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Brodosplit: Sicherung der Finanzierung soll Neubau-Ablieferung ermöglichen

Rendering: Oceanwide Expeditions/Schottel

Bereits Ende 2021 in Fahrt kommen sollte der nach seinem Stapellauf am 11. März 2021 an den Ausrüstungskai der zur kroatischen DIV-Gruppe gehörenden Brodosplit-Werft verholte und dort inzwischen weitgehend komplettierte zweite Expeditionskreuzer-Neubau für die niederländische Reederei Oceanwide Expeditions. Bei der als Bau-Nr. 485 geführten Janssonius handelt es sich um eine modifizierte Schwester des bereits am 23. Mai 2019 termin- und budgetgerecht an diese Reederei gelieferten und erfolgreich in Fahrt gekommenen Typschiffes Hondius


Sollte bereits Ende 2021 geliefert werden: „Janssonius“ nach dem Stapellauf am 11.März 2021. Foto: Oceanwide

Die Janssonius, deren Brennstart am 17. Dezember 2019 erfolgt war, kommt bei einer Länge von 108,6 m, einer Breite von 17,6 m und einem Tiefgang von 5,30m auf eine Vermessung von ca. 6600 BRZ. Das die Anforderungen für die Polar-Klasse PC 6 erfüllende Schiff, das in 81 Kabinen bis zu 194 Gäste unterbringen kann, wird – wie der Vorbau – von zwei ABC-Dieseln des Typs 120ZC mit 4260 KW über einen Schottel-Verstellpropeller des Typs SCP 109 4-XG angetrieben, womit das auch mit einem Bug- und Heckstrahler von Schottel ausgerüstete Schiff eine Dienstgeschwindigkeit von 15 kn erreichen soll. Auftraggeber ist die Polaris Expeditions Inc., die Beschäftigung soll durch die Janssonius Scheepsreizen BV erfolgen. Hauptgrund der Verzögerung sind – neben den coronabedingten Lieferkettenproblemen vor allem die im Zuge des Ukraine-Angriffs gegen Russland verhängten Sanktionen, die sich durch den Ausfall des deutschen Ablegers einer russischen Bank als Hauptfinanzier zu einem nahezu existenzbedrohendes Hindernis für die Werft auswirkten und zu negativen Spekulationen über deren Zukunft führten. (JPM) 

Dazu heißt es jetzt in einem am 24. März 2023 veröffentlichten Statement der Werft wie folgt:

Brodosplit is not going bankrupt!

Bild: Brodosplit

– I gave personal guarantees and a personal promissory note to secure the money to unblock the account, so I can confirm that the block has been lifted. This removed the reason for starting the bankruptcy of Brodosplit, said Tomislav Debeljak, Chairman of the Board of Brodosplit.

The fact is that shipbuilding takes a long time, and shipyards receive money and earn money only when the ship is delivered. Until then, it is necessary to ensure the financing of the construction of the ship. Unfortunately, Croatia does not have secured financing for such long-term projects. The financing of sustainable projects in shipbuilding has not been resolved, as it has been for tourism and agriculture. For this reason, a creditor must be sought on the foreign market. Offers from three banks were received for financing the construction of the polar cruiser Janssonius. One from VTB, another from Credit Suisse, and the third from Deutsche Bank. VTB’s offer was chosen because it was the most favorable. It would be good if the state recognized which shipyards can and are doing positive projects and ensured the monitoring of these projects, as they provide the most benefits.

On positive shipbuilding projects where the shipbuilder contracts the design and construction of the entire ship, as opposed to the business model where only the construction of parts of the ship is subcontracted, a much higher added value is achieved, resulting in higher productivity. This leads to much greater benefits for the state and GDP growth than in other sectors where Croatian companies are at the end of the value chain. Unfortunately, shipbuilding in Croatia has a negative perception among the public due to the lack of understanding of the industry’s importance.

