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Schauspielerin Barbara Wussow besucht den Seenotrettungskreuzer HAMBURG

Neubau der DGzRS zum 833. Hamburger Hafengeburtstag erstmals in seiner Patenstadt zu Gast

Pressemitteilung

Schauspielerin Barbara Wussow hat anlässlich des 833. Hamburger Hafengeburtstages „ihre“ Seenotretter auf Nord- und Ostsee besucht: Die ehrenamtliche Botschafterin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) begleitete am Samstag, 17. September 2022, eine Übung des Seenotrettungskreuzers HAMBURG vor Tausenden von Zuschauern auf der Elbe. Erstmals seit seiner Indienststellung vor zwei Jahren war das hochmoderne Spezialschiff in seiner Patenstadt an der Elbe zu Gast. Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg hatten im vergangenen Jahr die Patenschaft übernommen.

„Ich habe allergrößten Respekt vor den Seenotrettern, die sich bei jedem Wetter mutig und selbstlos für andere einsetzen – mit ihrer Gesundheit und manche in der langen Geschichte der DGzRS sogar mit ihrem Leben. Ich bewundere das sehr“, sagte die aus der beliebten Fernsehserie „Das Traumschiff“ bekannte Schauspielerin. „Die Leistungsfähigkeit des hochmodernen Neubaus mit dem schönen Namen HAMBURG und die Einsatzbereitschaft seiner Besatzung sind wirklich beeindruckend.“

Der im Sommer 2020 getaufte Seenotrettungskreuzer kam Pandemie-bedingt erst jetzt zum ersten Mal in seine Patenstadt an der Elbe. Die Gäste des Hafengeburtstags konnten zwei Übungen mit der HAMBURG sowie weiteren Schiffen und Hubschraubern erleben. Außerdem war der Seenotrettungskreuzer im Brandenburger Hafen an der Überseebrücke zu besichtigen.

Stationiert ist die HAMBURG auf Borkum. Von dort aus sicher der 28 Meter lange Neubau mit Tochterboot ST. PAULI weite Teile der Deutschen Bucht. Sein Revier passieren viele Schiffe auf ihrem Weg von und zum Hamburger Hafen.

Besonders leistungsfähiges Spezialschiff

Die HAMBURG ist die vierte Rettungseinheit in der 157-jährigen Geschichte der DGzRS, die den Namen der Hansestadt an der Elbe trägt. Damit würdigt die DGzRS die Verbundenheit der Menschen in Hamburg mit den Seenotrettern. Denn der Bau der HAMBURG wurde ausschließlich durch Spenden und freiwillige Beiträge finanziert – genauso wie die gesamte Arbeit der Seenotretter auf Nord- und Ostsee. Allein rund 20.000 Spenderinnen und Spender aus der Hansestadt an der Elbe unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden.

Die 24 Knoten (ca. 45 km/h) schnelle und fast 4.000 PS starke HAMBURG gehört zu den leistungsfähigsten Seenotrettungskreuzern der DGzRS. Diese Spezialschiffe sind an wichtigen Küstenpunkten in Nord- und Ostsee stationiert, um unter anderem die Großschifffahrtwege zu sichern. Ihr Einsatzgebiet sind das Küstenvorfeld ebenso wie die hohe See – bei jedem Wetter und auch unter extremsten Bedingungen.

Über die Seenotretter

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit – rund um die Uhr, bei jedem Wetter. 180 fest angestellte und rund 800 freiwillige Seenotretter fahren Jahr für Jahr rund 2.000 Einsätze. Die gesamte unabhängige und eigenverantwortliche Arbeit der Seenotretter wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne Steuergelder. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 86.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. Schirmherr des Rettungswerkes ist der Bundespräsident.

Weitere Informationen unter seenotretter.de

Text: PM DGzRS / Seenotretter

Corona bescherte Seenotrettern weniger Einsätze

Die Corona-Pandemie hat sich auch bei den Einsatzzahlen der Seenotretter niedergeschlagen. 1720 Einsätze mussten von den Booten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 2020 gefahren werden. Das sind knapp 400 Einsätze weniger als 2019. Ein Grund dafür ist die durch die Corona-Pandemie deutlich verkürzten Sommeraktivitäten der Sportboote und generell weniger Seeverkehr.  

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren in den vergangenen Monaten weniger Schiffe auf Nord- und Ostsee unterwegs, teilte die Gesellschaft am Freitag in Bremen mit. Auch die Wassersportsaison 2020 begann durch den ersten Lockdown im April und Mai deutlich verspätet.

Foto: Frank Behling

Beides macht sich in der jüngsten Einsatzstatistik der Seenotretter bemerkbar. 2020 haben die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote nur 1720 Einsätze gefahren. Dennoch halfen sie dabei 3492 Menschen aus Notlagen. Diese Zahl der geretteten Menschen ist sogar um 96 gegenüber 2019 gestiegen.

„Die Zahl der geretteten Menschen hängt auch immer von den Notfällen ab. Wenn die Kollegen zum Beispiel ein Ausflugsschiff Passagieren aus einer Notlage befreien, kommen so deutlich höhere Zahlen bei einem Einsatz in die Statistik“, sagt Ralf Baur von den Seenotrettern.

Foto: Frank Behling

Besonders im Bereich der Ausflugsschifffahrt gab es einige Einsätze 2020 an der niedersächsischen Nordseeküste. Hier gab es auch den größten Zuwachs. Die Retter haben dort bei 520 Einsätzen 1.010 Menschen gerettet. Das sind allein 117 Menschen mehr als 2019.

In den anderen Revieren in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren die Zahlen ausgeglichen. Dagegen hat sich die Zahl der Menschen, die aus einer akuten Seenotlage aus Lebensgefahr gerettet wurden von 81 auf 40 nahezu halbiert. Auch die Einsätze für Kreuzfahrtschiffe und Fähren zum Abbergen von erkrankten Passagieren gingen 2020 deutlich zurück, was mit dem fehlenden Aufkommen dieser Passagiere begründet wird. So wurden nur 251-mal erkrankte Menschen von Schiffen oder Inseln abgeholt und zum Festland transportiert. 2019 waren noch 373 erkrankte Menschen transportiert.  FB