Wie das National Centre for Infectious Diseases am Donnerstag mitteilte, ergab ein abschließender Bestätigungstest, der am 10. Dezember vom National Public Health Laboratory (NPHL) durchgeführt worden ist, dass der Passagier doch keine Covid-19-Infektion aufweist. Der aus Singapur stammende 83-jährige Mann, der vor seiner Einschiffung am Montag ein negatives Testergebnis vorgelegt hatte und Dienstagnacht aufgrund von Durchfall-Beschwerden im Bordhospital dem im Maßnahmen-Protokoll vorgeschriebenen PCR-Test unterzogen wurde, war nach dessen positivem Ergebnis in das NPHL eingeliefert worden.
Die dortigen anschließenden Untersuchungen – eine Überprüfung des Original-Testergebnisses, ein erneuter Abstrich und ein dritter Bestätigungstest – fielen allesamt negativ aus. Die Ausschiffung der übrigen Gäste, die sich zunächst bis zum Abschluss der Kontaktverfolgungsmaßnahmen in ihren Kabinen aufhielten, konnten die Quantum of the Seas noch am Mittwoch verlassen, nachdem die Einschiffung der Passagiere für die gegen 09.00 Uhr ebenfalls am Marina Bay Cruise Center eingetroffene World Dream der Genting Cruise Line abgeschlossen war. Damit sollten Kontakte zwischen Gästen und Besatzungsmitgliedern beider Schiffe vermieden werden. Alle ausgestiegenen Gäste mussten sich im Terminal den dort für die Ankunft vorgeschriebenen Antigen-Schnelltests unterziehen.
An Bord der Quantum of the Seas wurde danach die in den Richtlinien der Reederei und des Stadtstaates Singapur vorgesehene Grundreinigung des Schiffes erledigt. Als weitere Vorsichtsmaßnahme wird von den Passagieren eine14-tägige Kontrolle ihres Gesundheitszustandes mit abschließender amtlicher Testung gefordert. Als Kontaktpersonen ermittelte Gäste werden an eine staatliche Quarantäne-Einrichtung verwiesen. Royal Caribbean hat angekündigt, die Gäste der am 7. Dezember angetretenen Reise für den Ausfall eines Tages zu entschädigen.
Die am 10. Dezember geplante Fahrt wurde annulliert, die Folgereise soll am 14. Dezember angetreten werden. Mit den erst am 1. Dezember begonnenen Kurzreisen ohne Zwischenstopp und Landgänge wollte die Reederei den wegen der Corona-Pandemie seit Monaten brachliegenden Kreuzfahrttourismus in Singapur wieder in Fahrt bringen. Sie waren erst im Oktober angekündigt und mit einem Sicherheitskonzept genehmigt worden. Zu den Sicherheitsmaßnahmen für solche Reisen gehört die Reduzierung des Passagieraufkommens um die Hälfte, außerdem werden Passagiere vor ihrer Abreise getestet. JPM
Es sollte eine weitere der gerade wieder aufgenommenen viertägigen Rundreisen von Singapur ohne Zwischenstopp und Landgang werden, zu der sich 1680 Gäste am Montag auf der Quantum of the Seas (BRZ: 168 666) nach Vorlage der obligatorischen negativen Covid-19-Testergebnisse eingeschifft hatten. Nachdem jedoch einer von ihnen, ein 83-jähriger Mann, unterwegs mit Symptomen den Schiffsarzt konsultiert hatte, wurde die Reise abgebrochen und der Infizierte nach Angaben der Lokal-Zeitung „The Straits Times“ in ein Krankenhaus eingeliefert. Das 2014 von der Papenburger Meyer Werft an Royal Caribbean International abgelieferte Typschiff der Quantum-Klasse, das bei 347,10 m Länge und 41,40 m Breite über 18 Decks verfügt und in 2048 Kabinen bis zu 4180 Gäste unterbringen kann, war am Mittwoch gegen 08.00 Uhrzeit – einen Tag früher als geplant – nach Singapur zurückgekehrt. Nach Angaben von Annie Chang, Direktorin des Tourismusverbandes von Singapur, sind inzwischen alle engen Kontaktpersonen des Erkrankten negativ auf Covid-19 getestet worden. Dennoch forderte die Schiffsleitung alle übrigen Passagiere auf, in den Kabinen zu bleiben. Sie und die 1148 Besatzungsmitglieder müssten so lange an Bord bleiben, bis die Kontaktverfolgung abgeschlossen ist, so Annie Chang. JPM
Die Schiffe von Dream Cruises bieten eine fast unerschöpfliche Vielfalt von Möglichkeiten für ihre fast ausschließlich asiatischen Gäste. Restaurants, Casinos, Discos, Live-Musik, Karaoke und Spiele ohne Ende. Die Reisen sind kurz, oft nur mit einer Destination: das Schiff ist das Ziel. Und wer will, findet auch himmlisch ruhige Rückzugsorte an Bord mit Meerblick wie auf der schönen Heckpromenade. Michael Wolf checkte in Singapur auf der Genting Dream ein.
