Schlagwort: Neptun Werft

Forschungsschiff METEOR IV auf Kiel gelegt

Pressemitteilung

Der Bau des neuen deutschen Forschungsschiffes METEOR IV hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Mit der Kiellegung auf der Rostocker NEPTUN WERFT hat heute die Montage des Schiffskörpers begonnen. Die MEYER Gruppe baut das Forschungsschiff gemeinsam mit der niedersächsischen Werft FASSMER im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

„Nur zwei Monate nach dem Brennstart beginnt nun der Zusammenbau der einzelnen Bauteile für die METEOR IV. Auf unseren Werften in Rostock und Papenburg sowie gemeinsam mit der Fassmer Werft haben wir eine erfahrene und schlagkräftige Mannschaft, die an diesem wegweisenden Forschungsschiff arbeitet”, sagt Geschäftsführer Thomas Weigend.

Bild: Neptun Werft

Die Fassmer-Werft hat große Erfahrungen beim Bau von Behörden- und Forschungsschiffen sowie in der Zusammenarbeit mit Ministerien, während die MEYER Gruppe ihr Wissen vom Bau des Forschungsschiffs Sonne in das Projekt einbringt.

Die neue METEOR IV hat eine Länge von etwa 125 Metern und eine Vermessung von ca.10.000 BRZ. An Bord haben neben 35 Wissenschaftler:innen 36 nautische und technische Besatzungsmitglieder Platz. Die METEOR IV ist für den weltweiten multifunktionalen und interdisziplinären Forschungseinsatz, schwerpunktmäßig im Atlantik, konzipiert. Der Neubau wird einen wichtigen Beitrag für die nationale und internationale Meeresforschung, insbesondere auf den Gebieten der Klima- und Umweltforschung leisten.

Das Forschungsschiff METEOR IV soll 2026 abgeliefert werden und ersetzt die bestehende METEOR sowie die bereits außer Dienst gestellte POSEIDON.

Text: PM Neptun Werft

Viking lässt in Ägypten in Serie bauen

Der amerikanische Flusskreuzfahrtspezialist Viking River Cruises lässt erstmals parallel in Deutschland und Ägypten Kreuzfahrtschiffe in Serie bauen. Nachdem seit 2010 insgesamt 65 Flusskreuzfahrtschiffe für Viking bei der Neptun Werft in Rostock zu Wasser kamen, ist jetzt das zweite Kreuzfahrtschiff bei der ägyptischen Masara Shipyard in Kairo zu Wasser gekommen. 

Die Viking Aton wurde am 4. April mit einer Feierstunde ins Nilwasser gesetzt. Das Aufschwimmen von Viking Aton wurde gemeinsam vom Viking-Vorstand Torstein Hagen und Sayed Farouk, dem Vorsitzenden von The Arab Contractors (Osman Ahmed Osman & Co.) ausgelöst. Arab Contractors ist für den Bau der Schiffe verantwortlich. 


Viking Aton, Animation: Viking

Die für 82 Passagiere ausgelegte Viking Aton soll nach der Endausrüstung im August zur Viking Osiris stoßen, die seit Sommer 2022 für Viking auf dem Nil kreuzt. Auf dem Fluss bietet Viking mit wachsender Beliebtheit die 12-tägigen Pharaonen und Pyramiden-Touren an.

„Wir freuen uns über das anhaltend starke Interesse an unseren Nilreisen. Unsere Gäste sind neugierige Entdecker, und Ägypten bleibt wegen seiner vielen kulturellen Schätze ein Reiseziel von großem Interesse“, sagte Torstein Hagen. Deshalb seien die Termine für 2025 auch bereits buchbar. 

Die Viking Aton ist 78 Meter lang und hat eine Vermessung von 3600 BRZ. Der in Luxor beheimatete Neubau hat drei Decks und 41 Kabinen. Beim Design hat Viking nach eigenen Angaben an dem traditionellen mit dem skandinavischen Stil festgehalten, wie er für alle Viking-Schiffe typisch ist. Auch beim Aussehen hat sich Viking an die Longships von Neptun gehalten. Bugform und Beleuchtung sind identisch.

Bei der Masara Werft wird jetzt der Rumpf der Viking Ra folgen. Bis 2025 will der Anbieter nach eigenen Angaben sechs Schiffe auf dem Nil haben, wobei zwei neue Schwesterschiffe hinzukommen. Im Bau befinden sich auch Viking Hathor und die Viking Sobek, die 2024 und 2025 abgeliefert werden.

