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Rostock: Passagierverkehre legen zu

140 Kreuzfahrtanläufe in Warnemünde erwartet

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 15 Millionen Tonnen Ladung über die Kaikanten. Davon wurden 14,4 Millionen Tonnen im Überseehafen umgeschlagen; noch einmal ein leichter Anstieg gegenüber dem Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2021. Nach Angaben der Rostock Port GmbH blieben damit die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier in etwa auf dem Rekordniveau von 15,2 Millionen Tonnen des Vorhalbjahres. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa erreichte 953.000 und liegt damit wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Fortschritte sind auch im Kreuzfahrtbereich zu verzeichnen.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichnete der Rostocker Überseehafen 3.709 Anläufe (2021: 3.616) von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen, davon 2.921 Anläufe (2021: 2.801) von Fähr- und RoRo-Schiffen.

Kreuzschifffahrt in Warnemünde

In Rostocks Ostseebad Warnemünde wurde die diesjährige Kreuzfahrtsaison am 11. April von der AIDAdiva eröffnet. Die beiden dortigen Passagierterminals, Warnemünde Cruise Center 7 und 8, sowie die technischen Anlagen waren im Winterhalbjahr auf die Kreuzfahrtsaison vorbereitet und die Hygiene- und Sicherheitskonzepte mit den Behörden und Reedereien abgestimmt worden. In diesem Jahr werden etwa 140 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Warnemünde erwartet, darunter zehn Erstanläufe: Nach der Le Champlain (29. April), Rotterdam (13. Mai), Viking Venus (14. Mai) und Sky Princess (23. Mai), Carnival Pride (27. Juni) und Norwegian Dawn (30. Juni), folgen die Celebrity Apex (10. Juli), Viking Mars (17. Juli), Norwegian Prima (6. September) und Seven Seas Splendor (12. September).


Soll am 12. September in Warnemünde festmachen: „Seven Seas Splendor“ von Regent Seven Seas Cruises. (Archiv) Foto: enapress.com

Künftig wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen im Überseehafen

Der Ersatzneubau der zwei ältesten Liegeplätze auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B des Überseehafens Rostock, 31 und 32, wurde im April 2022 offiziell gestartet. Bauherrin des rund 22 Millionen teuren Hafeninfrastrukturprojektes, das bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden soll, ist die Rostock Port GmbH. Die beiden Plätze werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern neu gebaut, jedoch können dort zukünftig auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden.

„Teepott“ und Leuchtturm in Warnemünde, (Archiv),
Foto: enapress.com

Bund startet Vertiefung des Seekanals

Nach Erteilung des Einvernehmens durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erließ die Planfeststellungsbehörde „Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt“ am 19. Mai 2021 den Planfeststellungsbeschluss für die „Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Seehafen Rostock“ auf 16,50 Meter Wassertiefe. Ein Baustart ist seitens des Bundes zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres vorgesehen. Nach aktuellem Stand ist von einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit auszugehen.


Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde, (Archiv) Foto: Jens Meyer

Produktionsanlage für Wasserstoff bis zum Jahr 2026

Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant. Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der Rostock Port GmbH. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions- und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6.500 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden. JPM

Produktion von grünen Wasserstoff im Rostocker Überseehafen geplant

Die Dekarbonisierung in Häfen und Schifffahrt nimmt weiter Fahrt auf. Wie die Rostock Port GmbH heute mitteilte, soll auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks im Rostocker Überseehafen innerhalb der nächsten vier Jahre eine 100-Megawatt-Produktionsanlagefür die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Die finale Investitionsentscheidung ist sei nach Erhalt des Förderbescheides geplant.

