Schlagwort: Landstrom

AIDA Cruises weitet Landstromnutzung aus – AIDAsol konnte erstmals auf einer Reise in nahezu allen Häfen mit den landseitigen Anlagen verbunden werden

Pressemitteilung

Dank des weiteren Ausbaus der Landstrominfrastruktur in Nordeuropa hat das Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises den nächsten Schritt auf seinem Dekarbonisierungspfad erreicht. Mit AIDAsol konnte das erste Kreuzfahrtschiff der AIDA Flotte während der Reise vom 16. bis 21. April 2023 bereits in vier von fünf Häfen mit den landseitigen Anlagen verbunden werden, konkret in Rostock-Warnemünde, Aarhus (Dänemark), Kristiansand (Norwegen) und Hamburg.

„AIDA zeigt, was heute schon möglich sein kann. Unser Ziel ist, zukünftig in allen Häfen Landstrom nutzen zu können. Mit unseren Investitionen in diese saubere Technologie unterstützen wir aktiv die Ziele des EUProgramms „Fit for 55“ zum Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur in allen großen EU-Häfen bis 2030, denn die Energiewende können wir nur gemeinschaftlich erreichen,“ sagt AIDA Präsident Felix Eichhorn. 

Mit einer Premiere startete am vergangenen Sonntag, 16. April 2023, die Reise von AIDAsol in Rostock-Warnemünde. Während des Doppelanlaufs wurden mit AIDAmar und AIDAsol erstmals an einem Tag in einem deutschen Hafen zwei Kreuzfahrtschiffe parallel mit grüner Energie versorgt.

Nur einen Tag später folgte eine weitere Premiere: Im dänischen Aarhus war AIDAsol das erste Kreuzfahrtschiff, mit dem land- und schiffseitige Integrationstests an der neugebauten Anlage durchgeführt werden konnten. Die offizielle Eröffnung der ersten Landstromanlage Dänemarks für Kreuzfahrtschiffe ist noch in diesem Jahr geplant. Während der weiteren Reise wurde AIDAsol in Kristiansand, Norwegen, wie auch schon in 2022, erfolgreich mit Energie von Land versorgt. 

Am heutigen Freitagmorgen erreichte AIDAsol mit Hamburg ihren Heimathafen für die diesjährige Sommersaison. Kurz nach dem Anlegen am Cruise Center Altona wurde das Schiff an Europas erste Landstromanlage angeschlossen und schaltete seine Hauptmaschinen aus. 

AIDA Cruises berücksichtigt bereits seit 2004 bei der Planung und beim Bau seiner Schiffe die Nutzung dieser umweltfreundlichen Technologie. Landseitig sind nochmal mehr als zehn Jahre vergangen, bis das Unternehmen 2017 in Hamburg Altona mit einem AIDA Schiff Landstrom im Regelbetrieb aufnehmen konnte. Als Ausdruck seines Engagements hat das Kreuzfahrtunternehmen u.a. im April 2022 mit Cruise Baltic, einem Netzwerk von 31 Häfen und Destinationen, eine Absichtserklärung zur Landstromnutzung in den Häfen des Ostseeraums unterzeichnet. 

AIDA Cruises investiert seit vielen Jahren in einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Kreuzfahrtmarkt. Als Teil der Familie der Kreuzfahrtmarken der Carnival Corporation & plc strebt das Unternehmen bis 2050 den klimaneutralen Schiffsbetrieb seiner Flotte an. Neben der Nutzung von emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) als wichtige Brückentechnologie baut AIDA Cruises den Einsatz von alternativen Energiequellen wie z.B. von Landstrom oder Batterien zum Betrieb seiner Kreuzfahrtschiffe weiter aus. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern arbeitet AIDA Cruises intensiv an Lösungen, wie man zukünftig Brennstoffzellen oder regenerative und synthetische Kraftstoffe nutzen kann und setzt diese in der Praxis um.

Text: PM AIDA Cruises

Die Schiffe der Tallink Grupp nutzen jetzt Landstrom in den Häfen von Tallinn, Helsinki und Stockholm

Pressemitteilung

Am Freitag, den 7. April 2023, begann das Shuttle-Schiff Megastar der Tallink Grupp mit der Nutzung der Hochspannungs-Landanschlusseinrichtungen im Westhafen von Helsinki, während das Schiff über Nacht am Kai festgemacht ist. Landstrom wird jetzt von den Schiffen der Tallink Grupp in den Häfen von Stockholm, Tallinn und Helsinki genutzt, was weniger Treibhausgasemissionen und weniger Lärm von den Schiffen während ihrer Hafenaufenthalte in allen großen Hauptstädten der Region bedeutet.

