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Erstmals LNG-Doppelbebunkerung in einem deutschen Hafen

Die Umstellung der Kreuzfahrtschiffe auf saubere Treibstoffe kommt langsam in Fahrt. Eine wichtige Brücke auf dem Weg zur Klimaneutralität ist dabei verflüssigtes Erdgas (LNG). Hier treiben gerade die Reedereien MSC und AIDA in Deutschland den Ball voran. Kiel ist dabei der Hafen in Deutschland, in dem gleich zwei Kreuzfahrtschiffe parallel mit diesem Treibstoff versorgt werden.

Am 10. Juni gab es in Kiel auch die erste Doppelbebunkerung von LNG in einem europäischen Hafen. Aus zwei Tankschiffen bekamen die AIDAnova und die MSC Euribia LNG in ihre Spezialtanks. Die Schweizer Reederei MSC Cruises hat Kiel außerdem auch formell für die Sommersaison als Versorgungshafen für die MSC Euribia ausgewählt.

Die AIDAnova erhielt am 10. Juni bereits zum dritten Mal LNG aus dem lettischen Bunkerschiff Optimus am Liegeplatz 27 des Ostseekais. Die Optimus holt den Treibstoff aus Zeebrügge und Rotterdam. Für die Belieferung mit LNG hat AIDA Cruises einen Rahmenvertrag mit dem niederländischen Energiekonzern Shell.

Auch MSC hat am 15. Juni einen langfristigen Rahmenvertrag mit einem Lieferanten für diesen sauberen Treibstoff unterzeichnet. Der staatliche finnische Energiekonzern Gasum wird MSC in Nordeuropa mit LNG beliefern. Neben dem LNG aus fossilem Erdgas soll so schnell wie möglich auch die Lieferung von E-LNG folgen, das kein Kohlenstoff mehr enthält.

Dieser aus Wasserstoff gewonnene Treibstoff soll einen klimaneutralen Betrieb des Kreuzfahrtschiffes ermöglichen. Ab 2026 sagt Gasum die Lieferung von mehreren Tausend Tonnen E-LNG pro Jahr zu. Außerdem sind auch neue Bunkerschiffe in Planung.


Foto: Frank Behling

Die Überführung der MSC Euribia von der Werft in St. Nazaire nach Kiel erfolgte mit erstmals 400 Kubikmetern Bio-LNG als Treibstoff. Dabei kam LNG zum Einsatz, das aus Biogas-Anlagen von Gasum gewonnen wurde. Dieser Treibstoff kann bei sauberer Verbrennung ohne Methanschlupf bereits heute einen fast klimaneutralen Betrieb ermöglichen.

Da das Schiff für den Start der vier Wärtsilä-Motoren noch Marinediesel benötigt und deshalb auch rund 2000 Kubikmeter Marinediesel an Bord hat, ist die volle Klimaneutralität noch nicht ganz erreicht. Der Diesel wird auch noch zukünftig mitfahren, da LNG-Schiffe immer noch ein Backup benötigen, falls die Logistikkette von LNG unterbrochen wird. Das war zuletzt 2022 der Fall, als wegen des Angriffskriegs Russland LNG zur Auffüllung der Gasspeicher in Deutschland genutzt wurde und sich der Preis zum Teil verzehnfachte.

In Kiel bekommt die neue MSC Euribia ihre LNG-Lieferungen aus dem Tanker Coralius vom finnischen Energiekonzern Gasum. Der Tanker holt den Kraftstoff aus Norwegen und verteilt ihn an Schiffe in Bereich der westlichen Ostsee. Rund 1000 Kubikmeter LNG wurden zum Auffüllen der Tanks der MSC Euribia am 10. Juni in Kiel genutzt. 3800 Kubikmeter beträgt das Fassungsvermögen der beiden LNG-Tanks in dem 331 Meter langen Schiff. „Das reicht etwa zwei Wochen. Vielleicht auch länger, wenn das Schiff sparsam gefahren wird“, so Michele Francioni, bei MSC Senior Vice President und zuständig für die Optimierung.

Foto: Frank Behling

Für die MSC Euribia war es am 10. Juni auch der Erstanlauf in Kiel. Die gerade einen Tag zuvor ins Amt eingeführte neue Kieler Stadtpräsidentin Bettina Aust (Grüne) überbrachte Kapitän Stefano Martinelli die Erstanlaufplakette für sein 181541 BRZ großes Schiff. Mit einer Passagierkapazität von 6327 Reisenden ist es nur geringfügig kleiner als die 183858 BRZ große AIDAnova mit 6600 Passagieren. Die beiden Schiffe sind in diesem Jahr die größten Kreuzfahrtschiffe in deutschen Häfen.

Die MSC Euribia war von der Werft Chantiers de l‘Atlantique aus St. Nazaire über Amsterdam zunächst nach Kopenhagen gefahren, wo das Schiff am 8. Juni durch die italienische Filmdiva Sophia Loren getauft worden. Kiel war der Endhafen der Überführung.

„Unser Bio-LNG wird aus Bio-Gasanlagen gewonnen und eignet sich optimal für den klimaneutralen Betrieb in der Schifffahrt“, so Grégorie Hartig, Manager von Gasum bei der Premiere in Kiel. Gasum hat den Auftrag zur Belieferung der MSC Euribia bekommen. Die benötigten Mengen werden aber vorerst noch durch LNG aus fossilen Quellen geliefert, so Hartig. Dafür sei der Bedarf der Schifffahrt einfach zu groß. Die Schifffahrt benötigte 2022 weltweit immerhin über 135 Millionen Tonnen Öl als Schiffstreibstoff.

Die Belieferung von Schiffen mit Bio-LNG in kleinerem Umfang für einen klimaneutralen Betrieb ist aber bereits heute möglich. „Das können wir schon leisten. Wir werden die Produktion in den Bio-Gas-Anlagen in den kommenden Monaten stark steigern. Dann wird das irgendwann auch Normalität“, so Hartig. Bei MSC will man diesen Weg mitgehen und sicherte sich deshalb vertraglich die benötigten Mengen bei Gasum.

„Das Schiff ist bereit dafür. Wenn es genüg Bio-LNG gibt, können wir den Betrieb umstellen“, so Michele Francioni von MSC. Vorerst bekommt MSC Euribia in Kiel aber überwiegend LNG aus fossilem Erdgas. Der Bunkertanker Coralius füllt seine Tanks in dem norwegischen Hafen Tananger, wo Gasum ein eigenes LNG-Terminal hat.

Der von Gasum eingesetzte LNG-Tanker Coralius hat seit der Indienststellung 2017 bereits über 110000 Kubikmeter LNG an Schiffe abgegeben. Im November 2022 feierte die Besatzung die 500. Schiffsbebunkerung in Göteborg.

