Schlagwort: Crystal Symphony

Crystal-Restart mit renovierten Schiffen und neuem Branding

Schon vor ihrem Bankrott im Zuge der Insolvenz ihrer Muttergesellschaft Genting Hong Kong galt die Kreuzfahrtmarke Crystal Cruises über drei Jahrzehnte als ein Synonym für anspruchsvolle Reisen im oberen Marktsegment. Nachdem die A&K Travel Group im vergangenen Jahr die Marke Crystal Cruises und deren beiden beliebtesten Schiffe, die Crystal Serenity und die Crystal Symphony, übernommen hatte, wurde damit begonnen, sich unter neuem Namen mit einer neuen Vision „Crystal – Exceptional at Sea“ neu aufzustellen und eine neue Ära mit hochklassigem Angebot einzuleiten.

Diese „neue Ära“ unter dem auf Crystal verkürzten Namen beginnt mit einer innovativen Website und einem neuen Branding unter der Schirmherrschaft der A&K Travel Group. Außerdem wurden zunächst 70 Reisen für 2023 und 2024 der in diesem Jahr frisch zu renovierenden Crystal Serenity (740 Gäste) und Crystal Symphony (606 Gäste) angekündigt, die u.a. mit größeren, aktualisierten Suiten, modernsten Wellness-Bereichen sowie erstklassiger Gastronomie und Unterhaltung punkten sollen. Das millionenschwere Upgrading der 2002 bzw. 1995 erbauten Schiffe ist naturgemäß mit einer leichten Reduzierung ihrer Passagierkapazität verbunden und verbessert das Gäste/Crew-Verhältnis weiter auf fast 1:1.

Nicht nur neue Routen, Start ab Sommer im Mittelmeer

Die in Kooperation mit Heritage, der von dem früheren Silversea Cruises-Eigner Manfredi Lefebvre d’Ovidio kontrollierten Holding-Gesellschaft, angekauften Schiffe sollen demnächst auf Routen rund um den Globus starten, die die Gäste durch das Mittelmeer, Nordeuropa, Kanada und Neuengland, Alaska, die Karibik, durch den Panamakanal, den Nahen Osten, Asien, Australien und Neuseeland führen. Die Suiten und Kabinen sind geräumiger, mit gehobenen Details und moderner Handwerkskunst ausgestattet. Die Suiten sind mit italienischem Marmor gestaltet und verfügen über modernes Mobiliar und hochwertige Baumwollbettwäsche. Durch die branchenführende Ausbildung des Service-Personals soll eine entspannte, persönliche Atmosphäre sichergestellt werden. Ein im Preis inkludiertes Speise- und Getränkeprogramm wurde entwickelt, um authentische Essenserlebnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort zu bieten. Darüber hinaus soll eine Reihe von Gastköchen, die mit den besuchten Reisezielen in Verbindung stehen, für Abwechslung und lokale Geschmackserlebnisse sorgen. Sowohl das Spa als auch der Fitnessraum werden neu gestaltet, und auf den Wimbledon-Plätzen werden Paddle-Tennis und Pickleball gespielt. Das Unterhaltungs- und Veranstaltungsprogramm wurde überarbeitet. An Land will Abercrombie & Kent mit seinen Bodenarrangements weiterhin für ein „nahtloses Erlebnis mit einem unvergleichlichen Serviceniveau“, so das Versprechen der neuen Eigner.

„Ich freue mich, ankündigen zu können, dass Crystal wiedergeboren ist, mit der Crystal Serenity und der Crystal Symphony in neuem Gewand und mit Verbesserungen in jedem Teil der Reise unserer Gäste“, sagt Crystal-Präsident Jack Anderson. „Palastartige Suiten, geräumige Verandas und Gästezimmer wurden auf beiden Schiffen vergrößert, wodurch die Gästekapazität insgesamt reduziert wurde. Der personalisierte Service – seit langem ein Markenzeichen von Crystal – wurde weiter verbessert. Das Essen ist eine Reise durch kulinarische Spezialitäten mit authentischen Speisen aus der ganzen Welt. Lokale Experten von Abercrombie & Kent haben an jedem Reiseziel unvergessliche Erlebnisse geplant, die einen Zugang jenseits des Reiseführers garantieren.“

Bereits seit 1. Februar haben Reisebüros und Gäste, die eine offene Depotzahlung geleistet haben, exklusiven Zugang zu einem Frühbucherfenster, bevor die Buchungen im Laufe des Monats für die Öffentlichkeit zugänglich sind.

