Die 1966 in Dienst gestellte Regina Maris war der erste Nachkriegs-Neubau eines deutschen Kreuzfahrtschiffes von einer deutschen Werft für eine deutsche Reederei. Dieser Neubau stellte damit alles in den Schatten, was einheimische Mitbewerber in der ersten Nachkriegszeit im noch jungen Kreuzfahrtmarkt bislang versuchten. Jürgen Saupe berichtet.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann die deutsche Kreuzschifffahrt Mitte der 50er Jahre eher zögerlich und wurde auch nicht von Misserfolgen verschont. So merkte zum Beispiel auch die Hapag mit der Patricia, ihrem damals aus zweiter Hand aus Schweden erworbenen Schiff, umbenannt in Ariadne, dass die Zeit für ein derart hochpreisiges Produkt noch nicht reif war.
„Nordland“, Foto: Jürgen Saupe
Mehr Glück hatte stattdessen die in Lübeck beheimatete Lübeck Linie AG. Man erwarb bereits 1956 von den Hurtigruten aus Norwegen die 1930 erbaute Harald Jarl, ließ sie in Lübeck mit einfachen Mitteln zum Kreuzfahrtschiff umbauen und offerierte mit ihr bis 1970 zu überschaubaren Preisen überwiegend Nordlandkreuzfahrten unter dem so passenden Schiffsnamen Nordland.
Eine Geschäftsidee entsteht
Vom Erfolg der Nordland ermutigt, entschloss man sich Anfang der 60er Jahre in der Chefetage bei der Lübeck Linie AG voll ins Risiko zu gehen und den ersten Neubau eines deutschen Kreuzfahrtschiffes, bereits für weltweite Fahrt ausgelegt, nach 1945 in Auftrag zu geben. Man glaubte so, aus den Fehlern der Mitbewerber beim Erwerb von Gebrauchttonnage gelernt zu haben, indem man ohne Kompromisse nach damals aktuellem Stand der Technik nicht umbauen, sondern neu bauen ließ. Es war klar, dass bei den Finanzierungskosten eines Neubaus die Reisen nicht zum Schnäppchenpreis angeboten werden konnten. Doch man war der festen Überzeugung, mit der Preisgestaltung einen guten Mittelweg gefunden zu haben. So wurde eine Geschäftsidee in die Realität umgesetzt.
Foto: Sammlung JSA
Die Zeit unter der Lübeck Linie
Die Regina Maris wurde bei den Flender Werken in Lübeck in Auftrag gegeben und man konnte bereits am 14. Dezember 1965 den Stapellauf feiern. Am 12. Mai 1966 lieferte die Werft das Schiff an die Reederei ab. Bemerkenswert: Dieser Neubau konnte bereits einige Besonderheiten aufweisen, die zu jener Zeit noch nicht als „normal“ galten. So waren zum Beispiel alle Kabinen voll klimatisiert und hatten eine eigene Nasszelle (Dusche bzw. Sitzbadewanne sowie WC und Waschtisch). Weiterhin war das Schiff mit einer modernen Schlingerdämpfungsanlage, den Flossenstabilisatoren von Denny Brown ausgerüstet. Ebenso war bereits ein 500 PS Bugstrahlruder zum besseren Manövrieren eingebaut. Im Heck befand sich ein über eine Rampe zugänglicher Garagenraum für 20 bis 30 PKW der Gäste. Unter der Reedereiflagge der Lübeck Linie blieb die Regina Maris zehn Jahre lang im Dienst, erwies sich dann allerdings im Laufe der Zeit als zu klein, um rentabel zu bleiben.
Die Zeit in Übersee
So musste die Führungsetage der Reederei 1976 den Entschluss fassen, das Schiff zu verkaufen. Ein Interessent fand sich in Kanada. Die Mercator Shipping mit Sitz in Halifax erwarb das Schiff und gab ihr den neuen Namen Mercator One. Vom neuen Eigner wurden jetzt Kreuzfahrten zu den Bermudas, Bahamas und in Kanada angeboten, allerdings nicht von langer Dauer. Das Schiff fuhr rote Zahlen ein, die Eigner gerieten darauf hin in finanzielle Turbulenzen. Am 19.Mai 1977 wurde die Mercator One in Nassau/Bahamas beschlagnahmt, später nach Shelbourne/Kanada überführt und dort bis zur Freigabe der Versteigerung aufgelegt. Unter den internationalen Bietern interessierte sich auch der Reeder Peter Deilmann für das vermeintliche Schnäppchen.
Foto: Sammlung JSA
Die Zeit unter der Reederei Deilmann
1979 ersteigerte schließlich Reeder Peter Deilmann das Schiff und erteilte seinem Kapitän Schmidt, bürointern „Schmitti“ genannt, die Order, das ersteigerte Schiff von Kanada heim nach Neustadt in Holstein, dem Sitz der Reederei, zu bringen. Als kleines Dankeschön für das Vertrauen dieses Kommandos ließ es sich „Schmitti“ nicht nehmen, seinem Chef im mit Salzwasser gefüllten Pool 180 lebende Maine-Lobster quer über den Atlantik nach Hause mitzubringen…
Nach der Überführung und einem Umbau der Fahrgasteinrichtungen bei der Werft Nobiskrug erhielt das Schiff zunächst im Hinblick auf den anderen in Bau befindlichen Deilmann-Kreuzfahrer Berlin am 10. Okt. 1979 den Namen Frankfurt, ca. 6 Wochen später durch Flaggenwechsel abgeändert in Frankfurt I.
Foto: Jürgen Saupe
Touristische Mitstreiter überzeugten Herrn Deilmann aber davon, dass der ursprüngliche Schiffsname Regina Maris im deutschen Markt immer noch einen größeren Bekanntheitswert besitzt. So brachte man den Neuerwerb ab dem 19. Mai 1980 wieder unter dem Namen Regina Maris in Fahrt, allerdings jetzt unter Singapur-Flagge. Hintergrund hierzu mag auch eine geplante Vercharterung an Neckermann Seereisen gewesen sein, die das Schiff als Ersatz für das verkaufte philippinische Kreuzfahrtschiff Doña Montserrat für die beliebten NUR-Fernost-Kreuzfahrten einsetzen wollten. Doch auch unter Singapur-Flagge erwies sich das Schiff als nicht profitabel genug. Der Wechsel in ein anderes Fahrtgebiet, die Karibik, brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Ebenso wenig der Versuch, im karibischen Raum einen lukrativen Langzeit-Charterer zu finden. Letztendlich wurde das Schiff 1982 nach einem Feuer an Bord auf den Bermudas aufgelegt und schließlich zum Verkauf gestellt.
