Die griechische Inselwelt auf türkische Art
Auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt ist die GEMINI noch eine Unbekannte. Dafür ist ein kleines Schiff wie dieses wie geschaffen für Reisen durch die Inselwelt der Ägäis. Kai Ortel machte sich ein Bild auf dem einzigen Schiff der türkischen Reederei Miray Cruises.
Kreuzfahrtschiffe mit einer Passagierkapazität im dreistelligen Bereich gehören im Jahr 2025 zu einer bedrohten Art. Entweder sind sie unerschwinglich teuer oder bereisen die entlegensten Regionen des Planeten im Rahmen von Expeditionskreuzfahrten. Oder beides. Die GEMINI ist also ein bisschen ein lebendes Fossil und war dies auch schon 1992, als sie als CROWN JEWEL gebaut wurde. Seitdem hat sie nicht weniger als sieben Mal den Besitzer und genauso oft den Namen gewechselt; zuletzt übernahm 2020 die türkische Schiffsmanagement-Firma Miray ihre drei- und viertägigen Kreuzfahrten, die sie zuvor in der Regie von Celestyal Cruises und Etstur durchgeführt hatte.
Mykonos bei Nacht
Einschiffung auf der GEMINI ist wahlweise in Piräus oder im türkischen Kusadası, wo man die Reisen des Schiffes auch als Anschlussprogramm an einen Badeurlaub oder an eine Busrundreise durch die Türkei buchen kann. An Bord erwartet einen also ein bunt gemischtes Publikum, das türkische und griechische Familien genauso umfasst wie deutsche Badeurlauber und sogar Gäste, die aus Lateinamerika oder Indien stammen. Viel Zeit, sich auf Schiff und Reise einzustellen, hat man allerdings nicht, denn die Minikreuzfahrten der GEMINI durch die Ägäis beginnen in beiden Häfen bereits mittags, da an zwei Tagen der Reise nicht einer, sondern gleich zwei Häfen bzw. Inseln auf dem intensiven Programm stehen.
Im Selbstbedienungsrestaurant „Leda“ ertönt mittags türkische Folklore aus den Lautsprechern, auch die diversen Sorten Kuchen haben einen typisch türkischen Einschlag. Während das Schiff noch in Piräus am Kai liegt, gibt es eine kurze Rettungsübung, dann geht es auch schon los in Richtung Mykonos. Ein Traum dabei: die achteren Sonnendecks, die terrassenartig abgestuft sind, wie es sie auf den heutigen Mega-Kreuzfahrtschiffen längst nicht mehr gibt. Hier hat man wie in einem Amphitheater eine perfekte Aussicht auf das Meer und die umliegende Inselwelt…
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Fotos: Kai Ortel