Der Hafen von Stockholm war der erste Hafen in den wichtigsten Heimatmärkten des Unternehmens, der seine Hafeninfrastruktur modernisierte und den Bau der Hochspannungs-Landstromanschlusszapfsäulen abschloss, wobei die Schiffe Silja Symphony und Silja Serenade von Tallink Grupp die ersten Schiffe waren, die mit EU-Standard-konformen Landstromsteckern nachgerüstet und im Juni 2019 mit der Landstromanlage in Stockholm verbunden wurden. Der Hafen von Tallinn zog im Herbst 2020 schnell nach und stattete fünf seiner Kais mit den erforderlichen Landanschlusseinrichtungen aus. Die Schiffe der Tallink Grupp Victoria I und Baltic Queen wurden daraufhin an Landstrom angeschlossen. Die Häfen Olympiaterminal und Westhafen in Helsinki waren die letzten, die ihre Bauprojekte für die Landanschlüsse abgeschlossen haben, wobei Olympia seine HVSC-Anlagen im August 2021 in Betrieb nahm und im Westhafen die Schiffe seit letzter Woche Landstrom nutzen können.

Die Tallink-Shuttleschiffe Megastar und MyStar nutzen jetzt während ihrer Übernacht-Liegezeiten Landstrom in den Häfen von Helsinki bzw. Tallinn. Die Tallink-Kreuzfahrtfähre Baltic Queen nutzt derzeit während ihrer Hafenaufenthalte tagsüber Landstrom in den Häfen von Tallinn und Stockholm, und die Kreuzfahrtfähren Silja Serenade und Silja Symphony sind während ihrer Hafenaufenthalte in den Häfen von Stockholm und Helsinki an Landstrom angeschlossen.

Das Unternehmen schätzt, dass der Anschluss der Schiffe an Landstromanlagen während ihrer längeren Hafenaufenthalte die CO2-Emissionen der Shuttleschiffe MyStar und Megastar um 112 Tonnen pro Monat (1344 Tonnen CO2 pro Jahr) reduziert. Durch den Anschluss an Landstrom können das Kreuzfahrtschiff Baltic Queen 95 Tonnen CO2 pro Monat (1140 Tonnen CO2 pro Jahr) und die Kreuzfahrtschiffe Silja Symphony und Silja Serenade 156 Tonnen CO2 pro Monat (1872 Tonnen CO2 pro Jahr) einsparen. Durch den Anschluss der fünf Schiffe während ihrer längeren Hafenaufenthalte an Landstrom reduziert die Tallink Grupp ihre CO2-Emissionen um 7.572 Tonnen pro Jahr.

Kapitän Tarvi-Carlos Tuulik, Head of Ship Management bei Tallink Grupp, kommentierte die Auswirkungen der Nutzung von Landstrom in drei wichtigen Häfen im Ostseeraum wie folgt:

„Wir freuen uns, dass die erheblichen Anstrengungen, die sowohl die Tallink Grupp als auch unsere Partnerhäfen in Tallinn, Stockholm und Helsinki unternommen haben, uns an einen Punkt gebracht haben, an dem unser Betrieb zunehmend umweltfreundlicher und nachhaltiger wird. Es war kein einfaches Projekt und erforderte erhebliche Investitionen sowohl unsererseits in Bezug auf die den EU-Standards entsprechende Nachrüstung unserer Schiffe als auch der Häfen, aber das Endergebnis ist es wert und ein wichtiger Meilenstein für uns auf dem Weg zur Entwicklung einer nachhaltigen Schifffahrt im Ostseeraum.“

„Natürlich ist dies nur einer der vielen Schritte, die Tallink Grupp, unsere Partnerhäfen und andere Partner unternehmen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Unser Fokus liegt weiterhin auf der Suche nach technologischen Lösungen, die uns helfen, eine immer höhere Energieeffizienz für unsere aktuelle Flotte zu erreichen und gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen zu minimieren und wir achten genau auf alles, was uns an der Spitze der nachhaltigen Schifffahrt hält.“

Die Häfen von Tallinn, Helsinki, Stockholm und Turku haben im September 2016 eine Absichtserklärung zu einem gemeinsamen Konzept für die Landstromversorgung von Schiffen unterzeichnet. Mit dem Memorandum legten die Häfen einen gemeinsamen Ansatz fest und informierten Reeder über die Grundsätze und Standards für den Stromanschluss von Schiffen in der Zukunft. Die Häfen einigten sich darauf, neue Verbindungen mit einer Spannung von 11 Kilovolt und einer Frequenz von 50 Hertz bereitzustellen.

