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„Ocean Majesty“ wird Wohnschiff: Hansa Touristik sucht Ersatz für beliebten Klassiker

Die Boulevard-Presse witterte dahinter einen „Geheimplan“: Kurz bevor die von Hansa Touristik seit 2013 in Charter (jeweils von Mai bis Oktober) eingesetzte Ocean Majesty nach einer 21-tägigen Islandreise von Lerwick kommend am 5. August in Hamburg eingetroffen war seien zuvor auf See die meisten der 220 Besatzungsmitglieder überraschend gekündigt worden und nach Ausschiffung der Passagiere sowie eines Großteils der Besatzung keine neuen Gäste an Bord genommen worden.

Auch die für 2023/24 geplanten Anschlussreisen des Schiffes wurden von der Website des Veranstalters entfernt. Statt eines Passagierwechsels nahm das Schiff am 7. August mit einer Rumpfcrew Kurs auf das ca. 30 km vor Amsterdam am Nordzee-Kanal liegende Velsen, wo es am 9. August gegen 02.00 Uhr eintraf. Statt einer Fortsetzung seines Kreuzfahrtprogrammes sei für das Schiff nunmehr eine weitere Verwendung als schwimmende Unterkunft für Flüchtlinge geplant, hieß es.

Wie Hansa Touristik auf Anfrage am 10. August bestätigte, wird die Ocean Majesty künftig kein Urlaubsort sein, weil sie unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und der immer höher geforderten Umweltauflagen als Schiff mit einem Alter von 58 Jahren diese Auflagen nicht mehr erfüllen könne. Sie werde deshalb künftig in einer anderen Bestimmung ab Anfang September wegen des Mangels an Aufnahmeplätzen in den Niederlanden für Migranten, die bereits eine Aufenthaltsgenehmigung haben und auf eine Wohnung warten, als vorübergehendes Zuhause dienen.


Ocean Majesty, Honfleur (2015), Foto: enapress.coom

Dazu würden alle Annehmlichkeiten eines Kreuzfahrtschiffes wie Pool, Bars, Boutique etc. geschlossen und die öffentlichen Räume in den kommenden Wochen zu Schulungsräumen und Büros umgebaut. Diese Maßnahmen dienen als Unterstützung zur schnellen sprachlichen, beruflichen als auch kulturellen Integration in den Niederlanden und würden kombiniert mit einer Beschäftigung im näheren Umfeld.

Nach Angaben des zuständigen Amtes Inburgering der Kommune Velsen handelt es sich dabei nicht um eine Hotel-, sondern um eine Standardunterbringung, wobei von den Bewohnern u.a. auch der Nachweis bzw. die Erlangung ausreichender Kenntnisse der niederländischen Sprache gefordert wird.

Seit September 2022 stand am VOB-Kai in Velsen dafür die eingecharterte wesentlich größere Silja Europa (BRZ 59912), eine 1993 von der Papenburger Meyer Werft erbaute und von der Slaapschepen Public BV – ein Unternehmen des staatlichen niederländischen Centraal Orgaan Opvang Asielzoekers (COA) – bis Ende 2024 eingecharterte Tallink-Kreuzfahrtfähre, zur Verfügung. Sie war Anfang Juli zur Unterbringung von rd. 1200 Menschen Asylsuchenden in den Rotterdamer Merwehaven verlegt worden.

Wegen des Endes der Ocean Majesty als Kreuzfahrtschiff führt Hansa Touristik aktuell Gespräche über verschiedene Optionen, um auch künftig ein klassisches Kreuzfahrtschiff anbieten zu können, das den aktuellen Anforderungen gerecht wird.

„Wir werden im klassischen Segment bleiben und wieder Kreuzfahrten im kleinen Kreis mit der Bordsprache Deutsch, individuellen Fahrplänen und vielen weiteren Besonderheiten anbieten“, versichert der Stuttgarter Veranstalter. Man wolle das erfolgreiche Konzept mit einem kleinen Klassiker fortführen und hoffe, das neue Programm bis zum Jahresende veröffentlichen zu können.

Die Ocean Majesty war nach Fertigstellung bei der in Valencia ansässigen Werft Union Naval de Levante (UNL) im Jahr 1966 unter dem Namen Juan March als Ro-Ro-Fähre in Dienst gestellt worden. Sie fuhr zunächst einige Jahre zwischen dem spanischen Festland und den Balearen. 1989 erfolgte der Umbau zum Kreuzfahrtschiff für die griechische Reederei Majestic International Cruises die das Schiff als Ocean Majesty mit bis zu 630 Passagieren auf Kreuzfahrt schickte. Nach verschiedenen Wechseln des Charterers und damit verbundenen Namenswechseln erfolgte im Mai 2013 die Übernahme des 136 m langen und 19,2 m breiten 10417 BRZ-Schiffes in die saisonale Charter bei Hansa Touristik.

