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Ukraine: „Costa Magica“ als Notunterkunft

Die italienische Reederei Costa Crociere bietet eines ihrer Schiffe dem italienischen Zivilschutz als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine an. Wie die Reederei am Mittwoch in einer Mitteilung bekannt gab, wolle man das ausgerüstete und voll fahrbereite Schiff mitsamt Crew für die Versorgung anbieten.

Die Costa Magica ankert derzeit vor La Spezia und soll erst im Laufe des Jahres die Marke wechseln und dann bei der Carnival Cruise Line die Kapazitäten wieder auffüllen, die dort durch die sechs Abgänge der „Fantasy“-Klasse entstanden sind. Bis dahin sei ein Einsatz als Notunterkunft für Menschen aus dem Kriegsgebiet denkbar.

Foto: Frank Behling

Das 272 Meter lange und 35,5 Meter breite Schiff ist die fünfte Einheit der „Destiny“-Klasse, bei der es sich um die ersten Kreuzfahrtschiffe der Welt jenseits der Marke von 100.000 BRZ handelte. Die 2004 von Fincantieri abgelieferte Costa Magica war zeitweise auch das Flaggschiff der Costa-Reederei. Das Schiff bietet Platz für bis zu 3740 Passagiere bei Doppelbelegung der Kabinen.

Ob und wo es als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. In Italien laufen, ähnlich wie in den anderen Ländern Westeuropas noch die Versuche der Erfassung der Flüchtlinge. Neben Hotels kommen auch provisorische Lösungen wie Container als Unterkünfte zum Einsatz.

Die Fluchtbewegungen sind sehr unterschiedlich. So haben etwa 3,6 Millionen Menschen die Ukraine seit dem Kriegsbeginn verlassen. Die Mehrheit ist in Polen, der Slowakei oder Rumänien. In Deutschland sind bislang 180.000 Geflüchtete erfasst worden. In Frankreich waren es etwa 17.000 und in Italien etwa 23.000 Menschen aus der Ukraine. FB