Text: PM Tallink Grupp

Landstrom-Datenbank für Kreuzfahrtschiffe

Das Angebot für Landstrom wird in den kommenden Monaten in Europas Häfen deutlich ausgebaut. 

Nachdem es zunächst so aussah, als ob Landstrom nur ein Thema in Nordeuropa sei, kommen jetzt immer mehr Häfen auch im Süden auf die Liste.

Foto: Frank Behling

23 Häfen in zehn Nationen bieten für Kreuzfahrtschiffe bereits heute Landstrom an. Weitere Häfen von Istanbul bis Edinburgh arbeiten an Projekten. Ein Treiber ist hier die Lobby-Organisation Cruise Europe zusammen mit Cruise Baltic und Cruise Britain. Sie bietet jetzt für Reeder von Kreuzfahrtschiffen eine Datenbank für verfügbare Landstrom-Anlagen. 

In der Übersicht sind auch Häfen, die in den kommenden fünf Jahren Anlagen anbieten sollen. Dies erleichtert die Planung der Routen für die Gesellschaften.

Inzwischen sind alle seit 2020 in Dienst gestellten Kreuzfahrtschiffe landstromtauglich. Bei den großen Konzernreedereien sind sogar bereits die Schiffsklassen für Landstrom ausgerüstet die seit 2007 in Fahrt kamen. Die Nachrüstung der Schiffe mit Schalttafeln und Anschlüssen läuft inzwischen.

Foto: Frank Behling

Das für Reeder attraktive Angebot bietet auch Details zur Technik der Landstromversorgung, Verbindungszeiten, anwendbare Gebühren, Rabatte und Anreize. Dabei soll es vor allen Dingen um Angebote für Kreuzfahrtschiffe gehen.

 „Während das Engagement der Branche für Null-Emissionen stetig anhält, wird die Entwicklung von Landstromsystemen in diesem Prozess eindeutig eine Schlüsselrolle spielen. Immer mehr Häfen bieten diese Verbindungen in Europa an“, so Simone Maraschi, Vorsitzender der Sustainability Group von Cruise Europe.

Die Datenbank wird ständig aktualisiert, damit Kreuzfahrtreedereien über wichtige Informationen sowohl zu bestehenden als auch für zukünftige Landstromanlagen verfügen. Dies werde ein relevantes Instrument bei der Planung potenzieller Reiserouten sein, so Maraschi.

In Deutschland gibt es aktuell in Warnemünde, Kiel und Hamburg Anlagen für Kreuzfahrtschiffe. Hamburg wird in Kürze in Steinwerder einen zweiten Anschluss in Betrieb nehmen. In Kiel wird im Ostuferhafen die dritte Anlage errichtet. In Rostock stehen bereits eine Anlage mit zwei Anschlüssen bereit.

„Vor diesem Hintergrund ist die Zusammenarbeit zwischen Häfen und Kreuzfahrtreedereien von entscheidender Bedeutung. Cruise Europe hat sich daher entschieden, eine Datenbank mit allen technischen Informationen zu aktiven und in Planung befindlichen Landstromsystemen zu erstellen“, so Maraschi, der auch Geschäftsführer bei Cruise Gate Hamburg ist.

Die Ziele sind bereits in absehbarer Zeit erreichbar. „Bis 2030 müssen alle Häfen in der EU und anlaufende Schiffe im Rahmen des EU-Fit-for-55-Pakets Landstrom oder ein alternatives Mittel verwenden, um ein Schiff am Liegeplatz anzutreiben, anstatt ihre Dieselgeneratoren zu verwenden. Die Verfügbarkeit von Strom aus sauberer Energie oder kohlenstoffarmen Quellen gewährleistet eine allgemeine Reduzierung der Treibhausgasemissionen“, so Cruise Europe Vorsitzender Michael McCarthy.

Die Liste der Möglichkeiten ist sehr weitläufig. Dazu gehören Großanlagen, wie sie in Kiel, Hamburg oder Rotterdam stehen, genauso wie mobile Lösungen mit Containern, wie sie gerade in Leith, dem Hafen bei Edinburgh zur Versorgung einer Kreuzfahrtfähre zum Einsatz kommen. 


Europas größte Einzelanlage für Landstrom steht in Rotterdam und versorgt die Heerema-Kranschiffe „Sleipnir“ und „Thialf“ mit Landstrom. 