Aufgrund seiner kleinen Größe konnte das Schiff z. B. den Kanal von Korinth passieren oder in der Schärenlandschaft in den Nordländern kreuzen und viele Häfen anlaufen, die größere Kreuzfahrtschiffe nicht bedienen können. Neben seiner überschaubaren Größe, stilvollen Einrichtung und der gemütlich-nostalgischen Atmosphäre sicherte dies dem Schiff eine große Beliebtheit bei vielen Gästen. JPM

SH Diana – erste Impressionen und Taufevent in Amsterdam

Fotos: enapress.com


Das Taufevent für SH DIANA am 04. Mai 2023


Pressemitteilung von Swan Hellenic zur Taufe: Swan Hellenic’s third and largest ship, SH Diana, sets sail for Arctic following Amsterdam Naming Ceremony Celebrations


Valerie Ann Wilson lässt die Taufflasche am Bug der SH Diana zerspringen.

Taufgesellschaft mit Alfredo Spadon (links), Patin Valerie Ann Wilson und Swan Hellenic CEO Andrea Zito (3. von links), Foto: enapress.com


Valerie Ann Wilson und Offiziere des Schiffs.


Foto: enapress.com

Foto: enapress.com


Foto: enapress.com


Tender, Foto: enapress.com
Foto: enapress.com


Foto: enapress.com

Im Hausboot durchs Land der Windmühlen

Das große Plus gleich vorweg: Freizeitkapitäne brauchen keinen Führerschein, um auf einem Hausboot von maximal 15 Metern Länge durch die Niederlande zu schippern. Ein Mosaik von Windmühlen, Seen, Kanälen, Wiesen, Weiden und idyllischen Orten wie Muiden und Weesp! Und wer mag, kann sogar in Amsterdam einfahren, stellte Andreas Drouve fest.

„In einer Woche kann man bei uns alles sehen“, steigert Base Manager Bas Den Hartogh bei der Einweisung die Vorfreude von Hausboot-Greenhorns und holt aus: „Seen, Kanäle, Flüsse, das Meer, Städte, Dörfer.“­ Strömungen und Gefahren gebe es keine, doch der 42jährige, der auch privat gerne Hausboot fährt, appelliert an die dauernde Wachsamkeit: „Nie vergessen, vor der Abfahrt im Hafen alle Taue zu lösen und das Landstrom­kabel rauszuholen – sonst reißt man den Stromkasten mit.“



Auf die detailreiche Einweisung folgt die Feuertaufe: die Probefahrt. Erst wer unter Bas‘ kritischem Blick den Praxis­test besteht, darf los. Der größte Fehler sei es, „in Hektik“ zu verfallen. „Weniger Geschwindigkeit bedeutet weniger Schaden“, sagt er. Obgleich das Boot von einer­ Gummierung wie bei einem Autoscooter umzogen ist, die vor möglichen Schäden schützt, empfiehlt sich ein moderates Tempo. Bei acht bis zehn Stundenkilo­metern stehen fortan die Zeichen auf Entschleunigung.



Unter Möwen und Blässhühnern

Die Fahrgebiete in Süd- und Nordholland reichen ab der Basis in Loosdrecht bis in die Käsestädte Edam und Gouda,­ bis Leiden und das Seengebiet Kagerplassen. Dörfer und Windmühlen säumen die Wasserstraßen, Schaf- und Rinderweiden, Felder, Wiesen, Inseln, Gewächshäuser. Möwen kreischen. Blässhühner tauchen ab. Kormorane steigen mit peitschenden Flügelschlägen auf. Wer auf Amsterdam zuschippert, sieht weitaus größere Vögel, die den Flughafen Schiphol ansteuern. Typisch­ für die ländliche Architektur sind Backstein­häuser, bei denen die Klischees der Wirklichkeit entsprechen. Vorhänge und Gardinen fehlen in Holland tatsächlich häufig. Frei von Sichtschutz kann man durch die großen Fensterflächen komplett durch Küche und Wohnzimmer in den Garten dahinter blicken. Man hat halt nichts zu verbergen. Oder zeigt gerne, was man hat.