Das Spektakel ist schon von weitem zu
sehen: eine Symphonie von Farben. Es blinkt, Schriften spulen sich
über die gesamte Schiffslänge, illuminieren auch die riesigen
Schiffsbemalung des chinesischen Pop-Artisten Jacky Tsai. Die Farben
wechseln ständig, reflektieren sich in der Bucht vor dem
ultramodernen Marina Bay Cruise Center, das fast vollständig hinter
dem leuchtenden Schiffsgiganten verschwindet.
Der schnellste Passagiertausch, den man
sich vorstellen kann, ist bereits voll im Gang: Nach Fahrplan sind es
gerade mal sechs Stunden, in denen alle 3360 Gäste ausgeschifft und
die neuen an Bord gebracht werden.
Foto: enapress.com
Die Check-in Formalitäten sind am gut
konzipierten Terminal schnell erledigt. Zwar gibt es an einigen
Schaltern Warteschlangen, aber Mitarbeiter der Cruiseline mit einem
Handschild sammeln schnell und effizient die Premiumgäste ein, die
im „The Palace“ eingebucht sind. Für die geht es im
Express-Verfahren durch die Kontrollen und anschließend in eine
Warte-Lounge, in der bereits die Riege der Butler bereit steht, die
sich um die Gäste in diesem separaten Wohnbereich des Schiffes
kümmern.
Foto: enapress.com
Auch so kann Sicherheitskontrolle sein:
Charmante junge Damen (der Jahreszeit entsprechend mit einem kleinen
Weihnachtsmützchen auf dem Kopf) kümmern sich um die Security
Kontrolle am Eingang des Schiffes. Das asiatische Lächeln und die
Höflichkeit können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie einen
guten Job machen – ihren scharfen Augen entgeht kein verbotener
Gegenstand im Handgepäck. Aber wie viel angenehmer ist es nun mal,
ein Nein mit einem Lächeln zu hören, als mit bösem Blick – zumal
im Urlaub.
Foto: enapress.com
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Der ist knapp bemessen: Nur zwei Nächte
dauert diese Cruise, eine der zahlreiche Kurzreisen mit heute nur
einer Destination (Port Dickson in Malaysia), die in Asien äusserst
beliebt sind.
Die GENTING DREAM ist „Made in
Germany“, das wird auch stolz auf den Hochglanz-Schiffsbroschüren
vermerkt – und die deutsche Qualitätsarbeit zählt auch heute noch
in Asien. Schon zu Beginn konnte sie mit Superlativen aufwarten. Sie
war das einzige Kreuzfahrtschiff mit einem millionenteuren
MRT-Scanner an Bord, dazu gab es zwei Mini-U-Boote, die allerdings
mittlerweile abgebaut wurden.
Foto: enapress.com
Den besten Überblick über die zahllosen Möglichkeiten und vor allem das Essensangebot hat der indische Hoteldirektor Mithun Shetty. Er kennt Struktur und Abläufe auf den Schiffen von Genting perfekt, fing als Rezeptionist an. Nach verschiedenen unterschiedlichen Stationen wie Front Office Manager oder Food and Beverage Manager herrscht er heute über 1100 Mitarbeiter, das ist der Großteil der 1800 Personen starken Crew der GENTING DREAM. Sie kommen aus mehr als 30 verschiedenen Nationen…
Singapur ist eine Stadt der Lichter, vor allem zu Weihnachten und über die Festtage. Vor allem aber ein Mekka der multi-ethnischen Gastronomie. Michael Wolf recherchierte.
Es glitzert und
funkelt an allen Ecken und den Strassen. Girlanden blinken,
Weihnachtssterne leuchten, Boutiquen, Shops und Restaurants sind
liebevoll dekoriert, Weihnachtsmann-Zipfelmützen omnipräsent. Die
Advents- und Weihnachtszeit gehört in Singapur zu den Highlights des
Jahres – trotz für europäische Naturen ungewöhnlicher schwüler
Temperaturen mit häufigem Regen.
