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„So gut wie neu“: „Nordlicht“ zurück im Helgolandverkehr 

Bereits 1989 hatte die Nordlicht als erster deutscher HighTech-Katamaran Fahrten nach Hegoland  geboten. Nach einem  Refit ist das  seinerzeit von der norwegischen Fjellstrand-Werft erbaute Schnellschiff  heute (29. April 2022) erstmals in dieser Saison ab der  „Alte Liebe“  in Cuxhaven wieder nach Helgoland gestartet. 

Zuvor hatte das 38,4 m lange, 9,4 m breite und 2,10 m tiefgehende Schiff eine komplette Salonerneuerung erhalten. Auf zwei Decks werden bis zu 272 Plätze in der Comfort-Class und in der Captains-Class angeboten. Die Sitze wurden von Firma „West Mekan“ aus Norwegen zugeliefert und entsprechen dem Komfort-Standard der größeren „Schwester“ Nordlicht II. Viele Plätze finden sich vis à vis an Tischen und für alle anderen wurde die Beinfreiheit großzügig bemessen. 

Darüber hinaus wurde die Nordlicht mit einem aktiven Motion-Damp-System zur Wellenstabilisierung nachgerüstet. Erst vor kurzem waren erstmals die hinter den Motoren – zwei  Diesel des Typs  MTU 396 mit einer Leistung von je 1800  kW – liegenden Wasserstrahlantriebe erneuert worden: Die  leistungsstarken Rolls Royce Waterjets  mit lenkbarem Wasserstrahl wurden von der ersten auf die vierte Generation gewechselt und können um bis zu 23 Prozent effizienter betrieben werden.  Mit ihnen wird eine Geschwindigkeit von 38 kn (ca.70 km/h) erreicht.  „Unser MS  Nordlicht ist nun so gut wie neu“, ist AG „EMS“-Vorstand Dr. Bernhard Brons überzeugt. 

Zwar sieht sich  die zur AG „EMS“-Gruppe gehörende Reederei Cassen Eils mit ihrem Seebäderschiff Helgoland modern und umweltfreundlich für den Verkehr von und zur Hochseeinsel aufgestellt, jedoch kann der Katamaran andere Zeiten bedienen und flexibler im Hinblick auf Kundenanforderungen eingesetzt werden. „Das Kundenverhalten ändert sich immer wieder“, weiß Peter Eesmann, Geschäftsführer der Reederei Cassen Eils. „Heute erwarten die Gäste, nicht nur einmal am Tag eine Verbindung von Cuxhaven nutzen zu können und auch Insulaner werden zusätzlich Abfahrten für den Besuch des Festlands zu schätzen wissen“. Im Wechsel mit dem größeren Katamaran  Nordlicht II, der erst im November in Dienst gestellt worden war, wird das Schiff bis Ende Oktober im Helgolandverkehr eingesetzt. Zusätzlich zu den Abfahrten ab Cuxhaven, werden ebenso Fahrten von Büsum nach Helgoland angeboten. 

Am 6. April 1989 war die Nordlicht das erste Mal los zu einer Fahrt mit Gästen gestartet. Damals war es eine große Innovation und ein Wagnis. Der High-Tech-Katamaran war zunächst als neues Angebot für den Ausflugsverkehr und für Helgolandreisen von verschiedenen Häfen von der Emder AG „EMS“ angeschafft worden. Weiterhin gab es Touren ab Greetsiel und sogar ab Bremen-Vegesack nach Helgoland.

Zudem war die Nordlicht ein begehrtes Incentive-Produkt. Tatsächlich  war der  Katamaran Wegbereiter für den Schnellverkehr nach Helgoland, aber auf der Insel tat man sich schwer mit dem neuen Super-Kat. Die traditionelle Börte passte mit dem Schnellschiff nicht recht zusammen, schließlich legte es direkt im Hafen an. Im Laufe der Jahre folgten der Nordlicht weitere Katamarane nach, da die schnellere Anreise dem Gästewunsch entsprach.