Interessant hierbei die heute fast in Vergessenheit geratene damalige Absicht von Phoenix Reisen, die Regina Maris einzuchartern. Dies wurde allerdings nie realisiert. Im Büro eines touristischen Anbieters in Köln ist noch ein Modell des Schiffes mit einem „Phoenix-Schornstein“ zu bestaunen. Der Name Regina Maris mag es den Phoenix-Mannen angetan haben, denn rund 13 Jahre später fand sich im Seereisen-Angebot ein anderes Schiff mit diesem Namen, war ebenfalls sowohl als Privatyacht als auch als Kreuzfahrtschiff auf den Meeren unterwegs, nur halt in umgekehrter Reihenfolge.
Vom Kreuzfahrer zur Privatyacht
1983 wurde die Regina Maris an die zum griechischen Reeder Latsis gehörende Madere Ltd. verkauft und in Alexander umbenannt. Die ursprünglich geplante Absicht, den Neuerwerb weiter als Kreuzfahrtschiff zu betreiben, wurde schnell aufgegeben, denn Latsis fand Gefallen an dem Schiff und wollte es privat nutzen. Nach einer längeren Aufliegezeit wurde 1985 der Lloyd Werft in Bremerhaven der Auftrag zum Umbau in eine Privatyacht erteilt. Aufwändig umgebaut und entsprechend klassifiziert, diente sie der Familie Latsis zwanzig Jahre als Privatyacht. Die Familie Latsis lud immer wieder Persönlichkeiten zu Kreuzfahrten auf ihr Schiff ein. Zu den Gästen gehörten unter anderem auch Prinz Charles und Lady Diana.
Foto: Sammlung JSA
1992 erhielt die Alexander eine neue, geschwungene Schornsteinkappe. 1998 erfolgte ein weiterer Umbau bei Hellenic Shipyards. Das Schiff hat heute 14 Doppelsuiten und 12 Kabinen für bis zu 80 Gäste, die von einer sechzigköpfigen Besatzung betreut werden. Nach dem Tod von Giannis Latsis am 17. April 2003 trennte sich die Familie von der liebgewordenen Alexander.
Seit 2005 ist das Schiff in Malta registriert und kann seit 2016 über den neuen Eigner Troy Yachting auch privat gechartert werden.
Das Sprichwort vom unverwüstlichen Kruppstahl spiegelte sich im langen Lebenslauf der ehemaligen Privatyacht „Orion“ wider. Die ehemals größte Privatmotoryacht der Welt, bis 1996 noch unter der langjährigen Reedereiflagge der Epirotiki Lines, die nach dem Zusammenschluss mit Sun Lines als Royal Olympia Cruises (ROC) firmierte, als Kreuzfahrtschiff „Argonaut“ im Einsatz, konnte bis 2002 dank ihrer soliden Bauausführung den Schneidbrennern entrinnen. Ein schier „unsterbliches“ Schiff mit Vergangenheit, so schien es. Jürgen Saupe machte sich Gedanken um den Werdegang dieses liebgewonnenen Veteranen.
Foto: Jürgen Saupe
Bis zum Spätsommer 2000 auf Kreuzfahrtkurs im Mittelmeer und im Roten Meer unter der Reedereiflagge von Memnon Cruises (meist in Charter des Bonner Seereisenveranstalters Phoenix), kam dann im Herbst 2001 doch das „Aus“ für den Veteranen. Die Nahost-Krise ließ die Buchungszahlen derart „in den Keller“ fallen, dass die Reederei aus finanziellen Gründen das Schiff aus der Fahrt nehmen musste.
Nach einigem Überlegen entschloss sich Memnon Cruises, der Regina Maris einen festen „Altersruhesitz“ als stationäres Hotel- und Restaurantschiff in Alexandria einzuräumen. Inmitten des historischen Viertels Alexandrias sollte ein Dauerliegeplatz für das Schiff geschaffen werden. An Bord sollten die „historischen Stätten“, wie zum Beispiel die Kommandobrücke und der Maschinenraum in Form eines maritimen Museums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Beim Maschinenraum hatte man „Großes“ vor. Hier sollte oberhalb der Maschinenanlagen ein durchsichtiger Boden eingezogen werden, über dem eine Bar eingerichtet werden sollte, die den Barbesuchern so ständig den Blick nach unten in den Maschinenraum ermöglicht. Die Idee hierzu stammte wohl allem Anschein nach von der Mälardrottningen, einem stationären Hotel- und Restaurantschiff inmitten Stockholms Altstadt.
Nachdem in Sachen Regina Maris die bürokratischen Hürden (Schaffung und Genehmigung eines Liegeplatzes) genommen schienen, sorgte die Meldung eines Brokers unter den Beteiligten für Unruhe, wonach für den Oldie ein Käufer gesucht würde. Da es bei einem infrage kommenden Kaufinteressenten aufgrund der andauernden politischen Lage wohl nur um ein Abwrackunternehmen gehandelt haben dürfte, stand wohl außer Frage.
„ORION“, Foto: Sammlung JSA
Rückblick
Am 27. Juli 1929 lieferte die seinerzeitige Friedrich Krupp Germaniawerft AG in Kiel die Dieselmotoryacht Orion an den Auftraggeber Julius Forstmann (in manchen Publikationen auch Julius Fleischmann genannt), einen der damals einflussreichsten amerikanischen Industriellen in New York, ab. Die Bauzeit betrug 16 Monate.
Mit der Ablieferung dieser damals größten Dieselmotoryacht der Welt hatte die Germaniawerft eine Bauserie von 18 großen Dieselmotoryachten über einen Zeitraum von knapp sechs Jahren abgeschlossen.
