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Le Havre stellt ehrgeiziges Projekt für neue Kreuzfahrt-Terminals vor


Valérie Conan
Foto: enapress.com

„Ich freue mich über dieses ehrgeizige Projekt, das die Position von Le Havre als touristisches Ziel auf den Kreuzfahrtrouten in Europa stärkt.“

Valérie Conan,
Kreuzfahrtabteilungs-Direktorin von Le Havre Etretat Normandie Tourisme


Ein großes Entwicklungsprojekt für die Pointe de Floride und die Entwicklung der maritimen Kreuzfahrt in Le Havre

Pressemitteilung (Übersetzung)

Am Montag, den 19. September 2022, stellten Édouard PHILIPPE, Präsident von Le Havre Seine Métropole und Vorsitzender der GIP Le Havre Croisières, Hervé MORIN, Präsident der Region Normandie, und Florian WEYER, stellvertretender Generaldirektor HAROPA PORT | LE HAVRE, das große Ausbauprojekt für die „Pointe de Floride“ im Hafen von Le Havre vor, um das Kreuzfahrtterminal von morgen zu bauen und das in den kommenden Jahren erwartete starke Wachstum des Passagierverkehrs zu begleiten.


Animation: Enia Architectes

„Um mehr Kreuzfahrtpassagiere zu empfangen und somit mehr Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Gebiet zu schaffen, tragen wir ein ehrgeiziges Projekt zur Entwicklung des Kreuzfahrthafens von morgen mit. Der sichere, gastfreundliche und begrünte Hafen soll durch seine Funktionalität, seine Schönheit und sein Bestreben, die Umweltauswirkungen von Kreuzfahrten so weit wie möglich zu begrenzen, zu einem neuen Stolz unserer Stadt am Meer werden“, erklärte Édouard PHILIPPE, ehemaliger französischer Premierminister.

„Die Region Normandie ist besonders stolz darauf, Le Havre Croisières mit 15 Millionen Euro bei seinem Vorhaben zu unterstützen, die Pointe de Floride sowie drei neue Terminals einzurichten, um den Hafen von Le Havre, den zweitgrößten Kreuzfahrthafen Frankreichs nach Marseille, auf das Niveau der größten europäischen Häfen der Branche zu heben“, sagte Hervé MORIN.

„Unser Wachstum auf dem boomenden weltweiten Kreuzfahrtmarkt ist vielversprechend und wird durch die GIP Le Havre Croisières verkörpert, die nun ein echtes territoriales Instrument darstellt. So wird im Hafen das Kreuzfahrtterminal wieder auferstehen, ein Aushängeschild der Seine-Mündung, das endlich mit der Stadt verbunden ist“, erklärte Florian WEYER.

Ein wichtiges touristisches Ziel für Reedereien

Als Tor zu Paris und zur Normandie, einer weltberühmten Region, positioniert sich Le Havre als wichtiges Reiseziel für Reedereien aus dem Kreuzfahrtsektor. Verkehrsprognosen sagen für das Jahr 2030 600.000 Transitpassagiere im Hafen von Le Havre voraus (gegenüber 420.000 Passagieren, die 2018 abgefertigt wurden).

Um dieses Verkehrswachstum zu begleiten, kündigen Le Havre Seine Métropole und HAROPA PORT mit Unterstützung der Region Normandie ein großes Projekt zur Umgestaltung der Pointe de Floride an, um ein neues Kreuzfahrtterminal zu schaffen, das Dreifachanläufe und bis zu 13.500 Passagiere pro Tag abfertigen kann.


Animation: Enia Architectes

Das Projekt besteht aus drei Kreuzfahrtterminals mit einer Nutzfläche von 15.000 m2 inmitten eines weitläufigen, 9 Hektar großen Bereichs, der öffentlich zugänglich ist. Ziel ist es, die Pointe de Floride wieder mit der Stadt Le Havre zu verbinden, um Kreuzfahrtpassagiere zum Besuch der Stadt zu animieren und die Einwohner von Le Havre einzuladen, diesen Hafenbereich wiederzuentdecken, indem ein neuer Ort zum Leben und Flanieren an der Seine-Mündung geschaffen wird.

Um den Bau und den Betrieb dieses neuen Kreuzfahrtterminals zu gewährleisten, haben Le Havre Seine Métropole und HAROPA PORT die öffentliche Interessenvereinigung (GIP) Le Havre Croisières gegründet. Diese neue Einheit wird das Ziel haben, Le Havre bei den Schifffahrtsgesellschaften zu vermarkten, die Verwaltung der Zwischenstopps, den Empfang der Passagiere, die Gepäckabfertigung und die Beziehungen zu den verschiedenen Dienstleistern zu gewährleisten. Diese Aufgaben waren zuvor dem Fremdenverkehrsamt Le Havre Etretat Normandie übertragen worden, das das Vorrecht auf die touristische Förderung des Gebiets behält.