Bevor die AG „EMS“ jedoch die Nordlicht in Auftrag gab, wurden im November 1983 Testfahrten mit einem Luftkissenfahrzeug der British Hoverkraft nach Borkum durchgeführt. Neben technischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten interessierten damals auch Umweltaspekte und die Akzeptanz der Insulaner die Reederei. Letztlich hätte dieses Fahrzeug jedoch an den Wattflächen anlanden müssen, was die schützenwerten Salzwiesen und Seehundschutzgebiete gestört hätte. Man wollte schon damals einen Schnellverkehr umsetzen und hatte das Doppelrumpfschiff noch nicht wirklich als Alternative in Betracht gezogen. JPM

„Nordlicht II“ trifft im Heimathafen Emden ein

Pressemitteilung

Der Neubau-Katamaran MS „Nordlicht II“ der Emder AG „EMS“ ist nach seiner Reise über die Weltmeere im Heimathafen Emden eingetroffen. Mit Spannung erwarteten viele Zaungäste das Schiff, als es die Große Seeschleuse passierte und schließlich am Südkai festmachte. Danach standen noch einige behördliche Besichtigungen an, um das Schiff final freizugeben, bevor heute mit dem Entladen begonnen wurde.

Rund dreieinhalb Wochen war das Transportschiff MS „PAULA“ der Firma SAL Heavy Lift GmbH Schiff von Singapur mit MS „Nordlicht II“ huckepack unterwegs. Nun stehen noch finale Ausrüstungen an Bord an, wie etwa die Gastronomieausstattung mit Geschirr und Besteck oder das Kassensystem sowie der letzte Feinschliff am bordeigenen Informationssystem. Am wichtigsten sind aber die Probefahrten für die Besatzungen, die sich erst mit der komplett neuen Technik an Bord vertraut machen muss und auch Anlegemanöver stehen auf dem Programm. „Der Zeitrahmen ist sportlich“, erklärt Claus Hirsch, Technischer-Inspektor und Prokurist der AG „EMS“, denn bereits für den 26. November 2021 ist die Schiffstaufe vorgesehen. Auch sind in diesem Jahr noch erste Einsätze von Emden nach Borkum und auch von Cuxhaven nach Helgoland geplant.

Foto: Aktien-Gesellschaft „EMS“

Der Bauauftrag für das Schnellschiff war nach internationaler Ausschreibung an die Penguin Werft in Singapur vergeben worden. Der Bau des Schiffes erfolgte dann im Wesentlichen auf der Penguin-Weft in Batam / Indonesien. Und zur Endausrüstung und für Testfahrten wurde es dann nach Singapur überführt. Für die Penguin-Werft ist es ein Vorzeige-Objekt, da es nicht nur durch Form und Technik, sondern insbesondere auch durch eine exklusive Ausstattung überzeugt. Viele der verbauten Materialien sind Zulieferungen aus Europa bzw. Deutschland, wie etwa die MAN-Motoren oder auch der für die Unternehmensgruppe designte Teppichboden aus den Niederlanden. An manchen Stellen findet man im Schiff bereits Hinweise auf das geplante Einsatzgebiet „Wattenmeer“ oder die Tradition der Reederei im Helgolandverkehr, welche in Form von Wandbildern verdeutlicht wird.

An Bord stehen auf zwei Decks in drei Salonbereichen insgesamt 450 Sitzplätze zur Verfügung, die mit sehr komfortablen Sitzen der Firma West Mekan aus Norwegen ausgestattet sind. Auf dem Hauptdeck und auf dem Oberdeck befinden sich 354 Sitzplätze der „Comfort Class“ und im vorderen Bereich des Oberdecks stehen in der „Captains Class“ weitere 96 Sitzplätze zur Verfügung. Alle Sitzgruppen, die nicht direkt am Fenster liegen, sind als Vis-a-Vis-Plätze mit großzügigen Tischen ausgestattet. In der „Captains Class“ soll künftig Service am Platz geboten werden, aber auch in allen anderen Bereichen sind gastronomische Leistungen erhältlich. Weiterhin befinden sich zusätzlich 54 Sitze und Tische auf dem freien Sonnendeck. 