Die ersten Abfahrten sind eine 12-Nächte-Mittelmeerkreuzfahrt der Crystal Serenity am 31. Juli ab Marseille via Monaco, Italien und Spanien nach Lissabon und eine Reise der Crystal Symphony, die am 1. September von Athen aus starten wird. Die aufgerufenen Tagespreise für die ersten Abfahrten in diesem Jahr starten bei rd. 500 Dollar pro Person für die kleinste Kabine und reichen bis fast an 2000 Dollar pro Person und Tag für die größten Suiten. Eine Vorschau ist unter crystalcruises.com abrufbar. JPM

A&K Travel Group Ltd. übernimmt „Crystal Serenity“ und „Crystal Symphony“

Die im Besitz von Geoffrey Kent und Heritage, der Industrieholding unter dem Vorsitz von Manfredi Lefebvre d’Ovidio, befindliche A&K Travel Group Ltd. hat die beiden kürzlich für 128 Mio. Dollar versteigerten Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony der zur insolventen Genting Hongkong-Gruppe gehörenden Luxusmarke Crystal Cruises erworben.

„Crystal Serenity“ (Archiv), Foto: enapress.com

Die beiden Schiffe sollen nach einer umfassenden Renovierung 2023 wieder in Dienst gestellt und unter dem ebenfalls (für 13 Mio. Dollar) einschließlich Kundenkartei, Social Media Accounts etc. erworbenen Markennamen Crystal Cruises betrieben werden.

„Crystal Symphony“ (Archiv), Foto: enapress.com

Dazu ist die A&K Travel Group Ltd. eine Partnerschaft mit dem in Monaco ansässigen Kreuzfahrtschiff-Management-unternehmen V.Ships Leisure eingegangen. Die auf den Bahamas ansässige „neue“ Crystal Cruises und Abercrombie & Kent werden an Cristina Levis, CEO der A&K Travel Group Ltd, berichten. JPM


Pressemitteilung vom 22. Juni: A&K Travel Group Ltd. Acquires Crystal Serenity and Crystal Symphony

A&K Travel Group Ltd. Acquires Crystal Serenity and Crystal Symphony

Pressemitteilung

A&K Travel Group Ltd., the pioneering travel company owned by Geoffrey Kent and Heritage (the industrial holding company chaired by Manfredi Lefebvre d’Ovidio), has acquired the luxury cruise vessels Crystal Serenity and Crystal Symphony.

The two ships will resume service in 2023 after undergoing extensive refurbishment and will operate under the award-winning “Crystal Cruises” brand that has also been acquired by A&K Travel Group Ltd.

“I am thrilled to start this new chapter and to be back in an industry that has always had, and always will have a special place in my heart. Thirty-five years ago, my family acquired control of Sitmar Cruises, building three of the first purpose-built cruise ships, and 30 years ago my family pioneered a new way of cruising. Our goal was to deliver the best experience, pampering guests from all over the world with around-the-clock butler service and extraordinary culinary experiences. Selling the cruise business that belonged to my family for a quarter of a century was a difficult decision, as I knew I would miss this industry immensely. Therefore, when the opportunity arose to acquire Crystal Cruises, I did not think about it twice. Having next to me my incredible friend and inspiring leader Geoffrey Kent makes this venture even more enjoyable,” said Manfredi Lefebvre d’Ovidio, Co-Chairman of A&K Travel Group Ltd., Crystal Cruises and Abercrombie & Kent.

Crystal Symphony, (Archiv), Foto: enapress.com

„Even though it seems like yesterday, 30 years have passed since the Lefebvre family and I had our first ship together…Manfredi and I have been best friends and business associates ever since. The idea of combining the unparalleled onboard service that Crystal Cruises is known for, with the extraordinary tailor-made experiences Abercrombie & Kent has been successfully providing for our guests for the past 60 years, fills me with excitement, enthusiasm and pride,“ added Geoffrey Kent, Co-Chairman of A&K Travel Group Ltd. and Crystal Cruises, and Founder, Co-Chairman and CEO of Abercrombie & Kent.

Crystal Cruises and Abercrombie & Kent will report to Cristina Levis, CEO of A&K Travel Group Ltd., who commented: „My return to luxury cruising after five years brings back so many emotions. It is an immense privilege to serve these two incredible brands that in the past decades have disrupted the travel industry numerous times. Manfredi, Geoffrey and I look forward to welcoming past Crystal and Abercrombie & Kent guests onboard, as well as those seeking rewarding luxury experiences.”