Unterwegs macht man mit dem Boot gegen geringe Liege­gebühren in Häfen fest, doch den Übernachtungsplatz kann man gewöhnlich nicht vorab reservieren. Kurz vor der Ankunft ruft man übers Handy den zuständigen Hafenmeister an. Im Falle der Marina Kaagdorp in Kaag heißt der Bert Gallas. Strahlend erscheint er auf einem Steg und hilft beim Anlegemanöver wie selbstverständlich mit, die Taue an Land zu verknoten…

… Lesen Sie weiter in AN BORD 1/23.

„Volendam“-Charter als Flüchtlingsunterkunft verlängert

Update zu unserer Meldung vom 02.04.2022

Die Stadt Rotterdam hat die dreimonatige Charter des HAL-Kreuzfahrtschiffes Volendam (60906 BRZ) um weitere 10 Wochen bis zum 14. September verlängert, um weiter ukrainische Flüchtlingsfamilien unterzubringen zu können.

Damit müssen sechs weitere Kreuzfahrten gestrichen werden, darunter nach Norwegen, den Britischen Inseln und ins Mittelmeer. Die Passagiere werden auf ähnliche Routen umgebucht und brauchen sich nicht mit HAL in Verbindung zu setzen, die Reederei will sich direkt mit Optionen bei ihnen melden.

Seit ihrer Ankunft Anfang April in Rotterdam hat die 237 m lange und mit rd. 650 Crewmitgliedern besetzte Volendam etwa 1.200 Ukrainer aufgenommen und will im Rahmen der jetzt verlängerten Charter bis zu 1.500 Flüchtlinge beherbergen. Ursprünglich hatte die Stadt Rotterdam das Schiff bis Ende Juni gechartert, jedoch um eine Verlängerung um weitere 10 Wochen gebeten. Im Rahmen der Charter-Vereinbarung stellt Holland America Line warme Mahlzeiten, private Kabinen, Hausmeisterdienste, Wäscherei, Nutzung öffentlicher Räume, Fitnesseinrichtungen, Internetzugang und andere notwendige Dinge zur Verfügung. Dies ist Teil eines größeren Engagements der Niederlande zur Aufnahme von 50 000 Ukrainern, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflohen sind.

„Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die den Gästen entstehen, die für den Sommer auf der Volendam gebucht sind“, sagte Beth Bodensteiner, Chief Commercial Officer von HAL. Das 1999 von Fincantieri in Italien erbaute Schiff wird voraussichtlich am 24. September in Venedig mit der 14-tägigen „Holy Land & Ancient Kingdoms Explorer“-Kreuzfahrt seinen Fahrplan wieder aufnehmen. JPM

Für drei Monate: „Volendam“ als Flüchtlingsunterkunft in Rotterdam

Das 1999 vom der Fincantieri-Werftkonzern in Italien erbaute 60906-BRZ-Kreuzfahrtschiff Volendam der zum Carnival-Konzern gehörenden Holland America Line wird im Rahmen einer von Regierung der Niederlande und der Stadt Rotterdam angekündigten Charter-Vereinbarung zur Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge eingesetzt.

(Archiv), Foto: enapress.com

Dazu wurde das für 1432 Gäste ausgelegte 237m-Schiff gestern von Malaga kommend in Rotterdam erwartet, wo es für drei Monate im Merwehaven, stadtnah an der Nordseite der Maas festmachen sollte, um rund 1.500 Ukrainern ein vorübergehendes Zuhause zu bieten. Das Abkommen ist Teil einer größeren Verpflichtung der Niederlande, 50.000 Personen aufzunehmen, die nach der russischen Invasion aus ihrer Heimat geflohen sind.

„Wir sind in einer einzigartigen Position, um den unmittelbaren Bedarf an Lebensmitteln und Wohnraum decken zu können, daher hielten wir es für sehr wichtig, mit der Stadt Rotterdam bei dem Einsatz dieses Schiffes zusammenzuarbeiten“, so Gus Antorcha, Präsident von Holland America Line. „Unser Unternehmen wurde in Rotterdam mit der Mission gegründet, Einwanderern zu helfen, ein besseres Leben zu finden. Deshalb sind wir heute stolz darauf, ein kleiner Teil einer ähnlichen Mission für Ukrainer zu sein, die auf tragische Weise vertrieben wurden.“

