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Zweite Einheit des Hybrid-Fährentrios der HADAG auf den Namen „Finkenwerder“ getauft

Gut neun Wochen nach dem von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank vollzogenen Taufakt für das Typschiff Neuland wurde am 25. November am Fähranleger „Theater im Hafen“ (Stage ) auf dem südlichen Hamburger Elbufer die zweite von drei neuen Batterie-Hybridfähren für die Hadag in Anwesenheit von Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks und rd. 200 Gästen auf den Namen Finkenwerder getauft. Als Taufpatin fungiert die Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft Carola Veit.

Mit der rd. 8,5 Mio. Euro teuren Finkenwerder hat die seit 2007 zur Bremerhavener Heinrich Rönner-Gruppe gehörende SET Schiffbau- u. Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH bereits die zweite Einheit einer im Sommer 2022 nach einer notwendig gewordenen zweiten Ausschreibung bei ihr bestellten Serie von insgesamt drei innovativen Hafenfährschiffneubauten mit modernster Batterie-Technologie und Diesel-Range-Extender an die Hamburger Hochbahn-Tochter HADAG Seetouristik und Fährdienst AG abgeliefert, die damit über 27 Schiffe verfügt. Der am 21. Juni dieses Jahres als Bau-Nr. 213-mit einem Querstapellauf in Tangermünde ungetauft zu Wasser gebrachte Neubau, sollte ursprünglich am Tauftag der Neuland in Hamburg eintreffen, was aber aufgrund des aktuellen Elbe-Hochwassers auf die zweite Septemberhälfte verschoben werden musste. Dass dritte und letzte Schiff des Trios, die Anfang November 2023 auf Kiel gelegte Grasbrook (Bau-Nr. 214), war am 20.09.24 vom Stapel gelaufen. Sie soll im ersten Quartal 2025 nach Hamburg überführt und im Anschluss an die Taufe in Dienst gestellt werden.

Zum Plug-in-Hybrid–Antrieb (Danfoss Editron) der drei für den Ein-Mann-Betrieb im Hamburger Hafen zugelassenen Neubauten gehören neben den Batterien u.a. 478 kW-Scania-Dieselgeneratoren der Stufe V mit deutlich reduzierten CO2-Emissionen und jeweils zwei 200-kW-Voith-Schneider-Propeller (eVSP 9). Die 856,5 kWh-Lithium-Battterien werden über Nacht aufgeladen und ermöglichen einen emissionsfreien Antrieb beim An- und Ablegen. Zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit wurden jeweils zwei 110 kW-Festpropeller-Querstrahler (Jastram) im Vorschiffsbereich installiert. Mit rund 33 Metern sind die 8,30 m breiten, maximal 2,00 m tiefgehenden und 12 kn schnellen Neubauten länger als die bisherigen Fähren. Ihr innovatives Design senkt den Energiebedarf und schafft gleichzeitig mehr Raum für Multifunktionsflächen. So bieten die drei auf einen späteren Einsatz der Wasserstofftechnologie vorbereiteten Schiffe des neuen Typs 2030 jeweils Platz für bis zu 250 Fahrgäste, mehr Platz für Fahrräder und einen optimierten innenliegenden Aufgang zum Oberdeck. Die barrierefrei zu nutzenden Schiffe sind u.a. erstmals auch mit taktilen Leitelementen für Menschen mit Seheinschränkungen ausgestattet. Entwickelt wurde das Konzept zusammen mit den Flensburger naValue GmbH, die auch die Bauaufsicht für das Trio wahrnimmt. HADAG-Vorstand Martin Lobmeyer sieht die Indienststellung der Finkenwerder und des seit September im Einsatz befindlichen Typschiffes Neuland „einen weiteren entscheidenden Schritt in der Strategie der HADAG, ihre Flotte zukunftsfähig und belastbar zu machen. Er geht davon aus, dass pro Schiff 30 Prozent der CO2-Emissionen vermieden werden können. JPM

Fotos: Jens Meyer