Die Werft gab seinerzeit folgende technischen Daten bekannt: Länge: 101,56 m, Breite: 14,17 m, Tiefgang: 4.88 m, Verdrängung: 3.560 ts, Vermessung: 3.097 BRT, Vertragsgeschwindigkeit: 15,5 Kn. Maschinenanlage: Zwei 8-Zylinder einfachwirkende Viertakt-Germaniawerft Diesel mit insgesamt 3.600 PS auf zwei Festpropeller wirkend. Klasse: Lloyds Register 100A1 für Yachten als Zweideckschiff mit durchlaufendem Hauptdeck und einer Back. Mit einer möglichen Bunkerkapazität von 490 Tonnen Brennstoff konnte ein maximaler Aktionsradius von fast 9.000 Seemeilen ermöglicht werden.
Die Yacht erhielt oberhalb der Wasserlinie eine vollständig glatt genietete Außenhaut und einen 1,10 Meter hohen Doppelboden. Mittels sechs wasserdichten Schotten wurden unter Hauptdeck so sieben wasserdichte Abteilungen geschaffen. Die ursprüngliche Besatzung bestand aus 11 Offizieren, 16 Unteroffizieren, 29 Matrosen, Stewards, Köchen, Wäschern, Schmierern, insgesamt 56 Personen.
Außer für den Eigner mit Familie wurden die Räumlichkeiten für die Unterbringung von 17 Gästen ausgelegt. Als Besonderheit erhielt das Schiff im vorderen Zwischendeck einen 6,7 x 4,5 Meter großen Innen-Pool, der allerdings von den späteren griechischen Eignern zugunsten von Passagierkabinen und einem kleinen Hospital geopfert wurde.
Foto: Sammlung JSA
Interessant übrigens, dass die Vermessung der Yacht entsprechend den Auszügen aus Lloyd´s Register of Shipping über die Jahre fast gleich geblieben ist (rund 3.000 BRT). Lediglich in den 80er Jahren wurde das Schiff wohl korrekt vermessen und mit rund 4.000 BRT ausgewiesen.
Eine völlig andere Verwendung fand die Orion im 2. Weltkrieg. Am 13. November 1940 übernahm die US-Navy das Schiff und ließ es in Brooklyn, N.Y. bei Sullivan Drydock and Repair Co. zum Kanonenboot umbauen. Mit diesem Umbau erhielt die Orion auch einen neuen Namen: Vixen, sowie die strategische Bezeichnung PG-53.
Das Kanonenboot PG-53 überstand den Krieg unbeschadet, wurde am 24. Mai 1946 außer Dienst gestellt und schließlich am 21. Januar 1947 verkauft.
„ARGONAUT“ nach dem Umbau zum Kreuzfahrer. Foto: Jürgen Saupe
Die Nachkriegszeit muss für das Schiff leicht „bewegt“ gewesen sein, denn absolute Daten ließen sich kaum ermitteln. 1947, nach Umbau wieder zum Passagierschiff, wurde es als Vixen für die Pacific Cruise Line (Panama) in Fahrt gesetzt. 1950 erfolgte die Umbenennung in den ursprünglichen Namen Orion. 1954 wurden Kreuzfahrten ab Miami unter dem Eigner McCormick (Fraser) durchgeführt und im Herbst 1963 kaufte die griechische Kreuzfahrtreederei Epirotiki Lines das Schiff und ließ es im Februar 1964 nach Piraeus überführen. Hier wurde die Orion total umgebaut und erhielt eine komplett neue Inneneinrichtung. Als Kreuzfahrtschiff Argonaut fuhr sie ab 1965, meist im Mittelmeer, aber auch im Nordland und in der Karibik. Nach kurzer Aufliegezeit erfolgte 1995 der Verkauf an die ägyptische Reederei Memnon, zu deren Schiffsbestand hauptsächlich Nil-Kreuzfahrtschiffe zählten. Bei dem Deal half unterstützend der Bonner Reisenveranstalter Phoenix, der darauf hin die in Regina Maris umbenannte Argonaut mit in seine Orient-Kataloge aufnahm. Die Vermarktung erfolgte quasi exklusiv durch Phoenix, doch räumte man auf Wunsch des Reeders großzügig auch das Zubuchen von anderen, bei Mittelmeerreisen meist arabischen Gästen ein.
Ein Rundgang durch das Schiff
Über die Gangway betrat man eine völlig andere Kreuzfahrtwelt, weit entfernt von allem, was sich auch der erfahrene Reisende unter einem Kreuzfahrtschiff im üblichen Sinn vorstellte. Nostalgie prägte die ersten Eindrücke. Doch schnell fing einen dieses besondere Flair ein und ließ die Gedanken zurück blicken in eine vergangene Zeit, in der die Regina Maris unter ihrem ersten Namen Orion, mit allen modernen Features der damaligen Zeit ausgestattet, als größte und luxuriöseste Privatyacht der Welt galt. Von außen eher ein sehr kleines Schiff, nahm der Passagier beim Öffnen der Kabinentür doch wohltuend zur Kenntnis, dass die Größe der Kabine und auch der Grundriss sich im Vergleich zu größeren Kreuzfahrtschiffen der damaligen Zeit nicht zu verstecken brauchte.
Foto: Jürgen SaupeFoto: Jürgen SaupeFoto: Jürgen SaupeFoto: Jürgen Saupe
Die Technik der Kommandobrücke
Ein Blick über das Equipment der Kommandobrücke schockierte denjenigen, der es gewohnt war, stets neueste Technik auf Kreuzfahrtschiffen vorzufinden. Gleichzeitig bewirkte dieses Sammelsurium von ältester und neuerer Technik auf der Brücke die Faszination des Betrachters. Das „neue“ Equipment, wie zum Beispiel ein GPS-Rechner im „Taschenformat“ verlor sich fast unter der voluminösen Alttechnik. Für den technisch Interessierten hier noch einige Hinweise: Selbststeuereinrichtung (Autopilot): Nicht vorhanden! Bugstrahlruder: Nicht vorhanden!, Verstellpropeller: Nicht vorhanden!, Fahrpult in den Brückennocken: Nicht vorhanden!, Radarbild mit Seekarte unterlegt: Nicht vorhanden!