An Bord werden Prototypen eines energiesparenden und hocheffizienten Motorentyps der Firma MAN, nämlich des Typs 175 D, eingesetzt. Diese werden mit dem innovativen synthetischen Kraftstoff GTL (Gas-to-liquids), der aus Erdgas gewonnen wird, betrieben. GTL verbrennt sauberer und reduziert lokale Emissionen. Das Schnellschiff erreicht eine Maschinenleistung von 2 x 2.960 Kw und ist mit 34 Knoten Höchstgeschwindigkeit vergleichsweise schnell unterwegs. Und wenn die See doch mal ein wenig unruhig wird, sorgt ein effektives Motion-Damp-System für die Wellenstabilisation.

MS „Nordlicht II“ wird noch in diesem Jahr gemäß Fahrplan im Borkumverkehr ab Emden zum Einsatz kommen und die Flotte, insbesondere MS „Nordlicht I“, ergänzen. Weiterhin wird es im Helgoland-Verkehr auf der Route ab Cuxhaven eingesetzt und die Verbindung vom Festland zur Hochseeinsel auf nur 75 Minuten verkürzen.

Text: PM Aktien-Gesellschaft „EMS“

Abgenommen, aber nicht abgeholt

Nordlicht II“ wartet in Singapur auf Überführung

Die Überführung des am 25.März bei der Penguin-Werftniederlassung im indonesischen Batam für die in Emden ansässige Reederei AG „Ems“ per Stapelhub zu Wasser gebrachten und nach Komplettierung und Endausrüstung zwischen dem 11. und 27. Mai in der Strasse von Singapur erfolgreich erprobten Katamarans-Neubaus Nordlicht II verzögert sich. Bedingt durch Ausfälle bei den für solche Transporte geeigneten Schiffen konnte die Überführung bisher nicht wie geplant durchgeführt werden.

Der Neubau war bereits am 3. Juni in Singapur an die durch den Reederei-Inspektor, Prokurist Claus Hirsch, vertretenen Auftraggeber abgeliefert worden. Trotz der widrigen Bedingungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnte der bauliche Zeitplan vollständig eingehalten und das Schiff im Deutschen Schiffsregister eingetragen werden. „Die Werft hat einen super Job gemacht und ist zu Recht stolz auf das Ergebnis“, so Hirsch, der sich in Singapur persönlich von der Qualität und der komfortablen Ausstattung des Neubaus überzeugen konnte.

Foto: AG „EMS“

Ursprünglich sollte der Neubau bereits Mitte Mai auf einen Mehrzweckfrachter verladen und huckepack nach Emden überführt werden, wo er zu Beginn der zweiten Junihälfte eintreffen und am 2. Juli in Dienst gestellt werden sollte. Aufgrund der nunmehr eingetretenen Verzögerung können genaue Termine für den vorgesehenen Einsatz von Cuxhaven nach Helgoland und späteren Borkumverkehr zurzeit nicht genannt werden. Erst wenn die Verladung für die „Huckepack“-Reise in die Deutsche Bucht stattgefunden hat, können die Einsätze und Schiffstaufe geplant werden, so die Reederei. Hintergrund für die Verzögerung sei die aktuelle Lage im Transportsektor aus Fernost. Pandemiebedingt hätten Häfen ihre Be- und Entladekapazitäten teils auf 50 Prozent gedrosselt, so dass Anschlussverträge nicht eingehalten werden könnten. Hiervon sei auch das das Transportschiff betroffen, das man sich für die Überführung vertraglich gesichert hatte. Jetzt heiße es abwarten und hoffen, dass eine Verladung des Katamarans bald erfolgen kann. Alternativ werde auch eine Überführung auf eigenem Kiel und mit eigener Kraft als Plan B geprüft.

An Bord des neuen Katamarans stehen auf zwei Decks in drei Salonbereichen insgesamt 450 Sitzplätze zur Verfügung. Auf dem Hauptdeck befinden sich 243 Sitzplätze der „Main Class“ und auf dem Oberdeck stehen 111 Plätze in der „Comfort Class“ und 96 in der „Captains Class“ zur Verfügung. Die „Captains Class“ zeichnet sich durch Service am Platz aus, aber auch für alle anderen Bereiche sind gastronomische Leistungen erhältlich. Weiterhin befinden sich 54 Sitze und Tische auf dem freien Sonnendeck. Der Zugang für Gäste mit Gepäck, Kinderwagen oder Behinderungen ist im Vergleich zu anderen Schiffen dieser Bauart verbessert worden und erleichtert den Einstieg. So gibt es einen gesonderten Gepäckbereich und für Behinderte auch einen Lift vom Hauptdeck zum Ober- und Sonnendeck.