Die Entwicklung und der Bau der Anlage soll durch die rostock EnergyPort cooperation GmbH erfolgen, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der RostockPort GmbH, das kürzlich in der Hanse- und Universitätsstadt gegründet wurde. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions- und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6,5 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Der Standort ermöglicht den Ausbau der Anlage auf eine Leistung von bis zu 1.000. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen“, so Rostock Port-Geschäftsführer Jens Scharner. JPM

Rostock: „Fähr- und RoRo-Hafen des Jahres 2022“

Auf der vom 19. bis 20. Mai 2022 im schwedischen Malmö veranstalteten Fachkonferenz „European Ferry Shipping Summit“ ist der Ostsee-Hafen Rostock als Fähr- und RoRo-Hafen des Jahres ausgezeichnet worden. Auf dem jährlich in unterschiedlichen europäischen Hafenstädten stattfindenden „Ferry Shipping Summit“ treffen sich Führungskräfte von Fähr- und RoRo-Reedereien sowie Häfen. Zuletzt erhielt diese Auszeichnung im Jahr 2019 der belgische Hafen Zeebrügge.

„Es ist eine Würdigung des infrastrukturellen Engagements von Rostock Port und seinen Gesellschaftern, vor allem aber auch Ergebnis der Marktarbeit aller in Rostock agierenden Fähr- und RoRo-Reedereien. Die Auszeichnung ist zugleich Ansporn, das Engagement für das wichtige Hafensegment Fähr- und RoRo-Verkehr weiter fortzusetzen“, freute sich Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch über die Auszeichnung.

Mit Scandlines, Stena Line, TT-Line und Hansa Destinations verbinden vier Fährreedereien den größten Hafen des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit Dänemark und Schweden.

„Im Roll-on/Roll-off-Bereich danken wir für das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit den Reedereien Finnlines, Transfennica und UPM Seaways, welche uns mit unseren finnischen Partnerhäfen verbinden. Wir nehmen den Preis auch stellvertretend als Anerkennung und Wertschätzung für alle Akteure, Dienstleistungs- und Umschlagunternehmen im Hafen Rostock mit Stolz an“, ergänzte Rostock Port-Geschäftsführerkollege Jens Scharner.

2021 wurde bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, mit einem Umschlagergebnis von 18 Millionen Tonnen (+ 2,7 Millionen Tonnen bzw. + 18 Prozent) ein Rekordergebnis in Rostock erzielt. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens betrug 63 Prozent. JPM

Auch für Kreuzfahrtschiffe nutzbar: Neubau der Liegeplätze 31 und 32 im Rostocker Überseehafen

Foto: Rostock Port/Nordlicht

Bis zum Oktober nächsten Jahres zum Abschluss kommen soll der Ersatzneubau der beiden ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock, der am 19. April 2022 in Anwesenheit des Wirtschaftsministers von Mecklenburg-Vorpommern, Reinhard Meyer, des Sozialsenators der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Steffen Bockhahn, sowie der beiden Rostock Port GmbH-Geschäftsführer Jens Scharner und Dr. Gernot Tesch, offiziell gestartet wurde. Die Rostock Port GmbH ist Bauherrin des rund 22 Mio. Euro erfordernden Hafeninfrastrukturprojekts, das auch für Kreuzfahrtschiffe nutzbar ist.

„Die 62 und 58 Jahre alten Liegeplätze 31 und 32 auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter neu gebaut“, sagte Jens Scharner. Dafür werden rund 12.000 Kubikmeter Beton, Füllmaterial und Stahl abgebrochen und entsorgt. Mit Hilfe von 650 Lockerungsbohrungen wird die neue und insgesamt 3.200 Tonnen schwere Stahlspundwand in mehreren Teilen bis zu 27 Meter tief in die Hafensohle gerüttelt. 245 Pfähle mit einer Länge von bis zu 37 Metern werden die neue Spundwand diagonal mit dem Baugrund verankern. Die Kaianlage wird für eine Flächenbelastbarkeit von fünf Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt und auf der gesamten Länge mit neuen Kranbahnschienen ausgerüstet, die eine Last von 30 Tonnen pro Meter aufnehmen können. Die Bauausführung obliegt einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Bauunternehmen Züblin AG aus Rostock und der Tiefbau GmbH Unterweser aus Oldenburg.