Ende Januar hat die EUROPALINK die FINNFELLOW auf der Route Naantali – Kapellskär ersetzt. Die Frachtkapazität auf der Verbindung zwischen Finnland und Schweden steigt dadurch um 1.200 Lademeter und die Passagierkapazität um über 100 Personen. Die FINNFELLOW wechselte kurze Zeit später auf die Route Travemünde – Malmö. Ihre erste Abfahrt auf der Linie von Deutschland nach Schweden hatte sie am 15. Februar. Dort ersetzt sie ihr Schwesterschiff FINNCLIPPER. KO
Stena Line eröffnet Schweden – Finnland-Route
Mit den RoPax-Fähren URD und STENA GOTHICA nimmt die Stena Line 2022 eine neue Fährlinie zwischen Nynäshamn (Norvik Port) und Hanko. auf Das erste Schiff, die URD, hat die Linie am 01. Februar eröffnet, das zweite, die URD, stößt am 01. Mai dazu. Ab diesem Zeitpunkt gibt es auf der neuen Verbindung tägliche Abfahrten in beide Richtungen. Die neue Linie wird zunächst nur Frachtkunden zur Verfügung stehen. KO
VIKING GLORY abgeliefert
Foto: via Viking Line
Die Viking Line hat am 23. Dezember ihren Neubau VIKING GLORY von der chinesischen Werft Xiamen Shipbuilding Industry Co. Ltd. abgenommen. Das Schiff war dort am 05. April 2017 in Auftrag gegeben worden; das Gesamtinvestitionsvolumen der Reederei in das Projekt beläuft sich auf ca. 225 Mio. €. Die Indienststellung der neuen Fähre auf der Route Turku – Åland-Inseln – Stockholm ist für Anfang März 2022 geplant. Unterdessen hat das Schwesterschiff VIKING GRACE im November den Treibstoff gewechselt; aus Kostengründen fährt die Fähre nun mit Marine Diesel Oil (MDO) anstatt mit LNG. KO
Die MEGASTAR geht ins Dock
Tallink Siljas Shuttle-Fähre MEGASTAR, die seit Januar 2017 auf der Strecke Tallinn – Helsinki unterwegs ist, hat im Januar 2022 erstmals seit ihrer Inbetriebnahme zu einer regulären Dockung in die Werft verholt. Das Schiff lag zwischen dem 11. und 16. Januar 2022 für eine technische Wartung im finnischen Naantali im Dock. Während des Werftaufenthalts der Megastar wurde die Strecke Tallinn – Helsinki durch die Kreuzfahrtfähre Baltic Queen ergänzt. KO
VICTORIA I wird renoviert
Die VICTORIA I der Tallink Silja Line, die auf der Route Tallinn – Stockholm verkehrt, wurde vom 11. bis 26. Januar in der BLRT-Reparaturwerft Western Shiprepair in Klaipeda einer routinemäßigen technischen Wartung unterzogen. Während der Dockung wurden an dem Schiff verschiedene Renovierungsarbeiten und Modernisierungen durchgeführt; zusätzlich zu den technischen Wartungs- und Modernisierungsarbeiten wurden aber auch die Passagierbereiche aktualisiert und aufgefrischt. Die VICTORIA I kehrte am 26. Januar nach Tallinn zurück, wo sie zunächst im Hafen verbleibt, bis sie den Betrieb auf der Strecke Tallinn – Stockholm wieder aufnehmen kann. KO
Foto: TallinkSilja
STENA BALTICA-Umbau beendet
Anfang Januar ist die neue STENA BALTICA, die zuvor in der Türkei umgebaute ehemalige STENA MERSEY, zurück in der Ostsee eingetroffen. Nach letzten Anpassungsarbeiten auf der Remontowa-Werft in Gdansk gesellte sich die STENA BALTICA am 19. Januar zu ihrem Schwesterschiff STENA SCANDICA auf der Route Nynäshamn (Norvik Port) – Ventspils. Dort ersetzt sie die STENA FLAVIA, die auf die Verbindung Travemünde – Liepaja wechselt. KO
Namenstausch bei Destination Gotland
Anfang Dezember wurde die Destination Gotland-Fähre VISBORG einem geplanten Werftaufenthalt bei Öresund Dry Docks in Landskrona unterzogen. Im Rahmen dieser Werftzeit wurde das Schiff auch von VISBORG in VISBY umbenannt. Traditionell tragen bei der Rederi AB Gotland immer die aktuellen Flagschiffe die Namen VISBY und GOTLAND. Nachdem die 2019 gebaute THJELVAR bereits 2020 in GOTLAND umbenannt worden war, zieht das Schwesterschiff VISBORG jetzt nach. Im Gegenzug erhält die aktuelle VISBY, die momentan noch in Charter für DFDS zwischen Dünkirchen und Rosslare verkehrt, den Namen VISBORG. Deren 2003 gebautes Schwesterschiff DROTTEN ex GOTLAND hatte seinen jetzigen Namen bereits 2020 erhalten. KO
Rederi AB Gotland stellt GOTLAND HORIZON vor
Am 16. Dezember hat die Rederi AB Gotland ihr Neubauprojekt GOTLANDHORIZON vorgestellt. Die Ostseefähre der Zukunft soll komplett mit Wasserstoff betrieben werden und wird damit gleichzeitig das größte Schiff dieser Art in Schweden sein. Als einzige Emissionen wird die GOTLAND HORIZON Wasserdampf ausstoßen. Als Antriebsanlage ist eine Kombination aus Gas- und Dampfturbinen vorgesehen, die nicht nur mit Wasserstoff, sondern auch mit anderen umweltfreundlichen Treibstoffen laufen können. Auf diese Weise will Destination Gotland ab dem Jahr 2030 einen klimaneutralen Fährverkehr zwischen dem schwedischen Festland und Gotland ermöglichen. KO
AURA SEAWAYS in Dienst
DFDS hat am 10. Dezember mit der AURA SEAWAYS den ersten eigenen Passagierschiff-Neubau seit der Kreuzfahrtfähre SCANDINAVIA aus dem Jahr 1982 übernommen. Die AURA SEAWAYS ist auf der Guangzhou Shipyard International (GSI) in Südchina gebaut worden. Mit 4.500 Lademetern ist sie die bei weitem größte RoPax-Fähre in der Flotte von DFDS. Ihre erste Abfahrt auf der Ostsee-Fährlinie Klaipeda – Karlshamn hatte die neue Fähre am 18. Januar. In einigen Monaten wird ihr das Schwesterschiff LUNA SEAWAYS folgen, das nach seinen ersten Probefahrten im November gegenwärtig in der Endausrüstung ist. KO