Der nach aktuellem HSC (High-Speed-Craft)-Standard erstellte Neubau soll mit seinen beiden je 2960 kW leistenden MAN-Motoren des Typs 175 D, die für den Betrieb mit synthetischem GTL (Gas-to-liquids) geeignet sind, über zwei Wasserstrahl-Antriebe eine Geschwindigkeit von 34 Knoten erreichen. Damit soll die Überfahrt von Cuxhaven nach Helgoland in nur gut etwas mehr als einer Stunde bewältigt werden. Zur Steigerung des Komforts für die Passagiere wurde ein aktives Motion-Damp-System mit dynamischen Flossen installiert, das der Wellendämpfung dient. JPM

Stapelhub für AG „Ems“-Neubau in Indonesien

Der in der Vor-Corona-Zeit von der in Emden ansässigen Aktien-Gesellschaft „EMS“ bei der Penguin-Werft-Gruppe in Singapur bestellte und von deren Niederlassung im indonesischen Batam erstellte HighTech-Katamaran Nordlicht II ist am 25. März 2021 per Stapelhub zu Wasser gebracht worden.

Der nach aktuellstem HSC (High-Speed-Craft)-Standard gefertigte Neubau soll mit seinen beiden je 2960 kW leistenden MAN-Motoren des Typs 175 D, die für den Betrieb mit synthetischem GTL (Gas-to-liquids) geeignet sind, eine Geschwindigkeit von 35 Knoten erreichen. Zur Steigerung des Komforts für die Passagiere wurde ein aktives Motion-Damp-System installiert, das der Wellendämpfung dient. An Bord stehen auf zwei Decks in drei Salonbereichen insgesamt 450 Sitzplätze unter Deck zur Verfügung, davon rund 350 in der Comfort-Class und rund 100 Plätze in der Captains-Class. Weitere 50 Sitzplätze befinden sich auf dem freien Sonnendeck. Der Zugang für Gäste mit Gepäck, Kinderwagen oder Behinderungen ist im Vergleich zu anderen Schiffen dieser Bauart verbessert worden und erleichtert den Einstieg. So gibt es einen gesonderten Gepäckbereich und für Behinderte auch einen Lift vom Hauptdeck zum Ober- und Sonnendeck. Auf beiden Decks gibt es eigenständige Gastronomieangebote.

Foto: AG Ems

Nach Test- und Abnahmefahrten auf der Schifffahrtsstraße von Singapur wird der Neubau Mitte Mai auf einen Mehrzweckfrachter verladen, huckepack nach Europa überführt und zu Beginn der zweiten Junihälfte in Emden erwartet. Die offizielle Indienststellung ist den 02. Juli 2021 vorgesehen. Danach wird das Schiff unter Flagge der Reederei Cassen Eils in den täglichen Helgoland-Fahrplan eingestellt. Neben den täglichen Fahrten auf der Strecke Cuxhaven-Helgoland werden auch andere Festlandhäfen im Helgolandverkehr regelmäßig angelaufen.

Auch der AG „Ems“-Katamaran Nordlicht I wird mit einem aktiven Motion-Damp-System nachgerüstet. Die hierfür erforderlichen schiffbaulichen Anpassungen sind bereits anlässlich der Jahresdockung bei Abeking & Rasmussen an der Weser im März 2021 abgeschlossen worden, der Einbau des neuen Systems erfolgt aufgrund von coronabedingten Lieferverzögerungen innerhalb von drei Tagen im Mai dieses Jahres. Beide Schiffe sind so in der Lage sich wechselseitig im Borkum- und Helgolandverkehr zu vertreten, sodass ein Durchtausch der Schiffe jederzeit möglich ist. Auch die Nordlicht II soll noch in der Saison 2021 im Borkumverkehr zum Einsatz kommen. JPM