Völkerfreundschaft, Foto: Bundesarchiv Bild 183-71706-0035 Schaar, Helmut CC-BY SA3.0

„Die Liegeplätze 31 und 32 werden als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern gebaut, an denen zukünftig aber auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden können“, ergänzte Geschäftsführerkollege Tesch, der auf die Geschichtsträchtigkeit der Liegeplätze mit vielfältiger Nutzung auch durch Kreuzfahrt- und Fährschiffe hinwies. So hatte das DDR-Urlauberschiff Völkerfreundschaft, die heute als Astoria in Rotterdam aufliegt und auf Käufer wartet, am 15. Januar 1960 als erstes Schiff am einzigen bis dahin fertiggestellten Liegeplatz 31 des noch im Bau befindlichen Überseehafens festgemacht. Am 24. Februar 1960 ging das Motorschiff Völkerfreundschaft mit ausgesuchten Werktätigen auf die erste Urlauberreise nach Rumänien. Das 1948 erbaute Schiff, das als Stockholm im Juli 1956 vor Nantucket/USA durch eine Kollision die Andrea Doria versenkt hatte und nach zehnfachem Namens- und mehreren Eignerwechseln heute als ältestes aktives Kreuzfahrtschiff der Welt gilt, war seinerzeit von der DDR gekauft und am Jahresanfang 1960 in Dienst gestellt worden.

Anfang April 1960 begann der Probebetrieb am Liegeplatz 31. Der erste Bauabschnitt des Rostocker Überseehafens wurde am 30. April 1960 in Anwesenheit einer von Walter Ulbricht geleiteten Regierungsdelegation in Betrieb genommen. Über 20.000 Menschen kamen zur Hafeneinweihung nach Rostock-Petersdorf, wo am Liegeplatz 31 die erste Hieve aus dem Motorschiff Schwerin gelöscht wurde. Das Schiff brachte Baumwolle, Seide, Silber, Früchte und Fleisch aus China. Die Entladung dauerte fünf Tage. Am Tag der Einweihung sind neben Liegeplatz 31 folgende Anlagen im Überseehafen Rostock funktionstüchtig: die Kaihalle 1, vier Krane vom Typ „Petersdorf“, der Hafenbahnhof mit Rangiergleisen sowie die Anschlussgleise bis zur Kaihalle 1.

Schwerin, Foto: Archiv Rostock Port

Bis 1990 gingen vor allem Stückgüter über die Kaikanten der beiden Liegeplätze. Anfang 1992 starteten TT-Line und DSR-Lines gemeinsam am Liegeplatz 31 unter dem Namen TR-Line den Fährverkehr von Rostock nach Trelleborg, bevor dieser vier Jahre später an den Liegeplatz 66 auf Pier I verlegt wurde. Die Fährreederei Easy Line betrieb von 1998 bis 1999 kurzzeitig einen Rostock-Gedser-Dienst von Liegeplatz 31. Am Liegeplatz 32 entstand Ende der 1990er Jahre unter Nutzung von Kaihalle 1 das „Rostock Sugar Terminal“, wo bis zum Jahr 2006 Zucker, gewonnen aus dem Anbau von heimischen Zuckerrüben, in den Nahen Osten, nach Afrika und in das Baltikum exportiert wurde. In den vergangenen Jahren wurden die beiden ältesten Liegeplätze des Überseehafens vor allem für den Umschlag von Stück- und Schüttgütern, aber auch für Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen genutzt, die Warnemünde wegen bereits belegter Liegeplätze nicht anlaufen konnten. JPM

Auf Kreuzfahrt-Restart gut vorbereitet

Hafen Rostock erfolgreich durch die Pandemie

Trotz der Pandemie-bedingten Restriktionen ging im vergangenen Jahr mit insgesamt 30,48 Millionen Tonnen soviel Ladung wie noch niemals zuvor über die Kaikanten der Rostocker Häfen. Dagegen konnten in Warnemünde bei insgesamt 47 Anläufen von Kreuzfahrtschiffen nur knapp 100 000 Passagieren an Bord begrüßt werden. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es noch gut 600 000 Seereisende, die bei 196 Schiffsanläufen an oder von Bord gingen.