Foto: enapress.com
Der dauert aber meist nicht lange –
das Weihnachtsvergnügen bleibt. Von frischgeschlagenen
Import-Weihnachtsbäumen in den Shopping-Malls bis zum
Weihnachtstollen in den Luxusbäckereien gibt es so ziemlich alles,
was mit dieser Zeit assoziiert wird. Und wer hätte gedacht, dass es
sogar einen echten „deutschen“ Weihnachtsmarkt mit Holzbuden,
Bratäpfeln, Glühwein und einer Eisfläche zum Schlittschuhlaufen
gibt? Das alles hat das 5-Sterne-Hotel Capitol Kempinski direkt vor
der Haustür eingerichtet, dazu gibt es im hauseigenen Theater
farbenprächtige Christmas-Shows.
Foto: enapress.com
Foto: enapress.com
Aber während Happy Christmas nur zwei
Monate regiert, hat rund um das Jahr etwas ganz anderes Hochsaison in
der Löwenstadt. Denn wahrscheinlich nirgendwo auf der Welt dreht
sich alles so sehr ums Essen wie hier. Die multi-ethnische
Kultur des Stadtstaates hat zu den verschiedensten
Geschmacksrichtungen geführt.
Atlas Bar, Foto: enapress.com
Das Mekka für Liebhaber der Satay-Spiesse (Fleischspiesse mit Erdnusssauce) liegt am Telok Ayer Markt, im Herzen von Singapur Downtown. Inmitten von Wolkenkratzern mit ihren Glasfassaden liegt rund um eine viktorianische Markthalle der Lau Pa Sat Festival Market mit seinen Dutzenden von Grillständen und Hunderten von Tischen. Die eigentlich hier liegende Strasse wird abends einfach für den Autoverkehr geschlossen. Im Erfolgsroman „Crazy Rich Asians“ liest man, dass auch die Milliardäre nicht nur in sündhaft teure Restaurants und In-Kneipen gehen (gibt es in Singapur zuhauf), sondern sich gerne auch an ihren Streetfood-Lieblingsständen unters Volk mischen.
Weihnachtsmarkt des Capital Kempinski Hotels, Foto: enapress.com
Unzählbar sind auch die Food-Märkte, vor allem in Chinatown. Es sind unübersehbare Alleen von kleinen Ständen, die köstlichste kulinarische Kleinigkeiten aus den verschiedensten Küchen zaubern – ob indisch, thai, chinesisch oder malaysisch – es ist alles im Überfluss vorhanden. Die langen Schlangen vor bestimmten Stationen geben schnell über die Beliebtheit und Qualität Auskunft, die aus den Garküchen dringenden Essengerüche machen Appetit.
Foto: enapress.com
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Hier gibt es von Laksa, der köstlichen
Kokos-Curry-Suppe mit Shrimps und Nudeln, über jede Art von
Currys (besonders bekannt der Fischkopf-Curry, in dem der Namensgeber
schwimmt) bis zum Chili-Crab (Krabben in Chilisauce) und
verschiedensten Reisgerichten so ziemlich alles. Die Preise sind
niedrig – nirgendwo anders bekommt man so gutes und preiswertes
Essen. Auch wenn hier alles durcheinander wuselt, wie es scheint, und
die Gerichte in einfachsten Küchen entstehen, sind die
Hygiene-Regeln streng. Dafür sind die Gesundheitsbehörden von
Singapur bekannt – kleine Kennzeichnungen an den Ständen weisen
auf die Ergebnisse der jeweiligen Kontrollen hin.
Eine der zahllosen guten kleinen
Restaurants ist der Coconut Club, eine erste Adresse für Nasi lemak.
Das malaysische Gericht besteht aus in Kokosnussmilch gedämpften
Reis, der mit Sambal (Chilisauce), Gurkenscheiben, Erdnüssen,
getrockneten Sardellen und einem harten Ei serviert wird, oft auch
mit Hühnerfleisch. In dem kleinen Restaurant mit Terrasse gibt es
jede Menge unterschiedlicher Reisgerichte wie verschiedene Gorengs,
die schon zum Frühstück bereitstehen.