Bislang waren die Hauptkunden Reeder von Autotransportern, Tankern und Spezialschiffen, die meist in Malmö, Göteborg oder auf Ankerplätzen im Skagerrak versorgt wurden. Für die LNG-Bebunkerung dürfen nur Spezialtanker eingesetzt werden, deren Besatzung im Umgang mit dem bei Minus 162 Grad transportierten Treibstoff geschult sind.

Die LNG-Bebunkerung in Kiel wurde durch die Maklerei Sartori & Berger zusammen mit dem Seehafen Kiel, Gasum und der Reederei MSC vorbereitet. Zwischen Tanker und Kreuzfahrtschiff wurde dabei ein Ponton gelegt, der von einer Hamburger Reederei für den Sommer gechartert wurde.

Der Ponton ist erforderlich, da die Bunkerschiffe bei den neuen Kreuzfahrtschiffen wegen der überhängenden Rettungsboote auf Abstand gehalten werden muss. Außerdem ist der Schlepper Helmut der Reederei Schramm als Schlepper während des Bunkervorgangs in Bereitschaft. In Kiel wurden am Sonnabend rund 1000 Kubikmeter LNG in die MSC Euribia gepumpt. Bei der AIDAnova ist ein Schlepper der Kieler Reederei SFK in Bereitschaft.

Die MSC Euribia wird 2023 und 2024 von den deutschen Häfen Kiel und Hamburg aus eingesetzt. Im Sommer wird das Schiff in Kiel stationiert und hier am Liegeplatz 1 im Ostuferhafen abgefertigt. Ab Oktober ist die MSC Euribia in Hamburg am Terminal in Steinwerder.

Aus diesem Grund hat die Reederei MSC Cruises auch Verträge zur Nutzung von Landstrom in Hamburg und Kiel abgeschlossen. Im Ostuferhafen wird bis zum Spätsommer am Liegeplatz 1 eine Landstromanlage von Siemens errichtet. In Hamburg steht die Anlage in Steinwerder.

Die MSC Euribia ist das zweite LNG-Schiff in der Flotte von MSC Cruises. Zwei weitere sind in Bau. Aktuell besitzt das Unternehmen 22 Kreuzfahrtschiffe, die sein 2001 in Dienst gestellt wurden. Es ist die größte Kreuzfahrtreederei in Europa. FB

Die Kreuzfahrtsparte der MSC Group und Gasum schließen eine Partnerschaft, um die LNG- und e-LNG-Versorgung für einen klimaneutralen Schiffsbetrieb bis 2050 zu gewährleisten

Pressemitteilung

Die Kreuzfahrtsparte der MSC Group und Gasum haben einen langfristigen Vertrag über die Versorgung der MSC Euribia mit Flüssigerdgas (LNG) sowie eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit bei der Lieferung von synthetischem e-LNG aus erneuerbaren Energien unterzeichnet. All dies ist Teil der Strategie der Schweizer Reederei, bis zum Jahr 2050 einen klimaneutralen Schiffsbetrieb zu erreichen. 

MSC Cruises, die drittgrößte Kreuzfahrtmarke der Welt, und das skandinavische Energieunternehmen Gasum haben eine Absichtserklärung für eine wegweisende Zusammenarbeit unterzeichnet. Ziel ist es, MSC den Zugang zu synthetischem Flüssiggas (e-LNG) zu sichern, das aus Wasserstoff hergestellt wird, welcher durch Hydrolyse mit erneuerbaren Energien und gebundenem CO2 erzeugt wird. Gasum und MSC Cruises erstellen gemeinsam einen Strategieplan zur Senkung der Emissionen im Kreuzfahrtbetrieb von MSC, der ab 2026 große Mengen von mehreren tausend Tonnen e-LNG vorsieht.

Die Unternehmen unterzeichneten außerdem einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) für das neue Flaggschiff MSC Euribia. Mit dieser Vereinbarung unterstützt Gasum MSC Cruises bei der Reduzierung von Emissionen durch den sofortigen Einsatz von LNG. 

Der Einsatz von LNG verursacht fast keine Schwefeloxid- und Feinstaubemissionen, Stickoxidemissionen werden stark reduziert und die Treibhausgasemissionen deutlich gesenkt. Darüber hinaus ermöglicht die LNG-Technologie an Bord jederzeit den Umstieg auf vollständig erneuerbares Bio-Flüssiggas (Bio-LNG) oder synthetisches Gas (e-LNG), um die Treibhausgasemissionen bis zu 100 Prozent zu reduzieren.

Die MSC Euribia hat vor kurzem bewiesen, dass eine klimaneutrale Kreuzfahrt bereits heute möglich ist, indem sie die historisch erste klimaneutrale Kreuzfahrt unternahm und dabei von der Emissionsreduzierung durch das von Gasum gelieferte Flüssigbiogas profitierte. Das Schiff fuhr vier Tage lang von Saint-Nazaire in Frankreich nach Kopenhagen und nutzte Bio-LNG mit einem Massenbilanzansatz, der ökologisch effizientesten Methode, die Vorteile von erneuerbarem Biogas zu nutzen. MSC Cruises kaufte über 400 Tonnen Bio-LNG von Gasum, um sein Engagement für den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen und Maßnahmen zur Energiewende auf der klimaneutralen Reise zu unterstreichen. Die Schweizer Reederei ist das erste Kreuzfahrtunternehmen der Branche, das Bio-LNG, mit dem sich nachweislich die Emissionen während des gesamten Lebenszyklus erheblich reduzieren lassen, als Treibstoffquelle kauft.

Linden Coppell, Vice President of Sustainability and ESG bei MSC Cruises, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Gasum auf unserem Weg zur Klimaneutralität. Die Sicherung einer zuverlässigen Versorgung mit LNG und e-LNG ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die Absichtserklärung und die langfristige Vereinbarung, die wir heute bekannt gegeben haben, sind wichtige Schritte auf diesem Weg. Die Partnerschaft mit Gasum wird uns den Zugang zu neuen und saubereren Kraftstoffen ermöglichen, welche für die Verwirklichung einer klimaneutralen Schifffahrt erforderlich sind. Wir brauchen mehr Lieferanten wie Gasum, die unsere Branche bei ihren Umweltzielen unterstützen. Wir sind bereit und warten darauf, mehr von diesen neuen Kraftstoffen zu kaufen.“

Mika Wiljanen, CEO von Gasum, ergänzt: „Als Anbieter von alternativen Kraftstoffen, der sich für die Energiewende einsetzt, ist Gasum stolz darauf, MSC Cruises, einen wichtigen Akteur im Schiffssektor, bei seinem Ziel zu unterstützen, den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verbessern. Gleichzeitig unterstützt MSC Cruises die Entwicklung des vielversprechendsten alternativen Treibstoffs, indem es die Nachfrage stärkt. Diese Absichtserklärung zu e-LNG ist ein Meilenstein für die Schifffahrtsindustrie, da sie zeigt, dass e-LNG der Schifffahrt innerhalb kurzer Zeit zur Verfügung stehen wird. Wir freuen uns auch sehr über die langfristige LNG-Liefervereinbarung, die für uns der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit ist.“

Was ist e-LNG oder synthetisches Gas?
E-LNG kann durch das Strom-zu-Gas-Verfahren synthetisch hergestellt werden. Zunächst wird mit Hilfe von erneuerbarem Strom, beispielsweise Wind- oder Sonnenenergie, Wasserstoff aus Wasser hergestellt. Der erzeugte Wasserstoff kann dann durch Zugabe von nicht-fossilem Kohlendioxid, das aus der Kohlenstoffabscheidung gewonnen wird, zu Methan weiterverarbeitet werden. 