Begleitung des Energiewandels in der Seekreuzfahrtbranche

Die Kreuzfahrtindustrie, die weniger als 1% der weltweiten Flotte ausmacht, befindet sich in einem tiefgreifenden Energiewandel: 2020 wird die Hälfte der neuen Kreuzfahrtschiffe mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben und zwei Drittel der Flotte sind bereits für die Abscheidung von Schwefeloxiden aus Abgasen ausgerüstet. Im Ärmelkanal und in der Nordsee gelten bereits die weltweit strengsten Vorschriften für Schadstoffemissionen, und der Hafen von Le Havre schreibt bereits die Rückgewinnung von Abgasen nach Filterung und Reinigung vor (Closed-Loop-Verfahren).


Video: Youtube/Le Havre Seine Métropole

Das Projekt zur Entwicklung der Pointe de Floride soll diese Energiewende in der Hochseekreuzfahrt begleiten. Bis 2025 sollen alle Kais Landstromanlagen erhalten, um emissionsfreie Anläufe im Hafen von Le Havre zu ermöglichen. Dank einer Stromversorgung von 10 MW pro Schiff wird dieses System bei einem 12-stündigen Aufenthalt eines Kreuzfahrtschiffes 100 Tonnen CO2 und 2 Tonnen anderer umweltschädlicher Emissionen einsparen, was dem Volumen von 17 olympischen Schwimmbecken entspricht.

Die Gebäude, die das zukünftige Kreuzfahrtterminal bilden werden, werden dank der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern positive Energiewerte aufweisen. Beim Bau werden Materialien mit niedrigem Kohlenstoffgehalt verwendet und 10 % der Lieferungen werden auf dem Wasserweg erfolgen, um den Straßenverkehr zu reduzieren.

Dieser Hafenbereich wird durch eine lange, 320 m lange begrünte Allee weitgehend entsiegelt und an der Spitze der Landzunge werden Grasflächen angelegt.

Der Zeitplan und der Finanzierungsplan des Projekts

Um dieses Projekt durchzuführen, werden 99 Millionen Euro von den Partnern investiert: HAROPA PORT wird die Modernisierung und Elektrifizierung der Hafeninfrastruktur mit 40 Millionen Euro finanzieren, wovon 20 Millionen vom Staat und 1 Million von der Region Normandie beigesteuert werden.

Die Erschließung der Pointe de Floride und der Bau der Terminals stellen Investitionen in Höhe von 59 Millionen Euro dar, die von der GIP Le Havre Croisières übernommen werden, zu der Le Havre Seine Métropole und die Region Normandie jeweils 15 Millionen Euro beisteuern werden.

Der Baubeginn wird im Herbst 2023 erfolgen, so dass die Terminals 2 und 3 Anfang 2025 und das Terminal 1 im Herbst 2025 übergeben werden können.

Text: PM

Stockholm hat neuen Kreuzfahrtliegeplatz

Seit Ende Juni hat die schwedische Hauptstadt Stockholm einen weiteren Kreuzfahrtliegeplatz. Der ehemalige Containerterminal im Freihafen wurde jetzt umgerüstet und für Kreuzfahrtschiffe am 21. Juni eröffnet.

Die Kaianlage hat eine Länge von 330 Metern mit mehreren Hektar Freifläche für Busse und Taxen. Die Anbindung an die Innenstadt ist fußläufig machbar. Der neue Terminal war durch den Umzug des Containerumschlags zum vorgelagerten Hafen Norvik möglich geworden. Dort hat die Containerreederei MSC ihren Umschlag für Ostschweden zentralisiert.

Der neue Kreuzfahrtkai soll besonders für Turnaround-Anläufe genutzt werden, bei denen Passagiere ein- und ausgeschifft werden. Stockholm versucht mit dem eigenen Flughafen in diesem Markt Anteile zu gewinnen. Besonders Reedereien aus dem Premium-Segment setzen auf Stockholm.

„Marina“ ist im Sommer in der schwedischen Hauptstadt zu Gast., Foto: Frank Behling

Die Reederei Oceania Cruises lässt in Stockholm in diesem Sommer beispielsweise die Marina abfertigen, die dort den Reisewechsel vollzieht.

„Stockholm ist ein sehr beliebtes Kreuzfahrtziel und trotz der beunruhigenden internationalen Lage sind für die Saison 2022 rund 220 Anläufe gebucht. Der Trend geht auch dahin, dass Kreuzfahrtschiffe länger in Stockholm bleiben als in den Vorjahren, was gut für die Tourismusbranche der Stadt ist. Ports of Stockholm ist bei weitem Schwedens größter Passagierhafen und einer der weltweit größten in Bezug auf die Passagierzahlen“, sagt Stefan Scheja, Cruise and Ferry Manager bei Ports of Stockholm.