Foto: Rostock Port / Nordlicht

„Alle Beteiligten sind sehr gut auf die Wiederaufnahme der Kreuzschifffahrt in diesem Jahr vorbereitet“, so Rostock-Port-Geschäftsführer Jens A. Scharner. „Wir sind stolz, gemeinsam mit den Reedereien, Behörden und Dienstleistungsunternehmen im vergangenen Jahr sicheren Kreuzfahrttourismus ermöglicht zu haben.“

Mit der im Mai 2021 in Betrieb gegangenen Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde habe der Rostocker Hafen ein deutliches Zeichen für eine positive und nachhaltige Zukunft des Seetourismus gesetzt. An den beiden Warnemünder Liegeplätzen können damit zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden.

Scharner zeigt sich zuversichtlich, dass der Passagierreiseverkehr auf Fähr- und Kreuzfahrtschiffen im weiteren Verlauf der Pandemie wieder ein höheres Niveau erreichen wird.

Brei der Zukunftssicherung soll neben weiteren Investitionen in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Schwerpunkt auf die Energietransformation gelegt werden. Man beabsichtige mit Partnern das erste Wasserstoffprojekt im Überseehafen Rostock zu etablieren.

„Wir nehmen unsere Verantwortung ernst, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und Maßnahmen zu entwickeln, die zur Klimaneutralität des Hafens und der Region beitragen, so Scharner. JPM

Rostock: Rekordumschlag trotz Krise, aber weniger Passagiere

Der deutsche Ostseehafen Rostock hat im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 15,2 Mio. t Ladung umgeschlagen. Das bedeutet ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Noch nie wurden in den Monaten Januar bis Juni mehr Güter über die Kaikanten gehievt“, freute sich Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch am 4. 8. 2021 bei der am Vortag der 30. Hansesail vorgelegten Halbjahresbilanz über den trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erzielten neuen Umschlagrekord.

Der Rostocker Überseehafen verzeichnete 3616 (2020: 3682) Anläufe von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen, davon 2801 Anläufe (2020: 2804) von Fähr- und RoRo-Schiffen. Allerdings ging die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Europa coronabedingt um knapp 50 000 auf 488 000 Passagiere zurück.

Weniger erfreulich war die Entwicklung in dem vor Corona starken Kreuzfahrt-Segment, in dem man im letzten Jahr nur einen Anlauf zu verzeichnen hatte. Im Kreuzfahrt- und Passagierbereich habe man im letzten Jahr einen deutlichen Verlust von rd. drei Mio. Euro eingefahren, ergänzte Rostock Port-Geschäftsführer Jens A. Scharner, der glaubt, dass man mindestens drei Jahre brauche, um wieder Zahlen wie vor der Pandemie zu sehen. U.a. bei den Fährreedereien bestünden weiter hohe Unsicherheiten über die weitere Entwicklung beispielsweise aufgrund möglicher Einreisebeschränkungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, was dazu führe, dass sich das Verhalten der Passagiere rasch ändern könne. Das mache die Planbarkeit für die Reedereien schwierig. Wichtige Impulse für den Fähr- und RoRo-Bereich verspreche man sich von dem Markteintritt der schwedischen Rederi AB Gotland. Wie berichtet, startet sie Ende August unter dem Markennamen Hansa Destinations mit zunächst einem Schiff eine neue Fährlinie für den Güter- und Passagierverkehr zwischen Rostock und Stockholm (Nynäshamn).