Das dabei entstehende synthetische, erneuerbare Methangas ist vollständig mit Erdgas und Biogas austauschbar. Wenn es verflüssigt wird, ist es ebenfalls vollständig austauschbar mit LNG und Bio-LNG. Das bedeutet, dass es über die bereits bestehende Infrastruktur – Lastwagen, Schiffe, Pipelines – transportiert werden kann, wobei auch die bestehenden Gasnetze genutzt werden können. 
Es bedeutet auch, dass synthetisches Gas direkt in den Dual-Fuel-Motoren an Bord verwendet werden kann, die derzeit mit Erdgas, Biogas, LNG oder Bio-Flüssiggas in jedem Verhältnis betrieben werden. Es sind keine zusätzlichen Investitionen in neue Anlagen oder Änderungen erforderlich.

Im Gegensatz zu alternativen Kraftstoffen wie Ammoniak oder Methanol, die sich sowohl in Bezug auf die Produktion als auch auf die Infrastruktur noch im Entwicklungsstadium befinden, ist synthetisches Gas oder e-LNG ein konkreter Weg zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs und des Landtransports in den nächsten Jahren.

Das strategische Ziel von Gasum ist es, bis 2027 jährlich sieben Terawattstunden (7 TWh) erneuerbares Gas auf den Markt zu bringen. Das Erreichen dieses Ziels würde für die Kunden von Gasum eine jährliche kumulierte Kohlendioxidreduzierung von 1,8 Millionen Tonnen bedeuten.

Merkmale der MSC Euribia und Umwelttechnologien der Kreuzfahrtsparte: 

Zahlen und Fakten zur MSC Euribia

  • Bruttoraumzahl: 184.011
  • Länge: 331 m
  • Breite: 43 m
  • Höhe: 73,6 m
  • Passagierkapazität: 6.334

Motoren und Kraftstoffe

  • Vier Wärtsilä Dual Fuel Motoren: 2 x 16V46DF und 2 x 12V46DF 
  • Die Motoren können mit Flüssigerdgas (LNG) und schwefelarmem Marinegasöl (MGO) betrieben werden

Weltweit erste Netto-Null-Emissions-Kreuzfahrt: 
Die MSC Euribia ist auf ihrer ersten Reise von St. Nazaire nach Kopenhagen mit Bio-LNG in einem Massenbilanzsystem gefahren, der kostengünstigsten und umweltfreundlichsten Methode, die Vorteile von erneuerbarem Biogas zu nutzen. Die MSC Euribia kann mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, das Schwefeloxide und Feinstaub praktisch eliminiert und Stickoxide um 85 Prozent reduziert. Außerdem werden dadurch die Treibhausgasemissionen um bis zu 20 Prozent (auf CO2-Äquivalentbasis) reduziert. 

LNG ist ein Übergangskraftstoff: Die Motorentechnologie und die Kraftstoffsysteme an Bord können bereits heute Bio- und synthetisches LNG verwenden. In Zukunft kann das Schiffskonzept so umgerüstet werden, dass die mit LNG angetriebenen Schiffe mit grünem Methanol betrieben werden können. MSC Cruises setzt sich für die Verwendung von erneuerbaren Kraftstoffen ein und beschleunigt die Energiewende hin zu einem klimaneutralen Betrieb. 

Energie-Effizienz 
Die MSC Euribia ist das energieeffizienteste Kreuzfahrtschiff aller Zeiten. Die MSC Euribia wird einen IMO Energy Efficiency Design Index (EEDI) erreichen, der 55 Prozent über den derzeitigen Anforderungen liegt, und soll zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs das leistungsstärkste Kreuzfahrtschiff der Welt sein. 

Die MSC Euribia wird bis zu 19 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als ihre Schwesterschiffe, die mit konventionellen Schiffskraftstoffen fahren und bis zu 44 Prozent weniger Treibhausgasemissionen pro Passagier und Tag ausstoßen als Schiffe, die erst vor 10 Jahren gebaut wurden. 

Fortschrittliche Wasser- und Recyclinganlagen 
Das Abwasser wird in einer sehr hohen Qualität aufbereitet, die besser ist als die vieler kommunaler Kläranlagen an Land. Die Technologie entspricht den strengsten internationalen IMO-Normen – einschließlich des Baltic Standard. Fortschrittliche Recyclingsysteme fördern die Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung der an Bord anfallenden Abfälle. 

MSC Cruises hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden 
Die Emissionsintensität des Schiffsbetriebs von MSC Cruises ist seit 2008 um 33,5 Prozent gesunken, und die Zielvorgabe der IMO für 2030 wird MSC um 40 Prozent übertreffen. Um Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es mehr als nur weiterer betrieblicher Effizienzsteigerungen: MSC setzt auf neue Technologien und stellt auf kohlenstofffreie und erneuerbare Kraftstoffe um. Die Kreuzfahrtsparte arbeitet mit Treibstofflieferanten und anderen an der Einführung nachhaltiger Kraftstoffe wie moderner Biokraftstoffe und Biogas.

Mit Blick auf die Zukunft werden grüner Wasserstoff und grünes Methanol sowie synthetische e-Kraftstoffe wahrscheinlich zu unserer Dekarbonisierung beitragen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung skalierbarer Lösungen, die universell eingesetzt werden können.

Über Gasum
Das Energieunternehmen Gasum ist ein Experte im skandinavischen Gassektor und Energiemarkt. Gasum bietet saubere Energie und Expertendienste für den Energiemarkt für die Industrie sowie saubere Kraftstofflösungen für den Straßen- und Seeverkehr an. Das Unternehmen hilft seinen Kunden nicht nur dabei, ihren eigenen Kohlendioxid-Fußabdruck zu reduzieren, sondern auch den ihrer Kunden. Gemeinsam mit seinen Partnern fördert Gasum die Entwicklung hin zu einer kohlenstoffneutralen Zukunft an Land und auf See. Weitere Informationen: gasum.com

Text: PM MSC Cruises

Kiellegung der Disney Treasure

Ein zweites Schiff für Disney Cruise Line mit LNG-Antrieb entsteht in Papenburg  

Pressemitteilung

Disney Cruise Line baut auf die Partnerschaft mit der MEYER WERFT: Dort hat nun mit der Kiellegung der Bau des neuen Kreuzfahrtschiffes Disney Treasure begonnen. Das Schiff verfügt, wie ihr 2022 von der MEYER WERFT abgeliefertes Schwesterschiff Disney Wish, über einen emissionsarmen LNG-Antrieb.