“The acquisition of Crystal has been extremely challenging but the satisfaction of having this jewel in our family is the best payoff for all the hard work and efforts of the A&K team. Ad maiora Crystal Cruises!“

A&K Travel Group Ltd. has partnered with V.Ships Leisure, the world’s leading cruise ship manager, based in Monaco. With their unique experience, global scale and passionate team, V.Ships Leisure was the natural choice.

Global law firm Paul Hastings LLP acted for A&K Travel Group Ltd., led by London M&A partner Matthew Poxon, working with London Finance partners David Ereira and Peter Hayes, and New York Finance partner John Storz. Associates Elizabeth Athanassios, Dante Adams, Rohin Gosh Dastidar and Cole Harlan were also part of the legal team.  Callenders Law acted for A&K Travel Group Ltd. in respect of Bahamian law, while HFW and Stephenson Harwood LLP provided maritime law expertise.

CMC Capital, Limited advised A&K Travel Group Ltd. in the acquisition.

Text: PM Abercrombie & Kent Group 

Crystal-Cruiser erfolgreich versteigert

Die seit mehr als vier Monaten in bahamaischen Gewässern festliegenden Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony der zur insolventen Genting-Gruppe (Hongkong) gehörenden Reederei Crystal Cruises sind Anfang der Woche für zusammen 128 Millionen Dollar versteigert worden. Wie amerikanische Medien übereinstimmend berichten, wurde für die 2003 erbaute Crystal Serenity der Zuschlag bei einem Gebot von 103 Millionen Dollar erteilt, wobei als Käufer eine bisher unbekannte Gesellschaft namens CDE Ltd genannt wird, während für die 1995 in Fahrt gekommene Crystal Symphony ein Betrag von 25 Mio. $ erzielt worden sein soll. Sie wurde von einer Firma namens CSY Ltd. ersteigert.

Nach Ansicht von Insidern handelt es sich bei den beiden Käufergesellschaften um Zweckgründungen für den Erwerb der Schiffe, worauf die Buchstaben ihrer Namen hindeuten. Die beiden von einer gleichen in Freeport, Bhs. ansässigen Gesellschaften könnten in wirtschaftlichen Zusammenhang mit einem Londoner Unternehmen stehen, wird spekuliert.

Während die Schiffe womöglich damit frei sind, ihre Liegeplätze zu verlassen, bleibt weiter unklar, wann und wie die Aufteilung der bereits hinterlegten Kaufpreise unter den zahlreichen Gläubigern – Bunkerlieferanten, Hafenverwaltungen, die bei beiden Schiffen mit Hypotheken engagierte norwegische DNB-Bank, Dienstleister wie V-Ships Leisure etc. erfolgen kann. Nach den Regularien dürfte des mindestens 30 Tage dauern.

Crystal Endeavor, (Archiv), Foto: enapress.com

Wie inzwischen bekannt wurde, soll die zur Royal Caribbean Group gehörende Luxusreederei Silversea Cruises den 2021 von MV Werften an Crystal Cruises abgelieferten Expeditionskreuzer Crystal Endeavor betreiben, nachdem sie das für 200 Gäste ausgelegte Schiff gegen den Wettbewerb auch branchenfremder Bieter erworben hat. Silversea hat am 8. Juni beim US-Patent- und Markenamt den Namen Silver Endeavor (und Silver Endeavour) als Marke angemeldet.

Das Schiff befindet sich derzeit in Gibraltar und könnte nach einer Umbenennung noch in diesem Jahr für Silversea in See stechen, rechtzeitig zur Antarktis-Saison 2022-2023.

Das Unternehmen hatte bereits zuvor Neubauten für Expeditionsschiffe angedeutet, und dieses Schiff ermöglicht es ihr, die Kapazitäten in wichtigen und ertragreichen Polarregionen wie der Antarktis schnell zu erweitern.

Das Schiff absolvierte seine Eröffnungssaison in Island und eine Reihe von Antarktis-Kreuzfahrten, bevor Crystal den Betrieb Anfang 2022 einstellte. JPM

Crystal-Flotte liegt jetzt komplett still

Die drei Hochseeschiffe von Crystal liegen vor Anker. Die Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony ankern mit reduzierter Besatzung von Freeport auf den Bahamas. Die Crystal Endeavor ankert im Rio de la Plata vor Montevideo. Eine Perspektive gibt es nach Meldungen aus Crew-Kreisen für die drei Schiffe aktuell nicht. 

