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Weltschifffahrtstag: Hapag-Lloyd Cruises optimiert Ökobilanz

Pressemitteilung

  • Dekarbonisierung im Blick: Erstmalig Beimischung von nachhaltigem Biokraftstoff geplant
  • Nutzung der Landstromvorrichtung in Hamburg Altona nimmt Fahrt auf
  • Technische und operative Maßnahmen reduzieren Treibstoffverbrauch


Am heutigen Weltschifffahrtstag, der jährlich am letzten Donnerstag im September stattfindet, machen seit 1978 die International Maritime Organization (IMO) und die Vereinten Nationen auf die Seeschifffahrt aufmerksam. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Leitmotiv „New technologies for greener shipping“. Ein Motto, das sich auch Hapag-Lloyd Cruises, Anbieter von Luxus- und Expeditionskreuzfahrten, auf die Fahnen schreibt und mit diversen Maßnahmen bekräftigt. Aktuell stehen die Premiere der Nutzung von nachhaltigen Biokraftstoff und die Fortführung der Landstromtestung bei den Expeditionsneubauten auf der Agenda. Darüber hinaus optimieren technische und operative Schritte die Ökobilanz, um eine Vorreiterrolle im maritimen Umwelt- und Klimaschutz einzunehmen.

Seit 2020 verzichtet Hapag-Lloyd Cruises für die gesamte Flotte auf Schweröl und nutzt Marine Gasöl mit einem Schwefelgehalt von 0,1 Prozent. Am kommenden Sonntag plant der Anbieter von Luxus- und Expeditionskreuzfahrten wieder einen Schritt weiter zu gehen und tankt erstmalig Biokraftstoff aus nachhaltigen Ressourcen. Dieser besteht hauptsächlich aus Resten von Speiseölen. Das Expeditionsschiff HANSEATIC inspiration wird dieses als Beimischung zum Marine Gasöl bunkern; der Anteil wird bei ca. 30 Prozent liegen. Der zertifizierte Biokaftstoff ist nahezu frei von Schwefeloxiden und bietet eine CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen. Weitere Beimischungen von Biokraftstoffen sind flottenübergreifend geplant. 

Der wirksamste Weg, Emissionen einzusparen ist derzeit, weniger Treibstoff zu verbrauchen. Hierbei verfolgt Hapag-Lloyd Cruises das Prinzip des „Slow Steamings“ und berechnet die Fahrpläne mit einer reduzierten Durchschnittsgeschwindigkeit. Auf „die letzten 3 Knoten“ wird verzichtet und damit mehr als 30 Prozent des Verbrauchs eingespart sowie Emissionen gemindert.


„Hanseatic nature“ in Altona. Foto: Jens Meyer

Außerdem ist die Testphase der Landstromvorrichtung der neuen Expeditionsneubauten am Cruise Center Hamburg Altona eingeleitet. Erste Erkenntnisse früherer Tests haben bereits zu Modifikationen und baulichen Anpassungen der Schiffe geführt. Nun wird die Testphase bei den kommenden Anläufen der HANSEATIC inspiration und HANSEATIC nature am 30. September, 4. sowie 7. Oktober 2022 fortgesetzt. „Die Nutzung von Landstrom ist für uns ein Baustein, um zukünftig klimaneutrale Kreuzfahrten anzubieten. Vor zwei Jahren konnten wir die Testphase am Cruise Center Hamburg Altona für das Luxusschiff EUROPA 2 erfolgreich abschließen und die Zertifizierung durch die Klassifikationsgesellschaft DNV erhalten. Nun fokussieren wir uns auf die Zertifizierung des Landstromanschlusses für die drei Expeditionsschiffe in Hamburg Altona“, erklärt Julian Pfitzner, CEO Hapag-Lloyd Cruises.

Darüber hinaus achtet Hapag-Lloyd Cruises auf viele kleine Details: Alle Schiffe verfügen über Meerwasser-Entsalzungsanlagen zur Wasseraufbereitung, umfassende Mülltrennungsvorrichtungen und Kläranlagen für Abwasser sowie TBT-freie Unterwasseranstriche. Die 2013 in Dienst gestellte EUROPA 2 zählt zu den Pionierschiffen, die schon beim Bau mit SCR-Katalysatoren ausgestattet worden sind.