Eine weitere Investition  ist die Bereitstellung von Landstromanschlüssen für die Kreuzfahrtschiffe. Nächstes Jahr wird die erste Anlage für den Landstromanschluss von Kreuzfahrtschiffen am Stadsgården-Kai im Stadtzentrum in Betrieb genommen. Das sei eine gemeinsame Initiative mit anderen Ostseehäfen und ein wichtiger Bestandteil der laufenden Umweltarbeit für einen nachhaltigen Kreuzfahrttourismus, so der Hafen. Im Freihafen sind vorerst an den drei Kreuzfahrtliegeplätzen noch keine Landstromanschlüsse vorgesehen.  FB

Ausbau des Kreuzfahrtterminals in Bremerhaven geplant

Auf rd. 30 Mio. Euro werden die Kosten für den Bau eines neuen multifunktionalen Empfangsgebäudes der Columbuskaje in Bremerhaven geschätzt. Der Hafenausschuss der Bremischen Bürgerschaft hat bereits grünes Licht für die Planungskosten von 1,27 Millionen Euro gegeben. Ziel der Investition sei es, die wirtschaftlichen Potenziale der Kreuzfahrt für den Hafen und die Stadt noch besser zu nutzen, so Bremens Hafensenatorin Claudia Schilling (SPD). Sie sei davon überzeugt, dass diese touristische Branche nach dem Ende der Pandemie wieder einen enormen Zuwachs verzeichnen wird.

Foto: Jens Meyer

Wann der Auftrag zum Umbau vergeben wird und die Fertigstellung erwartet werden kann, konnte der Geschäftsführer der Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH, Veit R. Hürdler, noch nicht sagen. Zwar habe am in den letzten Jahren eine ständige Zunahme der Schiffsanläufe verzeichnen können. Nach 109 Abfertigungen im Jahr 2018 stieg die Zahl 2019 auf 115 Anläufe, doch sei der Einbruch durch die Pandemie bereits deutlich spürbar: 2020 gab es zahlreiche Corona-bedingte Anläufe zur Ausschiffung von Gästen und Crewmitgliedern. Von den ursprünglich geplanten 120 Anläufen für dieses Jahr wurden zuletzt am Dienstag sechs weitere abgesagt, so dass derzeit nur noch Anmeldungen für 112 Schiffe vorliegen, deren Anzahl aufgrund der Pandemie-Situation weiter abschmelzen dürfte.

Nach derzeitigen Planungen von bremenports GmbH soll der Mittelteil des bestehenden Gebäudekomplexes rück- und neugebaut werden. Im südlichen Bereich soll eine moderne Empfangshalle für die Kreuzfahrtgäste entstehen, wodurch Platz im nördlich gelegenen Columbus Cruise Center für eine großzügige Gepäckabfertigung entsteht. Neben dem eigentlichen Terminal soll ein Parkhaus integriert werden und mehrere Büroetagen entstehen. Die Gesamtplanungen sollen 2022 abgeschlossen sein. JPM

Kiel: Kreuzfahrt- und Fährterminal wird Impfzentrum

Bei der Nutzung sind Kreuzfahrtterminals sehr vielseitig. In Kiel wurde beim Bau der drei großen Terminals Ostseekai, Schwedenkai und Norwegenkai von Beginn an auf eine multifunktionale Nutzung wert gelegt.

Das Ziel war eine möglichst ganzjährige Nutzung zu erreichen. Da in Kiel die Kreuzfahrtsaison in der Regel von April bis Oktober geht, sollte so der Leerstand der teuren Immobilien im Winter vermieden werden.

Neben Veranstaltungen können die Bauwerke auch in Sonderlagen eingesetzt werden. In diesem Jahr ist es die Corona-Krise.

Der Fähr- und Kreuzfahrtterminal Schwedenkai des Seehafens Kiel wird ab Januar auch die Rolle als Impfzentrum übernehmen. Wenn die Zulassung für den Impfstoff gegen Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt, soll auf dem Terminal in der Kieler Innenstadt mit der Impfung begonnen.

Foto: Frank Behling

Der Schwedenkai ist damit Kiels erstes Impfzentrum. Dort könnten bereits Anfang Januar erste Impfungen durchgeführt werden, teilte die Stadt Kiel mit. Genutzt wird dafür die Passagierabfertigungsebene im Obergeschoss. In dem umgebauten Impfbereich des Schwedenkais können zukünftig zeitgleich sieben Personen geimpft werden. Die Kieler Feuerwehr koordiniert den Ablauf vor Ort.

Durch die Umgestaltung der Abfertigungsebene werden Passagiere der Stena Line zukünftig nach dem Betreten des Terminals direkt zum Schiff geleitet. Die Abfertigung der Fähren der Stena Line wird dadurch nicht beeinträchtigt. Da während der Corona-Krise das Passagieraufkommen auf der Göteborg-Route ohnehin geringer geworden ist, kommt es für Reisende mit Ziel Göteborg auch nicht zu Wartezeiten. „Die Abfertigung der Stena Line wird durch das Impfzentrum nicht beeinträchtigt“, sagt Ulf Jahnke vom Seehafen Kiel.

Der Schwedenkai ist bereits seit Sommer auch Teststation für Reiserückkehrer. Tausende Urlauber haben sich dort seit Juli an mobilen Teststationen einem PCR-Test unterzogen.

Im Winter 2015/2016 konnte der Seehafen bereits bei anderen Notlage aushelfen. Damals stellte man den Ostseekai während der Flüchtlingskrise als Notunterkunft bereit. In dem Terminal wurden von Hilfsorganisationen Geflüchtete betreut, bevor sie in kleinen Gruppen mit der Stena Line nach Schweden transportiert wurden. FB