Im Rahmen der Charter-Vereinbarung für die mit rd. 650 Crewmitgliedern besetzte Volendam wird die Holland America Line drei warme Mahlzeiten pro Tag, private Kabinenunterkünfte, Reinigungsdienste, die Nutzung öffentlicher Räume, Fitnesseinrichtungen, Internetzugang und andere erforderliche Serviceleistungen anbieten. „Wir sind bekannt für unseren Service und unsere Gastfreundschaft, und unser Team ist bereit, unsere neuen Gäste so willkommen zu heißen, wie wir Gäste in unserem eigenen Zuhause willkommen heißen würden“, sagte Kapitän Ryan Whitaker. „Es wird wirklich eine Ehre für uns sein, Volendam zu einer komfortablen und fürsorglichen Umgebung für diese Familien zu machen, die so viel durchgemacht haben.“

Foto: Holland America Line

Ursprünglich sollte die Volendam am 15. Mai reaktiviert und zu Reisen von Rotterdam nach Norwegen, den Britischen Inseln und Island eingesetzt werden. Um die dreimonatige Verpflichtung zu erfüllen, wird Holland America Line drei dieser Reisen stornieren und stattdessen den Kreuzfahrtbetrieb am 3. Juli wieder aufnehmen. Den Gästen der stornierten Kreuzfahrten sollen Reisen auf ähnlichen Routen angeboten werden. „Wir hoffen, dass sie diese besondere Situation verstehen und weshalb wir es für wichtig hielten, mit der Regierung bei dieser Initiative zur Unterstützung dieser bedürftigen Familien zusammenzuarbeiten“, so Antorcha.

Die Holland America Group hat bereits mit ihren eigenen ukrainischen Teammitgliedern bei der Lösung von situationsbedingten Schwierigkeiten zusammengearbeitet. Ein Notfallhilfefonds in Höhe von 1 Million US-Dollar bietet ihnen direkte finanzielle Unterstützung. Teammitglieder aus der Region erhalten auch Beratungsunterstützung, kostenlosen Internetservice für die Kommunikation mit der Familie und die Planung von Unterkünften wie einer vorzeitigen Ausschiffung oder einer Verlängerung, um bei Bedarf an Bord bleiben zu können.

Auch hat die Familienstiftung des Vorsitzenden der Carnival Corporation, Micky Arison, und seiner Frau Madeleine drei Millionen US-Dollar für Wohltätigkeitsorganisationen zugesagt, die ukrainischen Flüchtlingen helfen. Darüber hinaus will die Holland America Line versuchen, das Bewusstsein und die Mittel durch ihr On Deck for a Cause-Programm zu erhöhen, bei dem Gäste auf jeder Kreuzfahrt an einem nicht kommerziellen 5K-Fundraising-Spaziergang teilnehmen können, wobei das dabei gesammelte Geld der gemeinnützigen humanitären Organisation Direct Relief zugute kommt.

„Wir stehen für Frieden und unsere Herzen sind bei allen, deren Leben durch die Invasion der Ukraine auf den Kopf gestellt wurde“, sagte Arnold Donald, Präsident und CEO der Carnival Corporation & plc. „Wir haben Besatzungsmitglieder aus 145 Ländern und sind mit Gästen aus Nationen auf der ganzen Welt unterwegs, so dass wir die Auswirkungen dieser humanitären Krise tief spüren und uns vielen anderen anschließen, um Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.“ JPM

Nautische Jahreszahlen 2021, sicheres Jahr, Pandemie ohne Einfluss auf Kontinuität

Pressemitteilung

Die für die sichere und rasche Abwicklung des Schiffsverkehrs sowie für die Einhaltung des Hafensicherheitsgesetzes (Havenbeveiligingswet) verantwortliche Hafenmeister-Abteilung (Divisie Havenmeester) des Hafenbetriebs Rotterdam (Havenbedrijf Rotterdam N.V.) hat das zweite Coronajahr gut überstanden. Die Pandemie brachte die Kontinuität der Dienstleistungen nicht in Gefahr.

Die Anzahl der Seeschiffe, die in Rotterdam anlegte, stieg um ca. 700 auf fast 29.000. Es wurden drei schwere Unfälle verzeichnet. Dabei wurde nur materieller Schaden verursacht. Die Anzahl der Seeschiffe, die 2021 in Rotterdam anlegte, stieg von 28.169 auf 28.876. Diese Zahl liegt unter dem Niveau von 2019, als 29.492 Seeschiffe im Rotterdamer Hafen anlegten. Diese Differenz ist hauptsächlich auf die Maßstabsvergrößerung der Containerschifffahrt zurückzuführen.

