Als Explora I unter Malta-Flagge in Fahrt kommen soll der erste Neubau und Typschiff einer inzwischen auf sechs Einheiten erweiterten Serie von luxuriösen Kreuzfahrtschiffen, die Explora Journeys als neue Luxus-Lifestyle-Marke der im schweizerischen Genf ansässigen italienischen MSC Gruppe bei dem italienischen Fincantieri-Werftkonzern zur Lieferung bis 2028 bestellt hat. Noch unter der Werftflagge konnte der unter Malta-Flagge in Fahrt kommende 63 900 BRZ-Neubau jetzt seine mehrtägige technische Probefahrt erfolgreich beenden.
„Wir freuen uns sehr, dass mit der Explora I das erste unserer bahnbrechenden neuen Schiffe im Juli 2023 in See stechen wird. Die Sea Trials sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dahin und wir sind stolz darauf, dass die Explora I mit Bestnoten bestanden hat. Unser Team hat unermüdlich daran gearbeitet, ein Schiff zu bauen, das die perfekte Kombination aus Luxus, Abenteuer und Nachhaltigkeit bietet“, schwärmt Explora Journeys-CEO Michael Ungerer von dem ersten Schiff der Schwestermarke von MSC Cruises.
Taufe am 8. Juli in Civitavecchia
Nach seiner Ablieferung an die Auftraggeber wird der Neubau zunächst von der Werft nach Civitavecchia bei Rom versegeln, wo am 8. Juli Taufe erfolgt. Als Taufpatin wird die renommierte Ozeanografin, Forscherin und Naturschützerin Dr. Sylvia fungieren.
Hamburg am 21. August erster deutscher Anlaufhafen
Nach der Rückkehr an den Ausrüstungskai des Fincantieri-Werftbetriebes in Monfalcone, in dessen Baudock die Explora I am 24. Februar 2022 auf Kiel gelegt und am 30. Mai des gleichen Jahres aufgeschwommen war, erfolgen dort die Endausrüstung und letzten Vorbereitungen für die 15-tägige Jungfernreise in die norwegischen Fjorde und über den Polarkreis bis nach Kopenhagen, die am 17. Juli in Southampton beginnen soll. Der erste und einzige Anlauf eines deutschen Hafens in diesem Jahr ist am 21. August in Hamburg geplant.

Die Explora I und ihr im Sommer 2024 zu lieferndes Schwesterschiff Explora II, mit dessen Bau im Oktober 2021 beim Fincantieri-Werftbetrieb in Castellamare di Stabia begonnen worden war und das am 5. Mai letzten Jahres auf Kiel gelegt wurde, sind mit einer Länge von jeweils 248 m, einer Breite von 32 m und einer Vermessung von 63900 BRZ die beiden kleinsten Schiffe des für 3, 5 Mrd. Euro georderten Sextetts.
Die Folgebauten, Explora III und Explora IV werden entgegen ersten Planungen um eine 19 m-Sektion verlängert, um Raum für mit verflüssigtem Erdgas (LNG) zu betreibende Motoren und entsprechende Tanks zu schaffen, was zugleich auch mehr Platz für größere Suiten und öffentliche Räume bietet.
Die letzten beiden 2027 und 2028 zu liefernden Schiffe der Serie, Explora V und Explora VI, werden darüber hinaus mit einer neuen Generation von LNG-Motoren ausgestattet, die das Problem des Methanschlupfes lösen. Außerdem werden sie mit neuartigen Umwelttechnologien und Lösungen – wie z. B. einem System für flüssigen Wasserstoff – ausgestattet, die nicht nur die Nutzung von LNG oder Methanol, sondern auch dieses besonders umweltfreundlichen Treibstoffes durch eine Sechs-Megawatt-Brennstoffzelle erlauben, die emissionsfrei Strom für den Hotelbetrieb erzeugt und somit den Schiffen einen emissionsfreien Betrieb während der Hafenliegezeit ermöglicht.
Die jetzt in der Endausrüstung befindliche Explora I und ihre Schwester Explora II verfügen über insgesamt 14 Decks und bieten 16.000 Quadratmeter öffentlich zugänglichen Raum. Zu ihren 461 Suiten, Penthäusern und Residenzen mit einer Durchschnittsgröße von 42 Quadratmetern gehören eine Owner’s Residence, 22 Ocean Residences, 67 Ocean Penthouses, 301 Ocean Terrace Suites sowie 70 Ocean Grand Terrace Suites. Den 900 Gästen stehen u. a. neun Restaurants, zehn Bars und Lounges sowie Ocean Wellness auf 1000 Quadratmetern mit Indoor- und Outdoor-Wellnessangeboten, neun Behandlungsräume und ein Schönheitssalon.zur Verfügung Hinzu kommen drei Außenpools, ein Innenpool und 64 private Cabanas.
Hoher Umweltstandard
Zur technischen Ausrüstung der mit 640 Crew-Mitgliedern zu besetzenden Schiffe gehören neben dem Landstrom-Anschluss und der Selektiven katalytischen Reduktionstechnologie (SCR), die eine Reduzierung der Stickoxidemissionen (NOx) um 90 Prozent ermöglicht, u.a. ein Abwasserreinigungssystem, das den strengsten Standards der MEPC 227(64) – der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) – dem sogenannten „Baltic Standard“ entspricht, ein von der US-Küstenwache zugelassenes und den IMO-Vorschriften entsprechendes UV-Ballastwasser-Behandlungssystem, ein modernes Recycling- und Abfallmanagement-System, das von der Klassifikationsgesellschaft RINA zertifizierte Dolphin-System zur Reduzierung von Lärm unter Wasser mit einem Rumpf- und Maschinenraumdesign, das die akustischen Auswirkungen auf die marine Tierwelt, insbesondere auf die Meeressäuger, minimiert, ein innovatives Rumpfdesign und optimierte Hydrodynamik, Wärmerückgewinnung und LED-Beleuchtung etc..
Be ihrer technischen Erprobung auf See erreichte die mit drei Bugstrahlern, zwei siebenflügeligen Propellern und zwei Rudern ausgestattete Explora I eine Spitzengeschwindigkeit von 21,5 kn, die Dienstgeschwindigkeit wird mit 18 kn angegeben. JPM