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Scandlines bestellt emissionsfreie Fähre für die Strecke Puttgarden-Rødby

Pressemitteilung

Scandlines hat mit der türkischen Werft Cemre einen Vertrag über den Bau einer emissionsfreien Frachtfähre für die Strecke Puttgarden-Rødby zwischen Deutschland und Dänemark geschlossen. Die Fähre wird 2024 in Betrieb gehen und die nächste Schiffsgeneration auf der Route einleiten.

Das Schiff wird über eine Kapazität von 66 Frachteinheiten verfügen; damit wird die aktuelle Kapazität um 23 Prozent erhöht. 

Mit einer Überfahrtszeit von einer Stunde ist die Fähre emissionsfrei. Sie kann auch im Hybridbetrieb eingesetzt werden, so wie auch jetzt schon die Scandlines-Strecken zwischen Deutschland und Dänemark bedient werden. Im Hybridbetrieb beträgt die Überfahrtszeit 45 Minuten. Auf diese Weise kann die Fähre auch als Ersatzfähre eingesetzt werden, wenn eine der vier Doppelendfähren, die derzeit auf der Strecke Puttgarden-Rødby unterwegs sind, in der Werft ist.

So wie bei den Fähren auf der Route Rostock-Gedser können sowohl auf dem oberen als auch auf dem unteren Deck Lkws befördert werden. Das bedeutet, dass Fährbett 1 in Puttgarden und Fährbett 3 in Rødby so umgebaut werden müssen, dass auch das obere Fahrzeugdeck mit Lkws beladen werden kann. Gleichzeitig wird im Terminal von Puttgarden ein neuer Bereich für Lkws geschaffen.

Scandlines tauscht damit die beiden ältesten Schiffe der Flotte, die „Holger Danske“ und die „Kronprins Frederik“, aus.

„Mit der größeren Kapazität sind wir in der Lage, dem steigenden Bedarf der Frachtkunden nachzukommen. Allein im Jahr 2021 ist die Anzahl der Frachteinheiten um zwölf Prozent gestiegen“, so Carsten Nørland, CEO von Scandlines.

Mit einer emissionsfreien Fähre macht Scandlines einen großen Schritt auf ihrer grünen Reise. Die Fähre wird zunächst ausschließlich in Rødby in Dänemark aufgeladen. Schon im Jahr 2019 hatte Scandlines in ein Stromkabel mit 50 kV / 25 MW zum Færgevej in Rødbyhavn investiert. Dieses Kabel wird nun bis zu den Fährbetten verlängert, wo ein Transformator und eine Ladestation installiert werden. Auf Sicht ist geplant, auch in Puttgarden laden zu können, sobald eine gute Lösung für den Einkauf grüner Energie gefunden wurde.

Der modulare Aufbau des Schiffs ermöglicht eine spätere Anpassung des Schiffs, sodass es dann auch Pkws befördern kann. Scandlines erreicht auf diese Weise maximale Flexibilität, sowohl im Hinblick auf die künftige Technologie als auch im Hinblick auf den Bedarf. 

„Bei Scandlines liegt der Fokus schon lange auf dem ganzen Bereich Nachhaltigkeit. Das Hybridsystem war ein Quantensprung im grünen Fährbetrieb. Scandlines hat nicht nur die weltgrößte Flotte an Hybridfähren, sondern unser System wird auch weltweit kopiert und ist ein gigantischer Erfolg. Jetzt sind wir bereit, den nächsten Schritt zu machen und die erste emissionsfreie Fähre einzusetzen. Damit steht die nächste Generation bereit, Puttgarden-Rødby zu übernehmen“, sagt Vagn Sørensen, Aufsichtsratsvorsitzender von Scandlines. 

„Der NABU begrüßt diesen weiteren großen Schritt der Reederei Scandlines auf dem Weg zur Emissionsfreien Schifffahrt ausdrücklich. Scandlines senkt nicht nur die eigenen Emissionen erheblich und beweist, dass auch größere Schiffe schon heute komplett ohne Treibhausgas- und Luftschadstoffemissionen Fahren können, sondern ebnet mit seiner Pionierrolle auch den Weg für die klimaneutrale Schifffahrt. Wir sind dankbar für diesen mutigen Schritt,“ so Sönke Diesener, Verkehrsreferent vom NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.

Daten der emissionsfreien Scandlines-Frachtfähre für die Route Puttgarden-Rødby:
Länge: 147,4 Meter
Breite: 25,4 Meter
Design Tiefgang: 5,30 Meter
Ladekapazität: 66 Frachteinheiten (ca. 1.200 Lademeter)
Maximale Anzahl der Passagiere: 140
Servicefahrt: 18 Knoten

Text: PM Scandlines

Scandlines bereitet nächstes Fährschiff für ein Norsepower Rotorsegel vor

Pressemitteilung

Die Erfahrungen aus über einem Jahr Rotorsegel auf der Hybridfähre „Copenhagen“ sind so gut, dass Scandlines die Schwesterfähre „Berlin“ für die Ausstattung mit einem Norsepower Rotorsegel vorbereitet hat. Die Hybridfähre „Berlin“ fährt ebenfalls auf der Strecke Rostock-Gedser, anders als die „Copenhagen“ aber unter deutscher Flagge.