Die größten zivilen Landstromanlagen in Europa stehen in Warnemünde und Rotterdam  mit einer Leistung von jeweils 20 Megawatt. In Rotterdam dient die Anlage zur Versorgung von den großen Kranschiffen der Reederei Heerema. In Warnemünde dient die Anlage zur Versorgung von Kreuzfahrtschiffen an den Liegeplätzen P7 und P8.

In den Niederlanden werden bereits Landstromanlagen mit Windstrom gespeist, der in den Häfen erzeugt wird. FB

Bremerhaven: Neue Kaje und neue Brücken für die Kreuzfahrt-Landstrom-Anlage folgt bis 2025

Im Rahmen einer kleinen feierlichen Zeremonie hat Bremens Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, gemeinsam mit bremenports-Geschäftsführer Robert Howe am 27. März den ersten Bauabschnitt der neuen Columbuskaje in Bremerhaven für die Kreuzfahrt freigegeben. Zeitgleich mit den ersten 400 Metern der neuen Kaje wurde auch die erste von insgesamt drei neuen Passagierbrücken fertiggestellt und steht nunmehr termingerecht zum Saisonbeginn für das Boarding der Passagiere zur Verfügung. „Mit der Erneuerung der Infrastruktur schaffen wir Wettbewerbsfähigkeit auf höchstem Niveau und damit die Voraussetzungen für weiteres Wachstum“, stellte die Senatorin fest.



Mit dem Bau der Kaje, deren erstes Teilstück jetzt an den Terminalbetreiber übergeben werden konnte, war im November 2021 begonnen worden. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde eine neue Spundwand mit etwa 20 Meter Abstand zur bestehenden alten Kaje in die Weser gerammt. Insgesamt wurden bislang ca. 8000 Tonnen Stahl sowie 2.500 m³ Stahlbeton im ersten Bauabschnitt verbaut. Die Lücke zur alten Kaje wurde mit ca. 120.000 m³ Sand verfüllt, der aus der Außenweser entnommen wurde.

Durch die Verbreiterung der Kaje um 20 Meter war es auch erforderlich, neue Brücken zu errichten, über die Passagiere vom Terminal aus das Schiff erreichen und verlassen können. Über die 56 Meter langen gläsernen Passagen können künftig 1850 Passagiere stündlich und somit auch die aktuellen großen Kreuzfahrtschiffe abgefertigt werden. Mit ihren Maßen sind die Passagierbrücken die größten vom Typ Pegasus, die je gebaut wurden. Die von der spanischen Firma Adelte gebauten Brücken bestehen aus zwei verglasten Tunnelabschnitten, einer Kabine und einem Gebäudeanschlussmodul. Die technisch anspruchsvollen Anlagen können alle Bewegungen eines Kreuzfahrtschiffes während der gesamten Schiffsabfertigung und bei jeder Tide ausgleichen. „Mit diesen optisch ansprechenden und technisch hochmodernen Brücken nieten wir in Bremerhaven beste Voraussetzungen für Kreuzfahrtschiffe“, so Schilling.

Unterdessen werden die Bauarbeiten auf der Columbuskaje mit Hochdruck fortgesetzt: Bereits ab September dieses Jahres sollen der zweite Bauabschnitt und weitere zwei Brücken für die Kreuzfahrt zur Verfügung stehen. Der abschließende 3. Bauabschnitt soll bis Ende 2024 abgeschlossen und die neue Kaje bis 2025 auch mit einer Landstromanlage ausgestattet sein. JPM

Kreuzfahrthafen Miami: Dänen liefern größtes Landstrom-Versorgungssystem der Welt

Die im dänischen Hadsund ansässige PowerCon AS hat den Auftrag zur Lieferung von fünf Landstromanlagen für die Versorgung von Kreuzfahrtschiffen während ihrer Liegezeit in Miami erhalten. Die bis Ende des Jahres zu installierenden Anlagen sollen nach ihrer Inbetriebnahme das größte Landstromsystem der Welt sein.