After the unblocking, the financing of the projects will be secured, and the money will be available soon. All permits for closing the transaction according to VTB have been obtained, and the signing of a contract with a renowned international fund is in progress. It is important to note that the money will not go to Russia but will end up in the German regulator. Once the funds are secured, the ships will be completed, and the workers will return to work. Regrettably, two excellent projects were lost, but along with the completion of the existing projects, a contract was signed with the company Storylines Residential Ships for the construction of a residential ship. The ship will be 232.5 meters long and will have 547 private residences. It will be named MV Narrative.

In the next four years, this will mean a greater number of employees than Brodosplit had before this crisis. Brodosplit has proven itself in the shipbuilding world and has many interesting projects ahead of it.

Texte: JPM, Brodosplit

Neuer Oceanwide Expeditions-CEO

Clemens Van der Werf, Foto: Oceanwide Expeditions

Der Verwaltungsrat des vor 30 Jahren gegründeten niederländischer Anbieters von Polarexpeditionskreuzfahrten in die Antarktis und die Arktis Oceanwide Expeditions, hat am 14. November die Ernennung von Clemens Van der Werf zum Chief Executive Officer bekanntgegeben.

Van der Werf verfüge über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Führung und im Aufbau internationaler Unternehmen und über umfassende Erfahrungen in den Bereichen (Expeditions-)Reisen, Yachting, Schifffahrt und Privatluftfahrt.

Er war Präsident und CEO von Unternehmen, die sich auf den Umgang mit anspruchsvollen Kunden spezialisiert haben und sich auf die Schaffung erstklassiger Kundenerlebnisse konzentrieren, heißt es in der Mitteilung.

Als begeisterter Tier- und Naturfotograf liebe er es, durch seine preisgekrönte Fotografie, die sich vor allem den Polarregionen widmet, ein Bewusstsein für die natürliche Schönheit unseres Planeten zu schaffen. Nach 18 Jahren in den USA ist Clemens vor kurzem in die Niederlande umgezogen. Seinen MBA-Abschluss erwarb er an der Rotterdam School of Management in den Niederlanden. JPM

Saisonstart in die Arktis

Der im niederländischen Vlissingen ansässige Expeditionsreisenveranstalter Oceanwide Expeditions hat nach längerer pandemiebedingter Pause am vergangenen Sonntag (15. Mai) sein 2019 von der kroatischen Brodosplit-Werft abgeliefertes Flaggschiff Hondius (BRZ 6300 BRZ) von Vlissingen aus auf seine erste Arktis-Reise der Saison geschickt.

Foto: Oceanwide Expeditions

Bei dieser 11-Nächte-Reise handelt es sich nach Reedereiangaben um eine besondere „Arktis-Expedition“, auf der so faszinierende Orte wie Aberdeen, Fair Isle, Jan Mayen, die Eisgrenze Ostgrönlands und Spitzbergen, die Hauptinsel Spitzbergens, angelaufen werden.

Foto: Jens Meyer

Zwei weitere Motorschiffe der Oceanwide-Flotte, die 1976 erbaute Plancius und die 1989 erbaute Ortelius, werden am 28. Mai bzw. am 2. Juni auslaufen, während der 1994 erbaute Segler Rembrandt van Rijn bereits Ausflüge in Nordspitzbergen unternimmt, bei denen Wandern, Segeln, Vogelbeobachtung und das Genießen der Sommersonnenwende im Mittelpunkt stehen. Angaben über den Indienststellungstermin des im März 2021 bei Brodosplit vom Stapel gelaufenen Hondius-Schwesterschiffes Janssonius, dessen Ablieferung zuletzt von Oktober 2021 auf Ende dieses Jahres verschoben worden war, wurden noch nicht gemacht. JPM

Mit Expeditionskreuzer-Neubau erstmals von Bremerhaven

Noch liegt der am 11. März dieses Jahres für den im niederländischen Vlissingen ansässigen Polarreisen-Veranstalter Oceanwide Expeditions bei der Brodosplit Werft vom Stapel gelaufene Kasko des Hondius-Schwesterschiffes Janssonius am Ausrüstungskai in Split. Die Ablieferung des rd. 50 Mio. Dollar teuren 6600-BRZ-Neubaus, der in 85 Kabinen bis zu 196 Gäste unterbringen kann, ist noch in diesem Jahr vorgesehen, so dass im November der Start in die erste Arktissaison erfolgen sollte. Er verschiebt sich pandemiebedingt nunmehr auf Mai nächsten Jahres und wird mit einer Arctic Ocean Expedition ab Bremerhaven zugleich zur Deutschland-Premiere für die niederländischen Polarreisen-Spezialisten.