Crystal Symphony, Foto: Frank Behling

Der dringlichste Grund sind Außenstände von etwa 2,2 Millionen US Dollar der Crystal Symphony aus einer offenen Rechnung beim Bunkerlieferanten Peninsular Far East aus Singapur. Um einem möglichen Arrest in den USA zu entgehen, sind die beiden älteren Crystal-Schiffe vor dem Hafen von Freeport auf den Bahamas vor Anker gegangen. Das Problem: Dort können sie aber auch nicht mehr weg, da die Treibstoffvorräte limitiert sind und nicht mehr für längere Reisen reichen. Alle drei Crystal-Schiffe sind in Nassau auf den Bahamas registriert. 

Wie die Schiffe an Treibstoff kommen sollen, ist noch unklar. In diesen Fällen verlangen Bunker-Händler in der Regel Vorkasse. Die Reederei versucht nach eigenen Angaben bis 29. April wieder einen Betrieb auf die Beine zu stellen. Klappt das nicht, droht den drei Schiffen der Verkauf oder sogar die Versteigerung.

Gründe für die Probleme sind die weiter ungeklärte Zukunft der Genting Hong Kong und der Reederei Dream Cruises. Von der Dream Cruises Flotte fährt nur noch die World Dream ab Singapur und die Explorer Dream ab Keelung (Taiwan). Die Genting Dream ankert auch seit Wochen vor Hongkong.

GENTING DREAM, Foto: enapress.com

Die neue Explorer-Yacht Crystal Endeavor hat ihr Antarktis-Revier am 5. Februar auch verlassen und von Ushuaia aus Kurs auf Montevideo in Uruguay genommen. Dort ging sie am 10. Februar auf der Außenrede im Rio de la Plata vor Anker. Der Insolvenzverwalter hat für die kommende Woche neue Informationen angekündigt.

Die fünf Flussschiffe der Reederei liegen derzeit noch im Winterlager. Auch hier ist noch unklar, ob es im Mai einen Saisonstart geben wird.

Zur Suche nach einem Ausweg sollen die Banken der Reederei bereits auf der Suche nach einer günstigen Lösung für den Betrieb sein. Hier wird der Name von V.Ship genannt. Der britisch-amerikanische Konzern mit Schwerpunkt auf maritimen Dienstleistungen betreut weltweit für Reeder 2200 Schiffe mit 44000 Seeleuten.

Zum Portfolio von V.Ships gehört die komplette Palette des Betriebs. Ein Geschäftsfeld ist die korrekte Betreuung von Aufliegern.

Nach Berichten vor allem amerikanischer Medien sind die Geschäftsräume der Reederei seit kurzem geschlossen. Ein offizielles Statement von Crystal Cruises steht bis heute aus. Die Zukunft der Crew auf den Schiffen ist derzeit ungewiss, ein Teil soll in diesen Tagen von den Schiffen nach Hause geflogen werden. FB

Crystal-Schiffe ankern vor Freeport

Die beiden Kreuzfahrtschiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony sitzen fest. Der Grund sind Außenstände von etwa 2,2 Millionen US Dollar aus offenen Rechnungen beim Bunkerlieferanten Peninsular Far East aus Singapur. Um einem Arrest in den USA zu entgehen, sind beide Schiffe vor dem Hafen von Freeport auf den Bahamas vor Anker gegangen. Das Problem: Dort können sie aber auch nicht mehr weg, da die Treibstoffvorräte limitiert sind.

Der Treibstofflieferant hat inzwischen in allen größeren Häfen Anwälte auf die Crystal-Schiffe angesetzt. Bei einem Einlaufen kann dann vor dem lokalen Gericht sofort ein Titel erwirkt und das Schiff in die Kette gelegt werden. Deshalb bleiben die beiden Crystal-Schiffe vorerst wohl auf Reede vor Freeport.

Gründe für die Probleme sind die weiter ungeklärte Zukunft der Genting Hong Kong und der Reederei Dream Cruises. Von der Dream Cruises Flotte fahren zur Zeit nur noch die World Dream ab Singapur und die Explorer Dream ab Keelung (Taiwan). Die Genting Dream ankert auch seit Wochen vor Hongkong. Die neue Explorer-Yacht Crystal Endeavor hat ihre Antarktis-Saison am 5. Februar auch verlassen und von Ushuaia aus Kurs auf Montevideo in Uruguay genommen. Dort wird sie am 10. Februar erwartet. Was danach mit dem erst im Sommer 2021 von den MV Werften abgelieferten Schiff passiert, steht noch nicht fest. Auch für dieses Schiff steht in Montevideo das Auffüllen der Treibstofftanks an. FB

Auch „Crystal Serenity“: Zweites Crystal-Schiff wegen Arrest-Drohung nach Bimini umdirigiert

Die durch Umroutung in den Bahamas-Hafen Bimini einem im Bestimmungshafen Miami drohenden Arrest entkommene Crystal Symphony hat hauseigene Gesellschaft bekommen: Mit der Crystal Serenity liegen seit Montag nunmehr bereits zwei Schiffe der zum in finanzieller Schieflage befindlichen Genting Hong Kong-Konzern gehörenden Reederei Crystal Cruises auf Warteposition in Bimini, wo ein dem Konzern nahestehendes Unternehmen über ein eigenes Resort verfügt.

