Mit den Auswirkungen des Wechsels im Weißen Haus in Washington haben jetzt auch Häfen und Reedereien zu kämpfen. Angefangen von der verschärften Grenzkontrolle im Seebereich rund um Florida bis hin zur Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika oder des höchsten Bergs der USA reichen die Dekrete.
Die erste Maßnahme traf die Kommandeurin der US Coast Guard. Admiral Linda Fagan wurde zwei Tage nach der Amtseinführung von Donald Trump abberufen. Trump hatte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber der ersten Kommandeurin der vierten Teilstreitkraft im US-Sicherheitsapparat gemacht. Sie war erst 2022 von seinem Vorgänger Joe Biden nominiert worden.
Die US Coast Guard steht auch im Fokus ein es weiteren Dekrets, das eine verschärfte Überwachung der US-Seegrenzen zum Ziel hat. Zu den zum Schwerpunkt erklärten Seegebiete gehört auch die Florida-Straße zwischen Florida und den Bahamas. Dort sollen Kontrollen verstärkt und die Präsenz erhöht werden.


Sehr viel Bürokratie bringt das Dekret der Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika mit sich. Es handelt sich um den größten Golf der Welt, der jetzt die zentrale Rolle bei der Ölförderung, Fischerei und Schifffahrtswirtschaft der USA spielt. Deshalb muss der Name „Golf von Mexiko“ schnellstmöglich ersetzt werden.
Der Innenminister soll innerhalb von 30 Tagen nach dem Datum dieser Anordnung vom 20. Januar in „Übereinstimmung mit 43 U.S.C. 364 bis 364f alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen“, um das Gebiet des US-Festlandsockels umzubenennen. Es betrifft die Staaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida mit. Der Minister aktualisiert anschließend das geografische Namenssystem der USA (GNIS). Das reicht von Seekarten bis hin zu touristischen Ausschilderungen.
Was aber passiert, wenn am 1. März auf einem Seeschiff eine Seekarte mit der Beschriftung „Gulf of Mexico“ gefunden wird, ist derzeit noch unklar. Das gilt auch für Kreuzfahrten, die von den Golf-Häfen der USA nach Mexiko gehen. Fest steht aber eins: Es gibt viel Arbeit für Schiffsbesatzungen, Reedereien und die US-Behörden.
Unklar ist auch noch die Konsequenz einer Besetzung des Panamakanals durch die USA. Wenn es dort zu Spannungen kommt, wären nicht nur die Reedereien betroffen, die den Kanal passieren. Sollte es zu Spannungen zwischen Panamas und den USA kommen, wäre auch die größte US-Kreuzfahrtreederei betroffen. Die Carnival Cruise Line hat 18 ihrer 27 Schiffe in Panama beheimatet. Die anderen neun sind in Nassau auf den Bahamas registriert. FB
Fotos: Frank Behling