Auch das Wiedererststarken des Kreuzfahrtsegments hänge entscheidend von der Entwicklung der Pandemie ab. Nachdem es 2019 in Rostock-Warnemünde noch rd. 200 Anläufe gab, machte 2020 statt der 207 avisierten Schiffe nur ein Kreuzliner am Warnemünder Terminal fest. Am 1. Juli dieses Jahres eröffnete die AIDAsol von AIDA Cruises die Kreuzfahrtsaison an der Warnowmündung und soll bis Oktober von hier zu siebentägigen Ostseekreuzfahrten über Göteborg und Visby auslaufen. Das Schiff hatte bereits am 10.Mai im Rahmen der Nationalen Maritimen Konferenz die derzeit grösste Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe Europas am Warnemünder Passagierkai eingeweiht. Sie liefert bis zu 20 MVA elektrische Energie. Damit können an den Warnemünder Terminals P7 (es wurde 2005 in Betrieb genommen) und P8 (Inbetriebnahme im Juli 2020) zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Strom aus erneuerbaren Quellen beliefert werden. Die dortigen technischen Anlagen wurden inzwischen auf den Start der Kreuzfahrtsaison vorbereitet und die Hygiene- und Sicherheitskonzepte wurden mit den Behörden und AIDA Cruises sowie weiteren Reedereien wie MSC Cruises und TUI Cruises abgestimmt. MSC Cruises hat Warnemünde bis Oktober in den Ostsee-Fahrplan für die MSC Seaview aufgenommen und TUI hat für August zwei Anläufe von Mein Schiff 1 avisiert. Wie viele Kreuzfahrtschiffe in dieser Saison tatsächlich an die Warnow kommen – u.a. ist auch die Amera von Phoenix Reisen für September avisiert – ist nach Angaben von Rostock Port aufgrund des unsicheren Pandemieverlaufes jedoch nicht absehbar.

Um die Zukunftsfähigkeit zu sichern, investiert der Hafen Rostock in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und die Infrastruktur. So ist u.a. der Aufbau einer Wasserstoffproduktion von mehreren Partnern am Standort vorgesehen. Rostock plant die Nutzung grünen Stromes für eine 100MW Elektrolyseanlage zur Produktion von Wasserstoff oder Wasserstoffderivaten. „Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens, wann aber die Kreuzfahrt in nennenswerten Umfang davon profitieren kann, bleibt abzuwarten. Immerhin haben Reedereien wie MSC Cruises, AIDA Cruises und Royal Caribbean bereits konkrete Projekte für die Nutzung dieses umweltfreundlichen Brennstoffes angeschoben. JPM

Die MSC Seaview nimmt mit Warnemünde den zweiten deutschen Hafen in die aktuelle Ostsee-Route auf

Pressemitteilung

  • Das Schiff läuft heute erstmals Warnemünde an und wird dort jeden Freitag Ein- und Ausschiffungen sowie Landausflüge ermöglichen
  • Warnemünde ist damit neben Kiel der zweite deutsche Hafen, den die MSC Seaview seit dem Restart am 3. Juli 2021 auf ihrer Ostsee-Route über Schweden und Estland anläuft 

Am heutigen Freitag legte die MSC Seaview erstmals im Hafen von Warnemünde an. Die Gäste haben damit ab sofort eine zusätzliche Möglichkeit ein- und auszuschiffen und an attraktiven Landausflügen teilzunehmen. Die Hansestadt und ihr Seebad sind beliebte Urlaubsziele und Warnemünde wird wöchentlich ein zusätzlicher Halt auf der Ostsee-Route von MSC Cruises sein. 

Das staatlich anerkannte Seebad Warnemünde liegt an der Flussmündung der Warnow in die Ostsee und überrascht mit seinen schönen Villen, Hotels und dem breiten, weißen Sandstrand. Besonders bekannt und beliebt ist die Flaniermeile „Alter Strom“ mit seinen Fischkuttern und wunderschönen Häusern der alten Kapitäne und Fischer, die mittlerweile in Cafés und Boutiquen umgewandelt wurden.

