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Meyer-Neubau „Disney Wish“ nimmt Kurs auf die Nordsee

Erstes LNG-Kreuzfahrtschiff für Disney Cruise Line

Der jüngste Kreuzfahrtneubau der Meyer Werft, die 341 Meter lange Disney Wish (135.000 BRZ) hat am Mittwoch den Werfthafen in Papenburg verlassen und wurde auf der Ems in Richtung Nordsee überführt. Das erste von drei baugleichen Kreuzfahrtschiffen der Meyer Werft aus der so genannten Triton-Klasse für den Disney-Konzern hat kurz nach Sonnenaufgang die Werft verlassen und die Dockschleuse in Papenburg problemlos passiert. Auffällig viele junge Mütter mit Kleinkindern säumten den Deich für diese Überführung, das lag vermutlich daran, dass an diesem Tag die Erzieherin in den Kindertagesstätten in Niedersachsen gestreikt hatten.

Während der Emsüberführung und der anschließenden technischen und nautischen Probefahrten auf der Nordsee befinden sich zunächst ca. 750 Personen an Bord. „Es ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für das Schiff und die Werft. Das gesamte Team arbeitet mit Hochdruck an der Fertigstellung dieses besonderen Projektes“, sagt Henning Stellermann, Projektleiter der Meyer Werft.

Die Disney Wish ist, nach der Disney Dream (2010) und der Disney Fantasy (2012), das insgesamt dritte Kreuzfahrtschiff der Werft für Disney Cruise Line (DCL). Es ist das erste, das mit dem emissionsarmen Flüssigerdgas-Antrieb (LNG) ausgerüstet ist. Neben einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes werden Stickoxide und Feinstaub nahezu vollständig vermieden – Schwefeloxide entfallen komplett. Aktuell verfügen alle Schiffe im Auftragsbuch der Meyer Werft über dieses emissionsarme Antriebssystem.

Foto: C. Eckardt

Die Emsüberführung war mit Unterstützung der sonst im Unterweserraum eingesetzten Rotor-Tug-Assistenzschlepper VB Geeste und Bugsier 6 und in Rückwärtsfahrt erfolgt. Diese Art der Überführung hat sich aufgrund der besseren Manövrierfähigkeit in den letzten Jahren bewährt. Verantwortlich für die Überführung des Schiffes ist ein Team der Lotsenbrüderschaft Emden, wobei die Zahl der beteiligten Personen an Bord unter Berücksichtigung der Covid-19-Prävention reduziert wurde, wie die Werft mitteilte. Das Überführungsteam trainiert das Manöver stets am computergesteuerten Simulator in Wageningen (NL), um noch besser vorbereitet zu sein.

Auch diese Überführung des Schiffes über die Ems erfolgte durch die Schließung des Emssperrwerkes am 28. März und somit einem Aufstau des Flusses. Der ursprüngliche Zeitplan für die Überführung sah eigentlich vor, dass man bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Disney Wish überführen wollte. Doch reichte der aufgestaute Wasserstand der Ems hierfür noch nicht aus, so dass man die Überführung acht Stunden später ansetzte.

Dabei gibt es auf der rund 40 Kilometer langen Strecke mehrere Engpässe zu passieren. Um die Mittagszeit hat das Schiff die Friesenbrücke in Weener erreicht und am frühen Nachmittag die Jann-Berghaus-Brücke in Leer. Gegen Mitternacht kann dann das Emssperrwerk in Gandersum passiert werden und nachts gegen 2.30 Uhr wird das Schiff in Höhe von Emden gedreht. Nach einer ersten Test- und Einstellungsfahrt in der Nordsee wird die Disney Wish dann im niederländischen Eemshaven erwartet, wo in den nächsten Wochen die umfangreiche Ausrüstung erfolgt. In Bremerhaven kann in diesem Frühjahr aufgrund der Bauarbeiten an der Columbuskaje und dem Beginn der Kreuzfahrtsaison die Ausrüstung nicht erfolgen. Jedoch ist hier im Juni dann die offizielle Übergabe erfolgen. Am 14. Juli wir das für 4.000 Passagiere ausgelegte Schiff dann seine um sechs Wochen verspätete Jungfernfahrt von Port Canaveral (Florida) aus antreten und dann regelmäßig Drei- und Vier-Nächte-Routen nach Nassau auf den Bahamas und zu Disney‘s Privatinsel Castaway Cay unternehmen.