Zubereitung eines Singapore Sling, Foto: enapress.com
Singapur ohne Streetfood wäre nicht
denkbar – und geht in der Löwenstadt bis zum vom Guide Michelin
vergebenen Stern für das Hawker Chan. „Die preiswerteste Küche
mit Michelinstern“ verheisst das Plakat aussen an dem einfachen
Restaurant, das von dem Strassenhändler Chan Hong Meng gegründet
wurde. 2016 gab es vor allem für das berühmte geröstete Chicken
mit Sojareis-Gericht den begehrten Stern, mittlerweile gibt es schon
Filialen in London, Melbourne und Bangkok. Innen warten auf den
Besucher einfache Plastiktische, eine Theke zum Bestellen und eine
Lichttafel, die die Nummer des Gastes aufruft, wenn das Gericht
fertig ist – selfservice ist angesagt.
Die Gäste sind gemischt – viele
Einheimnische, junge Backpacker, neugierige Gourmets. Dekorativ
hängen die gerösteten Hühnchen hinter der Theke, in der Küchen
wird mit Volldampf gearbeitet.
Hawker Chan Restaurant, Foto: enapress.com
The Coconut Club, Foto: enapress.com
Als die Ziffer 888 aufleuchtet, ist
unser Essen bereit. „Für ein Autokennzeichen mit so vielen Achten
muss man in Singapur sicher 100.000 Dollar hinblättern“ kichert
die nette Chinesin an unserem Tisch. Heute waren es für das wirklich
leckere Hühnchen nur wenige Dollar.
Als Kontrastprogramm dient später ein
anderes Sternerestaurant in Singapur, das Table 65 im Hotel Michael
auf Sentosa Island. Im ultramodernen Look kocht Yoran Jakobi in einer
Schauküche, um die die Esstische gruppiert sind. Auf der Karte
stehen Kreationen wie Mangrowenkrabben aus Sri Lanka (mit einem
kleinen Süppchen, Stangenbohnen und Vadouvan, einer indischen
Gewürzmischung), Langustinen aus Mozambique (pochiert in Entenfett
mit Kaffee- und Zitronendashis nach Albufeira Art) oder Seeteufel
(serviert mit einer Terrine seiner Leber, einer Zwiebelsoubise und
einer geräucherten Shao-hising Sauce).
Foto: enapress.com
Mit seinem Mut zum Experimentieren und
der Entwicklung neuer Geschmacksrichtungen hat sich der junge
Holländer seinen ersten Stern erkocht, eine interessante
kulinarische Erfahrung in einem luxuriösen Rahmen. Der Preis ist an
diesem Tag entsprechend fast zwanzigmal teurer als bei Hawker Chan.
Beim Essen wird man in Singapur schnell
die Sprache der Kulinarik lernen. Hat es sehr gut geschmeckt, war es
„shiok“.
Unsere Reportage entstand vor dem Ausbruch der Pandemie. Die Website des Tourismusoffice von Singapur www.VisitSingapore.com bietet beste Informationen, darunter auch in der Rubrik „Virtuelle Erlebnisse“ etliche Eindrücke, die man in Pandemie-Zeiten auch von zuhause aus sammeln kann.
Hoteltipps:
The Capitol Kempinksi: Das 1904 im spätviktorianischen Stil erbaute Warenhaus „Stamford House“ wurde in den letzten Jahren zu einem der besten Luxushotels Singapurs umgebaut. Die Lage in Downtown ist ideal, das renovierte bekannte Capitol Theatre liegt im selben Gebäudekomplex. Die großen Zimmer und Suiten bieten jeden Komfort, Spa mit Salzwasser-Pool, raffinierte Bars und Restaurants sowie eine Amex-Platinum-Lounge. Mitglied der Leading Hotels of the World. Charmanter Service der rotgekleideten Brand-Botschafterinnen, der „Ladies in red“, 15 Stamford Road, Singapore, 178906, Singapore
J.W. Marriott Hotel Singapore South Beach:In Gehweite zu beliebten Shopping Malls, zwei Restaurants, drei Bars (eine mit einer aussergewöhnlichen Gin-Kollektion), dazu ein historischer Nebenbau. Witzig sind die LED-animierten Fahrstühle – mal fühlt man sich in einem Aquarium, mal im Himmel. 30 Beach Road, Nicoll Hwy, Access Via, Singapur 189763
Die
Kreuzfahrt kehrt nach Asien zurück. In Singapur hat die US-Reederei
Royal Caribbean International die Erlaubnis für Kreuzfahrten
erhalten. Mit den Reisen aus der Vor-Corona-Zeit sind die drei- und
viertägigen Fahrten aber nicht vergleichbar. Die Hürden für die
Erlaubnis nach den Hygienebedingungen der Republik Singapur sind aber
hoch.