Unterdessen wurde in Rostock bei der Neptun Werft ein weiterer 125 Meter langer Neubau aus der Longship-Serie für Viking bestellt. Das 66. Schiff von Neptun soll 2025 auf der Seine in Frankreich zum Einsatz kommen.  FB

„Disney Treasure“ klar zum Aufschwimmen

Ein halbes Jahr nach dem Baubeginn ist das zweite Schiff der Triton-Klasse bei Disney bereit für das Aufschwimmen. Die 140 Meter lange und über 10.000 Tonnen schwere Maschinenraumsektion wird in Rostock bei der Neptun Werft auf das Aufschwimmen vorbereitet.

Die Sektion mit den vier MAN-Motoren und zwei großen LNG-Tanks wurde bereits aus der Schiffbauhalle auf das große Schwimmdock gezogen und ausgerichtet. Die Floating Engine Room Unit (Feru) ist die größte Einzel-Sektion des 341 Meter langen Schiffes.

Die Sektion ist bereits auch mit der gesamten Schiffstechnik für die Maschinen ausgerüstet. Kabel, Rohre und Schalttechnik sind ebenfalls eingebaut. An den Enden sind die Abteilungs-Schotts als wasserdichte Abteilungen geschlossen und verriegelt. So kann diese Sektion auch längere Strecken über die offene See geschleppt werden.


Foto: Frank Behling

Nach dem Aufschwimmen in Rostock soll diese Maschinenraum-Sektion dann von Rostock nach Papenburg geschleppt werden. In einem genau geplanten Verfahren wird die 39 Meter breite Sektion von zwei Schleppern die Ems rauf geschleppt und bei der Meyer Werft vorerst an die Ausrüstungspier gelegt. Dort wird die Sektion dann mit den in Papenburg und Polen gebauten Rumpfsektionen komplettiert und später eingedockt. Im Baudock der Werft erfolgt ab Sommer 2023 die Montage des Rumpfes.

Der Neubau mit der Nummer 706 soll Anfang 2024 als Disney Treasure in Dienst gestellt werden. Es ist nach der Disney Wish das zweite Triton-Schiff. Der Name für das dritte Schiff der Klasse steht noch nicht fest.

Nach der Disney Treasure wird in Rostock die nächste Maschinen-Sektion mit Motoren für Turku in Finnland gebaut. Es handelt sich dabei um das zweite Icon-Schiff für Royal Caribbean.

Die Neptun Werft in Rostock ist aktuell noch ausgelastet. Für die Vollauslastung ab 2024 sucht die Werft aktuell noch Aufträge. Neben einem Forschungsschiff sollen auch Marineaufträge der Werft eine Auslastung sichern. FB

NEPTUN WERFT seit 25 Jahren Teil der MEYER Gruppe

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Die NEPTUN WERFT hat Grund zum Feiern: Am 27. August 1997 schlossen sich die Werften in Papenburg und Rostock zur MEYER NEPTUN Gruppe zusammen. Damit ist die NEPTUN WERFT seit 25 Jahren Teil der MEYER Gruppe. Die Werft an der Ostsee blickt auf eine lange Schiffbautradition zurück: Sie geht auf ein 1850 gegründetes Unternehmen zurück und hat seit dieser Zeit mehr als 1.500 Schiffe neu gebaut und weitere tausend repariert.

Heute gehört die Werft mit ihren 500 Mitarbeitenden zu den Marktführern im Bau von Flusskreuzfahrtschiffen. Mit dem Bau schwimmender Maschinenraummodule hat sich die NEPTUN WERFT zudem zu einem entscheidenden Bindeglied zwischen der MEYER WERFT in Papenburg und MEYER TURKU in Finnland entwickelt. Aber auch Fähren, Gastanker, Forschungsschiffe und andere Spezialschiffe zählen zum Produktportfolio.

„In den vergangenen 25 Jahren hat sich die NEPTUN WERFT zu einem bedeutenden Standort für die MEYER Gruppe entwickelt und trägt heute wesentlich zu dessen Erfolg bei. Durch kontinuierliche Investitionen hat sich die Werft stets weiterentwickelt, wie beispielsweise mit dem Neubau der Halle 8a, die 2018 in Betrieb gegangen ist. Wir freuen uns sehr, nun gemeinsam dieses Jubiläum zu feiern“, sagt Geschäftsführer Bernard Meyer.