Als Scandlines im Jahr 2019 beschloss, ein Norsepower Rotorsegel auf der Hybridfähre „Copenhagen“ zu installieren, bildeten technische Daten des Produzenten Norsepower Oy Ltd, Erfahrungen von wenigen anderen Reedereien sowie eigene Untersuchungen und Berechnungen die Grundlage. Das Norsepower Rotorsegel wurde im Mai 2020 installiert. Nun hatte Scandlines etwa ein Jahr Zeit, um Daten zu sammeln, wie das Rotorsegel auf der „Copenhagen“ funktioniert und welchen Effekt es speziell auf der Route zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden hat.

„Wir hatten erwartet, dass das Rotorsegel auf der „Copenhagen“ zu einer CO2-Einsparung von vier bis fünf Prozent führen würde. Diese Erwartung wurde erfüllt, sodass wir nun bereit für den nächsten Schritt sind und deshalb auch die Schwesterfähre „Berlin“ für ein Segel vorbereitet haben”, sagt Michael Guldmann Petersen, COO von Scandlines.

Auch die „Berlin“ bedient die Strecke zwischen Rostock und Gedser. Dank ihrer perfekten Lage erfüllt die Route die Bedingung für eine bestmögliche Wirkung des Segels auf den Antrieb, nämlich dass der Wind rechtwinklig auf das Segel trifft.

„Unsere Route über die Ostsee verläuft in nord-südlicher Richtung, und der Wind kommt meist aus Westen oder Osten. Also hat unser Rotorsegel optimale Verhältnisse“, so der zufriedene Betriebschef.

Andere grüne Maßnahmen von Scandlines auf dem Weg hin zu emissionsfreien Fähren sind nach außen hin nicht ganz so sichtbar, weil sie sich unter der Wasseroberfläche befinden. Aber ein Rotorsegel, das 30 Meter in die Luft ragt, ist ein sehr deutliches Zeichen für eine grüne Vision.

„Insgesamt war das Interesse am Rotorsegel sehr groß – und groß war zunächst auch die Verwunderung unter den Passagieren über den „Schornstein“. Die meisten Besatzungsmitglieder sind mittlerweile Meister darin, technische Erklärungen zu geben, die gut verständlich sind“, berichtet Michael Guldmann Petersen.

Tuomas Riski, CEO von Norsepower, sagt: „Wir freuen uns, dass Scandlines den Einsatz unserer Rotorsegel-Technologie ausweitet, nachdem auf ihrem ersten Schiff, der „Copenhagen“, das Ziel der reduzierten CO²-Emissionen erreicht wurde. Die Funktionsweise unseres Rotorsegels wäre praktisch auf ca. 30.000 Schiffen der weltweit aktuellen Flotte anwendbar und wir hoffen, dass dieses wachsende  Vertrauen in Windantriebstechnologie ein weiteres Signal an Reeder und Betreiber ist.“

Die Vorbereitung für das Rotorsegel besteht unter anderem darin, dass auf der Fähre ein Stahlfundament gebaut wird, auf dem dann das Rotorsegel stehen soll. Die Arbeiten fanden statt, wenn die „Berlin“ Ende Mai ihren planmäßigen Werftaufenthalt bei Remontowa in Polen hatte. Die Installation des eigentlichen Rotorsegels ist für 2022 geplant.

Text: PM Scandlines

Scandlines mit größtem Segelschiff während der Hanse Sail

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Zum 30. Jubiläum der Rostocker Hanse Sail sind weit mehr als hundert Großsegler registriert. Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines verleiht dem Jubiläums-Event einen ganz besonderen Akzent: Mit knapp 170 Metern Länge und ca. 25 Metern Breite ist die Hybridfähre „Copenhagen“ das größte Schiff mit einem Segel, das während der Hanse Sail zu sehen ist – ihr Rotorsegel ragt stolze 30 Meter zylinderförmig in den Himmel. 

Seit Mai 2020 ist das Rotorsegel, das auf die Ferne eher an einen Schornstein erinnert, auf der Copenhagen installiert – und wirkt genau gegensätzlich: Das Rotorsegel der finnischen Firma Norsepower reduziert den CO2-Ausstoß der Hybridfähre signifikant um ganze vier bis fünf Prozent auf der Strecke zwischen Rostock und Gedser. 

Nach fast 100 Jahren kehrt der Flettner-Rotor nach Norddeutschland zurück 

Die innovative Segeltechnik des Rotorsegels greift auf das nahezu 100 Jahre alte Konzept der Flettner-Rotortechnik zurück: Wenn der Wind auf den rotierenden Zylinder trifft, wird er auf der einen Seite beschleunigt und auf der anderen Seite des Körpers verlangsamt. Der Unterschied in der Windgeschwindigkeit führt zu einem Druckunterschied, der eine Kraft senkrecht zum Wind generiert – der sogenannte Magnus-Effekt. Dieser Effekt hilft dabei, das Schiff bei Seitenwind nach vorne zu bewegen.  