Foto: Oceanwide

Die wahlweise in Bremerhaven oder in Vlissingen beginnende Reise über den Nordatlantik in den Arktischen Ozean führt via Fair Isle, Jan Mayen entlang der Eiskante bis nach Longyearbyen/Spitzbergen. Die am 28. Mai 2022 in Bremerhaven beginnende bilinguale (Deutsch/Englisch) Reise endet am 7. Juni in Longyearbyen. Dort beginnt am gleichen Tag eine 7-Nächte Nordspitzbergen Anschlussrundreise. Bei Buchung der Kombination der beiden zusammenhängenden Reisen wird einem Preisnachlass von zehn Prozent gewährt. JPM

Zweiter Neubau für Oceanwide Expeditions: Polarkreuzer-Neubau „Janssonius“ bei Brodosplit vom Stapel

Gut neun Monate nach der Kiellegung ist die als Bau-Nr. 485 geführte Janssonius am 11. März bei der zur kroatischen DIV-Gruppe gehörenden Brodosplit-Werft vom Stapel gelaufen und anschließend mit Schlepperhilfe an den Ausrüstungskai verholt worden. Bei dem rd. 50 Mio. Dollar teuren Neubau handelt es sich um ein modifiziertes Schwesterschiff des am 23. Mai 2019 an die niederländische Reederei Oceanwide Expeditions abgelieferten Polarexpeditions-Kreuzfahrtschiffes Hondius, mit dem die Werft in Split erfolgreich in das expandierende Marktsegment der Expeditionskreuzfahrtschiffe eingestiegen war.

Foto: Oceanwide

Den Anschlussauftrag für den nach dem niederländischen Kartographen Jan Janssonius benannten Nachbau hatte der über die termin- und budgetgerechte Ablieferung sowie die Qualität des Typschiffes erfreute Reederei-Inhaber Wijnand van Gessel noch am Tag vor dessen Übergabe unterschrieben. Der Brennstart für die an die Eignergesellschaft fungierende Polaris Expeditions Inc. zu liefernde und in Charter der Janssonius Scheepsreizen BV anzuliefernde Janssonius war bereits am 17. Dezember 2019 erfolgt.

„Wir freuen uns sehr, einen Nachbau der Hondius zu erhalten, die sich herausragend in den polaren Gewässern bewährt hat“, sagte Oceanwide-CEO und Reedersohn Michel van Gessel. Die Janssonius soll nach Komplettierung und Endausrüstung abgeliefert und im November dieses Jahres in ihre erste Arktissaison starten. Der für Polarreisen maßgeschneiderte Neubau zeichne sich durch maximierte Sicherheit und Geschwindigkeit bei einem minimierten ökologischen Fußabdruck aus. Durch LED-Beleuchtung, biologisch abbaubare Farben und Schmiermittel, Abwärmenutzung und flexible Power-Managementsysteme sollen Brennstoffverbrauch und CO2-Emissionen niedrig gehalten werden. Trotz der Beeinträchtigungen des Reisemarktes durch die Covid-19-Pandemie belege Oceanwide mit der Janssonius, dass das Unternehmen robust geblieben ist und die Zukunft für Polarreisen optimistisch sehe. Nicht zuletzt durch die kürzliche Beteiligung von Bolster Investment Partners konzipiere Oceanwide Fahrpläne, buche Reisen und baue Schiffe, die eine Spitzenstellung der jüngsten Entwicklungen im Expeditionsreisensegment repräsentieren. Der kroatische Minister für Wirtschaft und Nachhaltigkeit, Tomislav Coric, zeigte sich erfreut, dass Brodosplit sich im Kreis der wenigen für diesen anspruchsvollen Schiffstyp qualifizierten Werften etablieren konnte. Der kroatische Anteil von 70 Prozent an den Ausrüstungs-Zulieferungen und Materialien für den Neubau unterstreiche die Bedeutung für die Wertschöpfung des Landes. Vor diesem Hintergrund unterstütze man die Baufinanzierung des Schiffes mit Staatsgarantien und werde das auch bei weiteren Neubauten tun, kündigte er an.

