Schlagwort: Privatinsel

Die MSC Foundation kooperiert mit der Universität von Miami und der Nova Southeastern University und gibt damit den offiziellen Startschuss für die Umsetzung des Super Coral Programms

Das Programm soll in der Forschung und auf der MSC Privatinsel Ocean Cay MSC Marine Reserve umgesetzt werden und sich positiv auf den Schutz und die Wiederherstellung von Korallen weltweit auswirken

Pressemitteilung

Die MSC Foundation hat Vereinbarungen mit der University of Miami Rosenstiel School of Marine and Atmospheric Science und der Nova Southeastern University (Florida) unterzeichnet, in denen die Bedingungen des Studienprojekts für Hochschulabsolventen festgelegt wurden, das die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Super Coral Programm im Jahr 2021 virtuell und vor Ort auf Ocean Cay auf den Bahamas unterstützen wird. Damit beginnt die Umsetzungsphase des innovativen Projekts, das die MSC Foundation gemeinsam mit einem Expertengremium als dringende Reaktion auf die durch Klimawandel und Umweltverschmutzung immer stärker bedrohte Existenz von Korallenriffen initiiert hat.

Foto: Conrad Schutt/MSC Cruises

Pierfrancesco Vago, Vorsitzender des Exekutivausschusses der MSC Foundation, kommentierte: „Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt in unserem Engagement für die Umsetzung effektiver Maßnahmen zum Schutz der Meere, um den dramatischen Rückgang der Korallenriffe, der ein Viertel aller Meeresbewohner bedroht, auf der ganzen Welt aufzuhalten. Der Ozean ist Teil unserer DNA und deshalb ist das Super Coral Programm mehr als eine lokale Initiative zum Schutz und zur Wiederherstellung der Korallenriffe rund um Ocean Cay und Florida. Es soll einzigartiges Fachwissen in der Erforschung und Praxis der Widerstandsfähigkeit von Korallen aufbauen und ein Modell entwickeln, das auf der ganzen Welt erfolgreich fortgesetzt werden kann.“

Korallenriffe gehören zu den vielfältigsten Ökosystemen der Welt, dienen einer halben Milliarde Menschen als Nahrungs- und Wirtschaftsgrundlage und schützen Küstengemeinden vor Stürmen und Erosion. Nach Angaben des Zwischenstaatlichen Ausschusses für den Klimawandel der Vereinten Nationen sagen Wissenschaftler voraus, dass 70-90 Prozent der Korallenriffe in den nächsten zwei Jahrzehnten (2030-2050) vom Aussterben bedroht sein werden.

David Smith, Professor für Meeresbiologie an der University of Essex und leitender wissenschaftlicher Berater im Beirat der MSC Foundation für das Superkorallenprogramm, äußert sich zum Potenzial des Programms: „Wir werden ständig mit Warnungen über das Aussterben von Korallenriffen auf der ganzen Welt konfrontiert und wir müssen leider bestätigen, dass sie sehr bedroht sind. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um weitere Schäden zu verhindern und unsere Forschungen voranzutreiben, um das globale Riffsterben zu stoppen. Die Initiierung groß angelegter Kooperationsprojekte, die jetzt nach Lösungen suchen, ist unsere beste Chance, die Zukunft der Korallenriffe und damit den Lebensunterhalt von Millionen von Menschen, die von ihnen abhängen, zu sichern“.

Ziel des Programms ist es, Methoden zu erforschen, zu entwickeln, zu testen und zu verfeinern, um den Rückgang der Korallenriffe in dem 64 Quadratmeilen großen Meeresschutzgebiet um Ocean Cay aufzuhalten. Zudem soll der Wiederaufbau geschädigter Korallenriffe mit Korallenarten vorangetrieben werden, die gegenüber Umweltbedrohungen wie Meeresverschmutzung und Erwärmung widerstandsfähiger sind. 

An folgenden Maßnahmen werden die Wissenschaftler der University of Miami Rosenstiel School und der Nova Southeastern University direkt beteiligt sein:

  • Die Erstellung von zwei Literaturübersichten über die Wiederherstellung von Korallenriffen: Eine konzentriert sich auf die funktionelle Wiederherstellung und die Methoden zur Erhaltung von Korallen in der Karibik, die andere auf Arten, die resistent und/oder widerstandsfähig gegenüber Veränderungen der Unterwasserbedingungen und der Temperatur sind.
  • Die Konzeption von Informationsmaterial für die Gäste von Ocean Cay und die breite Öffentlichkeit über die Bedrohung der Korallenriffe, ihre Bedeutung und die Möglichkeiten, sie auf individueller und kollektiver Ebene zu schützen.
  • Der Bau der ersten Phase des Super Coral Center (BioLab) auf Ocean Cay, das ein Labor und die Korallenaufzuchtbereiche umfasst.