Die
Quantum of the Seas startet jetzt immer montags und
donnerstags zu Panorama-Fahrten in die Straße von Malakka oder das
Südchinesische Meer. Das Schiff folgt damit der World Dream
von Gentings Kreuzfahrtmarke Dream Cruises, die seit dem 6. November
Kurzreisen von Singapur aus anbietet.
Das Hygiene Sicherheitsprotokoll des Singapore Tourism Board hat am 8. Oktober klare Vorgaben für Kreuzfahrten ab Singapur gemacht. Drei Auflagen müssen Reedereien erfüllen. Es dürfen keine Häfen angelaufen werden, es dürfen nur Bürger Singapurs an den Reisen teilnehmen und die Schiffe müssen eine deutlich reduzierte Kapazität anbieten.
Singapur, Foto: enapress.com
Die
Quantum of the Seas darf maximal 50 Prozent ihrer 4000
Kabinenplätze nutzen. Das 2014 von der Meyer Werft gebaute Schiff
hat auf der ersten Fahrt nach Medienberichten aus Singapur 1300
Passagiere an Bord gehabt. Bei der nächsten Fahrt am Montag sollen
es 1700 Passagiere sein.
Laut RCI sind aber bereits 99 Prozent der Kapazität für den Dezember verkauft. Im Januar liegt die Buchungsrate laut einer Reederei-Sprecherin bei 50 Prozent. Große Erwartungen setzt die Reederei im kommenden Frühjahr auf die chinesischen Neujahrsfeiern und die Schulferien im März in Singapur.
World Dream, Foto: Frank Behling
Für
Genting und RCI ist der Markt in Singapur groß. Fast sechs Millionen
Menschen leben in der Wirtschaftsmetropole. Bei 1500 bis 2000
Passagieren pro Reise ist die Auslastung selbst bei den
Panorama-Reisen für die beiden Schiffe auf Monate gesichert.
Beim
Betrieb an Bord der Quantum of the Seas gibt es strenge
Vorgaben. Für die Nutzung des Pools, des Flow Riders sowie des
Theaters müssen vorher Tickets für bestimmte Zeitfenster erworben
werden. Im Theater und den öffentlichen Bereichen außerhalb der
Bars herrscht Alkoholverbot.
Die
Reederei bezahlt zwar den verpflichtenden PCR-Test vor der
Einschiffung, erwartet aber auch viele Leistungen von den Kunden.
Passagiere sind außerdem gehalten, einen kontaktlosen Check-in zu
absolvieren. Gepäck muss vor der Einschiffung desinfiziert werden.
Für
die Bewegung an Bord sind Masken überall genauso vorgeschrieben wie
eine Tracing-App auf dem Smartphone zur genauen
Kontaktnachverfolgung. Darüber hinaus gibt es verschiedene Systeme
zur Messung der Körpertemperaturen der Passagiere bereits beim
Betreten des Kreuzfahrtterminals. FB
Exotik pur verspricht die Fahrt der SILVER SHADOW von der Löwenstadt Singapur bis zu der an der Südküste der Volksrepublik China gelegenen Metropole Hongkong. Eckhard Sieg (Text) und Holger Leue (Fotos) fuhren mit und entdeckten u.a. Ziele auf Borneo und den Philippinen.
Das Kopfkino im Dösen auf dem langen Hinflug erzählt von Dschungel und Orang-Utans, feuchter Hitze und Piratendschunken, steilen Felsen in blauen Buchten. Der Anflug auf Singapur holt die Realität zurück: Über der Straße von Malakka ist der rege Frachtverkehr in diesem Nadelöhr lange zu beobachten. Zwischen der Ein- und Ausreise nach bzw. von Singapur liegt nur die Taxifahrt zum Cruise Terminal. Beim Auslaufen am Abend schlängelt sich die SILVER SHADOW dann durch ein Labyrinth aus Frachtern, die auf das Entladen warten. Der nächste Tag ist ein Seetag. Gut, um Reisestrapazen und Zeitumstellung hinter sich zu lassen. Willkommen, um sich mit dem Schiff vertraut zu machen. Die SILVER SHADOW ist mit ihren 186 Metern überschaubar. Großzügige Aufgänge, drei Restaurants, ein Theater, in dem alle 380 Passagiere Platz finden. Der Pool-Bereich ist klein und fein. Silversea Cruises wirbt mit dem besten Platzangebot pro Passagier. Tatsächlich lassen sich immer Sonnenliegen oder private Ecken an Deck finden. Und die Kabinen bieten Komfort und viel Raum.Am Abend stellt sich die Wahl zwischen dem Hauptrestaurant, dem italienischen La Terrazza, dem Pool-Restaurant mit exquisitem Fleisch und Fisch auf heißem Stein oder dem französischen Zuzahl-Restaurant La Dame. Es wird aber auch ein Rund-um-die-Uhr Speisen- und Butlerservice angeboten. Das Unterhaltungsangebot hält thematische Shows, Vorträge und unterschiedliche musikalische Darbietungen bereit.