Text: PM Hapag-Lloyd Cruises

BSH-Präsidentin: „Schifffahrt der Zukunft braucht gut ausgebildete Besatzungen“

Pressemitteilung

Die Zukunft der Schifffahrt ist nachhaltig und autonom. Hoch automatisierte, ferngesteuerte und vollständig autonom fahrende Schiffe sollen in Zukunft helfen, die Sicherheit auf See zu verbessern und die Schifffahrt nachhaltiger zu gestalten. Das stellt auch Besatzungen der Seeschiffe vor neue Herausforderungen.

Anlässlich des Weltschifffahrttages am 30. September 2021 weist die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Dr. Karin Kammann-Klippstein, darauf hin, dass Schiffsbesatzungen rechtzeitig auf neue Antriebstechnologien und die digitale Transformation in der Schifffahrt vorbereitet werden müssen. Der Weltschifffahrtstag 2021 steht unter dem Motto: „Seeleute: Im Zentrum der Zukunft der Schifffahrt“.

Foto: Jens Meyer

Rund 55.000 Handelsschiffe sind weltweit unterwegs. Zu den verkehrsreichsten Gebieten zählen die Nord- und Ostsee. Gut ausgebildete Schiffsbesatzungen waren und sind für die Sicherheit der Schifffahrt und der Umwelt unverzichtbar. Sie stellen den Transport von 90 Prozent der Welthandelsgüter sicher. Sie sorgen durch die Umsetzung internationaler Vorschriften für einen sicheren Schiffsbetrieb und dafür, dass von Schiffen ausgehende Gefahren für die Umwelt reduziert werden.

„Mit der Automatisierung werden auch in der Schifffahrt neue Berufsbilder entstehen. Die Schiffsbesatzungen werden sich zunehmend mit Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung befassen müssen. Der Bedarf an Fachkräften, die die Seefahrt kennen und mit hoch automatisierten oder autonomen, vernetzten, intelligenten Schiffen mit komplizierten Netzwerken aus Sensoren, Datenverarbeitungs- und Kommunikationssystemen arbeiten können, wird steigen,“ betont die Präsidentin der zentralen maritimen Behörde Deutschlands.

BSH-Präsidentin Dr. Karin Kammann-Klippstein. Foto: BSH

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten bereits an einem integrierten Sensor- und Navigationssystem, das automatisiertes Navigieren und optimiertes Manövrieren von vernetzten, kooperierenden Schiffen ermöglichen soll. Das System soll selbstständig Kollisionen vermeiden.

Das BSH validiert und verifiziert die eingesetzten Navigations- und Kommunikationssysteme. Dafür steht eine Technologie-Entwicklungsplattform im BSH zur Verfügung. Mit seinen Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen erprobt das BSH die im Labor gewonnenen Erkenntnisse in der maritimen Praxis an Bord. So können potentielle Sicherheitslücken in Schiffssystemen erkannt und reduziert werden.

Anlässlich des Weltschifffahrtstages wird das BSH seine Dienstsitze an der Elbe in Hamburg und an der Warnow in Rostock blau beleuchten. Um die maritime Gemeinschaft zu vereinen und das Bewusstsein für den wichtigen Beitrag der Schifffahrt für die Welt zu schärfen, hat der Generalsekretär der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO Mitgliedstaaten, zwischenstaatliche Organisationen und NGO’s aufgefordert, Gebäude, Brücken, Seehäfen, Schiffe, Denkmäler, Museen und andere Wahrzeichen mit maritimem Bezug zukünftig jedes Jahr an diesem Tag zu beleuchten.

Der von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation 1978 initiierte Weltschifffahrtstag findet jährlich am letzten Donnerstag im September statt. Er soll die Bedeutung der Schifffahrt als wichtige Infrastruktur für die Wirtschaft verdeutlichen und auf den Schutz der Meeresumwelt aufmerksam machen.

Text: PM Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie