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Eine Glashaube für „Finnmarken“

Als eines der größten Museumsobjekte der Welt, hat das Hurtigruten-Schiff Finnmarken im Hurtigruten-Museum in Stokmarknes jetzt eine gläserne Schutzhülle erhalten. Das Schiff, dass vor 20 Jahren ausser Dienst gestellt worden war, wurde 1999 am Museum in Stokmarknes an Land gesetzt und restauriert, direkt neben dem Ort, an dem die Hurtigruten 1893 von Kapitän Richard With gegründet worden war. Die Umbauung dient vor allem dem Schutz des Schiffes und dem Komfort der Besucher. In den Glasbau wurden insgesamt 128 Mio. NOK investiert. Die offizielle Eröffnung findet im Sommer statt. Der größte Teil des Gebäudes besteht aus Glas und Stahl, und die Form des Gebäudes ist von Hurtigrutens Geschwindigkeit und aerodynamischer Form inspiriert.

Foto: Örjan Marakatt Bertelsen

Das Gebäude hat Elemente des Schiffes aufgenommen, die abfallende Form ist typisch für die 1950er Jahre. Das Erdgeschoss bietet eine Fläche von 2.000 Quadratmetern, die Fassade besteht aus 2.500 Quadratmetern Glas, sodass die Finnmarken auch von aussen gut sichtbar ist. Das Gebäude ist so dimensioniert, dass es dem nordnorwegischen Klima standhält. Der Aufbau muss sich bei vollem Sturm mit einem „Akkordeonsystem” über die vorhandene Baumasse bis zu acht Zentimeter bewegen können. Im Zusammenhang mit dem Bau der Hülle um die Finnmarken wurde das gesamte Hurtiguten-Museum restauriert und ausgebaut. Außerhalb des öffentlichen Bereichs wurde eine separate Abteilung mit modernen Büros errichtet.

Foto: Örjan Marakatt Bertelsen

Die von Blohm + Voss in Hamburg erbaute Finnmarken wurde von der Vesteraalens Dampfschifffahrtsgesellschaft übernommen und 1956 in den Hurtigruten-Verkehr eingestellt. Es war zu dieser Zeit das modernste Schiff an der norwegischen Küste und gehörte bis 1993 zur Hurtigruten-Flotte. Die Reederei überließ das Schiff dem Hurtigruten-Museum als Schenkung. JPM

„Vesterålen“ bis 2030 auf der Postschiffroute

Das Hurtigruten-Schiff Vesterålen (BRZ: 6261) ist nach viermonatiger Aufliegezeit in Andalsnes am 18. Oktober bei der Green Yard Kleven im norwegischen Ulsteinvik eingetroffen. Dort sollen auf dem 108,55 m langen, 16, 52 m breiten und 4,6 m tiefgehenden Schiff, das 1983 von der Kaarbøs Mek Versted in Harstad erbaut worden war, auf drei der sieben Passagierdecks Überholungs- und Umbauarbeiten einschließlich der Installation eines neuen Gangway-Systems und der damit verbundenen Anpassung der Zugänge erledigt werden.

Daran partizipieren auch norwegische Zulieferer wie die für die elektrischen Installationen verantwortliche Hareid-Gruppe und die mit der Lieferung der Zugangsmodule beauftragte Firma Ulmatec. Nach den bereits 1988 und 1995 erfolgten Erweiterungsarbeiten im Passagierbereich des Deckshauses der für max. 550 Gäste ausgelegten und über 300 Betten in 147 Kabinen sowie über Stellplätze für 35 Pkw verfügenden Vesterålen waren kürzlich bereits neue umweltfreundliche Motoren installiert worden, die einen schadstoffarmen Betrieb des nunmehr 18 kn schnellen Schiffes ermöglichen.

Finnmarken, Foto: enapress.com

Mit dem Upgrading des in Tromsø beheimateten Schiffes plant die Reederei dessen Einsatz auf der traditionellen Postschiffroute, auf der zwischen Bergen und Kirkenes und v.v. 34 Häfen angelaufen werden, bis zum Jahr 2030 zu verlängern. Ab 2021 sollen von der Reederei, die ihre Expeditionskreuzfahrt-Aktivitäten künftig in einer separaten Gesellschaft weiterführen und ausbauen will, dort – vorbehaltlich der Covid-19-Restriktionen – sieben Schiffe eingesetzt werden. Wie berichtet, investiert Hurtigruten in diesem Jahr auch in die Nachhaltigkeit von drei weiteren Schiffen, die zu Hybrid-Expeditionsschiffen umgerüstet werden.

Midnatsol, Foto: enapress.com

Dabei handelt es sich um die Trollfjord, die Finnmarken und die Midnatsol, die sukzessive mit emissionsarmen Motoren, Akkupacks und Landstromanschluss ausgestattet und ab 2021 ganzjährig zu Expeditions-Seereisen entlang der norwegischen Küste eingesetzt werden sollen. Im Zuge ihrer Umgestaltung werden die Schiffe zudem umbenannt. Die Trollfjord wird dann Maud heißen, die Finnmarken erhält den Namen Otto Sverdrup und die Midnatsol ist künftig als Eirik Raude unterwegs. JPM