Etwas höherer Schaden 

Der nautische Sicherheitsindex für Unfälle (7,5) erzielte einen besseren Wert als der angestrebte Wert, i.e. 7. Der Index für das Sicherheitsumfeld (Safety Environmental Index) bei Inspektionen (7,4) erreichte fast den Zielwert von 7,5. Durch die Pandemie wurden weniger Inspektionen, diese jedoch zielorientierter, durchgeführt. Dadurch kam es zu verhältnismäßig mehr Inspektionsergebnissen. Insgesamt wurden 462 Bußgelder verhängt, davon 76 für Freizeitboote. Die Zahl der Unfälle – die Hälfte davon waren Parkunfälle (67) – stieg von 122 auf 144. Darunter waren auch drei schwere Unfälle: Ein Seeschiff fuhr gegen die Caland-Brücke, ein Binnenschiff streifte ein Seeschiff im Eemhaven und ein Motorschlepper kenterte in der Bocht van Esch nahe der Van Brienenoord-Brücke.

Der Hafenmeister René de Vries blickt zufrieden auf das zweite Coronajahr zurück. „Ich bin stolz auf meine Kolleg*innen. Auch in diesem zweiten Coronajahr kamen die Dienstleistungen nicht in Gefahr und der Hafen blieb gut erreichbar. Zudem war es auch ein sicheres Jahr. 144 Zwischenfälle bei ca. 800.000 Schiffsbewegungen sind kein hoher Wert – wobei die Zunahme der Anzahl der Unfälle natürlich keine Zufriedenheit aufkommen lässt. Häufig handelt es sich um Zwischenfälle, die durch hastiges Verhalten beim Anlegen entstehen. Seeleute sind über eine viel längere Zeit an Bord – die Anforderungen an die Besatzungen sind hoch. Das verlangt zusätzliche Wachsamkeit von uns, denn wir haben die Pandemie noch nicht hinter uns gelassen“, äußert sich der Hafenmeister.

Corona

Die Corona-Pandemie hatte auch 2021 einen dominanten Einfluss auf die Arbeit der Abteilung Hafenmeister. Dies wiederum führte dazu, dass die Arbeit zu bestimmten Zeiten anders organisiert wurde. Inzwischen ist das Verfahren zur Maritime Declaration of Health (MDoH) automatisiert worden. Vorheriges Jahr erforderte diese noch 25.000 manuelle Beurteilungen.

Der Hafenbetrieb und die örtlichen Gesundheitsämter (GGD) hielten auch 2021 jeden Tag zum Thema Pandemie Rücksprache miteinander. Erforderlich war dies vor allem deshalb, weil Besatzungsmitglieder, die an Covid-19 erkrankt waren oder in engem Kontakt damit gestanden hatten, untergebracht und abgelöst werden mussten. Hunderte von Seeleuten verbrachten infolgedessen ihre Isolation oder Quarantäne im Wings/Fletcher Hotel in der Nähe des Flughafens Rotterdam, bevor sie ihre Reise nach Hause oder auf See fortsetzen durften.

Die Dekontaminierung von Schiffen führte gelegentlich zu Großaktionen, bei denen schwimmende Hotels die Besatzung aufnehmen mussten. Die Wechsel der Besatzungen fanden wie üblich in Rotterdam statt, führte jedoch gelegentlich zu einem zusätzlichen Andrang im Wings/Fletcher Hotel. Die Port Health Authority Rotterdam und dieses Hotel haben 2020 einen Partnerschaftsvertrag geschlossen. Die Port Health Authority Rotterdam (PHAR) ist eine Partnerschaft zwischen einer Reihe von Akteuren, zu denen der Hafenbetrieb, die Sicherheitsregion Rotterdam-Rijnmond und das örtliche Gesundheitsamt Rotterdam-Rijnmond gehören. Ein wichtiger Teil des PHAR ist die Bekämpfung von Infektionskrankheiten (z. B. von Corona) im Rotterdamer Hafen.

Der Hafenbetrieb war einer der Initiatoren hinsichtlich der Ermöglichung der Corona-Impfung aller Seeleute. Insgesamt sind seit dem 15. Juni 2021 fast 25.000 Impfungen (mit dem Janssen-Impfstoff) bei Seeleuten durchgeführt worden. Mehr als die Hälfte aller Impfungen erfolgten in Rotterdam. Letzte Woche wurde zudem offiziell mit der ergänzenden Booster-Impfung (mit dem Pfizer-Impfstoff) für Seeleute begonnen.

Text: PM Port of Rotterdam / Hafenbetrieb Rotterdam