Öl
und Orang-Utans
Im malaysischen Kuching auf der Insel Borneo führt ein Ausflug ins „Sarawak Cultural Village“. Häuser, Lebensweise, Tänze und Traditionen der Ethnien, die in dem Bundesstaat Sarawak leben. Die Fahrt dauert gut eine Stunde. Dabei bildet sich schon ein Eindruck über die tatsächlichen Lebensumstände der Einwohner: Zweiradmobilität und Improvisationstalent, Hütten mit Kleinvieh und Wasserbüffel zwischen tropischen Früchten. Der einheimische Reiseleiter preist das friedliche Zusammenleben der Religionen und Kulturen, den Segen, sich weder im Tsunami-Gebiet noch im Taifungürtel zu befinden. Leider verlangt sein Berufsethos scheinbar, dass er die Reisenden ohne Pause informiert. Dabei bringt er die Technik zur Meisterschaft, drei bis fünf Hauptwörter in immer wieder neuen Formulierungen zu variieren, um seinen Vortrag auf eine Stunde zu strecken. Zwei Tage später in Brunei erzählt die chinesisch-stämmige Reiseführerin ähnlich wortgewandt. Doch ihr Vortrag lässt bald aufhorchen. Neben Palästen und Moscheen, allesamt mit echt vergoldeten Kuppeln, zeigt sie Wohnsiedlungen, die der Staat den Staatsbürgern zur Verfügung stellt, Krankenhäuser mit kostenloser Versorgung, freie Bildungseinrichtungen. Dem Öl sei Dank! Der Herrscher lässt die Staatsbürger partizipieren, Staatsbürger, nicht Einwohner. Für eingewanderte oder indigene Volksgruppen gilt diese Wohlfahrt nicht. Aber auch sie profitieren vom Reichtum der anderen. Selbst die malerischen Stelzendörfer auf dem Wasser scheinen keine Armutsviertel zu sein.
Sandakan ist der letzte Anlaufpunkt auf Borneo – und bedient einige Attribute aus dem erwähnten Kopfkino der Anreise. Der Ortsname erinnert doch stark an den guten Piraten Sandokan, den Tiger von Malaysia. In den Siebzigern haben sich die Filmhelden noch tiefer in die Erinnerung eingegraben. Auch Dschungel und Orang-Utans präsentieren sich hier. Ein Bohlenweg am Rande eines weitläufigen Regenwaldareals führt zu Futterplätzen und Auffang-Station für die Menschenaffen. In ihren Nestern zwischen Astgabeln oder auf Plattformen, die zu gewohnten Futterzeiten mit Früchten bestückt werden, lassen sie sich mit etwas Glück beobachten. Rostrot und etwas kleiner als ihre Verwandten auf Sumatra bieten sie einen unvergesslichen Anblick, unverwechselbare Mimik und Bewegung. Das soziale Miteinander zwischen Kleinen und ihren Eltern imponiert in der Auffang-Station. Immer schön im Fell anklammern! Hier ist der Mensch hinter Glasscheiben. Nebenan ist ein Gehege für den malaiischen Sonnenbären. Um ihn wenig zu stören, führt der Pfad etwas weiter oben zu Aussichtsplattformen. Eine weitere Attraktion der drittgrößten Insel der Welt sind die Nasenaffen. Und ihr Namen gebendes Organ lässt einen fantasievollen Spielraum für allerlei Assoziationen.
Die Destination Borneo ist typisch für das Konzept von Silversea: Das Routenportfolio bietet immer auch ungewöhnliche Ziele, abseits der üblichen Routen. Dies beschert der monegassischen Reederei ein treues Publikum. Das Leben an Bord hat sich indes eingespielt. Das internationale Publikum ist kontaktfreudig. Nicht nur die angebotenen Freizeitaktivitäten, sondern auch die bunte Mischung und die überschaubare Passagierzahl ermöglichen einen lockeren Umgang im gepflegt angelegten Luxus. Dazu trägt auch die ausgesprochene Freundlichkeit des Servicepersonals bei, die immer das persönliche Gespräch suchen….