
„Trotz der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen erwarten wir eine erfolgreiche Kreuzfahrtsaison in Nordeuropa. Alle Unternehmen arbeiten seit geraumer Zeit mit Hochdruck gemeinsam mit Werften, Motorenherstellern und Treibstoffproduzenten an der Einsatzreife alternativer Energieträger.“ – Das betonten Hansjörg Kunze, Vice President Communications AIDA Cruises, Christian Hein, Geschäftsführer MSC Cruises Deutschland, Wybcke Meier, Vorsitzende der Geschäftsführung TUI Cruises und Julian Pfitzner, Marken-CEO Hapag-Lloyd Cruises, gestern beim Dialog mit Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation, Michael Westhagemann, zu dem dieser Repräsentanten von Kreuzfahrt-Reedereien und Verbänden eingeladen hatte.
Bei diesem ersten Kreuzfahrtgipfel im Gästehaus des Hamburger Senats ging es zunächst um die Marktentwicklung, die Auswirkungen der aktuellen Ukraine-Krise sowie die Herausforderungen am Standort Hamburg. Anschließend stand die Frage im Vordergrund, wie und wann die Emissionen während der Liegezeit im Hafen auf ein Minimum reduziert werden können. Dabei versicherte Westhagemann, dass die Landstrominfrastruktur in Hamburg 2024 an allen Terminals zur Verfügung stehen werde. Nun gelte es, das Potenzial der Landstromanlagen gemeinsam mit den Reedereien auszuschöpfen.
„Die Branche ist sich sehr bewusst, dass auch die Kreuzfahrt ihren Beitrag zur Verringerung der Klimabelastung leisten kann und muss, auch wenn der Anteil der Kreuzfahrtflotte weniger als ein Prozent der Welthandelsflotte ausmacht“, stellte Helge Grammerstorf, National Director der Cruise Lines International Association (CLIA) fest. Bezogen auf alle Hamburger CO2-Emissionen betrage der Anteil der Kreuzfahrtschiffe 0,11 Prozent. (Bezug 2019).
„Die Kreuzfahrt ist nicht nur der Innovationstreiber der Schifffahrt, sie sorgt durch die Unternehmen und deren Dienstleister am Standort Hamburg für ca. 419,7 Mio. € Wertschöpfung und 4.490 zusätzliche Arbeitsplätze im Jahr“, ergänzte Dr. Stefan Behn, Vorsitzender von Hamburg Cruise Net e.V.. Dies habe eine neue Studie ergeben. Im Auftrag von Hamburg Cruise Net e.V. und der Freien und Hansestadt Hamburg wurde anhand einer Input-Output-Analyse der regionale Wertschöpfungsbeitrag der Kreuzfahrtindustrie für die Hamburger Wirtschaft im Jahr 2018 vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie untersucht.
Fazit der Veranstaltung war die Erkenntnis, dass es nur gemeinsam möglich ist, den Hamburger Hafen zum Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu machen und gleichzeitig seine Attraktivität für die Kreuzfahrtreedereien zu erhalten. Vor diesem Hintergrund verständigten sich die Spitzenvertreter der Reedereien AIDA Cruises, MSC Deutschland und TUI Cruises sowie die Behördenleitung der BWI und die Verbände darauf, den Austausch fortzusetzen und den Dialog weiter zu verstetigen. JPM