1997 investierte Bernard Meyer in eine Werft, die zum Erbe des Bremer Vulkan gehörte und die wie viele andere frühere Betriebe der ehemaligen DDR zuvor bereits Massenentlassungen hinter sich hatte. In den Folgejahren wurden auf der Rostocker Werft zunächst Stahlbausektionen für den Standort Papenburg gefertigt und vor allem Schiffsreparaturen durchgeführt. Denn aufgrund strikter EU-Regeln durfte NEPTUN zunächst keine seegängigen Schiffneubauten produzieren. Im Jahr 2000 wurde der 

Werftstandort vom Stadtzentrum Rostocks vollständig nach Warnemünde verlagert. Dort folgte das erste eigene, größere Projekt für den Standort: Das Containerschiff Al Shuwaikh wurde 2001 zu einem Tiertransportschiff umgebaut.

Zu dieser Zeit hatte die Werft neue Aufträge für den Bau anderer Schiffstypen an Land ziehen können: der Bau von Flusskreuzfahrtschiffen begann. Dieser Markt wurde die Kernkompetenz der Werft und prägte weit über die nächste Dekade den Erfolg der Werft. Im Jahr 2002 wurden die ersten beiden Flusskreuzfahrtschiffe, die A-Rosa Bella und die A-Rosa Donna, abgeliefert. Weitere Binnenfahrtgastschiffe für A-Rosa, Premicon und Viking folgten. Im vergangenen Jahr beendete die NEPTUN WERFT mit 65 Flusskreuzfahrtschiffen für Viking River Cruises die längste Serie an Schwesterschiffen weltweit. Damit hat die Werft in Warnemünde bis heute insgesamt 82 Flusskreuzfahrtschiffe abgeliefert.

NEPTUN arbeitet zudem intensiv an Forschungsprojekten in diesem Markt. Beispielsweise wird mit dem River Cell Demonstrator intensiv an neuen klimaneutralen Formen der Energieerzeugung mittels Brennstoffzellen geforscht.

Seit 2017 fertigt die NEPTUN WERFT mit schwimmenden Maschinenraummodulen die Herzstücke für die Kreuzfahrtschiffe der MEYER WERFT und von MEYER TURKU. Begonnen mit dem Modul für die AIDAnova hat die Werft bis heute 13 von ihnen an die Werften innerhalb der Unternehmensgruppe geliefert.

Text: Meyer Werft / NEPTUN WERFT 

MEYER und FASSMER übernehmen Schiffbau-Weltmarke

Familiengeführte Werften beschließen gemeinsame Übernahme von NEPTUN SHIP DESIGN in Rostock

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Die MEYER Gruppe und das Unternehmen FASSMER beschließen den gemeinsamen Kauf des renommierten Schiffbau-Ingenieurbüros NEPTUN SHIP DESIGN in Rostock mit rund 100 Mitarbeitern. Das Unternehmen mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und Kunden auf der ganzen Welt soll weiterhin eigenständig und in der bisherigen Struktur operieren. Zur Stärkung des Ingenieurbüros sollen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Damit kann NEPTUN SHIP DESIGN auch künftig weltweit Kunden mit seinem anerkannt hohen Know-how bedienen, während gleichzeitig Projekte für die zwei deutschen Werftengruppen umgesetzt werden. MEYER und FASSMER stärken damit ihre Ausrichtung auf Entwicklung und Bau hochkomplexer Spezialschiffe, auf die sich der künftige Markt für Schiffsneubauten konzentrieren wird.

Damit engagieren sich zwei erfolgreiche deutsche Spezialwerften, die in siebter und fünfter Generation als Familienunternehmen geführt werden, für den Erhalt qualifizierter Schiffbau-Arbeitsplätze in Deutschland. Eine Zustimmung des Kartellamts für die Übernahme steht noch aus.

„Wir stärken mit unserem Engagement bei der NEPTUN WERFT, MEYER NEPTUN Engineering und nun bei NEPTUN SHIP DESIGN unseren Standort Rostock. Für uns ist dieses Engagement ein klares Bekenntnis zu diesem Standort.“, sagt Bernard Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT.