Ingenieur Anton Flettner ließ bereits ab 1924 seine Erfindung des Flettner-Rotors testen: In Kiel baute er Schiffe zu Rotorseglern um und führte unzählige, sogar internationale Versuchs- und Demonstrationsfahrten durch. Leider setzen vll lieber sich hier diese sich damals noch nicht durch, da sie als alleiniger Antrieb bei Windstille ungeeignet sind. So wurde diese Technik von Dampfmaschinen und Dieselmotoren verdrängt und geriet in Vergessenheit.

Scandlines setzt nun nach knapp einem Jahrhundert wieder auf die Effizienz von Flettners Erfindergeist: Das Norsepower Rotorsegel ist eine anwendungsreife, maritime Windtechnologie, für die auf der Scandlines-Route die optimalen Windbedingungen vorherrschen und damit der kommerzielle Nutzen auf der Hand liegt. 

Mit Rotorsegel und Hybridantrieb Richtung grüne Fährschifffahrt 

Das größte „Segelschiff“, das während der Hanse Sail zu sehen ist, punktet aber nicht nur mit seinem einmaligen Rotorsegel, sondern mit vielen weiteren Klimaschutzmaßnahmen: Sein Hybridsystem beinhaltet, wie bei weiteren Scandlines-Schiffen, zusätzlich zu den Dieselgeneratoren auch einen Elektroantrieb. Ein Batteriepaket ergänzt den Antrieb und kann überschüssige Energie direkt an Bord speichern und zu gegebener Zeit wieder für den Antrieb nutzen. Durch die Umstellung von traditionellen Dieselfähren auf modernste Hybridschiffe wurden der Treibstoffverbrauch auf der Fährlinie erheblich reduziert und damit auch die CO²-Emissionen gesenkt. Im Vergleich zu den alten Schiffen wird heute pro transportiertem Pkw nur noch rund ein Drittel des Treibstoffes für die Fähre benötig. 

Zusätzlich verwendet die Fähre energiesparende aber auch geräuscharme Thruster, die geringeren Unterwasserlärm erzeugen. So wird die Tierwelt im Meer weniger gestört – worüber sich besonders die in der Ostsee wieder häufiger vorkommenden Schweinswale freuen.

Für eine nachhaltige Zukunft setzt Scandlines auf viele weitere große und kleine Projekte in Richtung Umwelt- und Klimaschutz: Die Reederei unterstützt unter anderem die Nachhaltigkeitsziele der UN. Das aktuellste Beispiel ist der kürzlich veröffentlichte Nachaltigkeitsbericht. Außerdem arbeitet das Unternehmen eng mit dem NABU e.V. zusammen: So wurde gemeinsam das Hafengelände Puttgarden zu einem „Grünen Hafen“ transformiert, um die Artenvielfalt auf dem Gelände zu fördern.

In Kooperation mit E.ON stellt Scandlines vorerst kostenfreie Ladestationen für Elektroautos am BorderShop in Puttgarden und in Rostock zur Verfügung – so ist es noch einfacher, umweltschonend nach Skandinavien und retour zu fahren. 

Text: PM Scandlines

Wachwechsel bei Scandlines

Nach mehr als zehn Jahren als CEO von Scandlines hat Søren Poulsgaard Jensen dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass für ihn der Zeitpunkt gekommen sei, den Staffelstab weiterzugeben. Der Aufsichtsrat hat Carsten Nørland, Senior Vice President International bei der Brauerei Royal Unibrew, zum Nachfolger als neuer CEO ernannt.

Nørland tritt seine Stellung zum 01. September 2021 an. Bis dahin führt Søren Poulsgaard Jensen seine Arbeit für Scandlines fort und wird dazu beitragen, bis Mitte September einen reibungslosen Übergang sicherzustellen.

Carsten Nørland ist 52 Jahre alt und hat einen Abschluss als Diplom-Betriebswirt von der Wirtschaftsuniversität in Kopenhagen (Copenhagen Business School). Vor seinen sieben Jahren bei Royal Unibrew hatte er leitende Positionen inne und war bei Copenhagen Airports, Flügger und Masterfoods/MARS Inc. für internationale Aktivitäten verantwortlich.

„Søren Poulsgaard Jensen hat hervorragende Arbeit geleistet und Scandlines als grünen und wettbewerbsfähigen Lieferanten kritischer Infrastruktur, der Europa und Skandinavien verbindet, ganz stark für die Zukunft positioniert. Carsten Nørland wird genau die richtigen wirtschaftlichen und internationalen Kompetenzen und Erfahrungen einbringen, um die guten Ergebnisse in den kommenden Jahren bis zur und nicht zuletzt nach der Eröffnung der Festen Fehmarnbelt-Querung weiterzuführen“, so Vagn Sørensen, Vorsitzender des Scandlines-Aufsichtsrats. JPM