Meilenstein für den grünen Seeverkehrskorridor: Auch „Hamlet“ künftig vollelektrisch über den Øresund
Wenn die Fähre Hamlet am 15. Dezember nach dreiwöchiger Überholung die Werft Oresund Drydocks in Landskrona verlässt, markiert sie einen historischen Meilenstein. Das Schiff wird dort derzeit von fossilen Brennstoffen auf einen vollelektrischen Betrieb mit nachhaltiger Energie aus Wind, Wasser und Sonne umgestellt.
Mit dann drei elektrischen Passagierfähren auf der Strecke zwischen Helsingborg und Helsingør kann sich die Øresundslinjen als schwimmender grüner Seeverkehrskorridor bezeichnen. Damit wird die Gesamtklimabelastung der Überfahrt über den Öresund weiter reduziert.
Seit 2018 fahren bereits die Fähren Aurora und Tycho Brahe mit Batterieantrieb über die Meerenge. Mit einer Batteriekapazität von 6.400 kWh war die Tycho Brahe im Herbst 2021 das Schiff mit dem weltweit größten Batteriepack. Die Øresundlinie war die weltweit erste Reederei, die elektrische Ro-Pax-Fähren auf einer hochfrequenten Route betrieb.
„Während zweier früherer Dockaufenthalte haben wir die Decks der Hamlet, auf denen das Batteriepaket untergebracht werden soll, verstärkt und die zahlreichen technischen Aktualisierungen und Kabelverlegungen vorbereitet. Jetzt können wir den Prozess mit der Installation der 2800 kWh in vier Batteriecontainern auf Deck 6 sowie der ABB-Module, die das Laden auf beiden Seiten des Sundes sicherstellen, abschließen“, erklärt Kristian Durhuus, CEO von Molslinjen. Die Akkus für die Hamlet wurden von dem schwedische Unternehmen Echandia geliefert, das auch die Akkus für die Fähren von Molslinjen auf der Alslinjen und der Samsølinjen geliefert hat.
Die Überfahrt zwischen Helsingborg und Helsingør hatte zuvor einen jährlichen Ausstoß von 37.800 Tonnen CO2. Seit den ersten beiden Umrüstungen von konventionellem Dieselmotor auf Batteriebetrieb im Jahr 2018 wurden die jährlichen CO2-Emissionen auf 10.200 Tonnen im Jahr 2024 reduziert. Mit der Umrüstung der Hamlet werden die jährlichen CO2-Emissionen der Überfahrt weiter auf 2.500 Tonnen reduziert. Die gesamte Umrüstung der drei Fähren wird also jährlich 35.300 Tonnen CO2 einsparen.
„Soweit möglich, renovieren und modernisieren wir bestehende Schiffe. Durch die Nachrüstung mit der neuesten Technologie haben unsere Schiffe – Tycho Brahe (1991), Aurora (1992) und Hamlet (1997) – eine längere Lebensdauer erhalten und können noch viele Jahre lang nachhaltig und sicher betrieben werden“, so Durhuus, der sich über den bevorstehenden Abschluss des 2018 begonnen Abschluss des Nachaltigkeitsprojekts freut, das zwar hohe Investitionen erforderte, auch zu einer besseren Umwelt für das Meer und die Bewohner der Region beiträgt. JPM
Foto: Molslinjen



