Keine schnelle Rückkehr zur Suez-Route
Die Huthi-Rebellen haben in den vergangenen Wochen ihre Angriffe auf den Seeverkehr im Roten Meer und im Golf von Aden deutlich reduziert. Die schweren Angriffe der US Marine und der Streitkräfte Israels haben daran einen Anteil gehabt, das die Angriffe nachließen.
Marktanalysten prognostizieren aufgrund von Sicherheitsbedenken und Versicherungsauflagen aber keine schnelle Rückkehr zum Transit via Suezkanal und Rote Meer. Das Risiko der Angriffe auf Schiffe hat Reedereien von Tankern, Containerfrachtern und Kreuzfahrtschiffen getroffen, die ihre Schiffe aus Sicherheitsgründen lieber um Afrika herumfahren lassen.
Der Marktanalyst Xeneta erklärte in dieser Woche jedoch, dass die Seeschifffahrt aus verschiedenen Gründen voraussichtlich nur langsam wieder in den Suezkanal zurückkehren werde. Peter Sand, Chefanalyst bei Xeneta, begründet das mit der Sicherheit der Besatzungen. Die Reedereien haben die Sicherheit ihrer Seeleute an oberste Stelle gestellt.
„Die Details seien zwar noch unklar, aber man könne die Sicherheit von Besatzungen, Schiffen und Ladung nicht auf die Aussagen der Huthi-Miliz stützen“, sagte Sand. Ein weiterer Grund sind die Taktungen der Fahrpläne und die Abfertigungs-Slots in den Häfen, die nicht so schnell wieder umgestellt werden könnten. „Die Reedereien benötigen deshalb deutlich an Aussagen und auch Garantien“, sagt Sand.
Verschiedene Reedereien haben bereits unterschiedliche Risikotoleranzen. So hat die französische Reederei CMA CGM im November die Schiffe CMA CGM ZHENG HE und der CMA CGM BENJAMIN FRANKLIN bereits durch die Gewässer fahren lassen. Generell ist die Zahl der Containerschiffe, die den Suezkanal passieren, jedoch im Jahr 2025 rückläufig. Reedereien wie MSC, Maersk und Hapag-Lloyd meiden noch das Rote Meer.
Die Durchfahrten könnten wieder zunehmen, wenn das Risiko als geringer eingeschätzt wird. „Aber eine baldige Rückkehr zum Niveau von 2023 ist unwahrscheinlich“, sagt Sand. Eine Rückkehr zur Suezkanalroute könnte zudem einen massiven Kapazitätszuwachs auf dem Markt bewirken und die Frachtraten drastisch senken. Dies wiederum könnte zu Störungen führen, da Reedereien dringende Maßnahmen ergreifen müssten, wie beispielsweise die plötzliche Streichung von Abfahrten und die Reduzierung der Schiffsgeschwindigkeit, um die Situation zu bereinigen.
Bei den Kreuzfahrtreedereien gehört die saudische Aroya Cruises zu denen, die 2026 die Passage des Roten Meers für die Aroya testen werden. Das Kreuzfahrtschiff Aroya soll am 16. Februar die Route durch das Rote Meer und die berüchtigte Meerenge am Bab el Mandab befahren. Dann wird das Schiff von Dschidda nach Dubai überführt. Die Reise ist ab 362 Euro auch in Europa buchbar. FB
Foto: Frank Behling