Crystal Serenity, Foto: enapress.com

Alle Passagiere wurden per Schnellfähre nach Port Everglades gebracht und Montagnacht in einem Hotel in Fort Lauderdale untergebracht. Sie sollen nach Reedereiangaben für die angefallenen Flugumbuchungskosten entschädigt werden. Das 2003 in St. Nazaire erbaute 68870-BRZ-Schiff war am 17. Januar von Miami zu einer Reise ausgelaufen, von der es planmäßig erst im Mai in Kalifornien zurückerwartet wurde. Allerdings wurden die Gäste schon wenige Tage später darüber informiert, dass Hafenanläufe kurzfristig abgesagt werden müssten. Nachdem am Freitag überraschend auch der Anlauf von Aruba von den dortigen Behörden verweigert wurde, obwohl die Reederei nach eigenen Angaben zuvor die Bezahlung aller anfallenden Abfertigungskosten sichergestellt hatte, wurde die Crystal Serenity ebenfalls nach Bimini geschickt, wo die beiden Schiffe zunächst den Ablauf des von Genting auf den Bermudas beantragten Insolvenzverfahrens abwarten dürften.

Wie berichtet, hatte der mit Hauptsitz in Singapur ansässige Bunkerlieferant Peninsula Petroleum Far East Pte. Ltd. am 19.01.2022 beim United States District Court Southern District of Florida eine Klage gegen das 27 Jahre alte 51044-BRZ-Schiff Crystal Symphony und die Reedereien Crystal Cruises und Star Cruises wegen unbezahlter Rechnungen für Treibstoff in Höhe von insgesamt 4,6 Mio. Euro erhoben, von denen 2,104 Mio. Dollar auf Crystal Cruises entfallen, deren Crystal Symphony zwischen Dezember 2021 und Januar 2022 zwei Mal und Crystal Serenity sechsmal in Miami bebunkert wurden, ohne dass die dafür fälligen Kosten beglichen wurden.

Am Folgetag ordnete dann District-Richter Darrin P. Gayles an, dass das Gericht einen Vollstreckungsbeschluss für die Arretierung der unter Bahamas-Flagge betriebenen Crystal Symphony erteilt, die zwar am 22.01.2022 in Miami zurückerwartet wurde, stattdessen aber nach Bimini auswich, um dort die Reise zu beenden.

Mit der vorzeitigen Stilllegung der Crystal Serenity schmilzt die Hoffnung auf eine Weiterführung der unter den Marken Crystal Cruises Star Cruises und Dream Cruises betriebenen Kreuzfahrtaktivitäten, die sowohl Genting Hong Kong mit seinem am 18. Januar 2022 vor dem Supreme Court of Bermuda gestellten Antrag auf vorläufige Insolvenz als auch Jack Anderson, Präsident der Genting-Tochter Crystal Cruises, mit seiner Entscheidung zur Auflegung aller drei Seeschiffe bis Ende April und Verschiebung des Saisonstarts der fünf Flusskreuzer auf Ende Mai verbunden hatten.

Auch Dream Lines insolvent

Ein weiteres Indiz für die Erosion des Genting-Imperiums ist auch die Tatsache, dass inzwischen auch die 2015 von Genting gegründete Reederei Dream Cruises in Bermuda einen Insolvenzantrag gestellt hat. Die Reederei war Auftraggeber des bei dem 2016 von Genting übernommenen und seit Januar dieses Jahres insolventen MV Werften-Verbund zu 75 Prozent fertiggestellten Neubaus Global Dream. Für das für rd. 10 000 Gäste ausgelegte 1,5 Mrd. Euro-Schiff werden derzeit nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters der Bauwerft Käufer gesucht. Angeblich soll es vier Interessenten geben. Erste Gespräche seien schon geführt worden. Ob sich die von Genting gehegten Hoffnungen erfüllen, dass nach der kurzfristig erwarteten Einberufung eines vorläufigen Insolvenzverwalters für Dream Cruises eine Lösung zur Weiterführung statt Zerschlagung der Reederei erfüllen und wie es um die Zukunft von Star Cruises bestellt ist bleibt ungewiss. JPM

Genting bröckelt weiter – Führung zurückgetreten

Der wirtschaftlich ins Straucheln geratene Touristik-Konzern Genting kommt nicht zur Ruhe. Am Freitag reichten der Gründer und Hauptaktionär Lim Kok Thay sowie der Präsident Au Fook Yew, bekannt als Colin Au, ihren Rücktritt von den Führungspositionen ein. 