„Die Herstellung technisch komplexer Spezialschiffe ist sehr konstruktionsintensiv und erfordert viel Erfahrung. Mit NEPTUN SHIP DESIGN gewinnen wir einen Partner, der uns bereits in den vergangenen Jahren, beispielhaft auch bei dem Neubau der mit LNG betriebenen „ATAIR“, mit viel Kompetenz unterstützt hat. Der Spezialschiffbau wird auch künftig in Deutschland und Europa den Neubaumarkt dominieren. Wir sehen daher viel Potential in dieser Zusammenarbeit“, ergänzt Harald Fassmer, geschäftsführender Gesellschafter bei FASSMER.

„Ich bin sehr froh, dass wir zwei renommierte deutsche Unternehmen gefunden haben, die die Arbeitsplätze bei NEPTUN SHIP DESIGN erhalten und das Unternehmen weiterentwickeln wollen“, sagt Dr. Christoph Morgen, Insolvenzverwalter der MV Werften.

Weiterer Rückenwind für Nachhaltigkeitsstrategie

Die MEYER Gruppe und FASSMER bauen damit ihre Kooperation weiter aus. Beide Werften entwickeln und bauen bis 2026 das neue deutsche Forschungsschiff METEOR IV. „An diesem Projekt wird auch NEPTUN SHIP DESIGN einen maßgeblichen Anteil haben und damit eine neue langfristige Perspektive erhalten. Zusätzlich planen wir, neue Ingenieure einzustellen. Diese Kooperation unterstützt uns dabei, unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Alle drei Unternehmen engagieren sich schon seit vielen Jahren dafür. Nun verleihen wir diesen Aktivitäten gemeinsam weiteren Rückenwind und können unsere Lösungen für eine nachhaltige Schifffahrt auch außerhalb unserer Werftengruppen anbieten.“, sagt Malte Poelmann, Chief Technology Officer der MEYER Gruppe.

Besonders erfreulich ist, dass sich auch die langjährigen Geschäftsführer des Ingenieurbüros wieder als Gesellschafter engagieren werden. Unter der Geschäftsführung von Helge Sell, Stephan Merkel und Roland Gräber blickt NEPTUN SHIP DESIGN auf eine mehr als 30-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit hat NEPTUN SHIP DESIGN viele erfolgreiche Projekte, auch mit der NEPTUN WERFT und FASSMER, realisiert. Zuletzt war das Unternehmen Teil der insolventen MV Werften. 

„Diese Kombination von Kontinuität, neuen Impulsen sowie konkreten Aufträgen von MEYER und FASSMER und weiteren deutschen Werften verleiht NEPTUN SHIP DESIGN positive Zukunftsaussichten.“, sagt Helge Sell, Geschäftsführer von NEPTUN SHIP DESIGN.

Text: PM Meyer Werft / Meyer Gruppe

MEYER NEPTUN Engineering startet mit Pionier-Team

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Als Start-Up mit acht Mitarbeitern hat MEYER NEPTUN Engineering Anfang 2022 die Arbeit an ersten Projekten aufgenommen. Das Team soll in den kommenden Monaten auf mehr als 50 Ingenieure wachsen.

Die ersten Mitarbeiter leisten nun zunächst Pionierarbeit. „MEYER NEPTUN Engineering ist ein Start-Up, bei dem die Mitarbeiter auch den Aufbau des Unternehmens mit gestalten. Gleichzeitig haben wir die Sicherheit, innerhalb der MEYER Gruppe bereits Projekte zu haben, die für Engineering-Arbeit in den kommenden Jahren sorgen“, sagt Malte Poelmann, Geschäftsführer von MEYER NEPTUN Engineering.

Für die neuen Mitarbeiter steht nun eine Einarbeitung in Rostock sowie eine intensive Austauschphase mit den bestehenden Engineering-Teams in Papenburg an.

Foto: MEYER NEPTUN Engineering

Wichtige Aufgaben für die Schifffahrt der Zukunft

Das neue Kompetenzzentrum wird besonders innovative Lösungen für den Schiffbau entwickeln. Im Vordergrund stehen die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe, dazu nachhaltige Lösungen als Nachrüstung bestehender Flotten, Forschungsschiffe und Offshore-Anlagen. „Unsere Aufgaben sind eine einmalige Kombination aus konkreten Schiffsprojekten und wegweisender Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Dafür suchen wir weiterhin nach Talenten, die mit uns die Schifffahrt der Zukunft gestalten wollen“, beschreibt Geschäftsführer Manfred Müller-Fahrenholz.