„Studenten der Meeresbiologie der Nova Southeastern University haben auf Ocean Cay eine hervorragende Gelegenheit für ein Forschungspraktikum, das von der MSC Foundation finanziert wird“, so Joana Figueiredo Ph.D. von der Nova Southeastern University. „Sie werden dabei helfen, eine Korallenaufzuchtstation aufzubauen, um Korallen zu vermehren, die Unterwasserwelt des Meeresschutzgebietes rund um die Insel zu studieren und Gäste über den Schutz der Korallenriffe aufzuklären.“

Die Ziele des Super Coral Programms sind:

  • Die Wiederherstellung der Korallenriffe um Ocean Cay, um sie widerstandsfähiger gegen Umweltveränderungen zu machen.
  • Pionierarbeit bei der Ansiedlung widerstandsfähiger Superkorallenarten zu leisten, um die Widerstandsfähigkeit der Riffe zu erhöhen.
  • Die Entwicklung und Verbreitung eines skalierbaren, replizierbaren Modells, um das wissenschaftliche Verständnis zu verbessern und die Wiederherstellung von Korallen- und Meeresgebieten weltweit zu fördern.
  • Förderung des öffentlichen Bewusstseins für den Schutz der Meere und die Wiederherstellung von Korallenriffen sowie entsprechende Maßnahmen.
  • Zeitrahmen des Programms: 2019-2024

Text: PM MSC Cruises

Vom Baggerloch zum Paradies

Der Leuchtturm von Ocean Cay überragt alles. Das rotweiße Stahlbauwerk markiert den Eingang zu einer Traumwelt. Schneeweißer Sand, Palmen und kleine bunte Häuschen bieten eine Kulisse wie aus einen Katalog der Bahamas. Die Reederei MSC hat dieses Paradies schaffen lassen.
Frank Behling berichtet.

Es ist die neueste Privatinsel der Kreuzfahrtwelt. Wenn man es genau nimmt, hat das Braunkohlenrevier in der Lausitz für Ocean Cay Pate gestanden. Jede Industrielandschaft bietet für einen Touristiker eine Chance. Das gilt im düsteren Ruhrpott genauso wie in der Lausitz oder auf den sonnigen Inseln der Bahamas.
„Es war sehr viel harte Arbeit nötig“, sagt Michelle McGregor. Als die Managerin 2016 bei MSC anheuerte, hatte sie schon viel Erfahrung mit Privatinseln in der Karibik. Ocean Cay war aber anderes. „Der Sand hier ist ganz besonders. Fest und zugleich sehr weich“, schwärmt die Kanadierin.

Genau das war auch der Grund, weshalb Ocean Cay fast 50 Jahre lang das Baggerloch für Florida war. „Von hier aus wurde der Sand rüber zu den Stränden Floridas gebracht“, erzählt McGregor. Neben Öl und Krabben ist Sand ein wichtiges Exportgut der Bahamas.
Als MSC für die Karibik vor zehn Jahren eine Insel suchte,­ wurden die Manager aus der Schweiz schnell auf diese Bagger-Stelle aufmerksam, die nur einen nautischen Steinwurf von 60 Meilen vor der Einfahrt von Miami liegt.

Ocean Cay

Die Reederei pachtete die Insel für 99 Jahre und gab 300 Millionen Dollar aus, damit die Industrie-Ruine zum Naturparadies wurde. „Das war wirklich ein Abenteuer. Mal haben wir eine Maschine, mal einen Tank mit Diesel ausgegraben“, erzählt sie. Über 3000 Tonnen Schrott legten die Arbeiter frei.
„Die Natur spielte bei diesem Projekt eine wichtige Rolle“,­ sagt Carl Gustav Lundin. Der Schwede ist Direktor der Weltnaturschutzorganisation IUCN und Berater von MSC. Geht es aber, wenn Kreuzfahrtschiffe wie die MSC MERAVIGLIA mit 5000 Passagieren die 18 Hektar große Insel besuchen? „Es kommt darauf an, was die Menschen auf der Insel machen. Wenn sich die Menschen an Regeln halten, dann ist das alles kein Problem“, so Lundin. Die Regeln bei Ocean Cay sind klar: Kein Plastik und kein Lärm. Ocean Cay ist kein karibischer Vergnügungspark. „Nein, es ist ein Ort der Erholung und der Ruhe“, so McGregor….

Fotos: Frank Behling