Schlagwort: Global One

MEYER WISMAR schafft bis zu 650 Arbeitsplätze

Pressemitteilung

Unternehmen und IG Metall informieren über Perspektiven für Mitglieder der Transfergesellschaft der ehemaligen MV Werften

MEYER WISMAR hat heute gemeinsam mit der IG Metall die Mitglieder der Transfergesellschaft der ehemaligen MV Werften über die Beschäftigungsperspektiven bei der Fertigstellung und dem Umbau des Kreuzfahrtschiffs Global One für den neuen Eigentümer Disney Cruise Line informiert. Bis zu 650 Menschen werden ein Angebot zur Beschäftigung bei MEYER WISMAR erhalten, mindestens 400 werden eingestellt. Sie werden den Neubau in Wismar gemeinsam mit dem starken Netzwerk der MEYER Gruppe im Jahr 2025 als emissionsarmes Kreuzfahrtschiff fertigstellen.

„Wir sind sehr froh, bis zu 650 Menschen eine Beschäftigungsperspektive in Wismar bieten zu können. Dafür haben wir gemeinsam mit der IG Metall eine gute und konstruktive Vereinbarung getroffen. Das Know-how und die Kompetenz der ehemaligen Beschäftigten bilden das Fundament für den Projekterfolg“, sagt Anna Blumenberg, Personalleiterin bei MEYER.

„Die Mitglieder der IG Metall freuen sich, dass es schnell gelungen ist, gemeinsam Klarheit zu den Arbeitsbedingungen zu schaffen. Der Tariflohn der Metall- und Elektroindustrie gilt. Das ist ein klares Signal für gute Arbeit auf der Werft in Wismar. Durch eine Absenkung der Arbeitszeit schaffen wir gemeinsam für mehr Kolleginnen und Kollegen eine Beschäftigungsbrücke hin zu neuen Projekten. Alle Beteiligten sind weiter gefordert, für eine langfristige Sicherung des Standortes und der Beschäftigung in Wismar zu sorgen,“ so Henning Groskreutz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Wismar.

Für das künftige Team von MEYER WISMAR hat sich das Unternehmen mit der IG Metall auf die Anerkennung des Manteltarifvertrags verständigt. Die Beschäftigten werden in einer 35-Stunden-Woche arbeiten, um mehr Menschen an der Fertigstellung zu beteiligen.

Der Um- und Weiterbau des neuen Schiffes wird schnellstmöglich starten, wenn die wesentlichen Designänderungen mit dem neuen Eigentümer festgelegt sind. Diese komplexen Großprojekte brauchen sehr solide Planungsgrundlagen, um den Bau erfolgreich zu gestalten.

Text: PM Meyer Gruppe

Kein Käufer für „Global Dream“ in Sicht

Die Suche nach einem Käufer für das Kreuzfahrtschiff Global Dream ist weiter nicht von Erfolg gekrönt. Seit Februar ist Insolvenzverwalter Christoph Morgen aktiv mit der Suche nach einem Käufer für das unfertige Kreuzfahrtschiff der MV Werften. Der einzige Interessent mit einem ernsthaften Angebot war die schwedische Stena AB, die das Schiff zusammen mit den drei anderen Genting-Kreuzfahrtschiffen in Asien zu einer neuen Kreuzfahrtmarke formen wollte.

Da aber China auf absehbare Zeit keine Kreuzfahrten mit internationalem Publikum erlauben wird und auch der Reiseverkehr in Asien durch die Pandemie-Maßnahmen nicht wieder an Dynamik gewinnt, stieg Stena wieder aus.

„Aktuell gibt es keinen Käufer für die Global One. Ich bemühe mich dennoch weiter intensiv, bis Ende diesen Jahres einen Käufer für das Schiff zu finden“, so Insolvenzverwalter Christoph Morgen.

Interesse an dem unfertigen Schiff hatte im Frühjahr auch der einstige Auftraggeber Lim Kok Thay gezeigt. Der Insolvenzverwalter bestätigte damals den Kontakt. Auch Schiffsmakler haben Interesse an dem Schiff gezeigt. Ernsthafte Interessenten gibt es aber kein.

Die Global Dream war 2018 bei MV Werften in Warnemünde auf Kiel gelegt und im November 2019 von Warnemünde zur Ausrüstung nach Wismar gebracht worden. Seitdem liegt der 342 Meter lange Rumpf im Trockendock in Wismar.

Ein ganz großes Interesse am Verkauf zum Marktwert hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns. Das Land hatte den Bau der Schiffe mit Bürgschaften abgesichert. 300 Millionen Euro könnten im Fall des Scheiterns des Projekts fällig werden.

Dieser Fall tritt ein, wenn die Global Dream zum Schnäppchen wird und eventuell im Rahmen eines Bieterverfahrens gegen Höchstgebot vom Insolvenzverwalter verkauft werden muss. Nach der Übernahme der MV Werft in Wismar durch die Kieler Werft TKMS hat der Insolvenzverwalter Morgen die Wismarer Werft von TKMS zurückgemietet.

Damit hat Morgen noch etwas Luft bei der Suche. „Im Laufe des kommenden Jahres muss die ‚Global One‘ die Schiffbauhalle verlassen. Vereinbart ist weiterhin, dass die Ausrüstungskaje der Werft während des Jahres 2024 als Liegeplatz für das Schiff zur Verfügung steht“, so Morgen.

Heck der „Global Dream“, Foto: Frank Behling

Die Werft TKMS hatte signalisiert, dass sie im Zuge der Vorbereitung für den Produktionsstart in Wismar das Dock ab Ende 2023 für eigene Zwecke bräuchte.

Ein Verkauf des großen Schiffes zum „Schnäppchenpreis“ ist aber inzwischen auch nicht mehr ausgeschlossen. Die einzige Rettung des Neubaus als Kreuzfahrtschiff wären Projekte in Kooperation mit anderen großen Kreuzfahrtwerften wie beispielsweise der Papenburger Meyer Werft, Chantiers de l’Atlantique in St. Nazaire oder der Fincantieri-Gruppe aus Italien.

Angesichts der Größe kann die Global Dream nur von einer überschaubaren Zahl an Werften überhaupt vollendet werden. Voraussetzung ist aber, dass sich eine Reederei mit einer Perspektive für dieses Schiff findet.  

Die Global Dream hat eine Vermessung von 208000 BRZ und 2500 Kabinen für maximal 9500 Passagiere. Damit wäre sie das Kreuzfahrtschiff mit der größten Passagierzahl auf der Welt. Wenn es denn jemals fertiggestellt wird. FB