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Ambassador Cruise Line: Start des zweiten Schiffes durch Chartereinsatz auf Mitte Mai 2023 verschoben

Das britische Kreuzfahrt-Start-up Ambassador Cruise Line, das im April dieses Jahres mit der ersten nach Hamburg führenden Reise ihres zuvor in Tilbury getauften Flaggschiffes Ambience ex Pacific Dawn (Baujahr 1999, 48123 BRZ, 1200 Gäste), ihren Betrieb aufgenommen hatte, verschiebt den Einsatz ihres zweiten Schiffes, der Anfang dieses Jahres übernommenen Ambition ex AIDAmira, überraschend auf Mitte Mai nächsten Jahres.

Grund ist ein zwischenzeitlich mit der schottischen Regierung geschlossener Chartervertrag für einen sechsmonatigen Einsatz als Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge.

Wie berichtet, handelt es sich bei dem Schiff um die von der zur amerikanischen Carnival Corporation gehörenden italienischen Costa-Gruppe angekaufte und in Ambition umbenannte AIDAmira, die seit Mitte Januar dieses Jahres an der mehrheitlich zur italienischen Palumbo-Gruppe gehörenden kroatischen Viktor Lenac-Werft liegt.

Sie hatte Anfang Februar d. J. den Auftrag zur Überholung und zum Umbau des 48123-BRZ-Schiffes bestätigt. Nach Angaben der Werft, beträgt der Wert der laut Vertragsspezifikation auf der AIDAmira zu erledigenden Arbeiten mehr als 20 Mio. Euro. Als Ausführungsfrist waren 12 Monate vorgesehen.

Die 216 m lange Ambition, die 1999 von Chantiers de l’Atlantique in St. Nazaire als Mistral erbaut worden war, wird bis zu 1.200 Gäste in ihren 714 Kabinen unterbringen, von denen 125 über einen Balkon verfügen und 113 Suiten mit bis zu 62 m² Wohnfläche sind. Das nautische und technische Management erfolgt durch die zur Hamburger Schulte-Group gehörende Firma BSM Cruise Services, während der Hotel- und Cateringbereich von der Ambassador Cruise Line selbst wahrgenommen wird.

Über die Verschiebung der ersten Kreuzreisen ihres zweiten Schiffes informiert die auf ein authentisches no-fly-Reiseangebot für Bestager über 50 setzende Reederei jetzt auch ihre Gäste mit unten stehender Mitteilung:


Dear Guest,

You may have seen the recent announcement in the national press regarding our decision to Charter Ambition to the Scottish Government, in order to facilitate the Scottish resettlement program for the Ukraine population to support those displaced by the war in Ukraine. 

We are disappointed that this announcement was shared prematurely without the appropriate advance communication and consultation we had intended for our valued guests and trade partners.

As a new brand in the cruise industry, we, ourselves, were adversely affected by the war in Ukraine. Ambience’s initial launch was delayed and many of our esteemed crew incurred additional unforeseen personal challenges. We personally felt the impact acutely and the experience heightened our interest in wanting to support those most detrimentally affected by the devastation of the war. 

When the opportunity to work with the Scottish government to support the Ukrainian population presented itself, we felt morally obliged to accommodate such a worthwhile cause and amend some of Ambition’s initial itineraries for 2023.

Let us explain what this will mean:

•    Ambition will be in Scotland from early September 2022 for 6 months and will then go into dry dock for soft refurbishment of public areas and cabins and her engine upgrades, rendering her one of the top 10% of sustainable ships afloat, like Ambience. 

•    This means that her inaugural season will unfortunately be delayed until mid-May 2023. We are working internally to ascertain the impact of this across our scheduled itineraries and will communicate further details in due course. Guests on sailings up to, and including 11th May 2023, on an Ambition sailing have been contacted directly regarding these changes. Guests on Ambition sailings after this date are currently unaffected. 

As ever, please be reassured that our guests and trade partners remain our number one priority, as do the values by which we operate our business. 

We look forward to supporting this humanitarian effort and being able to offer you a wonderful experience on board Ambition in the future.


Kind regards, Christian Verhounig / CEO | Ambassador Cruise Line


Text: JPM

Start-up Transcend: Ab 2024 mit Flusskreuzer-Charterangebot für private Gruppen in Europa

Mindestens 12 moderne Flusskreuzfahrtschiff-Neubauten in den ersten sechs Jahren auf europäischen Gewässern in Dienst stellen will das auf ein Charterangebot exklusiv für private Gruppen, Meetings Incentives und Events fokussierte Start-up Transcend. Die ersten 500 Tage sind bereits gebucht und damit ein bedeutender Teil der Beschäftigung für das Jahr 2024 und 2025 gesichert, erklärte Matthew Shollar, Mitbegründer und CEO des Unternehmen, der über zwei Jahrzehnte Erfahrungen im Verkauf von Luxusreisen, Marketing und Kreuzfahrtcharter verfügt, am 27. April anlässlich der Seatrade in Miami.