Foto: PowerCon

Das PowerCon-System soll die Kreuzfahrtschiffe an den Terminals V (Virgin), F (Carnival), A (Royal Caribbean), B (Norwegian Cruise Line) und MSC Cruise Line mit Landstrom beliefern. Das Vorhaben ist der Erfolg einer Initiative, die im Februar 2021 von der Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, ins Leben gerufen wurde, um in Zusammenarbeit mit den dort präsenten großen Kreuzfahrtgesellschaften die Landstromversorgung im Hafen von Miami einzuführen. Die beteiligten Reedereien haben massiv in die Ausrüstung ihrer Schiffe mit Landstrom-Anschlüssen investiert, um diese als Schlüssel für die Vermeidung von Schiffsemissionen im Hafen geltende Technologie nutzen zu können. Jedes der von PowerCon im Unterauftrag des in Fort Lauderdale, Florida ansässigen Hauptauftragnehmers Hypower Inc. zu liefernden Landstromsysteme besteht aus acht 20-Fuß-Standard-Containern (TEU), die alle erforderlichen elektrischen Komponenten enthalten.

„Port Miami setzt sich mit diesem Projekt an die Spitze der Landstromversorgung und sendet ein klares Signal an die Industrie und die örtliche Gemeinschaft, das für andere Häfen ein hervorragendes Beispiel darstellt“, so die PowerCon AS, die sich mit dem Zuschlag für diesen Auftrag fest im nordamerikanischen Markt engagiert. Um das Projekt in vollem Umfang zu unterstützen und sich noch stärker auf die Region zu konzentrieren, hat das dänische Unternehmen mit der PowerCon USA Inc. Bereits eine eigene Tochtergesellschaft vor Ort gegründet. JPM

Bauboom beim Landstrom

Auf einmal geht es alles ganz schnell. Beim Landstrom ist im Hamburger Hafen ein echter Bauboom ausgebrochen. Gleich an mehreren Stellen im Hafen wird an der notwendigen Infrastruktur gearbeitet. In Waltershof und Altenwerder entstehen Landstromanlagen für Containerschiffe. In Steinwerder am größten Kreuzfahrtterminal der Stadt wird auch an mehreren Stellen gearbeitet.

Bis Mitte 2023 soll die Infrastruktur für die Versorgung der Schiffe mit Landstrom an den Terminals geschaffen werden.

„Wir wollen für unsere Schiffe Landstrom. Die MSC Virtuosa ist für die Annahme von Landstrom ausgerüstet“, sagte Christian Hein, Geschäftsführer von MSC Kreuzfahrten in Deutschland.

Die 333 Meter lange MSC Virtuosa hatte am 8. November in Hamburg ihren Erstanlauf. In diesem Winter wird das Schiff regelmäßig die Hansestadt anlaufen. Wenn in der nächsten Wintersaison die MSC Euribia kommt, gibt es in Steinwerder eine Landstromanlage.




Die Hamburg Port Authority lässt gerade den Aushub für das Fundament der Anlage in Steinwerder machen. Dort sollen dann je nach Liegeplatz 6,6 oder 11 KV geliefert werden können. Die Abgabeleistung wurde mit 16 Megawatt so konzipiert, dass auch Schiffe wie die Queen Mary 2 während der Liegezeit versorgt werden.

Die Kabel sind verlegt und das Fundament soll bis zum Frühjahr stehen. Derzeit sind die Arbeiten vom Schiff aus gut erkennbar, da sie direkt vor dem Liegeplatz erfolgen.

Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe sind in diesen Monaten auch in Bremerhaven und Kiel im Bau. Bremerhaven bekommt acht Anlagen, darunter auch eine am Cruiseterminal Columbuskaje. In Kiel werden zwei Anlagen im Ostuferhafen gebaut. Sie sollen dort auch die Schiffe von MSC Cruises sowie die Fähren von DFDS mit Ökostrom versorgen.

„Mit den Investitionen in diese Technologien ist die Kreuzfahrt heute Vorreiter bei der Nachhaltigkeit“, so Helge Grammerstorf, Deutschland-Chef des Branchenverbandes CLIA. Alle Neubauten verfügen heute über Landstrom-Anschlüsse.

Damit bekommen fast gleichzeitig alle großen deutschen Seehäfen neue Anlagen. In Warnemünde war 2022 ebenfalls eine Anlage am Kreuzfahrtterminal eingeweiht worden.

Das Investitionsvolumen der deutschen Seehäfen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Bis Ende des nächsten Jahres könnte es in deutschen Häfen dann über 20 betriebsbereite Landstromanlagen für große Seeschiffe geben. Damit hätte Deutschland auf diesem Gebiet die Führung in Europa. Nach und nach folgen aber auch Handelsschiffsreedereien dem Vorbild der großen Container- und Kreuzfahrreedereien. Dabei werden mobile Anschlusslösungen für Schiffe genutzt. FB

Holland America Line mit Landstrompremiere in Kiel

Beim Thema Landstrom gehört die Holland America Line zu den Pionieren der Kreuzschifffahrt. In Seattle gehört die Reederei seit 2006 zu den Kunden der Anlage für Landstrom. In Europa ist die Traditionsmarke der Carnival-Gruppe bislang aber noch selten an der Steckdose. In Kiel gab es am 13. Oktober die Premiere für das Flaggschiff Rotterdam.

