden. Auf dieser zuvor von ihr bedienten Route wird dann die Isabelle (BRZ: 34386) eingesetzt werden. Dieses 1989 von Brodosplit erbaute 21,5-kn-Schiff mit einer Länge von 170 m bietet 2166 (max. 2480) Gästen Platz und verfügt über 364 Spurmeter für 364 Autos.

„Dies ist der sechste Chartervertrag, den wir in diesem Jahr für unsere Schiffe abschließen konnten, die noch auf eine Lockerung der Reisebeschränkungen und eine Verbesserung der Pandemiesituation warten, freut sich der CEO der Tallink Grupp, Paavo Nõgene. Angesichts der Tatsache, dass viele Schiffe weltweit in Häfen auf Einsätze warten, sei dies eine große Anerkennung für das Unternehmen und seine Flotte.

Nõgene: „Das bedeutet, dass unsere Schiffe in hervorragendem Zustand sind und sich für den Transport von Gütern und Personen effizient und mit hervorragender technischer Besatzung für den weltweiten Einsatz eignen. Obwohl die Erholung von der Pandemie wahrscheinlich einige Jahre dauern werde und es unwahrscheinlich ist, dass man in naher Zukunft zu den Routen und Fahrplänen vor COVID zurückkehren könne, sei es positiv, dass man so den Einsatz von Schiffen und Arbeitsplätzen für die Crew sichern könne.

Der Chartervertrag für Romantika ist der inzwischen sechste Charterabschluss für die Tallink Grupp innerhalb der letzten vier Monate. Die Romantika und die Silja Europa befinden sich beide gerade in Glasgow und dienen dort als Unterkünfte für die Weltklimakonferenz. Die Silja Europa wurde im Juni 2021 kurzfristig nach Großbritannien verchartert, um Polizisten während des G7-Gipfels unterzubringen; Victoria I und Romantika waren kurzfristig nach Marokko verchartert worden, um bis Oktober 2021 internationale Routen im Mittelmeerraum zu bedienen. Darüber hinaus wurde die Superfast IX unter dem Charternamen Atlantic Vision auf Bareboat-Basis langfristig nach Kanada verchartert. JPM