Foto: Meyer Werft

Mit der Platzierung des ersten Bauteils im mehr als 500 Meter langen überdachten Baudock feierten MEYER WERFT und Disney Cruise Line heute den Beginn der Schiffskörpermontage für das neue Kreuzfahrtschiff Disney Treasure. Der Kiellegung-Block für den Schiffsbug hat ein Gewicht von 710 Tonnen, ist 30,9 Meter breit, 23,3 Meter lang und 12,6 Meter hoch. 

Ganz im Sinne der maritimen Tradition platzierte Philip Gennotte, Portfolio Project Management Executive, Walt Disney Imagineering Germany eine Glückmünze unter den Kiel des neuen Schiffs, bevor die Werft das Signal zum Absetzen des Blocks auf die Pallungen und die Münze gab.

„Die Disney Treasure wird erneut ein Schiff werden, dass mit MEYER-Qualität überzeugt und die hohen Ansprüche von Disney an Entertainment und Ausstattung erfüllt. Mit der Kiellegung haben wir den Bau begonnen und einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagt Jan Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT.  

Das neue Schiff für Disney Cruise Line verfügt über 1.240 Kabinen bei einer Größe von 144.000 BRZ. Die Fertigstellung der Disney Treasure ist für 2024 geplant. Neben der Disney Wish im Jahr 2021 lieferte die MEYER WERFT die Disney Dream und die Disney Fantasy in den Jahren 2010 bzw. 2012 an die Disney Cruise Line ab.

Weitere Infos unter www.meyerwerft.de

Text: PM Meyer Werft

FINCANTIERI FLOATS OUT ITS FIRST LNG CRUISE SHIP “SUN PRINCESS”

At 175,500 gross tons she is also the largest ship built so far in Italy

Pressemitteilung

Foto: Fincantieri

The floating out of “Sun Princess” the first of two LNG (liquefied natural gas) cruise ships for Princess Cruises, took place in Monfalcone.

At 175,500 gross tons “Sun Princess” is the largest ship built so far in Italy, as well as the first LNG cruise ship ever built by Fincantieri, and the first dual-fuel vessel powered primarily by LNG to enter Princess’ fleet. LNG is the marine industry’s most environmentally friendly advanced fuel technology and the world’s cleanest fossil fuel, which will significantly reduce air emissions and marine gasoil usage.

“Sun Princess” will be delivered in Q1 2024 and starts the Sphere class, which includes a sister-ship to be delivered in 2025. They will each accommodate approximately 4,300 guests and are based on a next-generation platform design. 

One of the best-known names in cruising, Princess Cruises is a world leading international cruise line and tour company operating a fleet of 15 modern cruise ships, carrying millions guests each year to 380 destinations around the globe.

Text: PM Fincantieri

Wird LNG 2023 als Schiffstreibstoff wieder attraktiver?

Das verflüssigte Erdgas sollte die Schifffahrt sauberer machen. Doch der Krieg in der Ukraine hat den Markt für LNG so explodieren lassen, dass die Kosten sich mehr als verdoppelten. In der Schifffahrt ging die Nutzung zurück und viele Reedereien setzen wieder auf Diesel und Schweröl. Auch die großen Kreuzfahrtreedereien haben 2022 wieder überwiegend Diesel eingesetzt. Dabei hat sich ausgezahlt, dass alle Schiffe so genannte Dualfuel-Motoren nutzen.

Die AIDAnova hatte bereits im Sommer 2022 in Kiel die Versorgung auf Marinediesel aus Hamburg umgestellt. Die Pläne zur Belieferung mit LNG aus Rotterdam oder Skandinavien wurden aus Kostengründen und auch der mangelnden Verfügbarkeit gestrichen.



Der Umschlag von LNG in den großen Häfen schnellte 2022 nach oben, wie die gerade veröffentlichte Bilanz aus Rotterdam zeigt. Dort stieg am Gate-Terminal 2022 im Vergleich zu 2021 die Anlieferung von LNG um 77 Prozent auf 6,3 Millionen Tonnen. Der Export von LNG hingegen sank um 76,2 Prozent auf nur noch 148000 Tonnen. Export ist die Weiterverschifffung mit kleineren Tankern für Kraftwerke und die Schiffsbetankung. Das LNG wurde in Rotterdam überwiegend in Gas umgewandelt und ins europäische Netz eingespeist.

Das Portal Ship & Bunker weist für 2022 auch einen starken Einbruch beim Verkauf von LNG als Schiffstreibstoff in Rotterdam aus. Der Hafen ist der Hauptmarkt für Schiffstreibstoffe alle Art. So wurde 2022 in Europas größtem Hafen nur die Marke von 328689 Kubikmeter LNG beim Verkauf von Bunkertreibstoff für Schiffe erreicht. 2021 waren es noch 663690 Kubikmeter.

Als Grund wird die Preisexplosion bei LNG im Sommer genannt. Mit 3660 Dollar pro Tonne erreichte LNG im August den fünffachen Wert im Vergleich zu schwefelarmen Treibstoffen wie Marinediesel. Der Grund war die hohe Nachfrage beim Gas an Land, wo große Mengen an russischem Erdgas ersetzt werden mussten.

Ein großer Teil der für die Betankung genutzten LNG-Bunkerschiffe wurde außerdem zum Transport von LNG zu Importterminals in Nordeuropa eingesetzt und stand deshalb nicht für die Bebunkerung von Schiffen zur Verfügung.

Aktuell ist der Preis für LNG auf den Märkten aber wieder deutlich gesunken. Anfang Februar erreichte der Preis pro Tonne LNG in Rotterdam erstmals wieder die Marke von 849 Dollar. Damit sank der Preis wieder auf den Wert von September 2021. Inzwischen liegen LNG und Marinediesel fast wieder gleichauf.

Weltweit steigt die Flotte der Schiffe mit Dualfuel-Motoren und LNG-Tanks weiter. Laut der Klassifikationsgesellschaften nähert sich die Zahl der Handelsschiffe der Marke von 1000. Ende 2022 waren es 849 Handelsschiffe mit LNG-fähigen Antrieben. 222 Schiffe mit LNG-Antrieben sind aktuell in den Orderbüchern der Werften.

