Links überspringen

Passagierwechsel in Walvis Bay statt Savona: Das ungewöhnliche Ende der ARTANIA-Weltreise

Eigentlich sollte das Phoenix Reisen-Flaggschiff ARTANIA seine am 23. Dezember 2023 in Hamburg begonnene 143-tägige Weltreise am 14. Mai dieses Jahres im italienischen Mittelmeerhafen Savona beenden. Dass an diesem Tag der mit der Ende der letzten Weltreise-Etappe verbundene Passagierwechsel und die teilweise Ablösung von Crew-Mitgliedern stattdessen im namibischen Hafen Walvis Bay erfolgte und die neue Reise des bisher fast ausnahmslos mit mehr als 1.100 Gästen ausgelasteten Schiffes auch nicht – wie im Katalog vorgesehen – als 14-tägige Mittelmeer-Rundreise in Savona begann, sondern die ARTANIA noch am Abend des gleichen Tages von Walvis Bay mit nur 269 Gästen Kurs auf die Kanarischen Inseln nahm, hat einen plausiblen Grund.

Der stellt auch zahlreiche andere Kreuzfahrtanbieter vor ungewöhnliche Herausforderungen mit beträchtlichen Folgen auch für das finanzielle Ergebnis: „Aufgrund der aktuellen politischen Bedrohung musste sich unsere Geschäftsleitung kurzfristig für eine Umroutung des Schiffes entscheiden, das danach von Dubai aus statt durch den Suezkanal über die Seychellen und Mauritius herum um Afrika um das Kap der Guten Hoffnung fuhr“, erklärte der langjährige Phoenix-Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka den wenigen Gästen die Situation, nicht ohne auf die damit verbundenen Vorteile dieser ungewöhnlichen Reise hinzuweisen. Dabei handelt es sich nicht nur um die von erfahrenen Kreuzfahrtfans geschätzten vergleichsweise zahlreichen Seetage und die nicht so häufig angesteuerten Ziele wie St. Helena, Banjul und Dakar, sondern auch um das von ihm erstmalig erlebte Gäste/Crew-Verhältnis von rd. 270 zu ca. 520, was den Passagieren auch mögliche Wartezeiten oder Gedränge nicht nur in Restaurants, Lounges und Bars erspart, sondern auch optimale Plätze bei Shows ermöglicht.

Auch wenn sich die Anreise für die Gäste wegen z. T. erheblicher Bahnverspätungen und Abfertigungszeiten an Flughäfen und der Einreisekontrolle, einer vielstündigen nächtlichen Busfahrt aufgrund der suboptimalen Verkehrsanbindung und der für den Seetourismus unzureichenden Infrastruktur des rd. 400 KM vom Flughafen Windhoek entfernt liegenden Abfahrtshafens teilweise schwierig gestaltete, so konnten sie sich nach am Dienstag gegen 19:30 Uhr abgeschlossenen Einschiffung, Passkontrolle, anschließender Rettungsübung und dem pünktlichen Ablegen um 21:00 Uhr auf den folgenden drei sonnigen Seetagen bis zum Erreichen der rd. 1240 sm entfernten Atlantikinsel St. Helena entspannen, wo die ARTANIA am Sonnabend auf Reede vor Anker gehen soll.

Jens Meyer von Bord für „AN BORD“.

Fotos: Jens Meyer