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Strategische Partnerschaft vereinbart – FRS plant Seaglider-Einsatz

Foto: Regent

Das 2002 mit Sitz in Massachusetts gegründete Start-up-Unternehmen REGENT Craft Inc. (Regional Electric Ground Effect Nautical Transport) hat den weltweit tätigen deutschen Fährbetreiber FRS in die Liste seiner Kunden aufgenommen, die planen, ihre Flotte um ihre vollelektrischen Wing-in-Ground-Fahrzeuge (WIG) zu ergänzen.

Die FRS mit Hauptsitz in Flensburg, zu der auch die in Seattle ansässige FRS Clipper gehört, ist damit Teil des wachsenden Portfolios internationaler Seaglider-Kunden, zu denen bereits u.a. Ocean Flyer in Neuseeland, Split Express in Kroatien und Brittany Ferries in Großbritannien und Frankreich gehören.

Regent arbeitet u.a. mit dem Siemens-Konzern im Software-Bereich zusammen und hatte kürzlich von der französischen Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas eine Grundsatzzulassung (AiP) für den Seaglider erhalten. Ein sogenannter Technologiedemonstrator mit einer Spannweite von 18 Fuß hat inzwischen seine erste erfolgreiche Flugserie in der Narragansett Bay, R.I., absolviert. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf die Entwicklung eines Prototyps mit einer Spannweite von 65 Fuß in Originalgröße, der voraussichtlich ab 2024 auf See getestet wird.

Die Partnerschaft mit FRS sieht nach Regent-Angaben den Bau und Betrieb von zwei Arten von Gleitern vor: den Tp Viceroy, der jeweils bis zu 12 Passagiere oder Fracht bis zu einem Gewicht von 3.500 lbs bzw. einem Maß von 746 Kubikfuß befördern kann, und den Typ Monarch, der bis zu 100 Passagiere aufnehmen soll.

„Die Regent-Bodeneffekt-Fahrzeuge passen perfekt zu unserer Produktpalette für viele unserer weltweiten Einsätze“, sagt Moritz Bruns, Director Business & Corporate Development von FRS. „Sichere und schnelle Reisemöglichkeiten zu bieten, sei es für Pendler, Touristen oder auch Frachtkunden, ist Teil unserer DNA. Die strategische Partnerschaft mit Regent ermöglicht es uns, unser Streckennetz weiter auszubauen und unseren Kunden neue und einzigartige Reisemöglichkeiten und Erlebnisse rund um den Globus zu bieten.“


Foto: Regent

„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit FRS, um kosteneffiziente, emissionsfreie Passagier- und Frachtlösungen anbieten zu können“, sagte Billy Thalheimer, CEO von Regent. „FRS ist seit vielen Jahren führend bei maritimen Innovationen und leistet Pionierarbeit bei einem dezentralen Betriebsmodell, das sich hervorragend für den globalen Einsatz von Seaglidern eignet. Von den Vereinigten Staaten über Europa bis hin zum Nahen Osten werden wir bald leuchtend rote FRS-Seaglider sehen, die die Kosten, den Zeitaufwand und die Emissionen im Bereich Küstenfahrt senken.“

Bei dem Regent-Seaglider handelt es sich um ein ein vollelektrisches Wing-in-Ground-Bodeneffekt-Fahrzeug, d. h. er fliegt niedrig (innerhalb einer Flügelspannweite) über dem Wasser, um zahlreiche aerodynamische und betriebliche Vorteile zu nutzen, die eine höhere Nutzlast und eine größere Reichweite als bei anderen elektrischen Flugzeugkonzepten ermöglichen. Der Seaglider arbeitet in drei Modi: Vom Hafen aus fährt das Fahrzeug zunächst auf seinem Rumpf wie ein herkömmliches Schiff. Wenn es den Hafenbereich verlässt und schneller wird, steigt es auf seinem einziehbaren Tragflügelprofil auf, das eine hohe Wellentoleranz und eine sanfte Fahrt bis 40 kn Geschwindigkeit beim Verlassen eines überfüllten Hafens bietet. Auf offenem Wasser angekommen, wechselt das Fahrzeug auf seine Tragfläche, zieht das Tragflügelprofil ein und beschleunigt auf Reisegeschwindigkeit von 160 kn (ca. 300 km/h) – und das alles, während es innerhalb einer Flügelspannweite über der Wasseroberfläche bleibt. Das Steuern eines Seagliders wird durch die Verbindung einer fortschrittlichen digitalen Flugsoftware mit einfachen Bootssteuerungen ermöglicht.

Nach Regent-Angaben werden die Seaglider in der Lage sein, Strecken von bis zu 180 Meilen bei einer Geschwindigkeit von bis zu 180 mph mit bestehender Batterietechnologie und bis zu 500 Meilen mit Batterien der nächsten Generation zu bedienen. JPM