Aktuell steigen auch in Rotterdam wieder die Verkäufe von LNG an Reedereien. Die Bunkertanker LNG London, Kaios und Gas Agility hatten in dieser Woche mehrere Aufträge. Es waren aber überwiegend Containerschiffe und Öltanker, die LNG bekamen. Zu den Reedereien mit unverändertem Bekenntnis zu LNG gehört der norwegische Autotransporteur UECC, der seine neueren Transportschiffe in belgischen Zeebrugge mit LNG betanken lässt. FB

Trotz derzeitiger Rückkehr zum Dieselkraftstoff: DNV-Studie belegt starkes Wachstum für LNG-Antrieb als Brückentechnologie

Vor dem Hintergrund der extrem angestiegenen Gaspreise drohen den Eignern der weltweiten Flotte von Schiffen, die mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben werden, nach Angaben des UCL Energy Institute bis 2030 finanzielle Verluste bis zu 850 Mrd. Dollar. Auch wenn derzeit zunehmend für den Dual-Fuel-Betrieb ausgelegte Schiffe der verschiedensten Typen mit Dieselkraftstoff statt LNG betrieben werden, sieht die renommierte Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) die Zukunft für den LNG-Antrieb als Brückentechnologie auf dem Weg zur emissionsfreien Schifffahrt deutlich positiver. Sie weist in ihrer jüngsten Analyse nicht nur auf das starke Wachstum der Ablieferungen und Bestellungen von Schiffen mit diesem Antrieb hin, sondern äußert sich auch zu Erwartungen für die künftige Entwicklung von alternativen Brennstoffen von e-fuels bis zum Wasserstoff.

„Viking Grace“ fährt seit Oktober 2021 wieder mit Dieselkraftstoff. Foto: Jens Meyer

Bereits im November 2021 hatten wir darüber berichtet, dass die finnische Fährreederei Viking Line ihre für den LNG-betriebene Ro/Pax-Fähre Viking Grace (BRZ 57565) einen Monat zuvor auf den Einsatz von Dieselbrennstoff umgestellt hat. Auch die norwegische Fährreederei Fjord Line hatte kürzlich für Anfang 2023 den Umbau ihrer beiden 32000 BRZ großen LNG-Fähren Stavangerford und Bergensfjord für den Dual Fuel-Betrieb angekündigt, um künftig Marinediesel (MGO) als deutlich preisgünstigeren Brennstoff nutzen zu können („an Bord“ Website 30.12.2022). Zuletzt hat der deutsche Kreuzfahrtmarktführer AIDA Cruises bestätigt, dass man die 2018 als erstes vollständig mit LNG zu betreibendes großes Kreuzfahrt der Welt in Dienst gestellte AIDAnova und die 2021 in Fahrt gekommene AIDAcosma inzwischen mit schwefelarmen Diesel (MGO) betreibt, wobei alle drei genannten Reedereien ihre Absicht bekundeten, bei einer entsprechenden Entspannung der Preissituation wieder zu LNG zurückzukehren.



Wie aus der von DNV auf Basis seiner Alternative Fuels Insight (AFI)-Plattform erstellten Übersicht hervorgeht, wurden 2022 weltweit 275 Schiffe für den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen (ohne batteriebetriebene Schiffe) und mehr als 50 LPG-Tanker mit LPG-Dual-Fuel-Systemen bestellt. Dabei stand LNG mit 222 Schiffen oder 81 Prozent der Gesamtaufträge an der Spitze. Vierundsiebzig Prozent dieser Aufträge entfielen auf Containerschiffe und reine Pkw- und Lkw-Transporter (PCTC), während Produktentanker mit 9 Prozent der Aufträge an dritter Stelle standen.

„Entgegen aller Erwartungen hat das Jahr 2022 bei den Aufträgen für LNG-betriebene Schiffe fast das Niveau des Rekordjahres 2021 erreicht, in dem 240 LNG-betriebene Schiffe bestellt wurden“, so DNV. Die Gesamtzahl der in Betrieb befindlichen und bestellten LNG-betriebenen Schiffe liegt nunmehr bei 876. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 104 neue LNG-betriebene Schiffe in Betrieb genommen, was einem Zuwachs von 41 Prozent innerhalb der bereits in Fahrt befindlichen Flotte entspricht. Methanol war mit 35 bestellten Schiffen die zweitbeliebteste alternative Treibstoffwahl, womit sich deren Gesamtzahl auf 82 Schiffe erhöhte. Dreißig davon waren große Containerschiffe.

Überraschenderweise wurden insgesamt 18 Schiffe bestellt, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Die Palette reicht von kleinen Crew-Transfer-Schiffen für die Offshore-Windindustrie, die vollständig mit Wasserstoff betrieben werden, bis hin zu großen Kreuzfahrtschiffen, die mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen ausgestattet sind und einen kleineren Teil des Energiebedarfs an Bord decken.

„Im Jahr 2022 wurde ein vielfältiges Portfolio an LNG-betriebenen Schiffen abgeliefert, wobei große Rohöltanker an der Spitze und Containerschiffe an zweiter Stelle stehen“, so Martin Wold, Hauptberater im Bereich Maritime Advisory von DNV. „Bei weitem nicht alle werden derzeit vollständig mit LNG-Kraftstoff betrieben, aber es gibt geografische Gebiete, in denen LNG immer noch zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten und regelmäßig gebunkert wird. Das zugrundeliegende Wachstum für LNG-Kraftstoff ist dennoch sehr stark, und der Markt wird wahrscheinlich irgendwann mit einem Boom zurückkehren, wobei sich die gebunkerten Mengen innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne verdreifachen dürften“, ist er überzeugt.

Man erwarte, dass das Jahr 2023 in Bezug auf die Neubaubestellung von Schiffen, die für den Einsatz von alternativen Kraftstoffen ausgelegt sind, ähnlich ausfallen werde wie das Jahr 2022. Die Aufträge würden sich im Vergleich zum letzten Jahr wahrscheinlich auf etwas andere Schiffstypen und -größen verteilen, wobei die große Mehrheit der 2023 bestellten Schiffe mit alternativen Kraftstoffen voraussichtlich mit LNG betrieben werde. Das hohe Preisniveau für Erdgas wird die breite Einführung von LNG als Treibstoff in der Schifffahrtsindustrie weiterhin verzögern, aber aus einer Gesamtperspektive betrachtet passen die Lieferzeiten für Neubauten gut zu dem Zeitpunkt, an dem sich die globalen Gas- und LNG-Preise voraussichtlich abkühlen werden, so Wold.

Seiner Analyse zufolge werden auch die Aufträge für Methanol-Doppelkraftstoff wahrscheinlich anhalten und möglicherweise in Bezug auf die Anzahl der Schiffe etwas zunehmen. Im Vergleich zu LNG seien Methanol-Kraftstoffsysteme weniger kostspielig und sowohl für die Werft – insbesondere bei kleineren Schiffen – als auch für die Eigner einfacher zu bedienen. 2022 sei das Jahr gewesen, in dem sich Methanol wirklich als Alternative zu LNG etabliert hat, und die Motorenhersteller berichteten über ein rekordverdächtig hohes Interesse an methanolfähigen Motoren.“ Bedenken hinsichtlich der Beschaffung und der kurz- bis mittelfristigen Skalierbarkeit von grünem Methanol werden hier der wichtigste Bremsfaktor bleiben“, glaubt Wold.