Das Fehlen eines maßgeschneiderten Charterprodukts in Verbindung mit der starken Nachfrage nach kleineren, erlebnisorientierten Gruppenreisen, die während der Pandemie noch zugenommen hat, habe ihn und sein aus Veteranen der Kreuzfahrtindustrie bestehendes Team davon überzeugt, „dass die Marktchancen immens sind“.

Etwa 10 bis 14 Prozent des Flusskreuzfahrtgeschäfts entfallen nach seinen Angaben derzeit auf Charterschiffe, doch halte man das Marktpotenzial für sehr viel größer. „Wir führen eine neue Kategorie in der Branche ein, indem wir luxuriöse Flusskreuzfahrten mit Wellness-Angeboten anbieten und unseren Kunden einen unübertroffenen Service zur Verfügung stellen, während wir gleichzeitig den Markt auf Zielgruppen ausweiten, die normalerweise nur Hotels und Resorts in Betracht ziehen“, so Shollar.

Animation: Transcend

Die von Transcend geplanten Schiffe richten sich an Meeting- und Incentive-Planer, Reiseveranstalter, Affinity-/Alumni-Gruppen, private Familiengruppen, Lifestyle-Marken, externe Agenturen und andere Unternehmen, die Reisen unter ihrer eigenen Marke anbieten. Das erste Schiff soll im April 2024 auf dem Rhein in Dienst gestellt werden, bevor es im Juni auf die Donau wechselt.

Die Neubauten werden zwar die europäischen Standardmaße von 135 Metern haben, aber 30 bis 50 Prozent weniger Passagiere befördern als die derzeit im fahrplanmässigen Einsatz befindlichen Schiffe. Bis zu 120 Gäste können in übergroßen Kabinen untergebracht werden, alle mit französischem Balkon, oder bis zu 60 Gäste in Suiten mit zwei Zimmern und zwei Bädern. Die Anzahl der Kabinen oder Suiten wird individuell auf den Charterer abgestimmt, der auch das Serviceniveau bestimmen kann – von der gehobenen Klasse bis zum Luxus.

Animation: Transcend

Das bekannte schwedische Unternehmen Tillberg Design wird die Flusskreuzfahrtschiffe entwerfen, als Bauwerft ist die niederländische und Den Breejen Shipyard vorgesehen und für die Bereederung/Management River Advice.

Die lichtdurchfluteten öffentlichen Bereiche sind für Gruppen konzipiert und bieten fünf öffentliche Veranstaltungsbereiche, die alle Reisenden aufnehmen können, sowie intime Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Essen, Präsentationen und Besprechungen. Der Empfangsbereich wird digital an die jeweilige Gruppe angepasst und der Charterer wird dort präsent sein, ebenso wie in den Räumen für das Personal und im Lagerraum. Es soll auch einen 2.600 Quadratmeter großen Innen- und Außenbereich für Fitness, Spa und Gäste-Wellness geben – den größten auf den Flüssen.

Animation: Transcend

„Dies ist nicht nur eine neue Art von Schiff. Wir bieten eine völlig neue Art, Geschäfte zu machen“, so Shollar. Unsere Geschäftspraktiken und -prozesse geben dem Charterkunden die volle Kontrolle. Das gelte auch für das Preismodell für Gruppen mit einem neuen Verkaufsansatz, der pauschale, klar definierte Preise ohne Sperrtermine oder Preissteigerungsrisiken bei Einzelhandelsbuchungen bietet.

Der Einsatz der Schiffe soll auf den am stärksten nachgefragten europäischen Wasserstraßen erfolgen, darunter den Rhein, die Donau und die Mosel.

Die Charterer können maßgeschneiderte Reisen nach ihren Bedürfnissen zusammenstellen, einschließlich Hin- und Rückfahrt und variabler Dauer, und auf Wunsch auch weniger touristische Häfen anlaufen, was ihnen wesentlich mehr Flexibilität bietet als die üblichen Angebote.

Es gibt eine Mindestdauer von drei Nächten. Um gelegentliche Lücken zwischen den Charterreisen zu füllen, werden die Transcend-Schiffe Unternehmen für ein- oder zweitägige Treffen im Hafen zur Verfügung stehen. Die Anpassung der Reiserouten ist komplex, es soll jedoch eine KI-Software entwickelt, werden die die Planung erleichtert. Eine Konkurrenzsituation zu bestehenden Kreuzfahrtgesellschaften sieht Shollar nicht, da man sich andere Märkte konzentrierte. JPM