Die amerikanische Premium-Cruise-Line Azamara, vor kurzem von der Royal Caribbean Group an den Finanzinvestor Sycamore Partners verkauft, hat sämtliche Kreuzfahrten bis zum 30. Juni dieses Jahres storniert.
Carol Cabezas, Präsidentin von Azamara, erklärte: „Während die Welt weiterhin mit den vielen Herausforderungen konfrontiert ist, die sich aus Covid-19 ergeben, ist es unser primäres Ziel eine gesunder Wiederbeginn – sowohl für unsere Gäste, die Besatzung und die Orte, die wir besuchen.
Um sicherzustellen, dass die effektivsten Initiativen für eine gesunde Rückkehr zum Dienst vorhanden sind, hat Azamara die Entscheidung getroffen, die Aussetzung des weltweiten Betriebs für alle Abfahrten, die am oder vor dem 30. Juni 2021 stattfinden, zu verlängern.“
Gäste mit betroffenen Abfahrten haben drei Möglichkeiten – eine 125%ige Gutschrift für zukünftige Kreuzfahrten oder eine vollständige Rückerstattung bis zum 20. Mai zu beantragen.
Bereits vor kurzem hatte NCL alle Reisen seiner Brands NCL, Regent Seven Seas Cruises und Oceania bis Ende Mai abgesagt.
Das
Jahr 2020 war für den deutschen Marktführer bei Seereisen ein Jahr
zum vergessen. Erst der mehrfach verschobene Neustart aus der
Corona-Pause, dann der zweite Lockdown und schließlich eine schwere
IT-Panne zum Weihnachtsfest.
Die
Silvesterreisen der AIDAperla und der AIDAmar mussten
am Freitagabend kurzerhand gestrichen werden. Tausende Urlauber saßen
bereits auf gepackten Koffern und mit negativen PCR-Tests für die
Einreise in Spanien, als aus Rostock die finale Nachricht kam.
Die
bereits vor dem Fest aufgetretenen Gerüchte über eine gravierende
IT-Störung in Rostock bewahrheiteten sich. „Wir sind derzeit
von IT-technischen Einschränkungen betroffen. Daher sind wir für
unsere Kunden telefonisch und per E-Mail nicht zu erreichen“,
teilte das Rostocker Unternehmen auf seiner Internetseite mit.
Wer
anrief, bekam eine Bandansage zu hören. Die Reederei konnte auch die
anreisenden Gäste für die Silvester-Reisen auch über das
Internet-Portal „MyAida“ nicht informieren.
„Daher
müssen wir unsere Gäste leider darüber informieren, dass die für
den Sonnabend geplante Anreise zur AIDAperla nicht
möglich ist. Wir bedauern sehr, dass wir die Reise daher absagen
müssen“, so AIDA. Auch die für Sonntag geplante Anreise zur
AIDAmar ist betroffen.
Kurzfristig
soll es auf allen 14 Schiffen zu Ausfällen von Systemen im
Passagierbereich gekommen sein. Am zweiten Weihnachtsfeiertag lag die
gesamt Flotte still. Erst am Sonnabendabend machte die AIDAdiva
im Skagerrak wieder eine kurze technische Testfahrt.
Die
AIDAmar brach sogar die siebentägige Reise früher ab und
kehrte zusammen mit der AIDAperla am Sonnabend nach Las Palmas
zurück. Statt der Ausflügen zum Berg Teide auf Teneriffa gab es
Rundfahrten auf Gran Canaria am letzten Reisetag.
Das Rostocker Unternehmen blieb seiner Linie der knappen und sachlichen Information treu. „Bei AIDA Cruises hat die Sicherheit unserer Gäste und Crew stets oberste Priorität. Der sichere Schiffsbetrieb ist nicht beeinträchtigt“, so hieß es in dem Statement auf der Seite der Reederei. Auch Gerüchte von Bord, wonach ein Hackerangriff die Probleme ausgelöst haben soll, wurden nicht kommentiert. Die Staatsanwaltschaft Rostock soll mittlerweile Ermittlungen aufgenommen haben.
Die
Antriebsanlagen sowie die nautischen Einrichtungen an Bord der 14
AIDA-Schiffe waren aber dem Vernehmen nach voll einsatzbereit. Das
„Fleet Operations Center“ von Carnival Maritime in Hamburg
soll aber nach unbestätigten Angaben weiter mit allen Schiffen
Kontakt gehabt haben.
Foto: Frank Behling
Das
FOC ist jedoch nur für Schiffstechnik und Nautik zuständig. Die
IT-Probleme betrafen aber das Buchungssystem in Rostock. Von den
Schiffen wurde berichtet, dass an den Bars und Kassen die Abrechnung
per Bordkarte nicht funktionierte. Außerdem war das
Entertainment-System in den Kabinen zum Teil außer Betrieb.
Intern
geht man bei AIDA von einer Lösung des Problems bis zum Wochenanfang
aus. Das neue Jahr 2021 beginnt dann für AIDA auch wieder mit einem
Neustart.
Bis dahin werden vermutlich die Europa 2 und die Schwestern Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 die einzigen Kreuzfahrtschiffe mit deutschen Passagieren zum Jahreswechsel sein. FB
Update 29.12.2020, 16:15 Uhr:
Die IT-Probleme bei der Reederei AIDA in Rostock sind doch größer als erwartet. Seit Weihnachten ist die Rostocker Reedereizentrale nicht in der Lage, mit Kunden zu kommunizieren. Inzwischen wurden auch Spezialisten des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern eingeschaltet. Der Vorwurf lautet Computer-Sabotage.
Wer hinter dem Angriff auf AIDA steckt, ist derweil noch unklar. Die Suche nach der Ursache im IT-System von AIDA könnte noch Tage dauern. „Die Ermittlungen sind bei solchen Fällen sehr komplex. Wir gehen nicht davon aus, dass es in diesem Jahr noch Ergebnisse gibt“, bestätigte Oberstaatsanwalt Harald Nowack von der Staatsanwaltschaft Rostock auf Nachfrage.
AIDA hat aber vorerst alle Kreuzfahrten bis Mitte Januar abgesagt. Die AIDAperla und die AIDAmar bleiben in Las Palmas. Technische Fahrten zum Test der Schiffe sind weiter möglich. So absolviert die AIDAblu gerade eine Testfahrt vor der Küste Sardiniens.
Die Reederei hatte bereits am Montag die Staatsanwaltschaft Rostock eingeschaltet, nachdem es Hinweise auf einen externen Angriff auf das IT-System am Sitz der Rostocker Reederei gegeben hatte. Details zum Umfang der Schäden und ob Daten entwendet wurden, nannte das Unternehmen nicht. FB
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