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Vercharterte SunStone-Expeditionskreuzer „Ocean Explorer“ und „Ocean Odyssey“ in Frankreich aufgelegt

Nachdem die beiden langfristig von dem in Boston ansässigen Veranstalter Vantage Deluxe World Travel eingechartertern Expeditionskreuzfahrtschiffe Ocean Explorer und Ocean Odyssey der dänisch-amerikanischen SunStone Maritime Group in der vergangenen Woche ohne Gäste Kurs auf Frankreich genommen und längsseits im Hafen Caen für einen unbestimmten Zeitraum festgemacht haben, zeigten sich Branchenvertreter und Kunden sowie Lieferanten und Dienstleister des Charterers größtenteils überrascht. Statt konkreter Informationen gäbe es vor allen Spekulationen, hieß es.

SunStone-Gründer und CEO Niels-Erik Lund bestätigte gegenüber Seatrade Cruise News lediglich, dass Vantage um die Auflegung gebeten habe und dass sein Unternehmen nicht darüber informiert worden sei wie lange sie dauern würde. Von dem seit 1983 auch im Fluss- und Landreisensektor tätigen aktiven Veranstalter Vantage lag bis Redaktionsschluss keine offizielle Erklärung dazu vor. Alle Reisen wurden inzwischen bis 10. Juni abgesagt.

Foto: Eric Houri

Nach Angaben von Boston 25 News gingen in dem Büro des Generalstaatsanwalts von Massachusetts allein in diesem Jahr 147 Beschwerden über Vantage ein. Wie Michelle Couch-Friedman, Gründerin und CEO von Consumer Rescue, berichtet, sei sie von Hunderten Kunden kontaktiert worden, die keine Rückerstattung erhalten oder deren Reisen in letzter Minute storniert wurden. Von einem Vantage-Mitarbeiter seien ihr interne Memos zugespielt worden, wonach alle Reisen bis zum 28. August storniert werden sollen. Nach ihren Informationen liegt der von dem weiterhin vor allem stark rabattierte Reisen vermarktende Veranstalter eingesetzte Flusskreuzer River Splendor bereits seit Anfang des Jahres unweit von Amsterdam auf, ohne das die künftige Reisen mit diesem Schiff planenden Gäste informiert wurden.

Bei der Ocean Explorer und der Ocean Odyssey handelt es sich um zwei Schwesterschiffe der von der Sunstone Maritime Group A/S bei der China Merchants Heavy Industriy Haimen Shipyard (CMIH) in Jiangsu bestellten Serie von sieben Expeditionskreuzern des Typs Infinity/Ulstein CX10, die 2021 bzw. 2022 abgeliefert worden sind. Sie kommen bei einer Länge von 104 m, einer Breite von 18 m und einem Tiefgang von 5,1 m auf eine Vermessung von ca. 7400 BRZ und verfügen über die Eisklasse 1A, Polar Code 6. Für das 2025 zu liefernde siebte und letzte Schiff dieser vom Typschiff Greg Mortimer (Charterer: Aurora Expeditions) im September 2019 eingeleiteten Serie wurde noch kein Charterer genannt. JPM

Stapellauf und Kiellegung für zwei weitere Sunstone-Expeditionskreuzer

Mit einem schiffbaulichen Doppel-Ereignis am 18. März 2021 hat die Fertigung einer von der in Miami ansässigen US-Reederei SunStone Ships Inc. bei der chinesischen Werft China Merchants Heavy Industry (CMHI) in Haimen bestellten Serie von sieben Expeditionskreuzfahrtschiffen der Infinity-Klasse einen neuen Meilenstein erreicht. Dabei handelt es sich um den Stapellauf der Sylvia Earle (Bau-Nr. 196-2) und die Kiellegung der Ocean Odyssey (Bau-Nr. 196-5). Für alle sieben fest bestellten Einheiten konnten Langzeitchartern abgeschlossen werden. Die Optionen für drei ursprünglich geplante weitere Schwesterschiffe waren aufgrund der CoVid-19-Pandemie im vergangenen Jahr nicht in Festaufträge umgewandelt worden.

Die Sylvia Earle, deren Brennstart am 19.3.2020 erfolgte, ist das zweite Schiff der Serie und soll voraussichtlich ab September ganzjährig in Langzeitcharter von Aurora Expeditions beschäftigt werden, während die Ocean Odyssey nach ihrer für März 2022 geplanten Lieferung in eine Langzeitcharter bei der Vantage Cruise Line angeliefert wird.

Nach Angaben von Niels-Erik Lund, dem dänisch-stämmigen Gründer, Gesellschafter und CEO der amerikanischen Reederei, erfolgt die Fertigung mit umfangreichen Know-how und Zulieferungen aus Europa auf einem dem Niveau europäischer Werften entsprechenden Qualitätsniveau.

Das als Werft-Nr. CMHI 196-3 geführte dritte Schiff der Serie, die am 19. März 2020 vom Stapel gelaufene und periodisch von Albatros Expeditions bzw. Victory Cruise Lines zu beschäftigende Ocean Victory, und die am 12. August 2020 als Bau-Nr. 196-4 vom Stapel gelaufene und von der Vantage Cruise Line eingecharterte Ocean Explorer hatten bereits Ende Januar dieses Jahres ihre ersten Probefahrten erfolgreich absolviert. Das Typschiff der Serie, die im Oktober 2019 in Dienst gestellte Greg Mortimer, wird in Aurora Expeditions-Charter beschäftigt. Die Ocean Albatros (CMHI 196-6) soll im Oktober 2022 übergeben und von Albatros Expeditions beschäftigt werden. 2023 folgt die Ocean Discoverer (CMHI 196-7), die in Charter von Victory Cruise Lines sowie von Aurora Expeditions eingesetzt wird.

Foto: Ulstein

Die nach den Vorschriften und unter Aufsicht von Bureau Vertitas zu erstellenden Neubauten basieren auf dem Entwurf CX103 der norwegischen Ulstein-Werft und verfügen über die charakteristische Bugform im Ulsteins patentierten X-Bow-Design. Die 104 m langen, 18 m breiten und 5,1 m tiefgehenden Schiffe erfüllen die Vorschriften für die Eisklasse 1A, PolarCode 6, verfügen über dynamische Positionierung (DP), Bugstrahlruder, Zero-Speed-Stabilisatoren und sind durch ihre redundante Antriebsanlage mit zwei Maschinenräumen, zwei vierflügeligen Propellern und zwei Rudern für den Safe-Return to Port ((SRtP) ausgerüstet. Die für die Unterbringung von 130 bis 200 Gästen in Doppel-und Einzelkabinen sowie 85 bis 115 Crewmitglieder ausgelegten Neubauten verfügen u.a. über Swimmingpool, Bars, Restaurants. Boutique, Spa und Wellness-Bereiche mit hohem Standard und individuelle Atmosphäre. JPM