Mit MEYER NEPTUN Engineering hat die MEYER Gruppe am Standort der NEPTUN WERFT 2021 ein neues Kompetenzzentrum für Spezialschiffe gegründet. „Das ist eine Investition in die Zukunft des gesamten Schiffbaustandortes Deutschlands. Unsere Wahl für Rostock ergibt sich aus dem maritimen Know-how der Region mit einem starken Netzwerk an mittelständischen Partnerfirmen, die Nähe zur Fraunhofer-Gesellschaft, zur Universität Rostock und die Nähe zur NEPTUN WERFT“, sagt Malte Poelmann.

Text: PM Meyer Werft/MEYER NEPTUN Engineering

NEPTUN WERFT beendet 2021 mit neuem Auftrag

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  • Rumpf für 120 Meter lange Megayacht entsteht bis 2023
  • Fokus auf Forschung & Entwicklung für Schiffahrt der Zukunft

Die NEPTUN WERFT beendet ein Jahr der Veränderungen mit einem neuen Auftrag und schließt so eine weitere kurzfristige Beschäftigungslücke. Bis zum Jahr 2023 entsteht ein 120 Meter langer Rumpf für eine Megayacht. Bei diesem Projekt kooperiert die MEYER Gruppe mit der Yachtwerft Abeking & Rasmussen aus Lemwerder bei Bremen. Dort wird das Schiff fertiggestellt.

Die Fertigung des Rumpfes ist unabhängig vom Engagement der MEYER Gruppe beim Bau von Megayachten unter der Marke MEYER Yachts. Weitere Informationen wie Baustart, Auftraggeber, Design, Flagge und technische Details können leider aufgrund der vereinbarten Vertraulichkeit im Yacht-Geschäft nicht genannt werden.

Für die NEPTUN WERFT ist dieser Auftrag ein wichtiger Schritt, um die letzte kurzfristige Auslastungslücke in 2022 zu füllen, Unterlasten zu vermeiden und damit Beschäftigung zu sichern. „Wir gehen dabei einen weiteren Schritt bei der Diversifizierung unserer Produktpalette.“, sagt Bernard Meyer, Geschäftsführer der NEPTUN WERFT.

Bereits im Juli hat die NEPTUN WERFT einen großen Schritt bei der Beschäftigungssicherung gemacht. Als Partner der Lürssen Werft wird die MEYER Gruppe wichtige Aufgaben bei der Konstruktion und beim Bau von zwei Marinebetriebsstoffversorgern übernehmen. Die NEPTUN WERFT wird dabei den Großteil der Fertigung übernehmen.

„Somit verfügt die NEPTUN WERFT nun mit dem Megayacht-Rumpf, den zwei Marine-Betriebsstoffversorgern und sieben Maschinenraum-Modulen für die Werften der MEYER Gruppe über ein Auftragsbuch, das das Unternehmen mit seiner angepassten Mannschaftsstärke für die kommenden Jahre auslastet und somit den Standort sichert.“, sagt Lars-Gunar Klasen, Betriebsleiter der NEPTUN WERFT.

2021 hat die NEPTUN WERFT mit der Ablieferung der Flusskreuzfahrtschiffe Viking Gymir und Viking Egdir die letzten Neubauten einer Serie von insgesamt 65 Schiffen an Viking River Cruises abgeliefert. Zudem stellte das Unternehmen zwei Maschinenraum-Module für die Kreuzfahrtschiffe ARVIA (P&O Cruises) und Carnival Celebration (Carnival Cruise Line) fertig.

Fokus auf Innovation für die grüne Schifffahrt

Im Forschungsprojekt RiverCell2 hat die NEPTUN WERFT große Fortschritte bei der Entwicklung einer hybriden Energieversorgung von Flusskreuzfahrtschiffen mit Brennstoffzellen und alternativen Treibstoffen gemacht. Dazu betreibt die NEPTUN WERFT einen Demonstrator in einer Schiffssektion zur Erprobung von Brennstoffzellensystemen. Ziel ist es, in Zukunft auch Flusskreuzfahrtschiffe mit diesem umweltfreundlichen Antrieb auszustatten.