Während des achtstündigen Besuchs am Liegeplatz 27 des Ostseekais in Kiel wurde das Schiff erstmals ans Kieler Netz angeschlossen. „Es hat alles sehr gut funktioniert“, so Hafensprecherin Julia Reichel. Die 2021 in Dienst gestellte Rotterdam war auf ihrer Abschlussreise in der Ostsee für 2021. Kiel war dabei der letzte Hafen vor der Transatlantikreise nach New York.


Foto: Frank Behling

ROTTERDAM in Kiel, Foto: Frank Behling

In Kiel ist die Reederei einer der Stammkunden. Bis zu drei Schiffe machen im Sommer in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt fest. Zuvor war hier auch schon das 2018 in Dienst gestellte Schwesterschiff Nieuw Statendam im Sommer mit Landstrom versorgt worden.

Die Reederei Holland America Line hat 16 Jahre Erfahrung mit Landstrom. Die Westerdam und die Oosterdam waren 2006 die ersten Schiffe der Reederei, die Landstromanschlüsse für die Versorgung in Alaska und im Hafen von Seattle bekamen. 2007 folgten dann die Noordam und die Amsterdam.

Inzwischen haben alle Schiffe der Reederei Anschlüsse für Landstrom. In Kiel klappte der Anschluss der Rotterdam deshalb auch problemlos, da die Crew mit dem Verfahren eingespielt ist. Außerdem ist die Luke mit dem Stecker im Schiff an Backbordseite. Das ist die bevorzugte Seite für Anläufe in Kiel.

Bislang hatten in Kiel die Reedereien AIDA, TUI Cruises und Phoenix Landstrom genommen. Problem ist derzeit noch die Verfügbarkeit der Anschlüsse. So hat der Seehafen am Ostseekai bislang nur einen Kabelwagen für zwei Liegeplätze.

Im Ostuferhafen ist eine weitere Anlage im Bau. Sie soll ab 2023 die Schiffe von MSC in Kiel versorgen. Das ist als Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in Hafennähe geplant. Für die Reedereien kann die Versorgung mit grünem Ökostrom bei hohen Preisen für Dieselöl außerdem auch einen Kostenvorteil darstellen. FB

Mehr Umwelt- und Klimaschutz: Kreuzfahrtbranche investiert weiter in Landstromanschlüsse

Pressemitteilung

Immer mehr Kreuzfahrtschiffe werden mit Landstromanlagen gebaut oder nachgerüstet. Damit können in den Häfen die eigenen Maschinen weitgehend abgestellt und grüner Strom von Land bezogen werden. Dadurch werden die lokalen Emissionen von Schiffen vollständig eliminiert, was der örtlichen Luftqualität im Hafen zugutekommt. Und es werden die allgemeinen Bemühungen der Kreuzfahrtindustrie um eine Verringerung der CO2-Emissionen unterstützt, da die Emissionen im Hafen zwischen 6 und 10 Prozent der gesamten CO2-Emissionen eines Kreuzfahrtschiffes ausmachen können.

Bereits heute sind 35 Prozent der globalen Kapazität an Kreuzfahrtschiffen mit Landstromanschlüssen ausgestattet. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden es zwei Drittel sein. Mehr als 80 Prozent aller Neubauten verfügen bereits ab Indienststellung über Landstromanschlüsse. 

Leider bieten bisher weltweit weniger als 20 Häfen Landstrom für große Kreuzfahrtschiffe an, drei davon in Deutschland. Die Branche ermutigt die Hafenverwaltungen, ebenfalls gezielt in nachhaltige Landstrominfrastruktur zu investieren und idealerweise mit Strom aus grünen, erneuerbaren Quellen zu versorgen.

Die Kreuzfahrtunternehmen sind bereit, sich an die landseitige Stromversorgung anzuschließen, sobald diese verfügbar ist, und eng mit den Häfen zusammenzuarbeiten, um dies zu ermöglichen. „Der Anschluss eines großen Kreuzfahrtschiffes mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 12 Megawatt an das Landstromnetz ist tatsächlich nicht trivial, denn neben der erforderlichen technischen Infrastruktur einschließlich Kraftwerk, Zuleitungen und Umformanlagen, sind diverse Tests und Synchronisierungsmaßnahmen erforderlich, um einen unterbrechungsfreien Schiffsbetrieb zu gewährleisten. Diese Prozedur muss für jedes Schiff in jedem Hafen durchlaufen werden, bevor der dauerhafte Anschluss erfolgen kann“, erläutert Helge Grammerstorf, National Director des internationalen Kreuzfahrtverbandes CLIA (Cruise Lines International Association).

