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„Otter“ beobachtet Aktivitäten auf See

Der experimentelle Kleinsatellit „Otter“ ist am 28. November mit einer Space-X-Rakete in den USA ins Weltall gestartet. In einer Höhe von 500 Kilometern klappt er seine Solarpaneele aus und startet seine Instrumente. Dann behält er Schiffe und Ereignisse auf hoher See im Blick. Er soll etwa zwei Jahre in einem niedrigen Erdorbit bleiben, bevor er in der Erdatmosphäre verglüht.

Die Mission OTTER (Optical Traffic Tracking Experiment for Responsive Space) wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit Beteiligten aus der Industrie geplant und durchgeführt. Es handelt sich um ein Experiment, das auch zeigen soll, wo es noch Forschungsbedarf gibt, um eine schnellere Bereitstellung weltraumbasierter Fähigkeiten zu verwirklichen.

Der nur sechs Kilogramm wiegende und Schuhkarton-große Satellit empfängt über eine Antenne die Positionssignale maritimer Ziele. Um diese Aufnahmen zu überprüfen, hat der Kleinsatellit zusätzlich eine Kamera an Bord. Dazu kommen weitere Antennen, Empfänger und Reflektoren. Anhand der Daten wollen die Forschenden zum Beispiel illegale Fischerei, Schiffe in Seenot, Ölverschmutzungen oder Signalmanipulationen auf hoher See detektieren. Das RSC3 und die Beteiligten aus der Industrie testen mit OTTER einerseits ihre Konzepte für den Bau und den Betrieb des Kleinsatelliten. Andererseits erwarten sie von der Mission Erkenntnisse für die Beobachtung von Aktivitäten auf dem Meer. Der Satellit empfängt zum Beispiel Informationen aus dem Automatic Identification System (AIS) von Schiffen. Er macht gleichzeitig Bilder mit einer Kamera und sendet beides zu einer Bodenstation, wo die Daten ausgewertet werden. Über die Bodenstation bekommt der Satellit außerdem neue Anweisungen und Zeitpläne. JPM

Abbildung: Kleinsatellit „Otter“ im Teststand, Foto: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)