Unity Line bestellt Neubauten
Die polnische Reederei PZM hat im November ein Trio RoPax-Neubauten für die Fährtochter Unity Line bestellt. Die Hybridfähren (LNG/Dual Fuel) sollen auf der Remontowa-Werft in Gdansk gebaut werden. Das Design sieht bei einer Länge von 195 Metern eine Kapazität für 400 Passagiere und 4.100 Lademeter vor. Das dritte Schiff wird bei Indienststellung möglicherweise an die ebenfalls staatliche PZB (Polferries) verchartert werden. Für ein viertes Schiff besteht eine Option. KO
Neue NILS HOLGERSSON auf Probefahrt
Die neue NILS HOLGERSSON, erstes von zwei „Green Ships“ der deutschen TT-Line, hat Mitte November ihre ersten Probefahrten absolviert. Das Schiff wird auf der chinesischen Nanjing Jinling-Werft gebaut und soll im März abgeliefert werden. Das Schwesterschiff PETER PAN folgt im Oktober. In Vorbereitung auf das neue Flaggschiff hat die aktuelle NILS HOLGERSSON im Januar den neuen Namen AKKA bekommen. KO
Animation: via Scandlines
Scandlines bestellt emissionsfreie Fähre für die Vogelfluglinie
Scandlines hat mit der türkischen Werft Cemre einen Vertrag über den Bau einer emissionsfreien Frachtfähre für die Strecke Puttgarden – Rødby geschlossen. Die Fähre wird 2024 in Betrieb gehen und die nächste Schiffsgeneration auf der Route einleiten. Das Schiff wird über eine Kapazität von 66 Frachteinheiten verfügen; damit wird die aktuelle Kapazität um 23 Prozent erhöht. Mit einer Überfahrtszeit von einer Stunde ist die Fähre emissionsfrei. Sie kann auch im Hybridbetrieb eingesetzt werden; im Hybridbetrieb beträgt die Überfahrtszeit 45 Minuten. Scandlines ersetzt mit dem Neubau die Holger Danske und die Kronprins Frederik. KO
NORDSEE und GROSSBRITANNIEN
Holland Norway Lines chartert ROMANTIKA
Die lettische Tochtergesellschaft der Tallink Grupp hat am 01. November einen Vertrag mit Holland Norway Lines über die langfristige Charter der ROMANTIKA unterzeichnet. Das unter lettischer Flagge fahrende Schiff wird im März 2022 für zwei Jahre an den Charterer übergeben, mit der Option auf Verlängerung um ein weiteres Jahr. Holland Norway Lines plant, das Schiff zwischen Kristiansand und Eemshaven einzusetzen. Es handelt sich um eine Bareboat-Charter, d. h. das Schiff wird ohne Besatzung und technische Wartung durch das Unternehmen gechartert. KO
Irish Continental Group kauft CALAIS SEAWAYS
Die Irish Continental Group, Muttergesellschaft von Irish Ferries, hat am 04. November den Erwerb der RoRo-Passagierfähre CALAIS SEAWAYS bekanntgegeben. Das Schiff wird für Irish Ferries unter dem neuen Namen ISLE OFINNISFREE zusammen mit der ISLE OF INISHMORE auf der Linie Calais – Dover eingesetzt. Der Neuzugang ist 1992 auf der Boelwerf in Belgien gebaut worden. Er besitzt eine Tonnage von 28.833 BRZ und eine Passagierkapazität für 1.140 Personen. Sie kann 83 Frachteinheiten (LKW/Trailer) befördern. KO
Irish Continental Group kauft weitere Calais – Dover-Fähre
Die Irish Continental Group hat am 24. November bekanntgegeben, dass sie mit der spanischen Fährreederei Trasmediterranea GLE über den Kauf der RoRo-Fähre CIUDAD DE MAHON einig geworden ist. Die Übergabe des Schiffes erfolgte Ende Januar. Die im Jahr 2000 als NORTHERN MERCHANT in Spanien gebaute Fähre soll nach einer Dockung und einem Rebranding als dritte Fähre für Irish Ferries zwischen Calais und Dover verkehren. Ihre Indienststellung ist für das erste Quartal 2022 geplant. Irish Ferries wird dann bis zu 30 Abfahrten täglich auf der Route Calais – Dover anbieten können. KO
Erste P&O-Doppelendfähre vom Stapel gelaufen
Am 02. Januar ist auf der Guangzhou Shipyard International (GSI) in China die erste der beiden neuen Doppelendfähren für P&O Ferries vom Stapel gelaufen. Die 47.394 BRZ große Fähre soll im April 2023 auf der Linie Calais – Dover in Dienst gestellt werden; das Schwesterschiff soll im November desselben Jahres folgen. Die beiden Schiffe werden bei ihrer Ablieferung die größten Doppelendfähren weltweit sein. KO
P&O-Fähre ins Schwarze Meer verkauft
Die 1991 in Bremerhaven gebaute P&O-Fähre EUROPEAN SEAWAY ist Ende Dezember an die türkische Reederei Sea Lines verkauft worden. Das Unternehmen betreibt einen Fährdienst von der Türkei über das Schwarze Meer in die Ukraine und hatte dort zuletzt die SEA PARTNER eingesetzt. Die P&O-Fähre bekommt unter neuer Flagge den Namen SEA ANATOLIA. KO
Foto: Brittany Ferries
Brittany Ferries 2022 mit England – Frankreich-Schnellfähre
In Zusammenarbeit mit Condor Ferries wird Brittany Ferries 2022 während der Hauptsaison wieder mit einer Schnellfähre zwischen England und Frankreich verkehren. Zum Einsatz kommt der Trimaran CONDOR LIBERATION, der die Verbindung Cherbourg – Portsmouth/Poole an den Wochenenden bedienen wird. KO
SALAMANCA abgeliefert
Am 30. November ist die SALAMANCA an die Fährreederei Brittany Ferries abgeliefert worden. Das Schiff ist wie schon die 2020 übernommene GALICIA eine Einheit der E-Flexer-Klasse von Stena RoRo, von der die Fähre langfristig gechartert wurde. Die SALAMANCA wird mit LNG betrieben und soll im Februar von der chinesischen Bauwerft kommend in Europa eintreffen. Zum Einsatz kommt das neue Schiff dann zunächst auf der Linie Portsmouth – Bilbao/Santander. KO