MSC Cruises wird ab Warnemünde auch geschützte Landausflüge („Safe Bubble“) anbieten, die den gleichen Anforderungen des bewährten Gesundheits- und Sicherheitsprotokolls von MSC Cruises wie an Bord entsprechen. Im Programm gibt es beispielsweise Walking-Touren durch Warnemünde oder Rostock sowie eine Bus-Tour nach Berlin. 

Christian Hein, Deutschland-Geschäftsführer von MSC Cruises kommentierte: „Ich freue mich auf eine doppelte Premiere: Zum ersten Mal laufen wir mit einem MSC Schiff zwei deutsche Häfen auf einer Ostsee-Route an. Zudem macht die MSC Seaview, eines der schönsten Schiffe unserer Flotte, erstmals in Warnemünde Halt. Möglich gemacht wurde dies durch eine enge und erfolgreiche Abstimmung mit ROSTOCK PORT und den lokalen Behörden, die wir von der Wirksamkeit unseres Protokolls überzeugen konnten. Unsere Gäste haben jetzt die Möglichkeit, von einem weiteren attraktiven Hafen in Deutschland auf ihre Ostsee-Kreuzfahrt mit uns zu starten. Gästen, die nicht ein- und ausschiffen, bietet die Region zahlreiche spannende Ausflüge, die das Kreuzfahrterlebnis weiter aufwerten.“ 

ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Jens A. Scharner erklärte: „Erstmalig begrüßen wir am 23. Juli das Kreuzfahrtschiff „MSC Seaview“ in Warnemünde und freuen uns bis zum 8. Oktober auf zwölf Anläufe. Die Kreuzschifffahrt in der Ostsee nimmt nach der fast 18-monatigen Pause in diesem Jahr langsam wieder Fahrt auf, was für alle maritimen und touristischen Unternehmen und Dienstleister ein weiteres wichtiges Zeichen auf eine wirtschaftliche Erholung der gesamten Branche ist.“

Foto: MSC Cruises/Frank Erpinar

Die Sommerroute der MSC Seaview
Von Warnemünde beziehungsweise Kiel geht es für das Schiff in Richtung Schweden, wo es nach einem Tag auf See Visby erreicht. Die Hauptstadt der Ostseeinsel Gotland ist UNESCO Weltkulturerbe und besticht mit ihren mittelalterlichen Bauten und einem milden Klima. Nächster Stopp auf der Route ist die schwedische Hauptstadt Stockholm. Das „Venedig des Nordens“ verzaubert Besucher mit unzähligen Brücken, seiner pittoresken Altstadt, trendigen Vierteln und dem prächtigen Schloss. Nach einem weiteren Tag an Bord, an dem die Gäste das reiche Bordangebot und die einzigartige Architektur des Schiffes genießen können, legt die MSC Seaview in Tallinn an. In der estnischen Metropole können die Gäste den restaurierten und teils originalgetreu erhaltenen Stadtkern mit Bauwerken von einer jahrhundertelangen Stadtgeschichte bewundern. Am nächsten Tag erreicht die MSC Seaview dann Warnemünde, bevor sie die Heimreise nach Kiel antritt. 

Die MSC Seaview ist am 3. Juli zu ihrer ersten Nordeuropa-Kreuzfahrt ab Kiel gestartet. Sieben Schiffe der Flotte von MSC Cruises haben den Passagierbetrieb inzwischen wieder erfolgreich aufgenommen, weitere vier Schiffe folgen in den kommenden Wochen. 

Fünf Schiffe von MSC Cruises sind derzeit im Mittelmeer unterwegs: Die Schiffe MSC Grandiosa, MSC Seaside, MSC Orchestra, MSC Splendida und MSC Magnifica. Die MSC Virtuosa führt seit dem 20. Mai Kreuzfahrten rund um Großbritannien. Die MSC Bellissima nimmt ab Ende Juli ihr Programm in Saudi-Arabien auf. Die MSC Meraviglia wird ab dem 2. August wieder Karibik-Kreuzfahrten ab Miami aufnehmen und ab dem 18. September von der MSC Divina ab Port Canaveral bei Orlando in der Region unterstützt. 
Die MSC Seashore wird im August mit Fahrten im westlichen Mittelmeer neu in Dienst gestellt. Das Flaggschiff der Reederei wird dann im November für eine Saison in der Karibik nach Miami wechseln.  