Video: Youtube/brodosplit22

Der bei einer Länge von 108,6 m und einer Breite von 17,6 m auf 5,30 m Tiefgang 1064 t tragende 6600-BRZ-Neubau wird nach den Vorschriften von Lloyd’s Register für die Polar Class 6 erstellt und soll mit zwei zusammen 4260 kW leistenden ABC-Dieseln des Typs 120ZC eine Geschwindigkeit von 15 Knoten erreichen. Zur Ausrüstung gehören u.a. Bug- und Heckstrahler sowie Stabilisatoren. Den 194 Passagieren wird ein hoher Hotelstandard sowie 81 Kabinen in verschiedene Kategorien von geräumigen Apartments bis zu Kabinen mit zwei oder vier Schlafplätzen geboten. Die Besatzung umfasst 78 Personen.

Wie berichtet, befindet sich mit der Ultramarine (Werft-Nr. 487) ein 128 m langes 13500-BRZ-Polar-Expeditionssschiff für 200 Gäste in der Endausrüstung, das in Kürze an die US-Reederei Quark Expeditions übergeben werden soll. JPM

Mit 25 Prozent an Oceanwide Expeditions beteiligt

Der niederländische Finanzinvestor Bolster Investment Partners hat eine Minderheitsbeteiligung von 25 Prozent an dem auf Expeditionskreuzfahrten in die Arktis und Antarktis spezialisierten Veranstalter und Reeder Oceanwide Expeditions übernommen. Durch die Verbreiterung der Gesellschafterbasis soll die Finanzkraft zur Absicherung des Expansionskurses des 1993 von Vater und Sohn, Wijnand und Michel van Gessel, mit Sitz in Vlissingen gegründeten Unternehmens gestärkt werden. Oceanwide Expeditions beschäftigt 29 Mitarbeiter an Land und verfügt derzeit über vier eigene Schiffe, darunter die am 23. Mai 2019 von der kroatischen Brodosplit-Werft als deren erster Expedtionskreuzer-Neubau und erster Neubau der Reederei gelieferte Hondius (107, 6 m Länge, 6603 BRZ, 170 Gäste in 80 Kabinen, Polar-Klasse 6), der im Spätherbst 2021 noch das derzeit im kroatischen Split in Bau befindliche Schwesterschiff Janssonius folgen soll. Wie berichtet, hatte Reeder Wijnand van Gessel bei der Kiellegung der Janssonius im Juni dieses Jahres bereits die Bestellung von zwei weiteren Einheiten dieser Schiffsklasse in Aussicht gestellt.

Hondius, Foto: Brodosplit

Mit den vergleichsweise kleinen eisverstärkten Schiffen, zu denen auch die beiden jeweils rd. 90 m langen Umbauten Ortelius ex Marina Sveraeva (Baujahr 1989) und Plancius (Bj. 1976)ex HNLMS Tydeman (je 108 Gäste in 52 Kabinen) und der 49,50 m lange Dreimastschoner Rembrandt van Rijn (33 Gäste in 16 Kabinen) gehören, werden Themenreisen in Verbindung mit vielfältigen Outdoor-Aktivitäten wie u. a. Zodiac-Exkursionen, polare Basecamps, Tauchen, Kajakfahren und Schneeschuhwandern mit dem Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit sowie Umweltschutz geboten. Dabei wird die Flotte nicht nur zu Kreuzfahrten von Naturliebhabern und für Bildungsreisen genutzt, sondern auch für wissenschaftliche Forschungsprojekte. Als Marktführer in diesem außerhalb des Luxusbereiches angesiedelten Nischensegment wurde Oceanwide mehrfach als „World’s Leading Polar Expedition Operator“ ausgezeichnet. JPM