Aktualisierung/Update zum Beitrag: Weitere Hilfen für MV Werften
Um die aktuellen Zahlungsschwierigkeiten zu beheben, können die MV Werften bis Jahresende auf 600 Mio. Euro Staatshilfen hoffen. Diesen Betrag nannte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag (23.4.) bei der gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Landtages in Schwerin. Derzeit liefen Gespräche zwischen dem Land, dem Bund, der KfW-Bank und dem Unternehmen. Die MV Werften könnten Teil eines Sonderprogrammes des Bundes werden – das sei seit vergangenen Dienstag sicher. Weiter offen ist jedoch, ob es einen Kredit, eine Bürgschaft oder Hilfen in anderer Form gibt. Auch über einen Eigenanteil des Unternehmens werde gesprochen. In vier Wochen könnten Ergebnisse vorliegen. Nach Angaben von Glawe geht es um die Sicherung der Werften und um eine „Fortführungsprognose“ für das Unternehmen, wobei er auf den Bund und die Ankündigung der Corona-Hilfen von Wirtschaftsminister Altmaier setze. Zudem kündigte Glawe einen 50-Millionen-Euro-Hilfsfonds für die Werft-Zulieferer an, die auf offenen Rechnung sitzenbleiben. Das Geld, das als Kredit ausgezahlt werden soll, stammt aus dem schon bestehenden Schutzschirm für die Wirtschaft. Diese Liquiditätshilfen müssen später zurückgezahlt werden, wenn für die MV Werften eine Fortführungs- und Finanzierungslösung mit dem Eigentümer, dem Bund und den beteiligten Banken steht. Beide Ausschüsse stellten sich hinter die Extra-Förderung. Das zur Genting-Gruppe in Hongkong gehörende Unternehmen zeigte sich zuversichtlich: die Bereitschaft des Bundes und das Engagements des Landes seien „starke Signale für eine Unterstützung der maritimen Wirtschaft in diesen schwierigen Zeiten“. „Wir begrüßen die Gespräche sehr, für uns ist es ein großer Vertrauensbeweis in unsere Werften,“ so Werftsprecher Stefan Sprunk. Allerdings dürfte die Mitte März begonnene Kurzarbeit der rund 3.000 Werftbeschäftigten – sehr wahrscheinlich noch über den bisher als Endtermin genannten 4. Mai hinaus fortgesetzt werden. JPM
Text: JPM, Foto: MV Werften