Text: PM MSC Cruises

Neuer Fährverkehr zwischen Rostock und Stockholm

Unter dem Markennamen „Hansa Destinations“ will die schwedische Rederi AB Gotland Ende August eine neue Fährlinie für den Passagier- und Güterverkehr zwischen der schwedischen Hauptstadt Stockholm (Nynäshamn) und Rostock eröffnen. Der Hafen Rostock verspricht sich von dieser neuen auch für Passagiere interessanten Verbindung beachtliche zusätzliche Ladungsmengen zugunsten dieses Standortes, der sich immer mehr zur zentralen Logistikdrehscheibe im Nordeuropaverkehr entwickle.

Foto: HANSA Destinations

„Vom Hafen Rostock können alle relevanten Märkte in Nordeuropa erreicht werden. Dies ist einzigartig für einen Ostseehafen“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer des Hafenbetreibers ROSTOCK PORT. In einem ersten Schritt wird die Linie mit einem Schiff und Abfahrten von Stockholm-Nynäshamn montags, mittwochs und freitags bedient. Abfahrten ab Rostock erfolgen dienstags, donnerstags und samstags. Es ist geplant, durch den Einsatz eines zweiten Schiffes tägliche Abfahrten in beide Richtungen anzubieten. Die Überfahrtsdauer zwischen Stockholm und Rostock beträgt etwa 18 Stunden (Abfahrt am frühen Abend, Ankunft am folgenden Tag zur Mittagszeit). Besonders interessant für Passagierverkehre: Es ist geplant, bei einzelnen Abfahrten auch den Hafen Visby auf der Insel Gotland anzulaufen. „Rostock als größter deutscher Fährpassagierhafen mit mehreren Linienverbindungen nach Nordeuropa erweitert damit auch sein Angebot für Schiffsreisende im Fährpassagierverkehr mit einer attraktiven Verbindung der alten Hansestädte Stockholm und Visby“, ergänzt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Jens A. Scharner.

„Rostock zeigt einmal mehr, dass es ein Tor zur Welt ist. Ich finde es stark, dass wir und im Wettkampf mit anderen möglichen Standorten letztlich durchsetzen konnten! Wir haben nun eine weitere Anbindung in Richtung Skandinavien und damit auch neue Chancen für eine Kooperation mit Unternehmen und Institutionen aus dem Raum Stockholm“, freut sich auch Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen.

Zum Einsatz kommt zunächst die 2003 von der Guangzhou Shipyard als Gotland erbaute und später in Drotten umbenannte 29 746-BRZ-Ro/Pax-Fähre, die am 30. August erstmals von Nynäshamn gen Rostock starten soll. Das 195,50 m lange, 26 m breite und 6,41 m tiefgehende Schiff, das über acht Decks verfügt, kann bis zu 1400 Gäste befördern und ist ausser mit 115 Kabinen u.a. mit Restaurant, Bistro und Border Shop ausgestattet. Für rollende Ladung stehen 1650 Spurmeter für 500 Pkw/120 Lkw zur Verfügung. Mit vier Wärtsilä-Dieseln des Typs 12V46 von zusammen 50400 kW, soll über zwei Propeller eine Geschwindigkeit von 28,5 kn erreicht werden.