Bereits am Dienstag war ein Großteil der Genting-Führung von ihren Funktionen zurückgetreten.

Dieser Schritt ist bei Unternehmen nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens üblich, damit die Insolvenzverwaltung freie Hand bei der Erarbeitung einer möglichen Perspektive für den Konzern hat. Lim Kok Thay ist mit 76 Prozent der Anteile an der Reederei beteiligt.

Gleichzeitig werden gerade nach und nach die Kreuzfahrt-Aktivitäten heruntergefahren, da die Liquidität schwindet. Die drei Schiffe der Marke Crystal Cruises sollen bis zum Monatsende ihren Betrieb einstellen. 

Auch ein Teil der drei Schiffe der Dream Cruises-Flotte ruht bereits. Das Kreuzfahrtschiff Genting Dream von Dream Cruises ankert seit 6. Januar vor Hongkong. 

Das Kreuzfahrtschiff Crystal Symphony hat die Rückreise nach Miami am Sonnabend kurzfristig abgebrochen und ankert vor der Insel Bimini in den Bahamas. Es wird erwartet, dass die Liquidität für den Betrieb der Kreuzfahrtaktivitäten in den kommenden Tagen nach und nach komplett schwinden könnte.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass Gläubiger für die Schiffe und andere Vermögenswerte der Gruppe bei Gerichten Arreste bewirken können. 

Es bedeutet aber nicht, dass Genting verschwindet. Die Entscheidungen über die Zukunft treffen nun Banken und Gläubiger. Zu den größten Gläubigern gehören die Banken BNB Paribas, Credit Agricole SA, DNB Bank ASA und die Overseas-Chinese Banking Corporation. Auf Genting Hong Kong lasten Schulden von 2,78 Milliarden Dollar.

Die beiden größten und modernsten Schiffe der Flotte von Genting sind aktuell die World Dream und die Genting Dream gehören bereits chinesischen Banken und Leasing-Gesellschaften. Die 2016 und 2017 von der Meyer Werft gebauten Schiffe sind in Hongkong und Singapur stationiert.

Der Unternehmer Lim Kok Thay hatte den Kreuzfahrtbetrieb im November 1993 mit der Reederei Star Cruises aufgebaut. Zunächst waren  ehemalige Fähren der Viking-Gruppe aus der Ostsee das Fundament. Zeitweise war Star Cruises durch die Beteiligung an der Norwegian Cruise Line die Nummer drei in der Kreuzfahrtszene. 

2018 verkaufte Genting jedoch die letzten Anteile an NCL und fokussierte sich ganz auf den Neubau eigener Schiffe in Mecklenburg-Vorpommern.

In Fahrt ist aber weiterhin die Luxusyacht von Lim Kok Thay. Die 2014 von Oceanco in Italien gebaute Megayacht Tranquility traf am Montag im Hafen von Philipsburg an der Karibik-Insel St. Marten ein. 

Seit einigen Tagen hält sich die 91 Meter lange Privatyacht in den Gewässern der zu den niederländischen Überseegebieten gehörenden Karibikinsel auf. FB

Arrest-Beschluss für „Crystal Symphony“ erwirkt

Foto: Crystal Cruises

Erstmals ist am Donnerstag in den USA dem Antrag eines Gläubigers stattgegeben worden, zur Sicherung seiner Forderungen ein Kreuzfahrtschiff des in Liquiditätsschwierigkeiten befindlichen Genting-Konzerns für eine Zwangsversteigerung in die Kette legen zu lassen.  

Damit hat sich die Hoffnung auf eine Weiterführung der unter den Marken Crystal Cruises, Star Cruises und Dream Cruises betriebenen Kreuzfahrtaktivitäten als wertsicherndes Kerngeschäft, die sowohl Genting Hong Kong mit einem am 18. Januar 2022 vor dem Supreme Court of Bermuda gestellten Antrag auf vorläufige Insolvenz als auch Jack Anderson, Präsident der Genting-Tochter Crystal Cruises, mit seiner Entscheidung zur Auflegung aller drei Seeschiffe bis Ende April und Verschiebung des Saisonstarts der fünf Flusskreuzer auf Ende Mai verbunden hatten, früher als erwartet zerschlagen.

