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Verkauf der „AIDAaura“ an Celestyal Cruises ist vollzogen

Kreuzfahrtschiff soll demnächst in „Celestyal Discovery“ umbenannt werden

Eine rund achtwöchige Hängepartie für AIDA Cruises um den Verkauf des 202 Meter langen Kreuzfahrtschiffes AIDAaura ist am 15. November an der Columbuskaje zu Ende gegangen. Denn am Heck des Schiffes wurde nach Unterzeichnung des Kaufvertrages die bisherige italienische Flagge gegen die maltesische Flagge getauscht, unter der das Schiff für den neuen Eigner nun verkehren wird. Dabei handelt es sich um die griechische Reederei Celestyal Cruises, die das Schiff als Celestyal Discovery demnächst in Fahrt bringen wird. Details über den Verkauf vom bisherigen Eigner Costa Crociere, als Muttergesellschaft von AIDA Cruises, wurden bislang weder von AIDA aus Rostock noch von dem neuen Eigentümer aus Griechenland kommentiert.

Nachdem die AIDAaura am 21. September nach der letzten von über 800 Reisen für AIDA Cruises an der Columbuskaje festmachte und für die Rostocker Reederei den Dienst einstellte, sollte ein paar Tage später die geplante Übergabe an den neuen Interessenten, die türkische Miray Cruises, erfolgen. Die plante mit dem Schiff, unter der Regie des Tochterunternehmens Life at Sea Cruises eine dreijährige Weltreise, die eigentlich schon am 1. November in Istanbul starten sollte. Der Verkauf mit den türkischen Interessenten kam aber nicht zustande, so dass AIDA Cruises bzw. die in Hamburg ansässige Managementgesellschaft Carnival Maritime nun auf dem ältesten Schiff sitzen geblieben waren. Das Schiff musste mit einer rund 100-köpfigen Crew weiter betriebsbereit gehalten werden, es fielen weiterhin Betriebs- und Liegeplatzkosten an und die Crew, die eigentlich auf anderen Schiffen der AIDA-Flotte anheuern sollte, musste weiter an Bord verbleiben.

Foto: Christian Eckardt

Vor rund zwei Wochen kündigte sich in Hafenkreisen schon ein möglicher neuer Interessent aus Griechenland an und am vergangen Mittwoch (15.11.) konnte sodann schon der Kauf des Schiffes besiegelt werden. Zu welchem Verkaufspreis das Schiff nun letztendlich verkauft wurde ist nicht bekannt. Branchenexperten gehen aber davon aus, dass sich der Preis in etwa in Höhe der vor zwei Jahren verkauften ersten AIDA, der AIDAcara, bewegen wird, die inmitten der Corona-Pandemie für rund 30 Millionen US-Dollar an das russische Unternehmen Aquilon Shipping Company verkauft wurde.

Wie geht es jetzt weiter mit dem Schiff, an dem man von außen bislang, bis auf die neue Flagge am Heck, noch keine optischen Veränderungen von außen erkennen kann?

Nach bisherigen Informationen soll das Schiff am frühen Freitag morgen den Liegeplatz wechseln und wird im Verbindungshafen, am Schuppen F/G gegenüber der Lloyd Werft festmachen. Hier verbleibt das Schiff für rund eine Woche. Dort sollen dann alle äußeren Merkmale und Schriftzüge aus AIDA-Zeiten beseitigt werden. Ob dabei auch der legendäre Kussmund am Bug übermalt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Verantwortlich für die Entstehung des Kussmundes ist der deutsche Theatergrafiker und Künstler Feliks Büttner, der 1994 von AIDA beauftragt wurde, Entwürfe für eine ganz neuartige Bordbemalung für das erste AIDA-Kreuzfahrtschiff, der AIDAcara anzufertigen. Ein Paukenschlag war die Bemalung aus rotem Kussmund, zwei Augen in Blau und Gelb sowie blauen Wellen an den Seiten seinerzeit allemal, denn eine derart bunte Schiffsbemalung hatte es bis dahin noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff gegeben. Bis heute entwickelte sich der Kussmund zum unverkennbaren Markenzeichen der AIDA-Flotte.


Abbildung: Celestyal Cruises

Schlussendlich erhält das Schiff dann auch noch während der Liegezeit in Bremerhaven den neuen Namen auf dem Schiffsrumpf gemalt, das dann zukünftig als Celestyal Discovery verkehren soll. Auch alle übrigen Schriftzüge auf den Rettungsbooten und Rettungsringen erhalten dann den neuen Schriftzug. Vermutlich in der nächsten Woche wird das Kreuzfahrtschiff dann Bremerhaven mit Kurs auf Griechenland verlassen, wo vermutlich auf einer dortigen Werft umfangreichere Arbeiten durchgeführt werden, bevor das Schiff dann vermutlich ab dem Frühjahr Kreuzfahrten für internationale Gäste in der griechischen Inselwelt durchführen wird, wie es die übrigen Flottenmitglieder von Celestyal bislang auch schon erfolgreich durchführen. ChrEck


Inzwischen hat auch Celestyal den Erwerb des Schiffes offiziell bestätigt:

„Angesichts der starken Markt- und Geschäftsbedingungen freuen wir uns, die Erneuerung unserer Flotte beschleunigt zu haben, um die Celestyal Discovery in der Celestyal-Familie willkommen zu heißen“, sagte Chris Theophilides, CEO. Die neue Celestyal Discovery wird sich dem weiteren Neuerwerb in diesem Jahr, der Celestyal Journey anschließen. Vor Beginn der neuen Saison gehen beide Schiffe noch in die Werft für ein „Wintersanierungsprogramm“,  im Wert von mehreren Millionen Euro. Die Celestyal Discovery soll dann ab März nächsten Jahres das Programm der Celestyal Olympia übernehmen, die Reise dazu werden im Dezember in den Verkauf gehen.

Foto: Christian Eckardt

„Die neue Celestyal Discovery ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der  Celestyal Olympia, sowohl in den den Gästen zugewandten Bereichen als auch unter Deck“, sagte Brandon Townsley, Vizepräsident und Geschäftsführer für Nordamerika bei Celestyal Cruises. „Es bietet eine Vielzahl von Restaurants und Unterhaltungsräumen und wir sind von den Konferenz- und Tagungseinrichtungen, die es bietet, sehr begeistert.“

Das Schiff verfügt außerdem über eine bessere Mischung aus Premium-Unterkünften und 62 Balkonkabinen, sagte Townsley gegenüber amerikanischen Medien, und wies darauf hin, dass die Tagessätze mit dem moderneren Schiff nun auch steigen dürften. ChrEck