Text: PM Neptun Werft

Wenn Windhorst und Meyer gemeinsam die Zukunft planen

In der deutschen Schiffbau-Szene ist Bewegung. Die Pandemie hat auch die Werften schwer getroffen. Fast alle Werften kämpfen mit Problemen. Deshalb gab es in dieser Woche zwei wichtige Veranstaltungen. Fast zeitgleich präsentierten Bernard Meyer und Lars Windhorst ihre neuen Pläne für den Schiffbau.

Da der Bau von Kreuzfahrtschiffen deutlich an Dynamik verliert, sollen neue Aufträge die Bücher füllen. Bei der Meyer Werft ist es der Standort in Rostock, der eine Änderung erfahren wird. In Rostock werden zukünftig unter dem Logo der Neptun Werft auch Marine- und Spezialschiffe gebaut.

Außerdem sollen an der Warnow in einem neuen Kompetenzzentrum Konzepte für schadstoffarme oder sogar klimaneutrale Antriebsformen für Seeschiffe entwickelt werden. Deshalb werden dort 50 junge Ingenieure ihre Arbeitsplätze bekommen.    

Bernard Meyer (Archiv), Foto: enapress.com

„Es ist eine Investition in die Zukunft des gesamten Schiffbaustandortes Deutschlands. Unsere Wahl für Rostock ergibt sich aus dem maritimen Know-how der Region mit einem starken Netzwerk an mittelständischen Partnerfirmen, die Nähe zur Fraunhofer-Gesellschaft, zur Universität Rostock und die Nähe zur Neptun Werft“, so Malte Poelmann, Mitglied der Geschäftsleitung Meyer Werft, zuständig für die technischen Büros.

Aktuell baut die Werft Personal in der Fertigung ab. Die Kapazitäten beim Stahlbau werden reduziert. „Die Situation ist äußerst anspruchsvoll, am Standort Rostock und auch am Standort Papenburg verlieren zahlreiche Mitarbeiter vor allem aus Produktionsbereichen ihren Arbeitsplatz. In der Fertigung haben wir in den kommenden Jahren 40 Prozent weniger Arbeit. Gleichzeitig haben die Ingenieure in den Technischen Büros durch neue Einzelaufträge etwa 40 Prozent mehr Arbeit zu bewältigen. Auch in Papenburg suchen wir für diesen Bereich weitere Mitarbeiter“, erklärt Malte Poelmann.

Ähnlich die Lage in Schleswig-Holstein. Zeitgleich mit Bernard Meyer in Rostock präsentierte Lars Windhorst in Rendsburg (Schleswig-Holstein) seine Zukunftspläne für den deutschen Schiffbau.

Lars Windhorst und Philipp Maracke,
Foto: Frank Behling

„Es gibt eine wahnsinnig große Nachfrage nach großen Luxusyachten. Deshalb machen wir uns um Aufträge für die Werften keine Sorgen. Besonders innovative Antriebe sind dabei gefragt“, sagte Lars Windhorst. Er ist neuer Eigner der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft und der Rendsburger Nobiskrug-Werft.

150 Millionen Euro investiert die Tennor Gruppe von Lars Windhorst in die Schiffbau-Aktivitäten in Schleswig-Holstein. Ein Fokus sind dabei die Luxusyachten. „Wir wollen aber auch andere, sehr hochwertige Spezialschiffe bauen“, kündigt sein Geschäftsführer Philipp Maracke an, der die Werftengruppe führt. Mit der Belegschaft von 645 Mitarbeitern sollen 2022 dort neue Projekte realisiert werden.  

Die beiden Werften bereiten sich auf neue Aufträge für die kommenden Jahre vor. Ob dabei auch Expeditions-Kreuzfahrer eine Rolle spielen, ist nicht bekannt. Gleich mehrere Kreuzfahrtreedereien sowie die Containerreederei Maersk planen aber die Realisierung von komplett kohlenstoff- und emissionsfreien Antrieben. Dabei sind Antriebssysteme mit Batterien, Wasserstoff oder LNG als Optionen im Gespräch. FB


Nach Zustimmung des Kartellamtes: FSG und Nobiskrug bündeln Kompetenzen

Zwei im Fähr- und Megayachtbau kompetente norddeutsche Werften arbeiten künftig betriebsübergreifend zusammen: Die Übernahme der Rendsburger Nobiskrug-Werft durch die zur Tennor-Gruppe gehörende Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) ist offiziell abgeschlossen. Das Bundeskartellamt habe die Freigabe für den bereits am 16. Juli erfolgten Verkauf erteilt, teilte der Insolvenzverwalter der Nobiskrug-Werft, Hendrik Gittermann, am Donnerstag mit. Damit sei die Übergabe des Geschäftsbetriebs der Rendsburger-Werft mit rund 280 Beschäftigten an die FSG rechtswirksam.