Der mit Hauptsitz in Singapur ansässige Bunkerlieferant Peninsula Petroleum Far East Pte. Ltd. hatte am 19.01.2022 beim United States District Court Southern District of Florida eine Klage gegen das 27 Jahre alte 51044-BRZ-Schiff Crystal Symphony, und die Reedereien Crystal Cruises und Star Cruises wegen unbezahlter Rechnungen für Treibstoff erhoben, der in Miami geliefert worden war. Am Folgetag ordnete dann District-Richter Darrin P. Gayles an, dass das Gericht einen Vollstreckungsbeschluss für die Arretierung der unter Bahamas-Flagge betriebenen Crystal Symphony erteilt, die heute (22.01.2022) in den frühen Morgenstunden in Miami zurückerwartet wurde. Mit der Überwachung des Vollzugs wurde die Global Maritime Security (GMS) beauftragt. Allerdings befand sich das Schiff bei Redaktionsschluss stattdessen mit rd. 1040 Gästen auf dem Weg zum Bahamas-Kreuzfahrthafen Bimini, wo es gegen 17.30 Uhr Ortszeit erwartet wurde und die Reise beendet wird. 

Die unbezahlten Brennstofflieferungen, für die das Pfandrecht geltend gemacht wurden, stammen aus Bebunkerungen der Crystal Symphony am 29.12.2021 und 08.01.2022 in Miami, wo auch die Crystal Serenity zwischen Dezember 2021 und Januar 2022 insgesamt sechs Mal mit Brennstoff versorgt wurde, ohne dass dafür eine Zahlung erfolgte.  

Star Cruises soll insgesamt fünf Bebunkerungen ihrer Superstar Libra im Jahr 2017 in Penang nicht bezahlt haben. Damit belaufen sich die Gesamtansprüche des Bunkerlieferanten auf 1,200 Millionen US-Dollar gegen das Schiff Crystal Symphony bzw. insgesamt 2,104 Millionen US-Dollar gegen die Marke Crystal Cruises und 1,295 Millionen US-Dollar gegen die Marke Star Cruises, zu denen noch Gebühren Anwaltskosten und Zinsen kommen. JPM


Meldung vom 24.01.2022: Genting bröckelt weiter – Führung der zurückgetreten

Crystal Cruises stellt Betrieb bis Ende April ein

MV Werften werden überprüft – „Superstar Libra“ liegt weiter in Wismar

Die unklare Lage bei der angeschlagenen Genting-Gruppe trifft auch die Premium-Kreuzfahrtmarke Crystal Cruises. Bis Ende April werden die drei Schiffe der Marke stillgelegt. Die Flusskreuzfahrtschiffe werden den Saisonstart auf Ende Mai verschieben. Eigentlich sollten die Flussschiffe im April starten.

In einer Mitteilung der Reederei heißt es, die Einstellung des Betriebs biete dem Managementteam von Crystal die Möglichkeit, den aktuellen Geschäftsstand zu bewerten und verschiedene Optionen für die Zukunft zu prüfen.

Dabei ist auch eine Lösung aus dem Genting-Konzern die Möglichkeit. In erster Linie geht es aber um die Sicherstellung der Liquidität für den Betrieb der Schiffe. Auch müsse geklärt werden, ob durch Ansprüche von Gläubigern eine Arretierung der Crystal-Schiffe möglich ist. Die in Los Angeles ansässige Marke Crystal Cruises ist eine Tochter der Genting Hong Kong.

Crystal Endeavor, Foto: enapress.com

Crystal betreibt drei Hochseeschiffe und fünf Flusskreuzfahrer. Die beiden großen Premium-Schiffe Crystal Serenity und Crystal Symphony sind aktuell in der Karibik. Die Crystal Symphony wird nach dem regulären Ende der aktuellen Reise am Sonnabend in Miami aufgelegt. Die Crystal Serenity beendet am 30. Januar in Aruba (Niederländische Antillen) ihre aktuelle Reise.

Das erst im Juni von den MV Werften abgelieferte Expeditionsschiff Crystal Endeavor wird nach der Antarktis-Reise am 4. Februar in Ushuaia die Wintersaison beenden und Kurs auf Nordeuropa nehmen.

„Dies war eine äußerst schwierige Entscheidung, aber angesichts des aktuellen Geschäftsumfelds und der jüngsten Entwicklungen bei unserer Muttergesellschaft Genting Hong Kong eine umsichtige Entscheidung“, sagte Jack Anderson, Präsident von Crystal.