Nicht nur die deutschen Häfen bauen ihre Landstromkapazitäten weiter aus, sondern auch in anderen Ländern, z.B. im Mittelmeerraum, sind massive Investitionen geplant, um den Ausbau voranzubringen. Im Rahmen des Fit-for-55-Programms der EU müssen alle wichtigen Häfen in der Europäischen Union bis 2030 eine Landstromversorgung einrichten. CLIA ermutigt Häfen, in denen Kreuzfahrtschiffe anlegen sollen, vorrangig in Landstromanlagen an den Kreuzfahrtliegeplätzen zu investieren.

Die CLIA-Mitgliedsreedereien sind entschlossen, mit Häfen und lokalen Behörden zusammenzuarbeiten, um Landstromprojekte zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Schiffe an den Landstrom angeschlossen werden können, wenn die technischen Möglichkeiten an Land geschaffen werden, um diesen Strom auf klimafreundliche und wirtschaftliche Weise zu beziehen. Bislang sind international jedoch weit mehr Kreuzfahrtschiffe mit Landstromanschlüssen ausgestattet, als es Häfen gibt, die diese Option anbieten. CLIA ermutigt alle Häfen, die Ausstattung ihrer Kreuzfahrt-Liegeplätze mit Landstromeinrichtungen zu prüfen, zum Nutzen der lokalen Bevölkerung und zur Unterstützung der Dekarbonisierung des maritimen Sektors.

Text: PM CLIA Deutschland

Tests erfolgreich abgeschlossen: Mein Schiff 6 bezieht erstmals Landstrom in Kiel Wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum emissionsfreien Schiffsbetrieb

Pressemitteilung

Beim gestrigen Anlauf war es soweit: Die Mein Schiff 6 bezog erstmals Landstrom und ist damit nach der Mein Schiff 4 das zweite Schiff der Flotte, dass über einen Landstromanschluss verfügt. Am Vormittag hatten die Techniker und Ingenieure verschiedene Tests der Landstromanlage der Mein Schiff 6 durchgeführt und sie auf Herz und Nieren geprüft. Dabei wurden erstmals auch die Stecker der Landstromanlage Kiel mit den Steckdosen der Mein Schiff 6 verbunden. Nach einem abschließenden Test ging die Mein Schiff 6 dann am Mittag endgültig an die Steckdose und konnte während dieser Zeit einen fast emissionsfreien Schiffsbetrieb sicherstellen.

Damit dies möglich ist und die bis zu 2.500 Gäste und 1.000 Besatzungsmitglieder auch während der Liegezeit im Hafen mit Strom versorgt werden, sind vier etwa 12 Zentimeter dicke Hochspannungskabel nötig. Diese kommen direkt vom Hafen und übertragen den Strom mit einer Spannung von 11.000 Volt. Aus Sicherheitsgründen benötigt die Anlage an Bord der Schiffe dafür einen eigenen Raum. Zusätzlich wurde bei der Nachrüstung eine zusätzliche Tür in die Außenhaut eingebaut, durch die jetzt die Landstromkabel ins Schiffsinnere führen. Über eine Schaltanlage wird die Stromversorgung an Bord dann reguliert.

In den kommenden Monaten wird die Mein Schiff 6 auch in anderen Häfen Tests durchführen, um dort Landstrom zu beziehen. Aktuell können Kreuzfahrtschiffe dieser Größe in Europa neben Kiel allerdings lediglich in Warnemünde, Hamburg, Kristiansand, Southampton, Bergen und Flam an die Steckdose gehen. „Mit der Inbetriebnahme des Landstromanschlusses der Mein Schiff 6 unterstreichen wir unser Ziel die Entwicklung von externer Stromversorgung in den Häfen weiter voranzutreiben. Gleichzeitig sehen wir hier aber auch die Häfen in der Pflicht: Zum einen muss das Angebot an Landstromanlagen ausgebaut werden. Zum anderen müssen die Häfen, wie es beispielsweise hier in Kiel auch der Fall ist, ein grünes Stromkonzept vorlegen. Nur so können wir sicherstellen, dass wir die Emissionen nicht an andere Stelle verlagern“, sagt Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises.