Wie Lars Windhorst, Gründer und Eigentümer der Tennor Gruppe, am Donnerstag auf einer Mitarbeiterversammlung in Rendsburg erklärte, werden beide Werften künftig unter einer Leitung arbeiten, aber an ihren bewährten Standorten bestehen bleiben. Dazu werden die Kompetenzen des Spezialisten für Handels- und Marineschiffe FSG an der Flensburger Förde mit denen des Spezialisten für Superyachten Nobiskrug am Nord-Ostsee-Kanal gebündelt. Insbesondere in den Bereichen Konstruktion, Einkauf und Verwaltung werden die insgesamt 645 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig standortübergreifend zusammenarbeiten. Auch in der Fertigung soll eine enge Kooperation aufgebaut werden. Davon würden beide Unternehmen gleichermaßen, profitieren das Management werde den neuen Verbund als Einheit leiten.

Nobiskrug-Geschäftsführer Philipp Maracke, Investor Lars Windhorst und Betriebsrat Marcus Stöcken. Foto: Cord Schellenberg

„Es ist unser strategisches Ziel, in beiden Wachstumsmärkten relevante Marktanteile zu erreichen und gleichzeitig technische Innovationen zu entwickeln. Emissionsfreiheit ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Schiffseigner und Reeder, auch dafür vereinen wir heute die Kräfte von FSG und Nobiskrug.“, so Windhorst. Eine symbolische Kiellegungsplatte dokumentiert diesen Tag Werftgeschichte.

Für Philipp Maracke, der FSG und Nobiskrug als Geschäftsführer leitet, steht die Verbindung beider Belegschaften an erster Stelle: „Mit der Übernahme der Nobiskrug Werft stellen wir uns breit auf. Auf beiden Werften ist enormes Know-how für den Bau von spezialisierten und technisch komplexen Schiffen vorhanden, welches sich bestens ergänzt. Die gegenseitige Unterstützung beim standortübergreifenden Arbeiten werde dazu führen, dass die Beziehungen zu den und den und Lieferanten noch enger werden. Die Werften seien geographisch optimal miteinander verbunden.

Betriebsrat Marcus Stöcken setzt auf die gemeinsame Entwicklung einer langfristigen Perspektive für das Unternehmen: „Die gesamte Belegschaft von Nobiskrug steht für Handwerkskunst. Ob Planer, Kaufleute, Mechaniker, Ingenieure oder Schlosser – wir bieten Yachteignern aus aller Welt High-Tech-Qualität im Individualschiffbau. Für uns ist ein Miteinander auf Augenhöhe mit dem Investor und der Geschäftsführung wichtig.“ Auch die Fortsetzung einer profunden Ausbildung – aktuell bildet Nobiskrug 16 junge Menschen in sieben unterschiedlichen Berufen aus – sei ihm ein großes Anliegen.

Nobiskrug verfügt über eine hervorragende Anlage, insbesondere das überdachte Trockendock ist für den Bau von Superyachten hervorragend geeignet. Ziel sei es, möglichst alle Bauprojekte fortzuführen. Diesbezüglich soll allen Eignern ein Angebot für den Fertigbau ihres Schiffes unterbreitet werden. Zusätzlich zu den aktuellen Projekten wollen Nobiskrug und FSG neue Projekte angehen. JPM

Meyer Werft: Geringerer Jobabbau möglich

Geringer als geplant könnte bei der Papenburger Meyer Werft der bisher aufgrund der pandemiebedingten Auftragsanpassungen vorgesehene Stellenabbau ausfallen. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Nico Bloem konnte ein vorläufiges Verhandlungsergebnis erzielt werden. Wie er am Mittwoch mitteilte, liege die Zahl 450 auf dem Tisch. Bisher war von der Geschäftsführung der Abbau von ca. 660 Jobs in den Raum gestellt worden. Ein Werftsprecher wollte die Verhandlungen nicht kommentieren.