Während der Hauptwettbewerb zwischen konventionellen Kraftstoffen, LNG und Methanol im Jahr 2023 stattfinden wird, erwartet DNV einen weiteren positiven Trend bei der Bestellung von wasserstoffbetriebenen Schiffen. Zudem geht die Klassifikationsgesellschaft davon aus, dass in diesem Jahr das erste offiziell bestätigte mit Ammoniak betriebene Schiff in ihre AFI-Datenbank aufgenommen wird. JPM

„Arvia“ wird überführt

Die Meyer Werft macht Platz an der Pier. Am Sonnabend gegen 7 Uhr startet der Neubau Arvia zur Fahrt über die Ems nach Eemshaven in den Niederlanden. Dort soll das Schiff am Sonntagmorgen eintreffen. Von dort aus soll das Schiff dann seine nautische und technische Erprobung starten. Die spätere Ablieferung und Übergabe des Schiffes soll im Dezember in Bremerhaven erfolgen.

Die Arvia ist das achte Schiff der Helios-Klasse für die Carnival Corporation. Wenige Tage zuvor hatte die Carnival Celebration die Werft Meyer Turku verlassen und Kurs auf Southampton genommen, wo die Überführung nach Florida startet. Die in den USA und Großbritannien als Excel-Klasse bezeichnete Serie von Schiffen wird mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben, was als extrem schadstoffarm gilt.

Foto: Frank Behling

Vor der Emsüberfahrt erfolgte an der Werft die Erprobung der LNG-Tanks und des Treibstoffsystems aus Tanklastern, die neben dem Schiff auf der Pier geparkt wurden. Erst nach der Emsüberführung ist die Bebunkerung mit größeren Mengen LNG aus Schiffen geplant. 

Die Arvia ist die Schwester zur 2020 abgelieferten Iona bei P&O. Mit 2614 Kabinen für 5200 Passagiere sind es die größten Schiffe im britischen Markt. Die AIDAnova und AIDAcosma sind die Schwestern im deutschen Markt. In Italien sind Costa Toscana und Costa Smeralda im Einsatz.

Foto: Frank Behling

Zur Ablieferung an die Reederei P&O gibt es noch keinen konkreten Termin. Die Werft peilt aber einen Termin Mitte Dezember an. Ursprünglich sollte die Arvia am 9. Dezember zur Jungfernfahrt von Southampton ins Mittelmeer auslaufen. Dieser Termin wurde aber kurzfristig gestrichen. Jetzt soll die Weihnachtsreise am 23. Dezember der offizielle Start für P&O sein. Voraussetzung für die Ablieferung ist aber eine reibungslose Emsüberführung und Seeerprobung sowie Abnahme ohne Komplikationen.

Die Emsüberführung soll um 7 Uhr mit dem Passieren der Dockschleuse an der Werft beginnen. Gegen 11.45 Uhr soll die Friesenbrücke bei Weener und um 15 Uhr die Jann-Berghaus-Brücke bei Leer erreicht werden.

Am späten Abend soll das Schiff dann Emden erreichen und dort gewendet werden. Wegen der besseren Manövrierfähigkeit erfolgt die Fahrt von Papenburg bis Emden mit dem Heck voran. So können die Ruderpropeller des Schiffes wirkungsvoller ihre Kraft entfalten. Mehrere Schlepper eskortieren den Neubau.

Nach der Abfahrt in Papenburg wird im Dock mit der Carnival Jubilee das neunte und letzte Schiff der Helios-Klasse montiert. Es soll im Frühjahr ausgedockt werden. Der Rumpf ist inzwischen weitestgehend komplett. FB

Meyer Turku Oy: „Carnival Celebration“ nach Ablieferung auf Jungfernreise

Die zur Meyer Werftgruppe gehörende Meyer Turku Oy hat am 2. November 2022 das von ihr fertiggestellte das 182 800-BRZ-Kreuzfahrtschiff Carnival Celebration an die US-Reederei Carnival Cruise Line (CCL) als Kernmarke der Carnival Corporation als weltweit größten Kreuzfahrtkonzern termingerecht abgeliefert.

Der unter Panama-Flagge in Fahrt kommende Neubau versegelt von Turku aus nach Southampton, von wo aus er nach Einschiffung seiner ersten gebuchten Gäste am 6. November zu seiner Jungfernreise starten soll, bevor er künftig von Miami als Basishafen eingesetzt wird.

Nach dem am 17. Dezember 2020 von Meyer Turku als Bau-Nr. 1396 abgelieferten und von Port Canaveral als Basishafen eingesetzten Typschiff Mardi Gras (BRZ: 181 808) handelt sich bei der Carnival Celebration um die zweite Einheit eines Trios von LNG-betriebenen Schiffen der auf der Helios-Klasse von Meyer basierenden Carnival XL (Excellence)-Klasse.

Für das dritte Schiff dieser Dreierserie, die Carnival Jubilee, war am 21. Juli dieses Jahres im Baudock der Papenburger Meyer Werft, die erste Sektion auf den Pallen abgesetzt worden. Der als Werft-Nr. S.717 geführte Neubau ist das erste Schiff, dass die Papenburger für die in Miami ansässige Carnival Cruise Line bauen und auch das erste Schiff, das in Papenburg nach Design-Plänen ihres finnischen Werftbetriebes erstellt wird. Es soll Ende dieses Jahres geliefert und ab 2023 zu Karibik-Reisen von dem texanischen Galveston als Basishafen eingesetzt werden.


Foto: Carnival

25. Schiff der Reederei und ihr dritter mit LNG betriebener Neubau

Für Meyer Turku Oy-CEO Tim Meyer ist die Übergabe der Carnival Celebration in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: „Erstens ist das Schiff dem 50-jährigen Bestehen der Carnival Cruise Line gewidmet. Zweitens wird die Carnival Celebration unmittelbar nach der Übergabe ihren Dienst aufnehmen, was uns zeigt, dass sich die Nachfrage nach Kreuzfahrten und damit nach Kreuzfahrtschiffen wirklich erholt. Ich bin sehr stolz darauf, zu sehen, wie mein Team auf der Meyer Turku Werft und das gesamte finnische maritime Netzwerk es wieder einmal geschafft haben, ein so komplexes Projekt in so kurzer Zeit zu realisieren.“

Als Jubiläumsschiff der Carnival Cruise Line findet sich dieses Thema in vielerlei Hinsicht in der Innenausstattung des Schiffes wieder, wo Elemente aus den früheren Schiffen der Reederei zusammengefügt wurden. Trotz Historie und Nostalgie setzt die Carnival Celebration dabei auf modernste Technologien: „Wir haben so viele Gründe zum Feiern, jetzt wo die Carnival Celebration als unser 25. Schiff in Fahrt kommt, werden noch mehr Gäste all das erleben, was unsere innovative Excel-Klasse für die Kreuzfahrt gebracht hat“, sagte Christine Duffy, Präsidentin von Carnival Cruise Line. „Sie stellt den Höhepunkt unseres 50. Geburtstages dar und wirft gleichzeitig ein Licht auf unsere strahlende Zukunft, in der noch viel mehr Aufregendes auf uns zukommt!“

Wie das Typschiff Mardi Gras verfügt die 344,42 m lange, 41,75 m breite und 8,80 m tiefgehende Carnival Celebration über 19 Decks und eine Kapazität 5374 Gästen und 1735 Besatzungsmitglieder.