Genting Hong Kong ist durch die Zahlungsunfähigkeit der MV Werften in Mecklenburg-Vorpommern in ein Insolvenzverfahren gerutscht. In der Folge kam es auch bei Genting zu Liquiditätsengpässen und der Handel mit Genting-Aktien wurden eingestellt.

„Crystal ist seit mehr als 30 Jahren ein Synonym für Luxuskreuzfahrten und wir freuen uns darauf, unsere geschätzten Gäste wieder willkommen zu heißen, wenn wir den Betrieb wieder aufnehmen. Wir möchten unseren Gästen und Reiseberatern für ihre unglaubliche Unterstützung in diesen anhaltend herausfordernden Zeiten danken“, so Anderson.

Alle gebuchten Passagiere bekommen den vollen Reisepreis erstattet. Crystal erstattet nach eigenen Angaben den bezahlten Kreuzfahrtpreis vollständig zurück, der automatisch mit der ursprünglichen Zahlungsweise verarbeitet wird, sodass seitens des Gastes keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.

SuperStar Libra im Wismarer Westhafen,
Foto: enapress.com

Superstar Libra“ bleibt in Wismar

Durch das Insolvenzverfahren hat sich auch die Verschleppung des Kreuzfahrtschiffes Superstar Libra von Wismar zu einem Abbrecher in der Türkei verschoben. Das Kreuzfahrtschiff hatte Genting 2018 nach Wismar geschickt, damit es dort als Hotelschiff für die am Projekt Global Dream beteiligten Mitarbeiter und Crewmitglieder genutzt zu werden.

Im November war bekannt geworden, dass Genting das Kreuzfahrtschiff zum Abbruch in die Türkei verkaufen wollte. Dabei hatte Genting aber die Rechnung ohne die Export-Auflagen für Abwrackschiffe in Deutschland gemacht. Die Prüfung der zuständigen Behörden dauerten noch an, als der Insolvenzantrag gestellt wurde. Der bereits im November nach Wismar beorderte Hochseeschlepper Fairplay 33 hat Wismar am Freitag nach sechs Wochen Liegezeit ohne die Superstar Libra verlassen.

Die geplante Verschleppung des Kreuzfahrtschiffes wurde abgesagt, da das Schiff jetzt Teil des Insolvenzverfahrens ist. Wann es Wismar verlassen wird, ist weiter unklar.

Foto: Frank Behling

MV Werften werden weiter durchleuchtet

Bei den MV Werften geht die Suche nach einem Ausweg weiter. Insolvenzverwalter Christoph Morgen versucht weiter eine Lösung für die Werft und das unfertige Kreuzfahrtschiff Global Dream zu bekommen.

Das Schiff liegt im Baudock in Wismar und ist inzwischen schwimmfähig. Der Verwalter und sein Team sind weiter bei der Sichtung der Unterlagen. Verwiesen wird bei Fragen auf den 1. März. Dann soll eine Transfergesellschaft stehen und Teile der Belegschaften mit dem Start des Insolvenzverfahrens übernehmen.

Erste Abwanderungen von Ingenieuren gibt es bereits. In Schleswig-Holstein sucht die Werft ThyssenKrupp Marine Systems händeringend Ingenieure für Rüstungsprojekte. So wird gerade ein Team für Fregatten der Marine Brasiliens zusammengestellt.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern könnte möglicherweise im Frühling den unfertigen Neubau als „Sicherheit“ für die Bürgschaften bekommen. 300 Millionen Euro an Bürgschaften sind allein vom Land in dem Projekt eingebunden.

Einen Lichtblick gibt es für die 1900 Mitarbeiter der MV Werften. In der nächsten Woche sollen die Gehälter endlich ausgezahlt werden. Die Agentur für Arbeit zahlt die Gehälter aus dem Insolvenzgeld.

Für Verwunderung sorgte bei der Sichtung der Unterlagen in Wismar auch die Tatsache, dass die unfertige Global Dream bereits seit dem 1. Januar 2022 für die Genting Cruise Ship Management in Kuala Lumpur registriert ist. Dieser Schritt war möglich, weil Genting sowohl Eigentümerin der Werft und gleichzeitig des Auftrags ist. Normalerweise wird eine Reederei erst dann Eigentümerin eines Schiffes, wenn sie das von ihr bestellte Schiff nach der Fertigstellung und erfolgter Abnahmefahrt vollständig bezahlt hat. FB


Meldung vom 23.01.2022: Arrest-Beschluss für „Crystal Symphony“ erwirkt