Ein Lichtblick gab es inzwischen für die Mitarbeiter zur Meyer Werft-Gruppe gehörende Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, die nach dem vorläufigen Ende des Baus von Flusskreuzfahrtschiffen erfolgreich ein neues Geschäftsfeld erschliessen konnte: In enger Zusammenarbeit mit der norddeutschen Lürssen-Schiffbaugruppe als Auftragnehmer für zwei 2024 an die Deutsche Marine zu liefernde jeweils 170 m lange, 24 m breite und 9,5 m tiefgehende Betriebsstofftransporter (MBV707) wird sie den grössten Anteil der beiden Doppelhüllentanker an der Warnow bauen. Die beiden 870 Mio. Euro teuren Marinetanker mit einer Verdrängung von ca. 20 000 t und einer Ladekapazität von rd. 12000 Kubikmetern Flug- und Dieselkraftstoff, die mit jeweils 65 Personen besetzt werden und bis zu drei parallele Betankungen auf See durchführen können, sollen die beiden Einheiten der „Röhn“-Klasse ersetzen. Die ca. 18 kn schnellen Schiffe werden u.a. mit Flugdeck für alle NATO-Helikopter, Krankenstation und modularen Containerstellplätzen für die Unterbringung von Werkstätten oder Ersatzteillagern ausgestattet und sollen höchste Umweltstandards erfüllen. Neptun verfügt zwar über umfangreiche Erfahrungen im Tanker- und Tankbau (einschl. Gastanks), war aber bisher nicht im Marinegeschäft tätig. JPM

Längste Neubau-Serie der Welt beendet – Auftragsbuch leer

Konzept für Flusskreuzfahrtschiff der Zukunft im Fokus

Nach der erfolgreichen Überführung hat die zur Meyer Werft gehörende Rostocker Neptun Werft mit der am 25. März erfolgten Übergabe der beiden Schwesterschiffe Viking Gymir und Viking Egdir an die in Basel ansässige Reederei Viking River Cruises die letzten beiden Flusskreuzfahrtschiffsneubauten ihres derzeitigen Auftragsbestandes abgeliefert. Damit endet zunächst die langjährige Zusammenarbeit zwischen Werft und Reederei, die 2010 mit dem Auftrag für ein einziges Flusskreuzfahrtschiff startete. Mit 65 Einheiten bilden diese Longships nach Werftangaben die längste Serie von Flusskreuzfahrtschiffen weltweit.

Beim finalen Duo wurden zwei Diesel durch Batteriepacks ersetzt, Foto: Neptun Werft

„Zum Abschluss der Serie haben wir mit der Viking Gymir und Viking Egdir noch einmal zwei tolle Schiffe gebaut“, sagt Neptun Werft-Betriebsleiter Lars-Gunar Klasen nicht ohne Stolz. So ist das Duo mit einem hybriden Antriebssystem ausgestattet, d.h. eine Kombination aus Diesel-Motoren und Batterien. In der Vergangenheit waren insgesamt fünf Dieselmotoren für die Energieerzeugung auf den Schiffen dieser Serie installiert. Darunter ein Not- und Hilfsdiesel. Diese beiden Motoren wurden durch Batterien ersetzt und stellen zukünftig den Notbetrieb sicher. Außerdem können sie benötigte Energie bei Lastspitzen abdecken. Die Motoren werden damit im optimalen Bereich betrieben und verbrauchen so weniger Kraftstoff und erzeugen weniger Abgas.

Die Corona-Pandemie und der momentane Stillstand der Flusskreuzfahrtflotte in Europa sorgen derzeit für deutlich weniger Nachfrage nach neuen Schiffen. Der Neptun Werft, die in diesem Segment über viele Jahre hinweg zu den Weltmarktführern gehörte und zudem auch die Maschinenraummodule für die Kreuzfahrtschiffsneubauten der Meyer Werften in Papenburg und Turku zuliefert, fehlt damit in den kommenden Jahren viel Arbeit.

„Wir müssen uns deshalb an die neue Situation anpassen und die Werft schnellstmöglich darauf einstellen“, so Klasen. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen der Werftleitung, dem Betriebsrat und der IG Metall, um die Werft schlagkräftig für die Zukunft aufzustellen und die Belegschaftsgröße an die neuen Marktbedingungen anzupassen. Sie hofft, die erfolgreiche Partnerschaft mit Viking River Cruises fortsetzen zu können, sobald sich der Markt wieder erholt. Dafür arbeitet man bereits intensiv an neuen innovativen Konzepten für emissionsarme und umweltfreundliche Flusskreuzfahrtschiffe der Zukunft. JPM