Zu den sechs Themenbereichen gehören die Restaurants Latitudes, The Golden Jubilee und Emeril’s Bistro 1397. Neben dem sich über drei Decks erstreckenden Atrium auf der Steuerbordseite, das nachts in ein Unterhaltungszentrum mit verfahrbaren LED-Screens verwandelt werden kann, ist die auf dem Oberdeck des Schiffes platzierte Bolt-Achterbahn zu erwähnen, die bereits zu einem Markenzeichen der Reederei geworden ist. Die Maschinenanlage besteht aus vier MaK/Caterpillar-Motoren des Typs 16VM46 DF, die Propulsion erfolgt über zwei elektrisch betriebene 37 MW-Azipod-Antriebe für eine Dienstgeschwindigkeit von 23 kn. JPM

Tallink Silja: Bestes Finanzergebnis seit 2019

Die mit 15 Fähren unter den Marken Tallink und Silja Line im nördlichen Ostseeraum tätige und an den Börsen in Tallinn und Helsinki notierte estnische Tallink Grupp hat im dritten Quartal 2022 einen vorläufigen Nettogewinn von 37,9 Millionen Euro (im dritten Quartal 2021: 5,5 Millionen Euro) eingefahren. Der Gewinn vor Steuern lag bei 67,7 Millionen Euro (35,1 Millionen im dritten Quartal 2021). Der vorläufige Ertrag stieg im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 49,9 Prozent auf insgesamt 255,6 Millionen Euro (170,5 Millionen Euro im dritten Quartal 2021).

Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Umsätze der Bordrestaurants und Shops, Erträge aus Ticketverkäufen sowie Einnahmen aus Vercharterungen zurückzuführen. Zum Ende des dritten Quartals 2022 waren nicht weniger als sechs Tallink-Silja-Schiffe verchartert.

Am 30. September 2022 betrug der Liquiditätspuffer des Unternehmens (Barvermögen, Aktien sowie ungenutzte Kreditoptionen) 226,0 Millionen Euro (am 30. September 2021 lag dieser bei 252,5 Millionen Euro). Die Investitionen des dritten Quartals 2022 lagen bei 5,5 Millionen Euro (im dritten Quartal 2021 lagen sie bei 3,7 Millionen Euro). In diesem Zeitraum zahlte das Unternehmen Kreditraten in Höhe von 25,0 Millionen Euro zurück, in den ersten neun Monaten des Jahres waren es insgesamt 71,0 Millionen Euro.

In den ersten neun Monaten des Jahres (1. Januar bis 30. September 2022) stieg der vorläufige Ertrag von Tallink Silja auf 567,7 Millionen Euro (in selben Zeitraum des Vorjahres waren es noch 310,3 Millionen Euro). Der vorläufige Gewinn vor Steuern der ersten neun Monate des Jahres lag bei 85,4 Millionen Euro (in 2021 waren es 33,2 Millionen Euro), der vorläufige Nettoverlust lag bei 2,8 Millionen Euro (53,2 Millionen Euro in 2021).

„Die Ergebnisse des dritten Quartals dieses Jahres bringen uns endlich ein Stück in Richtung Normalität – jene Normalität, die wir vor der Corona-Pandemie genießen durften. Der Umsatz des dritten Quartals ist natürlich weit entfernt von den Ergebnissen, die wir vor Corona erzielt haben, trotzdem haben wir allen Grund, mit diesem Ergebnis sehr zufrieden zu sein“, so Paavo Nõgene, CEO der Tallink Grupp, der allerdings auch auf die derzeitigen Herausforderungen durch die ökonomischen, geopolitischen und Sicherheitskrisen hinweist.

Im Juli hätten die Passagierzahlen fast das Niveau von 2019 erreich. Sie reflektierten auch die veränderte Struktur des Geschäfts der Reederei. Nõgene: „Seit dem Start der Pandemie sind Tallink-Schiffe hoch im Kurs, wenn es um die Nachfrage nach Unterkünften im Hafen geht – und das in unterschiedlichen Ländern. Da wir hierdurch alternative Einnahmequellen erschlossen haben, sind wir momentan weniger von den tatsächlichen Passagierzahlen an Bord abhängig. Dieser neue Einkommensstrom – auch wenn er temporär ist – ist sehr hilfreich in der Nebensaison, daher sind einige Schiffe für die Herbst-Winter-Saison verchartert worden. Selbstverständlich wissen wir, das die geringen Abfahrten auch zu Schwierigkeiten bei der Buchung führen können – trotzdem ist es der momentan beste Weg, um uns aus diesen schwierigen Zeiten zu führen“.

Statt im ersten Halbjahr dieses Jahres nunmehr in der zweiten Novemberhälfte soll der jüngste Neubau der Reederei, die bei der Rauma Marine Constructions in der Ausrüstung befindliche MyStar, auf der Talllinn – Helsinki-Route in Dienst gestellt werden. In dieser Woche absolviert der 212 m lange und 30,6 m breite 50 000-BRZ Neubau, der mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben wird, noch letzte Probefahrten, Abnahmen und Endausrüstungen, bevor er dann nach Angaben von Nõgene den Passagieren „ein vollkommen neues Level an Service und Reisekomfort“ bieten wird. Das anlässlich des Aufschwimmens im Baudock am 12. August 2021 getaufte 27 kn-Schiff kann bis zu 3000 Gäste aufnehmen und verfügt über 3100 Spurmeter für Fahrzeuge. JPM

MSC und Fincantieri kündigen den Bau von zwei wasserstoffbetriebenen Kreuzfahrtschiffen für Explora Journeys an

Pressemitteilung

  • Neuartige Technologien an Bord der EXPLORA V und VI werden das Problem des Methanschlupfes wirksam angehen und während des Hafenaufenthaltes einen emissionsfreien Betrieb ermöglichen
  • Die Flotte von Explora Journeys wird damit aus sechs Schiffen bestehen: EXPLORA III, IV, V und VI werden alle mit LNG betrieben, die beiden letzteren auch mit Wasserstoff

Explora Journeys, die Luxusmarke der Kreuzfahrt-sparte der MSC Group, und Fincantieri, einer der größten Schiffbaukonzerne der Welt, haben heute die Unterzeichnung einer Absichtserklärung für den Bau von zwei weiteren wasserstoffbetriebenen Luxuskreuzfahrtschiffen bekannt gegeben, womit die Gesamtflotte von vier auf sechs Schiffe anwachsen wird.