Foto: Brittany Ferries
MITTELMEER
GNV verstärkt Balearen-Fährlinien
Grandi Navi Veloci (GNV) hat Mitte Dezember die Kapazität auf seinen Fährlinien zwischen dem spanischen Festland und den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca und Ibiza erhöht. Die bisher dort eingesetzten Schiffe GNV BRIDGE und GNV SEALAND wurden zu diesem Zeitpunkt durch die GNV-Fähre MAJESTIC und die für drei Jahre von Grimaldi Holdings gecharterte TENACIA verstärkt. Die Erweiterung der Balearen-Flotte erlaubt sowohl eine Erhöhung der Abfahrtsfrequenz ab den Festlandhäfen Barcelona und Valencia als auch die Ausweitung der inner-balearischen Fährdienste zwischen Mallorca, Menorca und Ibiza selber. KO
FRS beendet Balearen-Engagement
Die deutsche FRS-Tochter FRS Iberia hat sich Ende 2021 wieder aus dem Fährverkehr zwischen den Balearen-Inseln Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera zurückgezogen. Als Grund hierfür werden die häufigen Ausfälle von Abfahrten wegen schlechten Wetters und die Corona-Reiserestriktionen angegeben. Die SAN GWANN, die zudem im August eine Havarie erlitten hatte, ist bereits verkauft worden. Auch die Fährlinie Motril – Melilla hat die FRS Ende des Jahres eingestellt. KO
GNV bestellt Neubauten in China
Die italienische MSC-Gruppe, zu der auch die Fährreederei Grandi Navi Veloci (GNV) gehört, hat Ende Dezember zwei 218 Meter lange und 29,6 Meter breite RoPax-Fähren bei der chinesischen Werft Guangzhou Shipyard International (GSI) geordert. Die Neubauten werden mit Scrubbern (Abgaswäschern) ausgestattet und über eine Kapazität für 1.500 Passagiere (303 Kabinen) verfügen. Die Frachtkapazität wird bei 3.100 Lademetern liegen, die Dienstgeschwindigkeit bei 25 Knoten. Die Ablieferung des ersten Schiffes soll 2024 stattfinden, die der zweiten Fähre Anfang 2025. Für zwei weitere Einheiten bestehen Optionen. KO
Neue Korsika-Fähre heißt A GALEOTTA
Der Neubau der französischen Fährreederei Corsica Linea ist Ende November auf der italienischen Bauwerft Visentini auf den Namen A GALEOTTA getauft worden. Die LNG-betriebene Fähre wird bei ihrer Ablieferung das neue Flaggschiff der Reederei und soll ab Juli 2022 Marseille mit Ajaccio und Bastia verbinden. Sie ist damit auch die erste LNG-Fähre im Linienverkehr zwischen Frankreich und Korsika. Ihre Passagierkapazität liegt bei 870 Personen, ihre Frachtkapazität bei 2.563 Lademetern. KO
Abbildung: GNV
GNV kauft Kanalfähre CAP FINISTERE
Mit der 2001 gebauten Ärmelkanalfähre CAP FINISTERE hat die italienische MSC Group in ein weiteres Schiff für die wachsende Flotte der MSC-Tochter Grandi Navi Veloci (GNV) investiert. Den Kaufvertrag mit der französischen Fährreederei Brittany Ferries hat GNV am 11. Januar abgeschlossen. Die CAP FINISTERE ist 204 Meter lang und verfügt über eine Kapazität für 1.595 Passagiere und 110 Frachteinheiten. Sie kann eine Höchstgeschwindigkeit von 28 Knoten erreichen und wurde von Brittany Ferries zuletzt zwischen Südengland und Nordspanien eingesetzt. Das Schiff wurde ursprünglich als SUPERFAST V bei HDW in Kiel gebaut. KO
Neue Eisenbahnfähre nach Sizilien
Die italienische Bahngesellschaft RFI hat die spanische Barreras-Werft mit dem Bau einer neuen Eisenbahnfähre für die Straße von Messina beauftragt. Die 74 Mio. € teure Fähre soll mit einer Dual Fuel-Maschine ausgestattet werden und in ca. drei Jahren zur Ablieferung kommen. Um während der Hafenliegezeit emissionsfrei zu sein, soll der Neubau außerdem Solar-Paneele erhalten. KO
EXPRESS PEGASUS verschrottet
Hellenic Seaways hat seine 1977 gebaute Autofähre EXPRESS PEGASUS zum Verschrotten in die Türkei verkauft. Das Schiff hatte seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 im griechischen Perama aufgelegen und trat seine letzte Reise an den Abwrackstrand in Aliaga am 13. Dezember 2021 an. Gebaut worden war die Fähre seinerzeit als ESPRESSO VENEZIA für die staatliche italienische Reederei Tirrenia. KO
AMERIKA und ÜBERSEE
Soll ersetzt werden: die 57 Jahre als „Tustamena“ (Foto: AMHS)
Neue Alaska-Fähre bestellt
Der Gouverneur von Alaska hat dem staatlichen Alaska Marine Highway System (AMHS), dem Betreiber der Schiffsverbindung von Bellingham im US-Bundesstaat Washington nach Alaska, einen Ersatzbau für die 1964 in Dienst gestellte TUSTUMENA in Aussicht gestellt. Der Neubau soll ca. 40% größer ausfallen als das bisherige Schiff und Anfang 2027 in Dienst gestellt werden. Ein fester Werftauftrag wurde noch nicht erteilt. KO
STENA SAGA wird Wohnschiff auf den Philippinen
Nach einem Umbau im griechischen Perama hat die ehemalige Ostseefähre STENA SAGA im Dezember unter dem Namen SAGA nach Manila Bay auf den Philippinen verholt, wo sie für ein Jahr unter der Regie der hierauf spezialisierten kanadischen Firma Bridgemans als Wohnschiff eingesetzt wird. An Bord finden vor allem solche Arbeiter Platz, die am Bau des neuen Manila International Airport beteiligt sind. KO
Eine Fahrt mit der Le Bellot zu den Iles de Ponant ist eine Reise in die schönsten Küstengegenden der Bretagne und zugleich zu den Ursprüngen der Reederei. Michael Wolf liess sich von blühenden Inseln und Kormoranen begeistern.