Im Rostocker Überseehafen wird der neue Fährdienst im Hafenbecken A am südöstlichsten Liegeplatz des Fährterminals abgefertigt. „Der Neubau von Liegeplatz 51 wurde erst im vergangenen Jahr fertiggestellt und der sich anschließende Querkai von Liegeplatz 50 mit neuen RoRo-Rampen ausgerüstet“, erläutert Götz Strahl, Leiter Rostock Port-Hafenlogistik. JPM

Mit „AIDAsol“: Schiffsintegrationstest für Landstromanlage in Warnemünde

Nach Hamburg und Kiel kann künftig auch Rostock-Warnemünde Kreuzfahrtschiffe mit Landstrom versorgen. Die bereits im August letzten Jahres als mit einer Leistungsabgabe von 20 MVA größte Landstromanlage Europas für die Versorgung der Liegeplätze P7 und P8 am Warnemünder Passagierkai fertiggestellte Anlage, deren elektrische Technik ebenso wie die der mit 16 MVA ebenfalls im vergangenen Jahr als größte Landstromanlage Deutschlands fertiggestellten Kieler Anlage und die der bereits 2016 in den Praxistest gegangenen Hamburger 12 MVA-Anlage ebenfalls von Siemens geliefert wurde, erledigt derzeit ihren sogenannten Schiffsintegrationstest.

Dieser durch das Hafen- und Seemannsamt als Bauherrin koordinierte Test war ursprünglich bereits im Spätsommer letzten Jahres geplant, musste aber pandemiebedingt verschoben werden. Er wird mit der mit der 2011 von der Papenburger Meyer Werft für AIDA Cruises erbauten und seinerzeit auch bei der Inbetriebnahme der Hamburger Landstromanlage bewährten AIDAsol durchgeführt, die dazu vom 24. April bis 1. Mai am Passagierkai liegt.

Kubistisches Design: Landstrom-Übergabeelement am Passagierkai in Warnemünde.
Foto: Rostock Port / nordlicht

„Die Landstromanlage in Warnemünde ist für AIDA ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur emissionsneutralen Kreuzfahrt, die wir mit unserer Flotte erreichen wollen“, so AIDA Cruises-Präsident Felix Eichhorn unter Hinweis auf die „Green Cruising“-Strategie des Unternehmens. Die als deutsche Zweigniederlassung der italienischen Costa-Gruppe zum amerikanischen Carnival-Konzern gehörende Reederei hatte im September 2018 mit der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern und Rostock Port eine Partnerschaft für den Aufbau einer Landstrom-Versorgung in Rostock-Warnemünde auf den Weg gebracht.

Die Hafengesellschaft Rostock Port sei stolz, mit der Fertigstellung der Landstromanlage und des neuen Kreuzfahrtterminals ‚Warnemünde Cruise Center 8‘ wichtige Bausteine für eine zukunftsfähige, sichere und nachhaltige Kreuzschifffahrt am Standort realisiert zu haben. „Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit AIDA Cruises und unseren Gesellschaftern sowie des Engagements des Ortsbeirates Seebad Warnemünde und Seebad Diedrichshagen wird die Landstromanlage einen messbaren Beitrag zur Emissionsreduzierung in Warnemünde und zum Klimaschutz leisten“, ist Rostock Port-Geschäftsführer Jens A. Scharner überzeugt.

Foto: Rostock Port / nordlicht

An den Liegeplätzen P7 und P8 können künftig zwei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Strom beliefert werden. Die Landstromanlage basiert auf einer modularen Bauweise von standardisierten 20-Fuß Containern, die nahezu die gesamten Elektrokomponenten wie Frequenzumrichter, Transformatoren, Schaltanlage, Steuerungstechnik usw. beinhalten. Die Anlage verbirgt sich hinter einer Cortenstahlfassade, die ihr durch ihre Kubatur eine ungewöhnliche Optik verleiht. Durch die integrierten Frequenzumrichter kann der Landstrom für alle weltweit gängigen Bordnetzsysteme (sowohl 50 als auch 60 Hz) entsprechend den internationalen Standards in der Kreuzfahrtbranche umgewandelt werden.
Die Gesamtinvestitionskosten liegen bei etwa 19 Mio. Euro und damit knapp zwei Mio. Euro günstiger als in der Planungsphase prognostiziert. Ihre Errichtung wurde durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zu 90 Prozent aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert. JPM