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Was wird aus „Costa neoRomantica“?

Die Costa Classica hat den Restart als Grand Classica bei den Bahamas erfolgreich gemeistert. Während das 1991 bei Fincantieri gebaute Kreuzfahrtschiff zwischen den Bahamas und Florida pendelt, steht die besonders in Deutschland beliebte Schwester Costa neoRomantica vor dem Aus.

Noch in der dramatischen Phase der Pandemie hatte die Reederei Costa Cruises das Schiff im Sommer 2020 an die griechische Celestyal Cruises verkauft. Die Griechen wollten das erst 2011 für 90 Millionen Dollar umgebaute Schiff in der Ägäis als Celestyal Experience einsetzen.

Doch die Untersuchung der in der Bucht von Eleusis bei Athen aufgelegten Schiffes gaben wenig Perspektiven für einen wirtschaftlichen Betrieb des Schiffes.

Foto: Frank Behling

Im September trennte sich Celestyal deshalb wieder von dem Schiff und verkaufte es an die Firma Beacon & Bay Shipping in Dubai. Das Unternehmen ist als Händler und Makler für Schiffe bekannt, die bald den Weg zum Abbruch finden.

Diese Woche tauchte die alte Costa neoRomantica dann bei dem Online-Portal VesselsValue unter der Rubrik der Verschrottungs-Verkäufe auf.  

Wann das Schiff seine letzte Reise antreten wird, steht noch nicht fest. Sowohl im türkischen Abwrackzentrum Aliaga wie auch in Alang in Indien ist der Bedarf an Abwracktonnage groß. Da  wegen der hohen Charterraten in den Frachtmärkten kaum Containerschiffe und Tanker für die Verschrottung zu bekommen sind, bieten die Abwracker auch für Kreuzfahrtschiffe deutlich höhere Summen als noch im vergangenen Jahr.

Im Spätsommer kletterten die Schrottpreise für Schiffe auf neue Rekordstände. In Indien und Bangladesh werden derzeit für Containerschiffe bis zu 600 Dollar pro Tonne geboten. Bei Kreuzfahrtschiffen liegt der Preis wegen des geringeren Stahlanteils und der vielen Kunststoffe und Glaselemente etwas niedriger.

Dieser Trend könnte schon in Kürze zur Verschrottung weiterer Auflieger führen. In der Bucht von Eleusis und auch in der Türkei liegen noch andere Kreuzfahrtschiffe in Warteposition.

Nach einem Bericht von VesselsValue wurden im ersten Halbjahr weltweit 275 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 11,9 Millionen Tonnen zum Abwracken verkauft. Das entspricht einer Steigerung um 40 Prozent gegenüber 2020 und 33 Prozent gegenüber 2019.  FB