Schlagwort: Norwegian Encore

NCL rechnet mit Mehrkosten

Die Norwegian Cruise Line rechnet mit rund 300 Millionen Dollar an zusätzlichen Kosten bei der Wiederaufnahme des Fahrtbetriebs. Wie Vorstand Frank del Rio in einer Telefonkonferenz zur Situation der Reederei vor Investoren erläuterte, sei die Investition für die Erfüllung der Auflagen durch die US-Seuchenbehörde CDC erforderlich.

Darin sind zusätzliche Investitionen für Testgeräte, Testfahrten und die Umbauten an den Schiffen und die Ausbildung des Personals enthalten. NCL plant auch die Aufnahme von drei-, vier- oder siebentägigen Kreuzfahrten ab US-Häfen Anfang 2021. 

Die 300 Millionen Doller entsprechen etwa 13 Prozent der zur Verfügung stehenden Liquiditätsreserve der Reederei, die nach eigenen Angaben noch 2,3 Milliarden Dollar beträgt. Im vierten Quartal braucht NCL für die Flotte 175 Millionen US Dollar, um alle Schiffe fahrbereit zu halten und die Auflagen der Klassifikationsgesellschaften zu erfüllen. Im dritten Quartal betrug diese Summe noch 150 Millionen US-Dollar.

Norwegian Bliss, Foto: enapress.com

NCL hat einen Teil der Flotte nach Europa verlegt. Neun der 16 NCL-Schiffe sind in europäischen Gewässern. So liegen die beiden neuen Flaggschiffe Norwegian Encore und Norwegian Bliss vor der Kanalküste Südenglands. Andere Schiffe sind im Mittelmeer geparkt. FB

Feuerwerk der Aktivitäten

Wie viel Sonnendeck braucht ein modernes Kreuzfahrtschiff? Diese Frage steht heute nicht immer im Fokus moderner Schiffsentwickler. Auf dem jüngsten Neubau der Norwegian Cruise Line hat der Passagier mehr Möglichkeiten für Abenteuer als für ein Sonnenbad. Die neuen E-Sports stehen dabei ganz besonders im Fokus. Auf der NORWEGIAN ENCORE schaute sich Frank Behling um.

Die 20 Decks des jüngsten Schiffes der Breakaway-Klasse wurden am 31. Oktober von der Meyer Werft an die US-Reederei ausgeliefert. An Bord des 333 Meter langen und 20 Decks hohen Schiffes sind nicht nur Kabinen für rund 4000 Passagiere. An Bord wurde auch modernste Unterhaltungs-Technik eingebaut, die für Technik- und Spiele-Nerds keine Wünsche frei lässt.
Ein Herzstück ist dabei ganz oben im hinteren Drittel, hoch oben auf Deck 18. Über der gesamten Schiffsbreite und über zwei Decks verläuft dort ein 350 Meter langer Parcours der längsten Kartbahn der Meere.

Die Konstrukteure der Meyer Werft haben den Parcours mit einer Gesamtbreite von 50 Metern auf das nur 41 Meter breite Schiffe gebaut. An beiden Seiten ragen die Kurven sogar jeweils vier Meter über die Außenwand des Schiffes.
Das Rennen mit kleinen Rennautos mit Elektroantrieb ist aber nur ein Baustein in der Erlebnis-Strategie der Konstrukteure der Meyer Werft. Umrahmt wird die Bahn von den beiden gigantischen Wasserrutschen Ocean Loop und Aqua Racer.
Die NORWEGIAN ENCORE ist ein Funpark für Technikfreaks. Direkt hinter der Kartbahn ist die Laser-Tag-Arena unter freiem Himmel am Heck. Passagiere mit einer guten Koordination von Auge und Arm und dem nötigen Teamgeist können dort ihre Geschicklichkeit mit Laser-Waffen unter Beweis stellen. Die Frage, warum dafür das Sonnendeck weichen musste, wird beim Blick auf die Preisliste deutlich. Bei knapp 10 Dollar pro Person in der Laser-Tag-Arena und 16 Dollar für die Kartbahn werden deutlich mehr Umsätze erzielt als mit Liegestühlen.

Während die Kartbahn und die Arena unter freiem Himmel sind, gibt es ein Deck tiefer den „Galaxy Pavilion“.
Ohne Altersbeschränkung kann dort mit Virtual Reality mit Lenkdrachen durch Schluchten geflogen, mit Rennautos kurvenreiche Küstenstraßen abgefahren und mit einem Jeep vor Dinosauriern aus dem Jurassic-Park entkommen werden. Hier kosten die Spiele zwischen 7 und 20 Dollar.
Ein Escape-Room mit dem Abstieg in die versunkene Stadt Atlantis setzt dagegen auf den Teamgeist bei der Lösung komplexer Rätsel zur Wiederauferstehung. Bei der Ausstattung wurden an Bord der NORWEGIAN ENCORE viele Elemente der ein Jahr zuvor in Dienst gestellten NORWEGIAN BLISS optimiert….

Fotos: enapress.com, Frank Behling