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Ship to Ship: Methanol-Bunkerungspremiere in Göteborg

Ein Meilenstein für den Einsatz von Methanol als Schiffskraftstoff: Im Hafen von Göteborg ist am 23. Januar 2023 die mit Methanol betriebene Ro/Pax-Fähre Stena Germanica als erstes Fracht- und/oder Passagierschiff der Welt mit Methanol von Schiff zu Schiff bebunkert worden.

Die 2001 in Spanien erbaute und 2007 von der Lloyd Werft in Bremerhaven um 52 m verlängerte Stena Germanica (BRZ: 51837) war bisher ausschließlich mit Methanol bebunkert worden, das per LKW angeliefert wurde.

„Dies ist eine wegweisende Demonstration, die belegt, dass es einen praktikablen Weg gibt, das Bunkern von Methanol von Schiff zu Schiff abzuwickeln. Dies stärkt unsere Position als Bunkerdrehscheibe und zeigt auch anderen Häfen, dass dies auf sichere und effiziente Weise möglich ist – nicht nur hier, sondern auch in anderen Häfen auf der ganzen Welt. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Zusammenarbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, um einen pragmatischen und sicheren Ansatz für die Umsetzung von Bunkerverfahren für Methanol zu finden,“ sagte Christoffer Lillhage, Senior Business Development Manager Energy bei der Göteborger Hafenbehörde. Letztendlich werde dies zu dem Ziel der Branche beitragen, die Schifffahrt insgesamt zu dekarbonisieren.

Kreuzfahrer in Schweden begrüßt

In Stockholm wurde mit der Mein Schiff 6 am 15. Juni das erste Kreuzfahrtschiff seit Ausbruch der Pandemie abgefertigt. Die Mein Schiff 6 hat von Kiel kommend die Schären angelaufen und im Stadthafen als erster Kreuzfahrer des Jahres festgemacht. Die enge Zusammenarbeit von Hafengesellschaft und den Gesundheitsbehörden hat diesen behutsamen Neustart ermöglicht und eine positive Botschaft sowohl an internationale Kreuzfahrtreedereien als auch an die schwedische Tourismusbranche gesendet, wie die Hafengesellschaft mitteilt.

Als die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 ausbrach, wurde der Kreuzfahrttourismus weltweit getroffen. Auch in Schweden brachen 2020 die Zahlen ein. Während der Krise haben die Häfen in Stockholm, Visby und Göteborg zusammengearbeitet, um gemeinsame Richtlinien und Praktiken zu entwickeln, die es den Reedereien ermöglichen, den Betrieb sicher wieder aufzunehmen. „Durch die Zusammenarbeit mit den zuständigen Regulierungsbehörden bei der Festlegung gemeinsamer Protokolle, eindeutiger Verhaltenskodizes und Praktiken für Kreuzfahrtschiffanläufe haben die Reedereien eine gemeinsame Richtlinie eingehalten, die den Neustart des wichtigen Kreuzfahrttourismus erleichtert hat“, erklärt Joakim Larsson, Stadtplanungskommissar der Stadt Stockholm, zuständig für die Häfen von Stockholm.

Er lobt besonders die Reedereien, die die Verantwortung dafür übernommen haben, während der COVID-19-Pandemie transparente und umfassende Regelungen für Kreuzfahrtanläufe zu etablieren. Diese Arbeit der Reedereien haben laut Larsson die Gespräche mit Häfen und Regulierungsbehörden beschleunigt. Nach TUI Cruises folgen jetzt auch AIDA Cruises und MSC mit Anläufen im Sommer in Stockholm.

Aber auch in Göteborg geht der Tourismus los. Am 18. Juni war die AIDAsol in Göteborg als erster Anlauf. „Wenn wir in Göteborg mit den Reedereien gesprochen haben, sind sie der Meinung, dass wir die Situation gut gemeistert haben, indem wir unsere Planung kontinuierlich angepasst und einen transparenten Dialog geführt haben, um über die geltenden Verfahren zu informieren“, sagt Martin Meriwall, Cruise Operations Manager im Hafen von Göteborg.

Der sichere Weg ist die sogenannte „Bubble Cruise“, bei der die Passagiere in ihrer eigenen „Blase“ bleiben. Sie nutzen exklusiv gecharterte Busse und exakt festgelegte Zeiten für den Besuch von Museen. So können Kontakte mit Menschen außerhalb der Blase verhindert werden.

Das Kreuzfahrtgeschäft ist auch in Schweden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein in der Region Stockholm hat die Kreuzfahrtindustrie einen gesamtwirtschaftlichen Effekt von 176 Millionen Euro. 1100 Arbeitsplätze hängen an der maritimen Tourismusbranche. FB