Die EXPLORA V und VI werden mit einer neuen Generation von LNG-Motoren ausgestattet, die das Problem des Methanschlupfes bekämpfen. Außerdem werden sie mit einigen branchenweit bisher einzigartigen Umwelttechnologien und Lösungen ausgestattet sein, wie etwa einem Auffangsystem für flüssigen Wasserstoff, das ihnen die Nutzung dieses vielversprechenden kohlenstoffarmen Treibstoffs ermöglicht. Der Wasserstoff wird eine Sechs-Megawatt-Brennstoffzelle antreiben, die emissionsfreien Strom für den Hotelbetrieb erzeugt, und die es den Schiffen ermöglicht, bei abgeschalteten Motoren im Hafen emissionsfrei zu laufen.

Die zwei neu geplanten Schiffe werden 2027 bzw. 2028 in See stechen.

Animation: Explora Journeys

Explora Journeys teilte außerdem mit, dass die bereits angekündigten Schiffe EXPLORA III und IV mit LNG betrieben werden. Die beiden Schiffe werden um 19 Meter vergrößert, damit ein neuartiges, auf LNG und Wasserstoff basierendes System installiert werden kann. Dies bietet die Möglichkeit, die Auswahl an Suiten mit einer größeren Anzahl an geräumigen und luxuriösen Ocean Residences und größeren öffentlichen Bereichen zu verbessern − für ein echtes Gefühl von „Zuhause“ auf See.

Pierfrancesco Vago, Executive Chairman der Cruise Division der MSC Group, sagte: „Explora Journeys baut Schiffe für die Zukunft, in denen neueste Technologien zum Einsatz kommen. Wir nutzen alternative Energielösungen für unsere Schiffe, sobald diese verfügbar werden. Die Ankündigung von heute ist ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg, bis zum Jahr 2050 den gesamten Kreuzfahrtbetrieb der beiden Marken emissionsfrei zu gestalten. Sie ist außerdem ein Beweis für unser Engagement in die fortschrittlichsten Schifffahrtstechnologien zu investieren, um nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Der Übergang zu einem emissionsfreien Betrieb der Schifffahrtsbranche ist die größte Herausforderung, der wir uns jemals stellen werden. Wir können dieses Ziel nur erreichen, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt – durch Investitionen in Forschung und Entwicklung und durch erhebliche Investitionen sowohl von Unternehmen als auch von Regierungen.“

Flüssigerdgas (LNG) ist der sauberste Schiffskraftstoff, der derzeit in großem Maßstab verfügbar ist, und eliminiert praktisch alle Luftschadstoffemissionen wie Schwefeloxide (99 Prozent), Stickoxide (85 Prozent) und Feinstaub (98 Prozent). Im Hinblick auf die Emissionen mit globalen Auswirkungen spielt Flüssigerdgas (LNG) eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung des Klimawandels, da die Motoren das Potenzial haben, die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen um bis zu 25 Prozent zu reduzieren. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von biologischem und synthetischem Flüssigerdgas (LNG) in der Zukunft wird diese Energiequelle zudem einen Weg zu einem CO2-freien Betrieb eröffnen.

Mit den beiden zusätzlichen Schiffen, die Gegenstand der heutigen Absichtserklärung sind, erhöht sich die Investition von Explora Journeys in seine Flotte auf 3,5 Mrd. Euro. Darin enthalten sind jeweils 120 Millionen Euro für die Ausstattung der EXPLORA III und IV mit LNG-Motoren, eine Änderung, die aufgrund der erheblichen Umgestaltung der Schiffe, die nun 2026 und 2027 ausgeliefert werden, eine vorübergehende Arbeitsunterbrechung erforderte. 

Michael Ungerer, Chief Executive Officer von Explora Journeys, fügte hinzu: „Diese mutigen Schritte, unsere Baupläne zu ändern, erhebliche zusätzliche Investitionen in laufende Aufträge zu tätigen und trotz der Wirtschaftslage Aufträge für zwei weitere Schiffe mit neuer Technologie zu bestätigen, sind nur bei einem Familienunternehmen möglich. Das zeigt auch deutlich unser uneingeschränktes Engagement, Schiffe zu betreiben, die für künftige Generationen von Luxusreisenden attraktiv und ansprechend sind. Nachhaltigkeit ist die neue Handwerkskunst und wir fühlen uns geehrt, diese Vorreiterrolle in der Branche und im gesamten Reisesektor einzunehmen.“

Pierroberto Folgiero, Chief Executive Officer von Fincantieri, kommentierte: „Dies ist die erste große Vereinbarung für einen Neubau nach der Pandemie und zeugt nicht nur vom weiteren Wachstum unserer langjährigen Partnerschaft mit MSC, denen wir danken, sondern auch vom Vertrauen beider Gruppen in die Zukunft der Kreuzfahrtindustrie. Diese Schiffe werden es uns ermöglichen, Spitzentechnologien zu implementieren, die darauf abzielen, die Umweltbilanz deutlich zu verbessern, und damit den Grundstein für weitere Entwicklungen zu legen.“ 

Folgiero fügte abschließend hinzu: „Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein Schlüsselfaktor ist, um unser Wachstum mittel- und langfristig zu sichern. Wir werden weiterhin entschlossen handeln, um Vorreiter in einer Branche zu sein, in der wir schon immer eine Führungsposition innehatten.“

Alle sechs Schiffe von Explora Journeys werden mit den neuesten Umwelt- und Schifffahrtstechnologien ausgestattet und verfügen über die neueste Technologie zur selektiven katalytischen Reduktion, die eine Verringerung der Stickoxidemissionen um 90 Prozent ermöglicht. Außerdem sind sie mit Landstromanschlüssen ausgestattet, um die Emissionen im Hafen zu verringern und verfügen über Lärmschutzsysteme, die zum Schutz der Unterwasserwelt beitragen. Alle Schiffe werden außerdem mit einer umfassenden Palette an energieeffizienten Geräten an Bord ausgestattet sein, um die Nutzung der Motoren zu optimieren und so die Emissionen weiter zu reduzieren.

Die Unterzeichnung des Vertrags im Zusammenhang mit der Absichtserklärung erfolgt branchenüblich unter der Bedingung, dass eine Finanzierung gewährt wird.

Text: PM Explora Journeys


Pressemitteilung von Fincantieri (Englisch) vom 06. Juli: MSC AND FINCANTIERI ANNOUNCE THE CONSTRUCTION OF TWO NEXT GENERATION EXPLORA JOURNEYS HYDROGEN-POWERED CRUISE SHIPS WITH INDUSTRY FIRST FEATURES