Kleine Häfen haben oft die Vorteile der kurzen Wege. So auch in St. Malo: Fast im Schatten der alten Granitmauern der einstigen Freibeuter-Hochburg liegt das etwas triste Terminal. Man merkt es: Kreuzfahrtschiffe verirren sich nur selten hierhin. Eigentlich erwartet man hier eher das Einchecken auf einer Fähre oder einem Ausflugsschiff. Heute liegt wegen des Wasserstandes die elegante LE BELLOT auf Reede in der Bucht, es wird getendert.
Saint-Malo, Foto: enapress.com
Das Einchecken ist an diesem Sommertag etwas umständlich – viele Namen der Passagiere sind nicht auf der Liste, ein möglicher Informatik-Bug. Und für die ärztlichen Kontrollen der ankommenden (wenigen) Passagiere muss man etwas Zeit mitbringen.
Einer der positiven Punkte: das Powerteam der drei Ponant-Tänzerinnen vor dem Boarden. Giovanna aus Sizilien, Kerne aus dem argentinischen Patagonien und Melissa aus der französischen Champagne verteilen kleine Evian-Fläschchen ebenso grosszügig wie ihr Lächeln, eine Charme-Attacke, die auch genervte Wartende wieder mit neuem Karma versorgt.
Kapitän Pascal Gloger beginnt diese Reise sozusagen vor seiner Haustür – er lebt in St. Malo. Der ehemalige Skipper und Cargoschiff-Kapitän stammt aus einer bretonischen Familie, in der schon seit Generationen zur See gefahren wurde. 15 Jahre lang führte er auf den Seychellen den grössten Katamaran der Welt, Pearls of Seychelles.
Heute weist er bei der Begrüssung darauf hin, dass bei dieser Reise auf 85 Passagiere 107 Besatzungsmitglieder kommen, ein mehr als luxuriöses Verhältnis. Normalerweise haben 184 Passagiere auf dem Schiff Platz.
Und auch das achtköpfige hochmotivierte Expeditionsteam aus Ornithologen, Naturforschern, Historikern und Ozeanographen stellt sich an diesem Abend vor…
Auszüge aus den Artikeln der neuen Ausgabe. Die vollständigen Artikel und weitere spannende Beiträge finden Sie – wie gewohnt – in der neuen Printausgabe von AN BORD bei Ihrem Zeitschriftenhändler oder hier: AN BORD bestellen
Eine Woche Inselhüpfen auf den Seychellen: Riesenschildkröten, Palmenmeer und Sonne sind die perfekte Abwechslung im nassgrauen deutschen Winter. Holger Leue war mit der PEGASOS unterwegs.
Foto: Holger Leue / Leue-Photo.com
Hektisch paddeln wir mit dem fremden Gefühl von Taucherflossen an den Füßen hin und her. So viele farbenprächtige Fische schillern im sonnendurchfluteten Wasser und wir wollen keinen verpassen. Zwischen bunten Korallen halten sie ein Festmahl, es knuspert und knistert unterhalb der Wasseroberfläche.
Das Seegras bewegt sich rhythmisch mit den Wellen. Es soll eine perfekte Woche werden: Am Freitag geht es am späten Nachmittag mit der Condor-Maschine raus aus dem kalten Deutschland. Zum Sonnenaufgang landen wir knapp südlich des Äquators und entern kurz darauf eine schnittige Motoryacht. Die PEGASOS der griechischen Reederei Variety Cruises bietet Raum für 44 Passagiere. 18 Crewmitglieder leben den Grundsatz der herzlichen Gastfreundschaft. Das 30 Jahre alte Schiff ist gut in Schuss: Die letzte Renovierung war erst 2019.
Zum Lieblingsplatz wird auf Anhieb das Sonnendeck mit den gemütlichen Teakholzliegestühlen. Auch drei Kabinen der besten Kategorien befinden sich hier. Auf dem Oberdeck sind zwei weitere Kabinen direkt über der Brücke beheimatet sowie die Lounge und das Restaurant mit Außenbereich. Darunter ist das Kabinendeck zu finden und auf dem Unterdeck wartet ein kleiner Spabereich. Das Beste am Schiff ist die Schwimmplattform mit Kayaks, Stand-up-Paddleboards und Schnorchelausrüstung, um das kühle Nass zu genießen…
Die im Sommer 2021 in Dienst gestellte CELEBRITY APEX ist nach der CELEBRITY EDGE das zweite Schiff der neuen Edge-Klasse. Oliver Asmussen sah sich auf dem Schiff um.
Die CELEBRITY APEX fällt in jeder Hinsicht auf. Nicht nur, wenn man sich an Bord befindet. Das Außendesign, die Rumpfform, der Schornstein, nichts erinnert an das typische Kreuzfahrtschiffdesign der letzten Jahrzehnte. Mit 129.500 BRZ (130.818 BRZ) und 306m Länge bricht das Schiff zwar keine neuen Größenrekorde, doch das ist auch gar nicht notwendig, um zu beeindrucken. Maximal finden an Bord 2.910 Passagiere in 1.454 Kabinen Platz. Damit liegt die Passenger Space Ratio (PSR) bei 44,5 (44,9), was deutlich über dem Durchschnitt von 30 der meisten großen Kreuzfahrtschiffe liegt. Auch die Passenger Crew Ratio (PCR) überzeugt mit einem Wert von 2,2 was bedeutet, dass jedes Crewmitglied durchschnittlich zwei Passagiere zu betreuen hat.
