Neu auf der Brücke des DUCKDALBENS und der Seafarers´ Lounge
Pressemitteilung
Bischöfin Kirsten Fehrs wird am 20. August 2022 Jan Oltmanns aus der langjährigen Leitung des international seamen´s club Hamburg DUCKDALBEN in den Ruhestand verabschieden. VertreterInnen aus Politik und maritimer Wirtschaft werden dabei sein. Neuer Leiter ist Sören Wichmann. Der 28-jährige Absolvent des Studiums der Sozialpädagogik am Rauen Haus und Diakon kam vor acht Jahren zum Praktikum zum ersten Mal in den Club. Jetzt hat er das Ruder übernommen. Jan Oltmanns bleibt bis zum Farewell Geschäftsführer in der Deutschen Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.
Anke Wibel, seit 1995 mit Jan Oltmanns das Leitungs-Tandem im Club – „zwischen uns passt kein Blatt Papier“- (Jan Oltmanns) wechselt ebenfalls aus der operativen Leitung in die Geschäftsführung, die sie über August innehat. Eine weitere Rochade melden die von den Seemannsmissionen Hamburg-Harburg und Hamburg-Altona getragenen Dependancen an den Kreuzfahrtterminals: Olaf Schröder, Seemannsdiakon, ist neuer Geschäftsführer der Deutsche Seemannsmission SEAFARERS´ LOUNGE Hamburg gGmbH.
Jan Oltmanns, der mit zweiten Namen Heyen heißt und so seine friesische Heimat verrät, sagt nach 36 Jahren „DUCKDALBEN“ Tschüss. Er kam am 1.11. 1975 zur Seemannmission in Altona. Zum Zivildienst und Freiwilligen Sozialen Jahr brachte der damals 19jährige aus Esens familiäre Nähe zur Seefahrt mit. Sein Vater, Pastor, versorgte die Seemannsmission in Emden Winters mit warmer Kleidung. In Hamburg fanden Seeleute damals „eine zweite Heimat“ zwischen den Fahrten nur in Altona und im Seemannsheim am Michel. Die Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V. organisierte nur die „Bordbetreuung“. „Fester Boden“ sollte her und ein Leiter für den auch vom Senat ins Auge genommenen Club: Jan Oltmanns, Absolvent der Evangelischen Fachhochschule für Sozialpädagogik und – wie Sören Wichmann – des Rauen Hauses wollte als Bordbetreuer anheuern. Er wurde Gründer und Leiter und seither „Gastgeber für über eine Million Seeleute“. Das findet er gut: „als Ostfriese reise ich nicht so gerne. Bei der Seemannsmission kann man die Welt sehen, ohne zu verreisen.“ Seeleute aus 188 Ländern brachten seit Gründung die Welt in den Club. Dirk „Diego“ Stähler, 1987 Praktikant und Fahrensmann aus den Anfangsjahren, erinnert sich an einen Artikel einer Wochenzeitung. Es schrieb: „Zwei Hippies, ein Ethnologe und ein Chefdiakon, der aussieht wie Jesus, betreuen jetzt die Seeleute“! Diego weiter: „Einmal nahm ein Seemann Jan in den Arm und brach ihm eine Rippe. Dankbarkeit tut manchmal weh.
Die Club-Crew komplettieren über 100 feste und ehrenamtlich Mitarbeitende. Sie folgen dem Motto: „Support of Seafarers‘ Dignity“: Seeleute sind systemrelevant; den menschlichen Gliedern der Lieferketten gebührt Respekt. DUCKDALBEN ist Globalisierung live. Das kommt an: 2011 wurde er „Bester Seemanns Club der Welt“. Aus der Hand des damaligen Hamburger Wirtschaftssenators Frank Horch erhielt Jan Oltmanns das Bundesverdienstkreuz. Der Senat überreichte Jan Oltmanns 1996 die Ehrenmedaille „Portugaleser in Silber“. Orden und Ehrenzeichen trägt Jan selten, eigentlich nie. Vielleicht zeigt er sie beim Abschied, wenn ihm Kirche und Politik für 36 Jahre soziale Verantwortung im Hafen danken?
Text: PM DUCKDALBEN