Haiti gehört zu den Perlen der Karibik. Die Republik auf der Westhälfte der Insel Hispaniola ist seit Jahren von Gewaltausbrüchen und Bandenkämpfen betroffen. 2021 wurde der gewählte Präsident ermordet.

Nun ist das Land wieder im Fokus. Nach der Machtübernahme durch kriminelle Banden ist auf der Insel Anfang März das Chaos ausgebrochen. Der Interimspräsident Ariel Henry ist außer Landes. Das hat auch Folgen für den kleinen Kreuzfahrt-Hafen Labadee an der Nordspitze bei Cape Haitien.
Die Reederei Royal Caribbean International hat wegen der fragilen Lage in Haiti vorerst für sieben Tage alle Anläufe in dem von ihr gepachteten Hafen Labadee abgesagt, wie RCI-Präsident und CEO Michael Bayley mitteilte. Der Privathafen der Reederei Royal Caribbean werde durch andere Ziele ersetzt, wie Bayley via Facebook mittelt.
Betroffen sind zunächst fünf Schiffe. Die Symphony of the Seas, Adventure of the Seas, Mariner of the Seas, Explorer of the Seas und die Oasis of the Seas sollten bis 21. März in Labadee festmachen. Wie es ab dem 21. März weitergehe, werde mit einer dreitägigen Vorschau bewertet, so Bayley. Die Situation in Haiti werde auch ständig beobachtet und neu bewertet.

Unterdessen haben die Vereinten Nationen und die Staaten der EU damit begonnen Personal aus dem Land zu holen. Gleichzeitig laufen Vorbereitungen in der Dominikanischen Republik für die Einrichtung einer Luftbrücke um wichtige Versorgungsgüter nach Haiti zu bringen. Mit der Dominikanischen Republik teilt sich Haiti die Insel Hispaniola.
Problem bleibt aber weiter das Fehlen einer handlungsfähigen Regierung. Interimspräsident Ariel Henry war bei Ausbruch der Unruhen auf Auslandreise. Er befindet sich jetzt in Puerto Rico im Exil. Die Dominikanische Republik hatte ihm aus Sorge vor Konflikten die Einreise verweigert.
In der Dominikanischen Republik gibt es große Sorgen vor einem Übergreifen der Bandenkämpfe über die Grenze.
Haiti und die Dominikanische Republik trennt eine nur schwer zu überwachende Landgrenze von 390 Kilometern. Das deutsche Auswärtige Amt warnt auch Touristen vor Überfällen. So nehmen die Zahlen bewaffneter Überfälle in der Dominikanischen Republik laut Auswärtigem Amt in „letzter Zeit spürbar zu“. FB
Foto: enapress.com