Vorzeitiger Wechsel an der TUI-Spitze
Der Chef des Reisekonzerns TUI, Fritz Joussen, räumt überraschend seinen Posten. Wie das Unternehmen heute in Hannover mitteilte, hat der Vorstandsvorsitzende von seinem Recht Gebrauch gemacht, sein Amt als Mitglied des Vorstands vorzeitig zum 30. September niederzulegen. Als Nachfolger schlägt das Präsidium des Aufsichtsrats den bisherigen Finanzvorstand Sebastian Ebel vor. Dessen Amt soll der bisherige Controlling-Chef Mathias Kiep übernehmen.


Joussen kam vor einem Jahrzehnt zur TUI AG. Sein Vertrag lief eigentlich bis September 2025. In seiner Amtszeit stürzte der Konzern wegen der Pandemie in eine schwere Krise und wurde auch mit Milliardenhilfen des Staates gestützt. Inzwischen profitiert das unter seiner Führung konsequent auf die Stärkung der Kernbereiche und den Ausbau digitaler Plattformen und Wandel zum global agierenden Digitalunternehmen setzende Unternehmen von der anziehenden Reisenachfrage.
„Die existenzbedrohende Krise ist bewältigt. Wir starten jetzt in die nächste Phase. Sebastian Ebel soll neuer Vorstandsvorsitzender der TUI werden. Für den Neustart nach der Corona-Krise ist Sebastian Ebel eine exzellente Besetzung. Als Vorstand war er viele Jahre für die strategischen Wachstumsbereiche Hotels, Kreuzfahrten sowie Aktivitäten zuständig und hat sie zu den ertragsstärksten Segmenten des Konzerns entwickelt“, kommentierte der AR-Vorsitzende Dr. Dieter Zetsche den bevorstehenden Wechsel.

Zur der vom TUI-Konzern abgebildeten touristischen Wertschöpfungskette wird gehören heute über 400 Hotels und Resorts mit Premium-Marken wie RIU, TUI Blue und Robinson und 16 eigene Kreuzfahrtschiffe, von der Europa und der Europa 2 in der Luxusklasse und drei Expeditionsschiffen bis zur Mein Schiff-Flotte des Hamburger Joint Ventures TUI Cruises und Kreuzfahrtschiffen bei Marella Cruises in Großbritannien. Zum Konzern zählen außerdem europaweit führende Veranstaltermarken und Online-Vermarktungsplattformen, fünf Fluggesellschaften mit mehr als 100 modernen Mittel- und Langstrecken-Flugzeugen und über 1.000 Reisebüros. JPM