Schlagwort: Seefahrer

Hamburg Cruise Net spendet 3.000 Euro an Seafarers‘ Lounge

Pressemitteilung

Zum Jahresauftakt hat Hamburg Cruise Net (HCN), ein Netzwerk aus privaten und öffentlichen Unternehmen der Kreuzfahrtbranche in der Metropolregion 3.000 Euro an die Seafarers‘ Lounge der Seemannsmission gespendet. Der Betrag kam zustande, da nicht alle HCN-Mitgliedsunternehmen im Zuge der Senkung der Umsatzsteuer im 2. Halbjahr von der Möglichkeit einer Rückerstattung der zu viel gezahlten Förderbeiträge Gebrauch gemacht haben.

„Wir freuen uns sehr, dass Hamburg Cruise Net auch nach dem schwierigen Kreuzfahrt-Jahr 2020 erneut an uns gedacht hat und wir die Mittel für die Betreuung der Crewmitglieder einsetzen können“, so Markus Wichmann, Geschäftsführer der Hamburger Seafarers‘ Lounge. „Wir können das Geld in der Saisonpause gut zur Vorbereitung auf die Zeit nach der Corona-Epidemie nutzen.“

Christine Beine (GF HCN) und Markus Wichmann (GF Hamburger Seafarers Lounge). Foto: Hamburg Cruise Net/Seafarers Lounge (HCN, SFL)

HCN-Geschäftsführerin Christine Beine: „Wir sind dem Kreuzfahrtstandort Hamburg verpflichtet, dazu gehört auch die Unterstützung einer konkreten Willkommenskultur für die Crews an den Terminals“. Das Bedürfnis der Menschen nach Erholung, Reisen und auch Kreuzfahrten werde sich in 2021 wieder besser erfüllen lassen – auch, wenn das erste Halbjahr voraussichtlich noch sehr holprig werde.

Die Seafarers‘ Lounge ist eine Einrichtung für Seeleute und Bordpersonal von Kreuzfahrtschiffen an allen drei Hamburger Cruise Terminals. Die Besatzungen können sich hier während der Schiffsankünfte mit Dingen des täglichen Bedarfs versorgen, Telefonkarten kaufen und das W-LAN kostenfrei nutzen. Die Seafarer’s Lounge Hamburg GmbH ist ein Non-Profit-Unternehmen, getragen und finanziert von den Deutschen Seemannsmissionen Altona und Hamburg-Harburg. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um Schiffsbesatzungen und versuchen, ihnen eine „Heimat auf Zeit“ zu bieten. Sie stehen zudem erkrankten Seeleute zur Seite, die sich ärztlich behandeln lassen müssen. Und auch während der Pandemie betreuten Mitarbeitende der Hamburger Lounge Crewmitglieder der Kreuzfahrtschiffe. Sie versorgten sie mit Alltags-Notwendigkeiten und leisteten denen psychischen Beistand, die nur nach und nach und unter Mühen in ihre Heimat reisen konnten. Und sie unterstützen weiter die, die an Bord verbleiben müssen, um die Schiffe betriebsbereit zu halten.

Hamburg Cruise Net e.V. (HCN) ist die Kreuzschifffahrtsinitiative für Hamburg. Der Verein managt in Form einer Public-Private-Partnership (PPP) ein übergreifendes Netzwerk aus privaten und öffentlichen Unternehmen, das die gebündelte Kreuzschifffahrtskompetenz in der Metropolregion repräsentiert. Mitglieder des Vereins sind unter anderem Kreuzfahrtreedereien, Hafendienstleister, Tourismusanbieter, Hotelbetreiber sowie städtische Organisationen und Behörden.

