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„Wir starten neu“

Über die Pläne und Ziele der Luxusreederei SEADREAM Yacht Club sprach Michael Wolf mit Präsident Robert Lepisto.

Wann will SEADREAM wieder starten?

Seit heute wissen wir, dass wir ab dem 20. Juni wieder Fahrten mit der SEADREAM I innerhalb Norwegens anbieten werden. Das betrifft am Anfang vor allem norwegische Gäste, nach der Beendigung der europäischen Reiserestriktionen auch deutsche Passagiere. SEADREAM II liegt derzeit in Lissabon, sobald die Genehmigungen vorliegen, werden wir Reisen im Mittelmeer anbieten. Vor der Pandemie waren wir einer der Anbieter, die in der Karibik am längsten Kreuzfahrten getätigt haben. Und es gab nicht einen einzigen Fall von Erkrankungen an Bord.

Robert W. Lepisto, President SEADREAM Yacht Club, Foto: enapress.com

Warum wurde der Neubau SEADREAM INNOVATION gecancelt?

Wir haben uns gemeinsam mit der Werft entschlossen, dieses Neubauprojekt für SEADREAM nicht durchzuführen. Beide Seiten sind aber offen für mögliche zukünftige Projekte und Zusammenarbeit.

Wann finden die nächsten Refits für die SEADREAM I und II statt?

Die SEADREAM II wird im Herbst dieses Jahres voraussichtlich in Lissabon ins Trockendock gehen. Dabei werden die üblichen Arbeiten zur Instandhaltung durchgeführt, die alle zwei Jahre stattfinden. Also Arbeiten an den Tanks, elektrischen Systemen, Maschinen etc.. Der Rumpf wird sandgestrahlt und neu gestrichen, innen werden diverse neue Teppiche gelegt und Möbel erneuert und allgemeine Reparaturen durchgeführt. Während der Corona-Pause hat unsere Crew schon einen signifikanten Teil davon begonnen. Die Schiffe sind ja, wie Sie wissen in einem exzellenten Zustand. Im Frühling 2021 geht dann die SEADREAM I für ca. 19 Tage ins Drydock.

Ihre Maßnahmen für neue Reisen?

Beim Essen zum Beispiel wird in unserem Fall sicher alles auf dem Teller serviert. Anfangs wird alles limitiert, was die Buffets betrifft. Aber wir hatten bereits zuvor strikte Regeln, um die Sicherheit von Crew und Gästen zu sicherzustellen.

Dazu gehören zum Beispiel das ständige Säubern und Desinfizieren der Außenbereiche, dort wo Essen serviert wird, die Geländer auch im Treppenbereich oder eigene Wasser-Flaschen für Gäste – auch um Plastik zu vermeiden.

SEADREAM II, Foto: enapress.com

Nächstes Jahr wird SEADREAM 20.

Wir sind derzeit mit anderen Dingen beschäftigt. Aber wir werden ihn auf spezielle, tolle Weise feiern. Und das zusammen mit unserer Crewmitgliedern – sie sind wie eine große Familie, auch für unsere Gäste. Ich freue mich schon wieder auf die Gäste-Fragebögen von den Reisen – sie loben unsere Crew auf eine herzliche Art.

Was ist Ihre Definition von Luxus?

Gerade im Luxusbereich muss man akzeptieren, dass Menschen unterschiedlich sind. Jeder hat andere Ansichten, was für sie persönlich Luxus definiert. Das Erlebnis muss die Bedürfnisse der jeweiligen Gäste ansprechen. Und wir bieten die Flexibilität, genau das den Gästen anbieten zu können.

Es wird aber auch eine neue Definition von Luxus geben. Für viele gehört heute Nachhaltigkeit und Respekt für die Umwelt zum Luxus. Früher waren es Designer-Kleider oder die Glitzer- und Glamour-Marken und die klassischen Luxuslabel wie Tiffany, heute sehen immer mehr Leute andere Herausforderungen in diesem Bereich als das, was wir in der Vergangenheit erlebt haben.

Also ist alles bereit für den Neustart?

Genau! Ich denke, dass branchenweit die Leute, die zuvor mit Schiffen unterwegs waren, wiederkommen werden, sogar sehr schnell meiner Meinung nach. Es wird anfangs allerdings schwerer werden, Erstkreuzfahrer auf die Schiffe zu holen.

Die Industrie wird einen Wiederaufschwung erleben, vor allem SEADREAM. Schon von der Größe der Schiffe her. Unser Slogan heißt nicht umsonst: It‘s yachting, not cruising.

Interview: Michael Wolf, Fotos: enapress.com