2024 und 2025 wird die Meyer Werft dann die zwei weiteren in Auftrag gegebenen und noch namenlosen Kreuzfahrtschiffe der Triton-Klasse an Disney Cruise Line abliefern. Chr. Eck

Papenburg: Neues Programm und Präsenz in vielen Küchen

Pressemitteilung

  • Die modernsten Kreuzfahrtschiffe der Welt entstehen in Papenburg, neue Premium-Führungen über das Werftgelände der Meyer Werft
  • Neue Moorwanderungen, E-Bike-Touren und eine maritime Erlebniswelt 

In Papenburg entstehen die modernsten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Jetzt veröffentlicht die südlichste Hafenstadt Deutschlands ihr neues Programm: Der „Erlebniskompass“ zeigt nicht nur den Weg in das spektakuläre Besucherzentrum der Meyer Werft, sondern führt auch zu naturnahen Moorwanderungen und Fahrradtouren durch das Emsland. Neu ist zudem eine Premium-Tour: Damit verbindet die Papenburg Marketing GmbH erstmals eine sonst nicht mögliche Rundfahrt über das Werftgelände der Meyer Werft mit einem exklusiven Eintritt in das Besucherzentrum und spektakulärem Blick in die riesigen Montagehallen für Kreuzfahrtschiffe.

Rund 250.000 Gäste zählt das Besucherzentrum der Meyer Werft jährlich und gilt damit als eines der Top-Reiseziele in Niedersachsen. „Wir sind dabei für individuelle Urlauber und Gruppenreisende gleichermaßen attraktiv und abwechslungsreich“, so Geschäftsführer Dennis Hillmer. „Unsere Bandbreite geht weit über die Werft hinaus, mit E-Bike-Touren, Hafenrundfahrten, den Museumsschiffen entlang der maritimen Meile und nicht zuletzt steht fast in jeder deutschen Küche ein Produkt aus Papenburg. Denn 90 Millionen Kräutertöpfe und 40 Millionen Salatgurken stammen jährlich aus unserer Stadt.“ 

Weitere Informationen zum „Erlebniskompass“ Papenburg und das neue Programm unter: www.papenburg-marketing.de


Text: PM Papenburg Marketing

Nach erfolgreicher Ems-Überführung zur Endausrüstung und Übergabe nach Bremerhaven

Der jüngste Neubau der Papenburger Meyer Werft, die als Bau-Nr. S713 erstellte Odyssey of the Seas, ist am letzten Februar-Wochenende in bewährter Zusammenarbeit des Überführungsteams der Bauwerft und der Lotsenbruderschaft Emden mit Assistenz der Schlepper Bugsier 6 und VB Geeste in Rückwärtsfahrt erfolgreich über die Ems zur Nordsee überführt worden. Am Sonntagmorgen hatte das Schiff nach ersten Einstellungen und Tests in der Nordsee zunächst im niederländischen Eemshaven festgemacht. Von dort aus nahm der 347,1 m lange und 41,4 m breite 169 000-BRZ Neubau Kurs auf Bremerhaven und unternimmt von dort aus technische und nautische Probefahrten, bevor er nach Erledigung von Restarbeiten und Endausrüstung in einigen Wochen an seine Auftraggeber, die in Miami ansässige Reederei Royal Caribbean International, abgeliefert wird.

Das Manöver, bei dem auf der dafür aufgestauten Ems u.a. die engen die Brückendurchfahrten in Weener und Leer sowie das Sperrwerk in Emden zu passieren waren, musste aufgrund der Wetter- und Windbedingungen über drei Tiden gestreckt werden. Für die Meyer Werft war es die erste von zwei Überführungen in diesem Jahr. Wegen des Stillstands der Kreuzfahrtbranche in der Corona-Pandemie muss die rd. 4500 Menschen in Papenburg beschäftigende Werft ihr Bauprogramm bis 2025 strecken und die Kapazität um 40 Prozent drosseln. Nach dem mit dem Betriebsrat bisher keine Einigung über den damit verbundenen Stellenabbau erzielt werden konnte will die Geschäftsführung der Werft jetzt direkt mit der IG Metall Küste über Sparmaßnahmen in der Corona-Pandemie zur Standortsicherung verhandeln.

Foto: Meyer Werft

Bei der Odyssey of the Seas handelt es sich um die fünfte und letzte Einheit der „Quantum“-Klasse und nach der am 1. April 2019 gelieferten Spectrum of the Seas um das zweite Schiff der Quantum-Ultra-Klasse. Der für bis zu 4280 Gäste ausgelegte Neubau, dessen Baupreis mit 750 Mio. Euro angegeben wird, sollte ursprünglich im Herbst letztenJahres in Fahrt kommen und seine erste Saison im östlichen Mittelmeer mit Reisen von Civitavecchia absolvieren, bevor er den Atlantik überquert, um sein Winterprogramm Anfang November mit Karibik-Rundreisen von Port Everglades als Basishafen aufzunehmen. Nunmehr soll das Schiff im Mai mit Reisen ab Haifa debütieren. Bekanntlich hat Israel derzeit die höchste Impfquote weltweit. Dort werden ausschließlich gegen COVID-19 geimpfte Crewmitglieder und Gäste an Bord des Neubaus kommen. JPM