Text: PM Hamburg Cruise Net – Seemannsmission

Verband Deutscher Reeder fordert mehr Unterstützung für Seeleute

Pressemitteilung

Impfpriorität für Seefahrer / UN- und ILO-Resolutionen müssen umgesetzt werden / Crew-Wechsel zu Weihnachten ermöglichen / Bedeutung der Schifffahrt anerkennen

Bestärkt durch zwei Resolutionen der UN und ihrer Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organisation) fordert der Verband Deutsche Reeder (VDR), den Wert der Arbeit von Seeleuten stärker anzuerkennen und sie international als systemrelevant einzustufen. „Die Schifffahrt steht für 90 Prozent des Welthandels. Die Seeleute liefern uns trotz Corona auch in diesem Jahr die Weihnachtsgeschenke und viele Waren, mit denen Weihnachten zu einem besonderen Fest gestaltet werden kann. Es ist deshalb besonders bitter, wenn viele von ihnen infolge der Pandemie selbst nicht an Weihnachten zu Hause bei ihren Familien sein können, weil sie immer noch unter rigiden Reisebeschränkungen leiden“, sagt Alfred Hartmann, Präsident des VDR: „Wir fordern deshalb, dass die Resolutionen von UN und ILO gerade jetzt zu den Feiertagen, aber auch danach konsequent umgesetzt werden und Seefahrer endlich ungehinderter reisen können.“

Hartmann unterstrich den aktiven Einsatz der Bundesregierung in der UN-Vollversammlung und in der ILO. Die Vereinten Nationen hatte vergangene Woche auf ihrer Vollversammlung in New York in einer Resolution dem Personal an Bord von Seeschiffen den besonderen Status als „key worker“ zuerkannt. Jetzt folgte die ILO, deren Beschlüsse noch stärker bindend für ihre Mitglieder sind: Die 187 Staaten werden u.a. aufgefordert, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um Besatzungswechsel zu ermöglichen, etwa Grenzformalitäten zu erleichtern und darüber hinaus die nötigte medizinische Versorgung des Bordpersonals sicher zu stellen. Immer noch warten weltweit schätzungsweise 400.000 Seefahrer auf Schiffen darauf, nach Ende ihres Einsatzes abgelöst zu werden. Weil sie nicht an Land gehen dürfen, Rückflüge fehlen oder ihre Heimatstaaten sie nicht einreisen lassen, bleiben Seeleute teils mehr als ein Jahr unfreiwillig an Bord.

VDR-Präsident Hartmann forderte zudem, dass Seeleute prioritär behandelt werden, wenn in nächster Zeit Impfungen gegen das Corona-Virus beginnen. Der VDR hat sich dazu gemeinsam mit seinem Sozialpartner, der Dienstleistungsgesellschaft ver.di, in einem Brief direkt an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewendet.

„Die mehr als 60.000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in deutschem Eigentum oder unter deutschem Management leisten einen systemrelevanten Beitrag, indem sie dafür sorgen, dass Deutschland wie andere Staaten auch zuverlässig mit Lebensmitteln, Rohstoffen oder Medikamenten versorgt wird. In all den Monaten der Pandemie ist es zu keinen größeren Lieferengpässen gekommen – das haben wir insbesondere der unermüdlichen Arbeit
der Männer und Frauen an Bord zu verdanken“, sagte Hartmann: „Als Beschäftigte in einer systemrelevanten Infrastruktur sollten sie einen bevorzugten Zugang zu einem COVID-19-Impfstoff erhalten. Dies würde auch mithelfen, die dringend benötigten Crew-Wechsel wieder in weitaus größerer Zahl zu ermöglichen.“

Hartmann mahnte abschließend: „Die Pandemie macht uns deutlich, wie wichtig manche Berufe für uns sind, die wir bislang nicht genug wertgeschätzt haben. Das gilt zum Beispiel für das Personal in der Pflege und in Krankenhäusern – aber eben auch für Seefahrer, deren Arbeit auf Schiffen fernab der Küsten unsichtbar scheint, die aber für uns alle unverzichtbar ist. Ohne diese Seeleute würde der globale Handel, wie wir ihn kennen, schlicht und einfach aufhören zu existieren. Sie leisten ihren Dienst mit enormem Einsatz und gegen alle Widrigkeiten und sind deshalb Helden des Alltags.“

Text: PM Verband Deutscher Reeder (VDR)