Bereits im Mai hatte die Mein Schiff 4 fast alle Tests für den Bezug von Landstrom absolviert. Die noch ausstehenden Tests werden jetzt am 17. August in Bergen durchgeführt, so dass die Mein Schiff 4 erstmals vollständig am 25. August in Kiel ebenfalls Landstrom beziehen kann.  

Foto: TUI Cruises

Beim PORT OF KIEL baut man schon seit einigen Jahren auf klimafreundliche Zukunftslösungen. Der Hafen möchte 2030 klimaneutral sein. „Nach der Inbetriebnahme der Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe im vergangenen Jahr, versuchen wir in dieser Saison möglichst viele der uns anlaufenden Schiffe zu integrieren. Ein Teil der Schiffe befindet sich noch im Prozess der technischen Umrüstung und ist noch nicht landstromfähig. Umso mehr freut es uns, dass die Mein Schiff 6 mit dem erfolgreich abgeschlossenen Integrationstest nun schon in dieser Saison zu den Schiffen gehört, die ihre Dieselmotoren während der Liegezeit im Kieler Hafen ausstellen können“, betont Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer vom SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. 

Die Schiffe der Neubauserie der Mein Schiff Flotte werden in den kommenden Jahren alle schrittweise mit einem Landstromanschluss ausgerüstet. Doch auch ohne Landstromanschluss erfüllen die Schiffe von TUI Cruises höchste Standards in Sachen Klimaschutz und Luftreinhaltung: Die Neubauschiffe gehören zu den energieeffizientesten Kreuzfahrtschiffen der Welt und haben grundsätzlich einen geringen Kraftstoffverbrauch und damit verringerte Emissionen. Zudem verfügen die Hilfsmaschinen an Bord, die im Hafen während der Liegezeit laufen, dank der eingebauten Katalysatoren schon seit der Mein Schiff 3 den TIER III Standard für Stickoxid-Emissionen. Der auf allen Neubauten eingebaute Hybrid-Scrubber filtert bis zu 99 Prozent der Schwefelemissionen und 60 Prozent der Partikel.

Text: PM TUI Cruises

Erfolgreicher Integrationstest: Auch Mein Schiff 6 kann künftig Ökostrom über die Landstromanlage am Ostseekai beziehen.

PORT OF KIEL setzt Integration von Kreuzfahrtschiffen mit Landstromanlage sukzessive fort.

Pressemitteilung

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Integrationstest am Montag gehört die Mein Schiff 6 ab sofort zu den landstromfähigen Schiffen im Kieler Hafen. Der PORT OF KIEL setzt in dieser Saison einen starken Fokus auf die Integration möglichst vieler Schiffe mit der Landstromanlage am Ostseekai, die im vergangenen Jahr speziell für Kreuzfahrtschiffe in Betrieb genommen würde.

Bereits eine Stunde nach dem Festmachen an Liegeplatz 28 wurde am Montagmorgen mit den entsprechenden Tests zwischen der Mein Schiff 6 und der Landstromanlage begonnen. Die Integration zwischen Anlage und Schiff konnte gegen 13.00 Uhr nach fünfeinhalbstündigem Testen erfolgreich abgeschlossen werden und gehört damit bisher zu den schnellsten in dieser Saison. Im Anschluss bezog das Schiff für weitere zwei Stunden regulär Ökostrom über die Anlage. Insgesamt wurden 9.000 kwH Strom an die Mein Schiff 6 geliefert. In dieser Zeit lag das Schiff emissionsfrei im Hafen. Das Kreuzfahrtschiff wird von der Landstromanlage am Ostseekai mit 11 kV/60 Hz versorgt. 

Die Mein Schiff 6 ist nach der Mein Schiff 4 bereits das zweite Schiff von TUI Cruises, das Kiel in dieser Saison anläuft und über die technische Umrüstung und entsprechende Kommissionierung zur Landstromnutzung verfügt. Bei der Mein Schiff 4 wurde in Kiel bereits mit entsprechenden Integrationstests begonnen, die voraussichtlich in den kommenden Wochen bei Anläufen in Bergen abgeschlossen werden können. Damit könnten beide Schiffe von TUI Cruises zukünftig emissionsfrei im Kieler Hafen liegen. Die Landstromversorgung von Schiffen während der Liegezeit ist ein wichtiger Bestandteil der Umweltstrategie beim PORT OF KIEL. Das Unternehmen möchte bis 2030 klimaneutral sein.

Text: PM Port of Kiel