Foto: Oliver Asmussen / Oceanliner-Pictures.com
Auffällig ist wie schon bei der CELEBRITY EDGE der Magic Carpet, eine 90 Tonnen schwere, 33,5m x 6m große Plattform, die aussieht wie ein überdimensionaler Außenfahrstuhl, jedoch vielmehr eine flexible Außenplattform zur Erweiterung der Außendeckfläche darstellt. So kann der Magic Carpet je nach Tageszeit und Frequentierung der Decks unterschiedlich eingesetzt werden. Während er am Tage zum Beispiel als zusätzliche Poolbar fungiert, wird er abends zum Restaurant mit spektakulärer Aussicht. In Tenderhäfen lässt er sich auf Deck 2 als Tenderplattform nutzen.
Foto: Oliver Asmussen / Oceanliner-Pictures.comFoto: Oliver Asmussen / Oceanliner-Pictures.com
Eine weitere Auffälligkeit ist der Bug, der in dieser Form bisher bei keinem anderen Kreuzfahrtschiff zum Einsatz kam. Dieser so genannte „Parabolic Ultrabow“ bietet den Passagieren auch bei stärkerem Wellengang eine komfortable Reise und spart darüber hinaus deutlich Treibstoff. Nicht zu übersehen ist die im Vergleich zu anderen, neuen Kreuzfahrtschiffen dieser Größenordnung „verspiegelte“ Außenfläche im Bereich der Kabinen. Begründet ist das durch die hohe Anzahl an Kabinen, die über sogenannte Infinity-Fenster verfügen. Infinity Fenster erstrecken sich in ihren Ausmaßen über die gesamte Kabinen-Außenfläche. Sie lassen sich zur Hälfte absenken…
Oliver Asmussen checkte auf der AMADEA für eine Reise von der Elbmetropole Hamburg entlang der westeuropäischen Küste bis ins französische Nizza ein.
Graue Wolken ziehen über den Hamburger Hafen. Das Thermometer liegt im einstelligen Bereich. Am Cruise Terminal in Hamburg Altona läuft die Einschiffung auf die AMADEA. Schneeweiß liegt der schmucke, 1991 als ASUKA gebaute, 192m lange und rund 29.000 BRZ große Kreuzfahrer am Terminal.
Foto: Oliver Asmussen / Oceanliner-Pictures.com
Ein schöner Kontrast zum tristen Wintergrau im Hafen. Um 21:30 heißt es „Leinen los“. Die aus dem Fernsehen bekannte Traumschiff-Melodie von James Last ertönt aus den Lautsprechern. Am Heck, rund um die Jupiter Bar, ist das leise Klirren von Champagnergläsern zu vernehmen. Kapitän Robert Fronenbroek dreht die AMADEA langsam auf dem Elbstrom. Dockland und Fischereihafen bleiben schnell zurück. Wenig später auch die beiden, markanten Leuchtfeuer von Blankenese. Es ist nahezu windstill. Nach der Passage von Cuxhaven geht es auf die offene See hinaus.
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Der erste Tag dieser Kreuzfahrt ist ein Seetag. Die Decks der AMADEA sind liebevoll weihnachtlich geschmückt. Das Wetter hat sich derweil deutlich verschlechtert. Der für 11:30 Uhr angesetzte Frühschoppen auf Deck 8 wird kurzerhand ins Schiffsinnere verlegt. Die Brücke meldet eine Wellenhöhe von bis zu 4m und Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h. Das Thermometer zeigt 3 Grad. Der Wind pfeift unaufhaltsam über die nassen Teakdecks. Auf der Steuerbordseite sind die Türen zu den Außendecks nicht zu öffnen. Zu stark drückt der Wind dagegen. Die Luft schmeckt salzig.
Am Abend, als die AMADEA in die Straße von Dover einfährt, lässt der Regen endlich nach. Auch der Wind nimmt spürbar ab. Kapitän Fronenbroek, die Schiffs- und Hotelleitung, der Kreuzfahrtdirektor und das Phoenix-Team empfangen alle Gäste an Bord zum ersten Cocktail während dieser winterlichen Galakreuzfahrt in Richtung Nizza. Es gibt zwei Empfänge, um die Anzahl der Gäste jeweils zu reduzieren….
Das Schweizer Reisebüro Mittelthurgau hat sein Flussschiff Excellence Pearl auf eine ungewöhnliche Route geschickt. Roland Mischke (Text) und Holger Leue (Fotos) waren auf der Tour von Holland bis in norddeutsche Flüsse mit an Bord.
Holland mal anders. Man glaubt alles zu wissen vom kleinen Land – bis man an Daphne Dnyne gerät. Die lebenserfahrene Führerin lacht über Tulpen, Tomaten und Holzpantinen als Kennzeichen. Lieber kommt sie ihren Zuhörern humoristisch.
So auf der Grachtentour in Amsterdam: „Was glauben Sie, wie viele Fahrräder in den Kanälen liegen?“ Es wird gerätselt. Bis Daphne sagt: „Jedes dritte Amsterdamer Fahrrad landet im Schlamm. Aber, wie viele Menschen fallen hinterher?“ Niemand wagt eine Antwort. „Jeder sechste Mann, meist angetrunken. Komisch, vertragen Holländerinnen Alkohol besser, weil sie königstreuer sind?“ Großes Gelächter.
Doch die Hollanderklärerin schwärmt auch über Städte, die Museen sind, malerische Häuser, Türme, Kirchen, Häfen und Schleusengebäude mit offenem Glockenturm. „Die Bilder meines Landes sind Wasser, Inseln, Halbinseln, Festlandzipfel, Brücken, Polder und Deiche. Holland liegt im Schnitt nur einen Meter über dem Meeresspiegel.
Die Route mit dem Flussfahrtschiff Excellence Pearl ist ungewöhnlich. Die „Schiffsreisemacher“ haben Freude daran, ihr „kleines Schweizer Grandhotel“ in Landschaften zu entsenden, die nur wenige Schiffe befahren, vor allem in Norddeutschland. Aus der einstigen MS Rembrandt, seit 2003 im Dienst, hat das Reisebüro eine Schiffsperle mit neuem Interieur gemacht. 82 Meter lang, 9,50 Meter breit, drei Sonnendecks. Helle Räume im Entree, Lounge mit Panoramabar, Restaurant und 41 Kabinen. Die edlen Materialien sind von der Designerin Nazly Twerenbold in Weiß, Perlmutt und Pastell eingesetzt worden…
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